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Obst/Beerenobst

Im Dokument Gärtnern macht Schule (Seite 85-89)

Projekt: Gemüse und Salat vorbereiten

9.2 Obst/Beerenobst

Obst gilt seit jeher als wesentlicher Bestandteil einer gesunden und ausgewogenen Ernährung. Obst ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen, enthält Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Kohlenhydrate, die dem Obst die Süße verleihen.

Beeren sind bei Kindern sehr beliebt und bereits beim Pflücken eine beliebte Leckerei. Die Vielfalt der Beerenarten und die Vielfalt in der Zubereitung lassen für jeden Geschmack das Passende finden.

Erdbeeren Erntezeit liegt im Juni. Besonders beliebt sind bei Kindern die wald-erdbeerartigen Monatserdbeeren, die von Mai bis Oktober reifen.

Rote, schwarze, weiße Johannisbeeren

Frühe Sorten sind im Juni / Anfang Juli reif.

Stachelbeeren Frühe Sorten reifen ab Juni.

Himbeeren Es gibt auch späte Sorten, die von September bis Oktober reifen.

Brombeeren Haupterntezeit (Juli/August) fällt leider meist in die Sommerferien.

Beispiele für die Verwendung von Beerenobst:

• direkt vom Strauch

• roh, leicht gezuckert als Beerensalat

• Süßspeise mit Milchprodukten wie Quark, Joghurt, Frischkäse

• Beerenmilchshake

• Beerenmüsli

• Beerengrütze ("Rote Grütze")

• Gebäck: Obsttorte (Belag), gebackene Kuchen, Sahnetorten, als Füllungen für Biskuitrolle, Windbeutel, Pfannkuchen

• Saft, Sirup

• Marmeladen, Konfitüren, Gelees Projekt:

Wir kochen Marmelade nach Großmutters Art und auf moderne Weise

Großmutters Vierfruchtmarmelade

Zutaten: 1 kg Früchte (z.B. Erd-, Him-, Stachel-, Johannisbeeren), 500 - 700 g Zucker Die Beeren werden gewaschen und gut abgetropft, in einen genügend großen Kochtopf gegeben und zerquetscht. Man bringt das Obst bei starker Hitze unter ständigem Rühren zum Kochen. Nach dem Zerkochen wird die Masse durch ein Sieb

gestri-wird wieder erhitzt und die Masse auf zwei Drittel eingekocht. Dann erst rührt man den Zucker ein und kocht das Ganze wieder auf. Mit der Gelierpro-be wird getestet, ob die Marmelade fertig ist. Dazu gibt man etwas Marmelade auf einen Teller, damit sie schnell erkaltet. Ist sie dickbreiig, so kann die noch heiße Marmelade in Gläser gefüllt werden.

Die Gläser werden sogleich verschlossen.

Marmelade auf moderne Weise

Zutaten: Beeren (Erdbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren)

1000 g Zucker und 1 Tüte Geliermittel oder: 1000 g Gelierzucker

Die gewaschenen, abgetrockneten und zerkleiner-ten Früchte werden mit dem Zucker und Geliermit-tel bzw. dem Gelierzucker gemischt. Unter Rühren wird das Ganze zum Kochen gebracht und vier Minuten sprudelnd gekocht. Anschließend wird die Gelierprobe durchgeführt. Die fertige, noch heiße Marmelade in heiß ausgespülte Gläser geben und sofort verschließen.

Anmerkung:

Auf moderne Weise gekochte Marmelade schmeckt intensiver nach Früchten und enthält mehr Nährstoffe als die Marmelade nach Großmut-ters Art. Außerdem wird sehr viel Zeit und Energie gespart, denn durch die Zugabe des Geliermittels Pektin wird die Marmelade schneller fest. Da es früher kein Pektin zu kaufen gab, mussten immer pektinreiche und pektinarme Früchte gemischt werden, um eine ausreichende Gelierfähigkeit der Marmelade zu erhalten. Deshalb gab es damals auch selten Marmelade aus einer Fruchtart.

Ganz besonders frisch und vitaminreich sind kalt-gerührte Marmeladen.

Zutaten: 500 g Beeren 250 g fester Honig

Das Obst wird im Mixer zerkleinert und der Honig in kleinen Mengen dazugegeben. Die Masse wird mit der Küchenmaschine auf kleinster Stufe etwa 30 Minuten gerührt, bis sie anfängt leicht dick zu wer-den. Dann sofort in heiß ausgespülte und gut schließende Schraubgläser füllen, mit einem Etikett und Datum versehen und im Kühlschrank auf-bewahren.

Zu diesem Rezept passt vielleicht eher die Be-zeichnung "Fruchtmus". Die zerkleinerten Früchte werden nicht erhitzt, halten sich aber nur im Kühl-schrank für kurze Zeit (einige Wochen).

