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Nachtragsbericht 7. Risikobericht

Ver- und Entsorgung

III. Ausblick

6. Nachtragsbericht 7. Risikobericht

7.1. Risikomanagementsystem

7.2. Klassifizierung der Chancen und Risiken 8. Prognosebericht

1. Unternehmen

Der FSO-Konzern umfasst neben der FSO GmbH & Co. KG (FSO) als Konzernmutter auch die Konzerntochter Energieversorgung Oberhausen AG (evo AG) sowie die Konzernenkelin evo Energie-Netz GmbH (evo-netz). Ebenso ist die Komplementärin FSO Verwaltungs-GmbH (FSO GmbH) einbezogen; sie hält keinen Kapitalanteil

an der FSO.

Als Kommanditisten sind die RWE Rhein-Ruhr AG (RWE) und die Stadtwerke Oberhausen AG (STOAG) jeweils zur Hälfte am Festkapital der FSO beteiligt. Das Ergebnis wird aufgrund der satzungsgemäßen Gewinnverteilungsabrede an die beiden Kommanditisten hälftig abgeführt.

Sowohl zwischen der FSO und der evo AG als auch zwischen der evo AG und der evo-netz bestehen Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträge (EAV). Darüber hinaus ist eine steuerliche Organschaft mit der FSO (Organträger) und den evo-Gesellschaften (Organgesellschaften) gegeben.

Die FSO legt ihren Fokus auf die Erbringung von Dienstleistungen für die evo AG, insbesondere die Pflege, Wartung und Reparatur des Wagenparks sowie die Reinigung des Werksgeländes. Ein weiterer Unternehmensgegenstand der FSO ist das Halten der 80 %-igen Beteiligung an der evo AG. Jeweils 10 % der Anteile an der evo AG sind im Eigentum der FSO-Kommanditisten RWE und STOAG.

Die evo AG nimmt im Stadtgebiet Oberhausen flächendeckend den Vertrieb von

Energie (Strom, Erdgas, Fernwärme und Energieservice), die Erbringung energienaher Dienstleistungen sowie die Energieerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplungsprozessen wahr. Sie hat damit eine signifikante regionale Stellung. Der Bezug von Erdgas erfolgt von E.ON Ruhrgas AG und RWE. Die Fernwärme und die elektrische Energie werden in zwei eigenen Heizkraftwerken (HKWs) an den Standorten Alt-Oberhausen und Sterkrade erzeugt, im Übrigen von weiteren Stromhändlern und der Gemeinschafts-Müllver-brennungsanlage Niederrhein GmbH (GMVA) bzw. der OXEA Group (nur Abwärme) bezogen.

Daneben betreibt die evo AG eine Dampferzeugungsanlage auf einem durch Einräumung einer befristeten Dienstbarkeit überlassenen Grundstück.

Die evo AG ist sehr gut auf dem vom Wettbewerb geprägten Markt aufgestellt. Dafür gibt es vier wichtige Säulen:

- innovative Produkte und Dienstleistungen, die dem Markt und den Bedürfnissen der Kunden ständig angepasst werden,

- innovative Arbeitsabläufe und interne Prozesse, die ständig optimiert werden,

- innovative Technologien (u. a. zum Schutz der Umwelt), Erhaltung der Netze und Organisationsmanagement (durch Zertifizierung bestätigt),

- innovative Mitarbeiter, die durch Führungskräfteentwicklung und Mitarbeiterentwicklung optimal eingesetzt und gefördert werden.

Die Strategie der evo AG zur nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes besteht in der Fokussierung auf das Kerngeschäft Energie (Erzeugung, Beschaffung, Vertrieb) einschließlich energienaher Dienstleistungen in Oberhausen und Umgebung, ergänzt durch Aktivitäten im Bereich Wasser. Dabei ist dem Gesichtspunkt der sicheren und umweltverträglichen Versorgung Rechnung zu tragen. Das frühere Kerngeschäft der Verteilung wird seit dem 1. Januar 2007 durch die evo-netz realisiert.

Die Stärkung der Wettbewerbsposition der evo AG erfolgt durch intensive Kundenbetreuung, Akquisition, konsequente Geschäftsprozessoptimierung, nachhaltige Kostenoptimierung sowie motivierte und kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hierbei ist eine zielgenaue Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Kunden zwingend erforderlich sowie gegebenenfalls das Anstreben von strategischen Partnerschaften.

Das Kerngeschäft der evo-netz - mit der alleinigen Gesellschafterin evo AG - ist darauf ausgerichtet, das Strom- und Gasnetz entsprechend den Vorgaben des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) diskriminierungsfrei zu betreiben, zu warten und bedarfsgerecht auszubauen. In die Gesellschaft wurde zusätzlich das Fernwärmenetz integriert, um vorhandene Synergiepotentiale im Netzbereich zu erhalten.

