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Die meisten der als Schlick/Mudde anzusprechenden Proben sind durch einen entspre-chenden Gehalt an organischer Substanz gekennzeichnet, was sich auch in den chemi-schen Befunden widerspiegelt.

Schlick und Mudde sind an der Oberfläche nur im Bereich Wolgast (Werft bzw. Spitzhörner Bucht) anthropogen beeinflusst. Auffällig waren hier Parameter wie MKW, PAK, Tributyl-zinn, pp´ DDT bzw. Zink und Arsen.

In tieferen Sedimentschichten ist keine signifikante anthropogene Belastung durch Schad-stoffe festzustellen. In der Regel werden die jeweils oberen BLABAK-Richtwerte für Schwermetalle und organische Schadstoffe deutlich unterschritten.

Dagegen sind die Nährstoffkonzentrationen sowohl an der Oberfläche als auch in tieferen Schichten gleichbleibend hoch.

Die Bewertung im Hinblick auf eine Landlagerung führt für die Mehrzahl der Oberflächen-proben zu den LAGA-Klassen Z0 bis Z0*.

Die Vorsorgewerte der BBodSchV werden für die Mehrzahl der Proben eingehalten - eine prinzipielle Verwertungsmöglichkeit des Materials im Landschaftsbau wäre damit gegeben.

2 Bewertung nach LAGA (Länderarbeitsgemeinschaft Abfall) für Sand

3 Bewertung nach LAGA für Lehm/Schluff

Wasser- und Schifffahrtsamt Stralsund 4 Ergebnisse der ökotoxikologischen Untersuchungen

Die ökotoxikologischen Untersuchungen wurden 2006 an 9 Stationen im Nördlichen Pee-nestrom vorgenommen. 2007 wurde an ausgewählten Stellen im Baggerbereich sowie auf der Klappstelle 551 nochmals beprobt (vgl. Unterlage G.8).

Auf der Grundlage der höchsten ermittelten pT-Werte werden die 2007 untersuchten Sedi-mente den Toxizitätsklassen zugeordnet.

Die ökotoxikologische Bewertung der Sedimente und die Zuordnung zu Handhabungskate-gorien für die Baggergutverbringung nach HABAK-WSV (1999) sind detailliert im Schad-stoffbelastungsgutachten (Unterlage G.8) dargestellt.

Für die Baggerbereiche um km 31,7 (PN 54) und um km 42,2 (PN 17) wurden die außer-gewöhnlich hohen Algentoxizitäten, die im Jahr 2006 auftraten und zur Einstufung gefähr-lich belastet führten, 2007 generell nicht bestätigt.

Im Bereich um km 45,8 (PN 7) wurde die 2006 festgestellten Toxizitäten im Leuchtbakteri-entest bestätigt. Das Sediment muss daher als gefährlich belastet eingeschätzt werden.

Die, wenn auch mit Vorsicht zu treffende Vermutung liegt nahe, dass die Toxizität des Po-renwassers 070390 (PN7) im Leuchtbakterientest zu großen Teilen durch das Vorhanden-sein der phenolischen Verbindungen und durch die Anwesenheit von Schwefel und schwe-felhaltigen Verbindungen erklärt werden kann. Phenolische Verbindungen (spez. Nitrophe-nole) fallen u.a. in der chemischen, pharmazeutischen und der Rüstungsindustrie als Zwi-schenprodukte an. Da die Probenahmestelle im Einzugsgebiet der ehemaligen Heeresver-suchsanlage Peenemünde und der Erprobungsstelle der deutschen Luftwaffe liegt, die spä-ter als NVA-Flugplatz genutzt wurde, kann eine Beeinträchtigung durch diesen Standort nicht ausgeschlossen werden. Den möglichen Quellen sollte durch weitere Untersuchungen nachgegangen werden, um zukünftige Kontaminationen der Baggerbereiche auszuschlie-ßen (vgl. Unterlage G.8).

Die Probenahmestellen bei km 32,8 (PN 51) und km 48,0 (PN4, K2) werden aufgrund der vorhandenen Algentoxizität als kritisch belastet eingestuft. Derzeit wird durch ein entspre-chendes Screening geklärt, welcher Art die Kontaminationen sind. Erste Ergebnisse deuten nicht auf Belastungen durch Phenole bzw. Nitrophenole hin. Die Probe aus der Tonnen-bankrinne enthält sehr viel elementaren Schwefel, was auf sehr altes Sediment hinweist.

Schwefel kann die Ursache toxischer Wirkungen sein. Hier ist derzeit keine anthropogene Beeinflussung oder Beeinträchtigung zu erkennen.

