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3 MATERIAL UND METHODEN

4.1.3 Oberkieferbackenzähne

Bei der Untersuchung der Oberkieferbackenzähne stellten sich wiederum die Jahrgangsgruppen C und D als auffallend heterogen heraus. Dabei fielen die Unregelmäßigkeiten erneut beim Kriterium „Wurzelloch Ja/Nein“ auf; insbesondere gilt dies aber bei den Oberkieferbackenzähnen P3 und M1 auch bezüglich der Anzahl der vorhandenen Pulpaäste. Die chronologische Übersicht in den Tabellen 9 und 10 verdeutlicht dies. Im folgenden werden einige generelle Merkmale sowie einige spezielle Befunde herausgegriffen.

Alle untersuchten Oberkieferbackenzähne P3 und M1 wiesen drei Wurzeläste auf.

Der rostro-bukkale und der kaudo-bukkale Wurzelast der maxillären Backenzähne des Pferdes enthielt je einen, der linguale Wurzelast dagegen zwei Wurzelkanäle.

Die Wurzelkanäle des lingualen Wurzelastes waren stets in rostro-kaudaler Richtung hintereinander angeordnet. Diese Verteilung der Wurzelkanäle war - mit einer, unten genannten Ausnahme - in allen quergesägten Präparaten vorzufinden (Abb. 11).

Der rostrale Wurzelkanal des lingualen Wurzelastes gabelte sich ausnahmslos auf Höhe des Zahnsockels, um als Pulpaast Nr. 5 1 und Pulpaast Nr. 4 kauflächenwärts zu ziehen. Von diesen beiden war der Pulpaast Nr. 5 stets der stärkere. In seinen Ausmaßen glich er annähernd dem Pulpaast Nr. 3, der in allen Fällen aus dem zweiten, kaudal gelegenen Wurzelkanal des lingualen Wurzelastes hervorging. Ohne Aufzweigung gingen der Pulpaast Nr. 1 aus dem Wurzelkanal des rostro-bukkalen Wurzelastes und der Pulpaast Nr. 2 aus dem Wurzelkanal des kaudo-bukkalen Wurzelastes hervor (siehe Abb. 22 u. 23). Von den 5 Pulpaästen war der Pulpaast Nr. 4 (also der am weitesten lingual gelegene) in der Regel der schwächste.

1 Zählung in Anlehnung an OBIGER (1939), siehe Anhang (siehe Kapitel 9.1)

Tab. 9: Befunde (Lupenuntersuchung, d.h. Vergrößerung 7,3 fach bis 43,8 fach) an

Der im Hinblick auf Diskrepanzen im Schrifttum besonders kritische Zeitraum

Jahrgangs-

Gruppe # Wurzelloch „Pulpa” Zahl der

Wurzelkanäle Zahl der

Tab. 10: Befunde (Lupenvergrößerung, d.h. Vergrößerung 7,3 fach bis 43,8 fach) an

Der im Hinblick auf Diskrepanzen im Schrifttum besonders kritische Zeitraum

Jahrgangs-

Gruppe # Wurzelloch „Pulpa” Zahl der Wurzelkanäle

Von diesem soeben beschriebenen Grundmuster wichen wenige Zähne ab (Tab. 9 und 10); z.B. wurden in einigen Fällen sechs Pulpaäste gezählt. Bei diesen war der Pulpaast Nr. 5 durch einen Dentin - „steg“ nochmals unterteilt, so dass der Zahnquerschnitt insgesamt sechs Pulpaäste aufwies. Der Steg trat immer erst im kauflächennahen Drittel des Zahnkörpers auf.

Als weitere Variation traten bei drei molaren Oberkieferbackenzähnen nur vier Pulpaäste auf. In diesen Fällen fehlte stets der Pulpaast Nr. 5.; nur drei Pulpaäste waren bei einem einzigen Zahn - 1976/47 - vorhanden ( siehe Tab. 9 und 10).

