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Teil 3: Theorien des Managments zwischenbetrieblicher Beziehungen

D. Interorganisationstheorien

IV. Neo-Institutionalistische Ansätze

> in Vorlesung weniger ausführlich

Bedeutung:

-soziologischer Ansatz

-NW- Entstehung vor kulturellem Hintergrund klärbar -Bedeutsamkeit von Tradition und Kultur

-social embeddedness von Org. wird verstanden -emergente Prozesse verstanden

-Differenzierung von Substanz und Symbolik -Relevanz von Vertrauen

30Strategische NW, S. 200 ff., nach Vorlesungsmitschrift

31Strategische NW, S. 205 ff., wieder etwas unklarer, aus Analyse von NPOs entwickelt

Prinzip:

Schwerpunkt liegt in der sozial-kulturellen Interdependenz zwischen Organisation und Umwelt (im Gegensatz zur materiell-technischen, die bleibt hier untergeordnet), Bedeutung des „symbolisch- kulturellen Kontextes“

---fehlt in V >>>

> im Prozeß der Institutionalisierung in drei Phasen:

1. Externalisierung = subjektive Äußerung 2. Objektivierung

3. Internalisierung = subjektive Aneignung der objektivierten Äußerung (= symbolisch - kultureller Kontext)

wird in und zwischen Org . (Systembildung, abgrenzung, selbsterkennung?) gemeinsames Verständnis entwickelt als Voraussetzung für gemeinsame Anerkennung der

Mitglieder/Umwelt

---Annahmen:

-Org. ist Teil der Umwelt (keine S/O Trennung) Ansatz/Strategie:

Problem: Anforderung an Org., dem symbolischen und materiellen Kontext genügen zu müssen

Lösung: Entkoppelung (von Legitimations - und Produktionsfunktion) und Aufbau einer Legitimationsfassade(symbolischer Kontext) durch zB:

-formelle Planungs- und Kontrollsysteme -Entscheidungsregeln

-nach außen und innen Anschein von Rationalität zeigen (konkrete Dramaturgie > zB Pressemitteilung..., ISO 9001...)

die die Org vor Eingriffen schützt und trotz möglicher mangelnder Effizienz fortbestehen läßt

>> dies läßt sich ebenso auf NW (anstatt Org) übertragen >>>

Prozeß der Institutionalisierung von NW und Isomorphie der Org (DiMaggio/Powell)

-Grundsatz: Umwelt ist entscheidend für die Strukturierung von NW (und Org.) anstatt wettbewerblicher32sind institutionelle Kräfte in der NW-Bildung bedeutsam:

1. Kräfte starker U. die formellen oder informellen Zwang ausüben 2. Adaption organisationaler Praktiken anderer

3. Übernahme von Normen (Gesetze), Standards und Ideologien führen zu Isomorphie (Angleichung)

Allgemeine Kritik:

-Unterbelichtung von Ökonomie

-Determinismus (Strukturdeterminiert, Gegensatz zu Voluntarismus >

Akteurshandeln)

-Unterschätzung von Eigeninteresse und Macht der U.

-negieren marktlichen Wettbewerbsdruck (der Umwelt)

-Trennung des materiell-technischen und des symbolisch-kulturellen Kontextes ist problematisch, weil gegenseitige „Durchdringung“

V. I

NTERAKTIONSORIENTIERTER

N

ETZWERKANSATZ33

(H

AKANSSON

)

Entwicklung aus: Investitionsgütermarketing > langfristige, stabile Austauschbeziehung

Annahmen, Sichtweise:

Bedeutsamkeit der Interaktionen von Org.

-Betrachtung mehrerer TA (Gegensatz zu TK-A)

-Betrachtung nicht nur auf dyadisch, also NW -Betrachtung Konzept:

Interaktionsbeziehungen werden als wichtigste Ressource betrachtet 1. der NW-Position von Org.

-gleichberechtigt -untergeordnet

-Funktion und Bedeutung im NW -Identität

bedeutsam für Handlungsmöglichkeiten der NWU 2. der Interaktionvon Org.