Wasser- und Schifffahrtsamt Stralsund 5 Ergebnisse der Untersuchungen zur aquatischen Umlagerung

Im Rahmen einer Unterhaltungsbaggerung in der Ostansteuerung zum Hafen Stralsund 2007 wurden Mudden aquatisch umgelagert. Dabei wurden ca. 50.000 m³ auf die Klappstel-le 517 (Palmer Ort) im Greifswalder Bodden und 20.000 m³ im südwestlichen Bereich der Klappstelle 527 (Thiessower Steintrendel) umgelagert.

Diese Umlagerungen wurden von einem umfangreichen sedimentologisch-geochemischen, hydrologisch-hydrochemischen, avi- und ichthyofaunistischen sowie Benthosmonitoring begleitet. Unter dem Einsatz von Dauermessungen an Bojenstationen, von Tagesmessun-gen und wiederholten Messkampagnen wurden entsprechende Güteparameter für das Wasser, die Sedimente und die betreffenden Biotope vor, während und nach den Bagge-rungs- und Umlagerungsmaßnahmen ermittelt.

Erste Zwischenergebnisse sind detailliert in Unterlage G.6 dargestellt. Diese konzentrieren sich Schwerpunkt mäßig – unter Einbeziehung von Literaturdaten – auf die Fragen der Ent-stehung und Ausbreitung von Trübstoffwolken, den Eintrag von Nährstoffen und die Sauer-stoffzehrung im Wasserkörper durch umgelagertes Baggergut sowie auf die mögliche Be-einträchtigung der Ichthyofauna des Greifswalder Boddens.

Die bisherigen Untersuchungsergebnisse bestätigen die auf der Basis der regionalen dingungen, der relevanten Literatur sowie vielfältiger Erfahrungen und orientierender Be-rechnungen für das Vorhaben abgegebenen Prognosen, dass:

- oberflächennah keine oder nur kurzzeitig Trübungen sicht- und messbar sind, - die sich oberhalb des Meeresbodens bildenden Trübstoffwolken nur eine sehr

ge-ringe Sedimentmasse beinhalten, auch durch natürliche Starkwindereignisse er-zeugt werden können, nach Umlagerungen maximal etwa 1-2 h nachweisbar sind, dabei i.d.R. unter mittleren Strömungsverhältnissen eine Ausdehnung von etwa 200-300 m mal 500 m besitzen und in Bezug auf die genutzten Klappstellen in keinem Fall mit Makrophyten bewachsene Areale erreichen.

- keine für den Gewässerzustand relevante negative Beeinflussung des Sauerstoff-haushaltes eintritt,

- der Nährstoffeintrag in das Gewässer beim Umlagern deutlich unter dem liegt, der aus Eluatversuchen im Labor extrapolierbar ist und bei einem Verbringen des Bag-gergutes auf ein Spülfeld (Drigge) zu erwarten gewesen wäre, sowie vernachlässig-bar gering ist sowohl in Bezug auf die gesamten im Baggergut vorhandenen Stick-stoff- und Phosphorgehalte als auch in Relation zu entsprechenden Massenbilanzen für den Greifswalder Bodden,

- unter Beachtung der Laichzeiten nur vernachlässigbar geringe Auswirkungen für Fi-sche und die FiFi-scherei auftraten.

Verdriftungsmuster für feinkörnige Sedimente waren nur am Boden der in einem Schlickse-dimentationsbereich des Boddens angesiedelten Klappstelle KS 517 sichtbar (Anlage 2-2).

Wasser- und Schifffahrtsamt Stralsund Auf der östlich vor der Boddenrandschwelle liegenden Klappstelle KS 527 wurden für den Wasserkörper etwa gleiche Auswirkungen in Bezug auf Konzentrationsänderungen beim Sauerstoff und bei Nährstoffen sowie in Bezug auf das Verhalten von Trübstofflinsen beo-bachtet. Es fehlten allerdings auf den Side-Scan-Sonar-Aufnahmen des Meeresbodens Hinweise auf lokale Verdriftungs- und Ablagerungsmuster für suspendiertes Material (Anla-ge 3-2). Wie aus der Zusammensetzung der natürlicherweise anstehenden Sedimente (vor-wiegend sandig, zum Teil auch kiesig) zu erwarten war, verhindert hier offenbar eine ver-gleichsweise aktive Hydro- bzw. Sedimentdynamik das dauerhafte Absetzen signifikanter Mengen feinkörniger Suspensionen.

Wasser- und Schifffahrtsamt Stralsund 6 Baggergutverbringung

6.1 Landverbringung

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