Darüber hinaus gehören die Unterhaltung der Öffentlichen Beleuchtung für die Stadt Oberhausen und die Wartung von Nahwärme-Anlagen zur Geschäftstätigkeit der evo-netz.

Zur Sicherstellung des operativen Geschäftes der evo-netz wurden zum 1. Januar 2007 diejenigen Aktiva und Passiva, die den früheren Netzaktivitäten der evo AG zuzuordnen waren, auf die evo-netz ausgegliedert. Alle Netzanlagen verbleiben im Eigentum der evo AG und werden zur Bewirtschaftung an die evo-netz verpachtet.

Das gesamte Netzbetriebspersonal - mit Ausnahme von sieben Mitarbeitern und dem Geschäftsführer - wird durch die evo AG im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassung der evo-netz zur Verfügung gestellt.

Durch weitere Dienstleistungsverträge werden zusätzliche Aufgaben, Rechte und Pflichten zwischen der evo AG und der evo-netz geregelt.

2. Rahmenbedingungen

2.1. Allgemeine wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Lage

Der Wettbewerb auf den Energiemärkten hat auch 2008 weiter zugenommen. Weitere neue Anbieter drängten vor allem beim Strom auf den Markt. Somit ist das Marktumfeld der evo AG schwieriger geworden. Die Wechselbereitschaft der Endverbraucher hat weiter zugenommen und die Energiepreise stehen weiterhin im Fokus. Die Wechselbereitschaft ist insbesondere dann zu spüren, wenn Preiserhöhungen angekündigt werden. Jedoch bleibt die evo AG mit einem Marktanteil von rund 95 % beim Strom und nahezu 100 % beim Erdgas ein starker Partner für ihre Privatkunden.

Dem gegenüber stehen deutlich gestiegene Bezugskosten bei der evo AG beim Strom, aber insbesondere beim Erdgas. Von Januar bis Juli 2008 haben sich die Heizölpreise deutlich erhöht. Beim Rohölpreis wurde im Juli mit knapp 150 US-Doller pro Barrel ein neues Allzeithoch erreicht. Zum einen ist die Nachfrage nach Rohöl und Erdgas weiter gestiegen. Vor allem in den Volkswirtschaften von Indien und China wird die Nachfrage an Rohstoffen immer größer. Zum anderen hat die Immobilienkrise in den USA dafür gesorgt, dass Spekulanten in den Rohstoffmarkt drängten. Somit wurde der Preis durch Spekulationen in die Höhe getrieben. Der Gaspreis folgt aufgrund der Preisbindung den Ölpreisen mit einer zeitlichen Verzögerung von drei bis sechs Monaten. Dementsprechend sind auch die Bezugskosten für Erdgas deutlich gestiegen. Dieser allgemeine Trend wurde vom starken Euro im Vergleich zum Dollar ein wenig abgemildert, weil Erdöl an den weltweiten Handelsmärkten in Dollar gehandelt wird. In der zweiten Jahreshälfte sind die Ölpreise aufgrund der internationalen Finanzkrise wieder deutlich gesunken. Aufgrund einer sinkenden Industrieproduktion nimmt auch die Nachfrage nach Rohstoffen ab und somit sinkt der Preis. Diese Entwicklung hat zum Jahresende zu leicht sinkenden Bezugskosten bei Erdgas bei der evo AG geführt. Dieser Trend wird sich Anfang 2009 fortsetzen.

Der Trend steigender Preise für Stromprodukte an den Märkten hielt auch 2008 für zukünftige Lieferungen elektrischer Energie an. Die Strompreise orientieren sich an der Strombörse (EEX) in Leipzig. Nach dem wirtschaftlichen Prinzip von Angebot und Nachfrage wird der Strom dort gehandelt.

Seit Ende des Jahres 2008 sinken auf dem Großhandelsmarkt die Strompreise wieder. Da viele Marktteilnehmer jedoch für die kommenden Jahre ihren Strombedarf vorzeitig gedeckt haben, führt diese Entwicklung erst mit einer großen Zeitverzögerung zu Preissenkungen bei den Kunden.

Aufgrund der gestiegenen Endverbraucherpreise für Energie steht die Branche weiterhin im Fokus der Politik und der Öffentlichkeit. Die Energieversorgungsunternehmen werden in die Pflicht genommen, den Kunden einen marktkonformen und möglichst günstigen Preis anzubieten. Hinzu kommt, dass durch den

gestiegenen Bezugskosten an den Endverbraucher weitergegeben werden, sondern nur ein Teil davon.

Darüber hinaus fordert die Politik von den Unternehmen ein starkes Engagement für Umwelt- und Klimaschutz.