4.1.3.1 P3 des Oberkiefers, Jahrgänge 1990-1993 (Jahrgangsgruppe A)

Wurzellöcher traten - in Übereinstimmung mit den Befunden der Unterkieferbackenzähne P3 - makroskopisch und unter der Lupenvergrößerung bei allen Oberkieferbackenzähnen P3 dieser Jahrgangsgruppe (n=12) auf (Tab. 9).

Die Zahl der Wurzelkanäle lag stets bei vier, die der Pulpaäste bei fünf.

4.1.3.2 P3 des Oberkiefers, Jahrgänge 1986-1989 (Jahrgangsgruppe B)

Die Befunde der P3 dieser Jahrgangsgruppe waren bezüglich der genannten Kriterien wiederum sehr einheitlich (Tab. 9). Wurzellöcher waren an allen Präparaten (n=11) sichtbar.

Abermals konnten vier Wurzelkanäle und fünf Pulpaäste gezählt werden.

4.1.3.3 P3 des Oberkiefers, Jahrgänge 1982-1985 (Jahrgangsgruppe C)

In dieser Jahrgangsgruppe (n=9) ergab die Auflistung der Befunde ein ebenso heterogenes Bild wie schon bei den P3 des Unterkiefers derselben Jahrgangsgruppe (Tab. 9).

An den P3 des Oberkiefers waren äußerlich keine Wurzellöcher sichtbar. Dennoch waren an den Querschnitten von sieben Präparaten (1981/21, 1983/04, 1983/48, 1983/49, 1984/37, 1984/44, 1985/15) Wurzellöcher erkennbar (Wertung „Wurzelloch Ja“). In zwei der drei Proben des Jahrgangs 1982 (Nr. 52 und Nr. 54) reichten die Wurzelkanäle dagegen nicht an die untersten Querschnittflächen heran (Wertung

„Wurzelloch Nein“).

Die Zahl der Wurzelkanäle lag stets bei vier. Mit Ausnahme des Präparats Nr. 48 des Jahrgangs 1983, bei dem kauflächennah sechs Pulpaäste vorkamen, wurden generell fünf Pulpaäste gefunden.

4.1.3.4 P3 des Oberkiefers, Jahrgänge 1978-1981 (Jahrgangsgruppe D)

Jahrgangsgruppe D enthielt in der chronologischen Reihe ebenfalls stark variierende Befunde (Tab. 9).

Wurzellöcher waren zwar äußerlich an keinem Oberkieferbackenzahn P3 dieser Jahrgangsgruppe (n=10) vorhanden, jedoch konnte an den Querschnitten dreier Präparate (1980/30, 1980/36, 1981/01) unter der Lupenvergrößerung an allen Wurzelästen, an weiteren drei Präparaten (1978/27, 1979/19, 1980/23) nur am rostral-bukkalen Wurzelast bis an die untersten Querschnittflächen reichende Wurzelkanäle dargestellt werden (Abb. 24 u. 25). Vier Präparate (1979/20, 1979/53,1981/55, 1981/56) zeigten keine Merkmale, die als Wurzelloch aufgefasst werden konnten.

Während die Zahl der Wurzelkanäle in allen Fällen bei vier lag, variierte die Zahl der Pulpaäste. In zwei Proben des Jahrgangs 1981 (Nr. 55 und Nr. 56) traten keine Pulpaäste auf. Sechs Pulpaäste hingegen konnten an den Querschnitten der Präparate Nr. 19 und Nr. 53 des Jahrgangs 1979 festgestellt werden. Ansonsten kamen fünf Pulpaäste vor.

4.1.3.5 P3 des Oberkiefers, Jahrgänge 1973-1977 (Jahrgangsgruppe E)

Obwohl keine Probe (n=7) äußerlich Wurzellöcher erkennen ließ, konnten an den Querschnitten des Präparats Nr. 45 des Jahrgangs 1977, unter Zuhilfenahme der Lupenvergrößerung, Wurzellöcher erkannt werden (Abb. 24 und 25). In den übrigen sechs Fällen traten keine Wurzellöcher auf.