-NW = Ergebnis von Interaktion

-Koordinationsfunktion (technische, soziale, ökonomische und administrative Elemente)

-geplant und emergent (evolutionär) 3. der Adaption von Org.

-Entst. von Misfits (interorg. Inkohärenz) werden durch Adaption (technisch, strukturell usw.) beseitigt, -> Stabilisierung der

Beziehung 4. der Interdependenz von Org.

-aus Interaktion und Adaption entsteht Interdependenz

Folie: Networkmodell Ressource NW Activity

Folie: TCE vs. IMP

Anmerkung: IMP sehr programmatisch (nix dahinter) Kritik:

-zu voluntaristisch

-sehr eklektizistisch/ daher anfällig -übersieht Machtasymmetrien

-aber Netzwerkperspektive, Sydow räumt ihm Chance für NW-Theorie ein,

positive Weiterentwicklung (Integration institutionalistischer Elemente)

VI. P

OLITISCHE

A

NSÄTZE

>>> sehr uninteressant, mal weglassen a) Makropolitisch

-Entw. von NW, weil Normen Bsp. RA +StB in Sozietät aus berufsrechtlichen Gründen

33Zusammenfassung Vorlesung und Strategische NW, S. 216 ff.

b) Mikropolitisch

-bedeutsame Faktoren -Macht -Interessen

-Legitimationshandeln

E. Grenzen und Möglichkeiten traditioneller Interorganisationsforschung I. T

HEORIENVIELFALT

- P

ARADIGMATISCHE

A

LTERNATIVEN34

Paradigma: Gemeinsamkeit vieler Theorien, Grundmuster aus:

-Ontologie: Wesen des Untersuchungsgegenstandes -Epistomologie: Wesen des Wissens (objektivierbar y/n) -Methodologie: methodologische Annahmen

Paradigmen35:

a) strukturalistisch >> Wandel/Objektivismus -Labour-Process

-Neo-Fordismus

b) funktionalistisch >> Stabilität/Objektivismus -TA-Ansatz

-Spieltheorie -PA-Theorie

-Arbeits- Industrieökonomik -Theorie der flexiblen S.

-Resource-dependence -Organisationsökologie

-Systemtheorie (Kontingenz/Konsistenz) -NW-Ansatz

c) interpretativ >> Stabilität/Subjektivismus -Institutionalistischer Ansatz

d) humanistisch > kein Ansatz Erläuterungen zu:

-Wandel: Konflikt, Ungleichgewicht, Herrschaft, Widerspruch -Stabilität: Status Quo, soziale Ordnung, natürlicher Konsens, soziale

Integration

-Objektivismus: Glaube an reale Existenz von Org, deterministische Sicht...

-Subjektivismus: Ggs. > voluntaristisch

II. P

ROS UND

C

ONS MULTIPARADIGMATISCHER

I

NTERORGANISATIONSFORSCHUNG

a) pros: -Lehre vom Pluralismus folgend: nach der die Wirklichkeit aus vielen selbständigen (Welt-) Prinzipien besteht

-den unbekannten U-Gegenstand aus vielen Perspektiven untersucht b) con:-Beliebigkeit, nebeneinanderstehen von Theorien, damit Inkommensurabilität

34Strategische NW, S 224 f.

(fehlender Dialog zw. den Theorien)

-hoher Untersuchungsaufwand: Empirie

Modellbildung

F. Die strukturationstheoretische Netzwerkperspektive - Ein Königsweg?

I. G

RUNDLAGEN DER

S

TRUKTURATIONSTHEORIE -Giddens, Soziologe (UK)

-allg. und damit universelle Theorie der ggseitigen Abhängigkeit menschlichen handelns von Struktur und umgekehrt

-keinem von Papas Paradigmen zuzuordnen 1. Die Dualität und Rekursivität von Struktur

Kernsatz: gegenseitige Abhängigkeit von Handeln und Struktur -Struktur durch handeln, handeln durch Struktur