Weitere Anregungen für den Unterricht:

• Durchführen von Sensoriktests (Schmecken, Riechen, Fühlen), verbunden mit einer Erkun-dung (Vergleich von Obst im Schulgarten, auf dem Wochenmarkt, im Supermarkt oder Fach-geschäft). Hier können auch Aspekte wie Her-kunft, Preis, Verpackung zur Bewertung mit he-rangezogen werden.

• Vergleich (Sensorik, Kosten, Ökologie) von Fer-tigprodukten aus Obst und selbstgemachten Speisen mit frischem Obst (z.B.: Fruchtjoghurt, Fruchtmilch und -quark).

• Spiele:

− Erraten von Obstarten durch wörtliche Be- schreibung (Methode: Teekessel)

− Montagsmaler (eine Gruppe zeichnet Obst, die andere muss es erraten)

9.3 Kräuter

Kräuter werden seit Jahrhunderten sowohl als Würzmittel wie auch zu Heilzwecken verwendet. Manche - wie Petersilie, die reich an Eisen, Kalium, Calcium und Vitamin C ist - sind sehr nährstoffreich, andere haben medizinische Eigenschaften. Thymian und Rosmarin sind natürliche Desinfektionsmittel. Dill fördert den Schlaf, Fenchel ist hilfreich gegen Blähungen bei Babys, Minze unterstützt die Verdauung, Bohnen-kraut gilt als magenstärkend und krampflösend, Salbei wird als Arznei gegen Halsentzündungen, Darm- und Magenstörungen verwendet. Gleichzeitig verleihen die unterschiedlichen Kräuter unseren Speisen ihre individuelle Geschmacksnote und tragen somit auch zur Abwechslung unserer Nahrung bei.

Ein Kräutergarten im Schulgarten hat viele Vorteile:

• fast ganzjährige Nutzung zur Sinneserfahrung (alle Sinne werden angesprochen)

• fast ganzjährige Nutzung zur Nahrungszuberei-tung

• fast ganzjährige Nutzung als Hausapotheke

• Vermittlung biologischer Kenntnisse

• relativ geringer Pflegeaufwand, langjährige Nutzung möglich.

Kräuter aus dem eigenen Garten richtig trocknen und einfrieren

Trocknen

Kräuter schmecken frisch geerntet am besten.

Wenn irgend möglich sollten sie deshalb frisch verwendet werden, da die Duft- und Aromastoffe und ätherischen Öle dann noch in großer Menge enthalten sind. Im Sommer, wenn die Kräuter im Garten üppig wachsen, kann man sich daraus ei-nen Wintervorrat anlegen, um jederzeit Kräuter zum Würzen oder für Tee verwenden zu können.

Kräuter zur Bevorratung, sollten bevor sie blühen an einem sonnigen Tag geerntet werden. Sie wer-den langstielig abgeschnitten und in Bündeln an einem kühlen dunklen Ort aufgehängt. Die ver-schiedenen Kräuter sollten getrennt getrocknet werden, damit sich die jeweiligen Aromen nicht vermischen. Die Kräuter werden, wenn sie ganz trocken und spröde sind, in dunklen, luftdicht ver-schlossenen Behältern aufbewahrt.

Tipp:

Getrocknete Kräuter vor dem Verwenden zwischen den Fingerspitzen zerreiben. Das Aroma wird so verstärkt.

Einfrieren

Die geernteten Kräuter werden gewaschen, vor-sichtig trockengetupft und zerkleinert. Die gehack-ten Kräuter werden in einen Eiswürfelbehälter ge-geben, mit Wasser aufgefüllt und eingefroren.

Wenn sie gefroren sind, werden sie in Frischhalte-beuteln oder Gefriergefäßen im Tiefkühlschrank bis zum Gebrauch aufbewahrt. (Einige Kräuter, z.B.

Petersilie, können auch unzerkleinert, ohne Wasser eingefroren werden. Sie werden in gefrorenem Zustand zerkleinert.)

Tipps:

• Einige Kräuter verlieren beim Einfrieren an Aro-ma: Bohnenkraut, Majoran.

• Bei anderen wird das Aroma verstärkt: Basili-kum, Dill, Estragon, Salbei, Thymian.

• Folgende Kräuter sparsam verwenden: Beifuß, Bohnenkraut, Majoran, Thymian.

• Folgende Kräuter mitgaren: Beifuß, Bohnen-kraut, Liebstöckel, Thymian.

• Folgende Kräuter nicht mitgaren, frisch verwen-den: Borretsch, Dill, Kerbel, Petersilie, Schnitt-lauch, Zitronenmelisse.