Die Zahl der Wurzelkanäle lag in allen Präparaten bei vier.

In vier der sieben Fälle (1973/40, 1976/16, 1977/26,1977/45) traten keine Pulpaäste auf. Im Präparat Nr. 47 des Jahrgangs 1976 kamen nur drei Pulpaäste vor. Die verbleibenden zwei Proben (1975/39 und 1976/50) dieser Jahrgangsgruppe beinhalteten je fünf Pulpaäste.

4.1.3.6 M1 des Oberkiefers, Jahrgänge 1990-1993 (Jahrgangsgruppe A)

An sämtlichen Backenzähnen dieser Gruppe (n=12) waren äußerlich und an den Querschnitten Wurzellöcher sichtbar.

Ausnahmslos konnten vier Wurzelkanäle und fünf Pulpaäste erkannt werden.

4.1.3.7 M1 des Oberkiefers, Jahrgänge 1986-1989 (Jahrgangsgruppe B)

Wiederum wurden in allen untersuchten Fällen (n=11) sowohl äußerlich als auch an den Querschnitten Wurzellöcher gefunden.

Die Zahl der Wurzelkanäle lag bei vier. An einem Präparat (1989/06) waren an den Querschnitten des distalen Kronenabschnitts sechs Pulpaäste sichtbar, während sonst fünf Pulpaäste vorhanden waren.

4.1.3.8 M1 des Oberkiefers, Jahrgänge 1982- 1985 (Jahrgangsgruppe C)

Keines der Präparate dieser Jahrgangsgruppe (n=9) wies bei der äußerlichen Betrachtung Wurzellöcher auf (Tab. 10). Im Gegensatz dazu wurden unter Lupenvergrößerung doch sieben Präparate gefunden, deren Wurzelkanäle bis an die untersten Anschnittflächen heranreichten.

In allen Proben kamen vier Wurzelkanäle vor, während die Zahl der Pulpaäste variierte. In drei Fällen (1982/54, 1983/49, 1984/37) konnten fünf, in drei weiteren Fällen (1983/48, 1984/44, 1985/15) jeweils vier Pulpaäste gezählt werden. Bei den Präparaten Nr. 21 und Nr. 52, beide Jahrgang 1982, und Nr. 04 des Jahrgangs 1983, fehlten die Pulpaäste.

4.1.3.9 M1 des Oberkiefers, Jahrgänge 1978-1981 (Jahrgangsgruppe D)

Abermals wiesen die Präparate dieser Jahrgangsgruppe (n=10) äußerlich keine Wurzellöcher auf. An den Querschnitten konnten in der Hälfte der Fälle (1978/27, 1979/19, 1979/20, 1980/23, 1980/30) Wurzellöcher gefunden werden. Bei weiteren fünf Proben (1979/53, 1980/36, 1981/01, 1981/55, 1981/56) reichten die Wurzelkanäle aber nicht bis an die untersten Querschnittflächen heran.

Mit Ausnahme des Präparates Nr. 27 des Jahrgangs 1978, das drei Wurzelkanäle enthielt, traten bei den übrigen Proben stets vier Wurzelkanäle auf.

Pulpaäste fehlten in acht der zehn Proben. Ihre Zahl betrug fünf in den Zahnpräparaten (1979/20 und 1981/56)

4.1.3.10 M1 des Oberkiefers, Jahrgänge 1973-1977 (Jahrgangsgruppe E)

Wiederum waren an keinem Präparat (n=7) Wurzellöcher äußerlich sichtbar.

Trotzdem konnten in einem Fall (1977/45) bis an die unterste Anschnittfläche reichende Wurzelkanäle festgestellt werden.

In allen sieben Präparaten dieser Jahrgangsgruppe traten vier Wurzelkanäle auf.

Die Zahl der Pulpaäste lag in der Probe Nr. 47 des Jahrgangs 1976 bei fünf, in weiteren sechs Fällen waren keine Pulpaäste vorhanden.