-Strukturen nur in Handlungen und Kopf (aha)

>>> s. Graphik

2. Das „Stratification Model of the Agent“36

„stratification modell of the agent“= Akteursmodell (A. Giddens)

Annahmen: -Akteuere sind (relativ) knowledgable: wissen also fast vollständig um die Bedingungen ihres Handelns

-handeln überwiegendabsichtsvoll (indendiert), aber:

-Bewußtsein: a) diskursives (bekanntes, verbalisierbar) b) praktisches (schwer vermittelbar, Routinen) c) Unterbewußtsein

d. h., nicht immer Erklärung für handeln gegeben (also unintendiertes) Prinzip: s. Folie 1

s. Graphik

Handlungsmotivation, -rationalisierung... ergibt intendierte und unintendierte Handlungsfolgen die unbekannte Handlungsbedingungen entstehen lassen, dh., intendiertes handeln führt nicht immer zu intendierten Ergebnissen, schafft also Wirklichkeit, die nicht beabsichtigt/unbekannt ist und folgendes handeln

beeinflußt

3. Die „Dialectic of Control“37

-wenig ausgeführt:

Inhalt: -Macht/Kontrolle kann nie vollständigsein, Bsp. aus Gesetze und Verträgen also: Diskrepanz zwischen symbolischer und praktischer ...

II. S

TRUKTURATIONSTHEORIE ALS

O

RGANISATIONS

-

UND

N

ETZWERKTHEORIE38

>>> sehr kurz ausgeführt

36Vorlesungsmitschrift

37Vorlesungsmitschrift

38Vorlesungsmitschrift

1. Organisationen und Netzwerke als soziale Systeme -Org. = soziales System

-Org. = mehr als die Summe seiner Mitglieder >> Regeln und Ressoourcen 2. Struktur, Strategie und kollektive Strategie

-Strategie entwickelt sich, kann nicht einfach vorgegeben werden (Bsp. Vietnamkrieg) -NW sind das Ergebnis kollektiver Strategien von kooperativen Akteueren

3. Ökonomischer Kontext in strukturationstheoretischer Perspektive -Ökonomie ist soziales handeln, beschreibbar durch Signifikation, .... etc.

-Domination und Legitimation sind am bedeutendsten interdependent mit ökonomischen Erfolg

Zusammenfassung „Strategische NW“

S. 315 - 320

-Def.: •zur Erzielung von Wettbewerbsvorteilen

•Merkmale: -von einem oder mehreren Unternehmen geführte (polyzentrisch) Org.

form

-komplex-reziproke Beziehungen

-kooperativ und stabile/langfristige Beziehungen, vertrauensvoll, IOS -zwischen rechtlich selbständigen, wirtschaftlich jedoch abhängigen U -Entw. und Organisation aus Internalisierung/Externalisierung von Funktionen

(Ein-Auslagerung), aus Reduzierung von Leistungstiefe (Entwicklung und Fertigung)

-NW entsteht durch beabsichtigtes Handeln wg. systemischer Rationalisierung oder aber gewachsen (emergent),

-Herausbildung von Interorganisationsstrukturen und -kultur (persönliche Beziehungen), entscheidet über:

-Positionierung des NW im Wettbewerb -strategische Flexibilität

-Legitimität des NW -Zukunft für nw-artige Org. optimistisch

-Theoriedefizite: -fehlen einer NW-Perspektive

-ök. Ansätze (Transaktionskostenansatz): > marktliche Rekonstruktion von NW

-Interorganisations Theorien: Defizit NW Charakter

-politökonomische Ansätze: unspezifische Konzepte für die Entw. NW, Fokus: Evolution und nicht Organisation NW

-Ergebnis: -eine spezielle Theorie fehlt

Evolution und Organisation von NW theoretisch unbefriedigend, partielle Verwendbarkeit jedoch möglich > multi-theoretische Untersuchung (SO zB einbeziehen) in NW-Perspektive