Mit lokalem Engagement und einem guten Service vor Ort versucht die evo AG diesem negativen Trend für Image und Ansehen in der Oberhausener Bevölkerung entgegenzuwirken. Das Unternehmen unterstützt zahlreiche Vereine und Institutionen in der Stadt. Dazu gehören viele kleine Sportvereine sowie kulturelle und soziale Einrichtungen. Das Engagement geht über Sponsoring, Spenden und Ausbildung hinaus. Zahlreiche Förderprogramme unterstützen Bürger und Stadt zum Beispiel beim Klimaschutz. So wird die Anschaffung eines Erdgasfahrzeuges mit einem Tankgutschein unterstützt und Elektro-Wärmepumpen werden ebenfalls gefördert.

Die evo AG hat darüber hinaus im April 2008 eine neue Tarifstruktur für Privatkunden mit den so genannten „TOB-Tarifen“ für Strom und Erdgas eingeführt. Die neuen Tarife sind transparenter und einfacher, weil Leistungsmerkmale wie Kesselgröße und Wohneinheiten entfallen. Bei den TOB-Tarifen gibt es bei Strom und Erdgas nur noch einen Grund- und einen Arbeitspreis. Außerdem bietet die evo AG neben der Grundversorgung eine attraktive Preisgestaltung an. Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit waren ebenfalls sehr wichtige Aspekte bei der Entwicklung der neuen Tariflandschaft. Die evo AG ist davon überzeugt, ihren Kunden damit attraktive Angebote anbieten zu können. Im Rahmen der neuen Tarifeinführung wurden auch die Verträge und die Allgemeinen Geschäftsbedingungen überarbeitet und ebenfalls vereinfacht. Auch damit soll die Energielieferung der evo AG für den Kunden transparenter werden.

Zum 50. Jubiläum der Fernwärmeversorgung in Oberhausen hat die evo AG ein besonderes Angebot herausgegeben. Fernwärme-Hausanschlüsse wurden zu vergünstigten Konditionen angeboten.

Die Rahmenbedingungen auf dem deutschen Energiemarkt verändern sich permanent. Gerade kleine und mittlere Energieversorgungsunternehmen sehen sich zunehmend mit komplexen Energiebeschaffungsaufgaben im Strom- und Gasbereich konfrontiert. Die nationalen Energiegroßhandelsmärkte unterliegen starken preislichen Schwankungen. Genaue Zahlen sind kurz- und mittelfristig schwer vorhersehbar. Um im Energiebeschaffungsbereich langfristig effizient zu sein und Synergieeffekte zu erreichen, haben sich mehrere Energieversorgungsunternehmen nun in einer eigenen Beschaffungsgesellschaft zusammengeschlossen. Dazu zählt auch die evo AG. Hier kann der organisatorische und personelle Aufwand in Grenzen gehalten werden. Durch die Kooperation erreichen die Unternehmen gemeinsam eine größere Einkaufsmenge auf den Energiemärkten. Somit kann - so ist das Ziel - zu günstigeren Preisen eingekauft werden.

Seit Anfang des Jahres 2008 wurden bei der evo AG die entsprechenden Voraussetzungen für die Beteiligung an dieser Beschaffungsgesellschaft geschaffen. Die evo AG hält am Stammkapitel der

Quantum GmbH einen Anteil von 10 % und ist damit der zweitgrößte Partner nach der SWK Energie GmbH aus Krefeld.

Hauptaufgabe der Quantum GmbH ist der Handel mit Energie und Dienstleistungen im Bereich der Energiebeschaffung. Ziel ist es, die örtliche Energieversorgung in den Kommunen zu stärken. Hierzu gehört insbesondere die Reaktion auf die geänderten Rahmenbedingungen. Vor allem im Gasbeschaffungsmarkt hat es in den vergangenen Jahren fundamentale Veränderungen gegeben. Die steigende Wettbewerbsintensität und die zunehmende Komplexität der Energiebeschaffung sind für Stadtwerke risikoreicher geworden.

2.2. Allgemeine Regulierungssituation

Nach der ersten Kostensenkungsrunde durch die Regulierungsbehörden zur Festlegung der genehmigten Netznutzungsentgelte in den Bereichen Strom und Erdgas erfolgte bei der evo-netz in 2008 beim Strom eine erneute Kürzung auf nunmehr 29,7 Millionen € (vorher 32,3 Millionen €). Beim Erdgas wurde die Genehmigung unverändert bis Ende 2008 verlängert.

Diese Genehmigungen bilden nun den Startpunkt für die so genannte Anreizregulierung zum 1. Januar 2009. Ende 2008 hat die evo-netz die Effizienzwerte für das Strom- und das Erdgasnetz zugewiesen bekommen. Beim Erdgas ist dies ein Effizienzwert von

93,4 %, beim Strom ein Effizienzwert von 93,7 %. Im Vergleich zu anderen Energieversorgungsunternehmen ist die evo-netz sehr gut aufgestellt. Diese Effizienzwerte sind die wesentlichen Bausteine bei der Ermittlung der Erlösobergrenzen für die erste Regulierungsperiode.