Projekt: Geschenke mit Kräutern Gewürzöl

Aus kräftig würzigen Kräutern lässt sich ein aroma-tisches Öl herstellen. Es eignen sich Thymian, Sal-bei, Majoran, Oregano und Rosmarin. Die Gewürze können ganz nach dem eigenen Geschmack ge-mischt oder einzeln mit Öl angesetzt werden. Die gut verschlossenen Flaschen müssen drei Wochen in der Sonne durchziehen. Dann werden sie kühl und dunkel aufbewahrt. Die Kräuter müssen nicht herausgenommen werden, solange die Gefäße verschlossen bleiben. Erst wenn das Öl verwendet wird, ist darauf zu achten, dass keine Zweige aus

der Flüssigkeit herausragen. Man nimmt sie am besten heraus oder filtert das Öl ab.

Kräuteressig

Verschließbare, nicht zu große Flaschen ausko-chen. Frische Sommerkräuter wie Pimpinelle, Est-ragon, Zitronenmelisse, Pfefferminze etc. mit den Stielen waschen und in die Flasche geben (3 bis 4 Stängel je Flasche). Den Essig aufkochen und heiß in die mit einem feuchten, warmen Tuch umwickel-ten Flaschen füllen. Heiß verschließen.

Die Menge und Art der Kräuter so verwenden, wie sie dem eigenen Geschmack entsprechen.

Kräuterbrot im Blumentopf

Zutaten: 500 g Mehl, 40 g Hefe, 1/8 l Milch, 1 Prise Salz, 50 g Margarine, 2 Eier, 2 Zwiebeln, 1 bis 2 Knoblauchzehen, etwas Muskat,

½ Teel. Fenchel, 4 Essl. gehackter Dill,

½ Teel. Rosmarin, 2 Essl. gehackte Pe-tersilie und Schnittlauch

Zwei neue Blumentöpfe aus rotem Ton (Durch-messer 14 cm) kochend heiß ausspülen (ohne Spülmittel), kalt nachspülen, antrocknen lassen und sehr gut mit Margarine ausfetten. Über das Was-serloch ein Stück Alufolie legen. Hefeteig herstel-len. In der Zwischenzeit alle Kräuter waschen und vorbereiten, die Zwiebeln schälen und fein wiegen, den Knoblauch pressen und alles unter den Teig rühren (der Teig sollte ziemlich weich sein).

Den Teig in die Formen bis 2/3 voll füllen, am war-men Ort gehen lassen.

Den Backofen auf 180° C vorheizen. Die Oberflä-che der Brote mit kaltem Wasser bestreiOberflä-chen und im Backofen ganz nach hinten schieben.

Backzeit: etwa 40 Minuten.

Das ausgekühlte Brot wird in Klarsichtfolie als Ge-schenk verpackt.

Und hier noch ein beliebtes Kräuterrezept:

Pesto alla Genovese

Zutaten: 200 g Basilikum (großblättrige Sorte), Salz, Pfeffer, 2 Knoblauchzehen, 1 Essl.

Pinienkerne, 6 Essl. Parmesan, ge-rieben, 100 ml Olivenöl

Basilikum waschen, Stiel entfernen und grob zer-rupfen. Mit einer Prise Salz den geschälten und grobgehackten Knoblauchzehen sowie den Pinien-kernen in einem Mörser oder in einer Holzschüssel zu einer gleichmäßigen Paste zerstoßen. Nach und nach Parmesan darunter rühren. Tropfenweise Öl zugeben und weiterrühren. Mit Salz und Pfeffer nachwürzen. Den Pesto mit 2 Essl. Teigwarensud verdünnen und sofort unter die abgetropften Teig-waren mischen.

Diese Kräuterpaste lässt sich genauso mit anderen Kräutern zubereiten. Einfach ausprobieren!

Weitere Anregungen für den Unterricht

• Durchführen eines Sensoriktests:

- Kräuter gibt es frisch, getrocknet, gefroren.

Erkennt ihr die Kräuter am Ausse-hen/Geruch/Geschmack? Wann ist der Ge-ruch/Geschmack am intensivsten (frisch, ge-trocknet, tiefgefroren)

- Woran erinnert Dich dieser Ge-ruch/Geschmack (Speise, Erlebnis, Land etc.)

• Erstellen einer eigenen Kräutertabelle. Welches Kraut passt zu welcher Speise?`

• Kräuter und Gewürze - aus welchen Pflanzentei-len werden sie gewonnen? Pflanzenteile be-schriften (siehe Pflanze unter dem Abschnitt Gemüse und Salat). Dazu ein Lexikon, Kräuter- und Gewürzbuch oder Broschüre benutzen.

Im Dokument Gärtnern macht Schule (Seite 85-89)