- „Strategietheorie“ = Lsg. ansatz? = „kollektives strategisches Managment

-Strategisches Managment geht über anpassen an Gegebenheiten hinaus > aktives handeln in Spielräumen (Dynamik und Eigendynamik) -Unternehmensgröße nicht mehr mit Marktmacht gleichzusetzen (viele kleine NW = mächtig, small is beautiful)

-Rollenanforderungen an das Managment in / von(?) NW -boundary spanning

-Verhandlung

-Autonomie, Verantwortung -interorganisationalem lernen -Forschungsanforderungen/Theorieanforderung:

-Prozeßanalyse der Evolution und Strukturierung von NW -Taxonomien von NW/Abgrenzung von Umwelt

-Verhalten von NW-Mitgliedern

-Bedingungen und Folgen bestimmter Netzwerkkonfigurationen

Zusammenfassung II 1. Merkmale UNW?

-Unternehmungen die zusammenarbeiten und Organisationsform bilden:

-rechtlich selbständig, jedoch wirtschaftlich meist abhängig

= Autonomie und Abhängigkeit

-mit marktlichen und hierarchischen Merkmalen -zielt auf Realisierung von Wettbewerbsvorteilen

-Polyzentrizität der Unternehmungsführugen/keine zentrale Instanz (kritisch) -eher Kooperation als Wettbewerb

-Koordination (Planung), wenig spezifizierte Verträge -Vertrauen

-komplexe Reziprozität

-Langfristigkeit und Stabilität der Beziehungen, aber u. U. temporär und fragil -Abhängigkeit/Autonomie

-Informationsintegration

-Spezialisierung, hohe Arbeitsteilung -u.U. räumliche Nähe

-Interorganisationsstruktur und kultur

2. Merkmale strategisches NW

vereinigt: wirtschaftliche Effizienz durch marktliche Koordination und Kontrolle (Macht) durch hierarchische Elemente -Existenz einer fokalen Unternehmung

-Ergebnis intentionalen Handelns

-formale Struktur, Rollenzuweisungen, Kommunikation -explizit formulierte Ziele

-eigene Identität (NW-Identity) -Kapitalbeteiligung nicht konstitutiv

3. Entstehungsgründe für NW:

a) bei Desintegration (Quasi-Externalisierung):

-Risikoverteilung

I. -Beschäftigungsrisiko abgewälzt (Fixkosten zu variablen Kosten!) II. -Kapazitätsreserve

III. Verdrängung gewerkschaftlichen Einflusses -Realisation von Marktdruck > marktliche Effizienz

-ausnutzen externer economies of scale -wirtschaftliche Abhängigkeiten

-technologische Erfordernisse

Komplexität von Produktionsabläufen

-nichtstandardisierte Massenware Effizienz und Flexibilität

-geringe Fertigungstiefe -Kapitalknappheit

b) allgemein

-Wettbewerbsvorteil (kollektiv und individuell) verschärfter Wettbwerbsdruck

-Innovation -Qualität

-Kosten FE Teilung -Zeit Liefer

Entwicklung -Ressourcenerweiterung

-Transaktionskostensenkung

4. Risiken von NW

-Verlust von Kernkompetenzen -Bildung von Abhängigkeiten

5. Vorteile/Nachteile von Hierarchie

-Vorteile der Hierarchie:

-Unspezifität von Arbeitsverträgen (relativ flexibel ggüber KV) -Kontroll und Anreizsystem

-Interessenkongruenz

-Planung und Strukturierung von Org.

-Informationsvorteile (tacit knowledge) - Hierarchieversagen hinsichtlich TK, wenn:

a) -sichere Transaktionen

-nicht-komplexe Transaktionen

-großer Anzahl potentieller Lieferanten/Abnehmer b) -bei größeren, komplexen Unternehmen:

- Entfremdung (mangelnde Identifikation) - Starre

- ohne Organisationskultur

- offenen Interessenunterschieden

- opportunistisches Verhalten (Zielinkongruenz)

>>Versagen der Interessenharmonisierung durch Hierarchie

>>Kontrollkosten, Koordinationskosten = TK