geschickt.
Nach dem
Entwickeln zeigtc die Platte nicht die geringste Spurvon
einzelnen schwarzen Punkten, dagegen aber eine starkeWirkung
desWismuts und
cine schwachere des Antimons. Dabei ist esschr auflllllig, ilass der rektangulare Teil der empfindlichcn Platte, dievon
der 125 Saule bedeckt war, keinc oder nur cine sehr schwache Ein-wirkung zeigte. Dieser Urastand schien mir anzudeuten, dass dieWirkung von
einem Case herrOhre. Russell, der vor allem dieWirkung
verschiedener Stofie auf die photo-graphische Platte studiert hat, sieht ja die Ursache einer 130 solchenEinwirkung in der Entstehung vonWasserstoft-superoxyd.
******
Es
war nun die Fragezu
beantworten, ob dieseWir-kung
der Metallevon den Warmestrahlen odervon
denim
allgemeinen
mehr
chemisch wirksamen Strahlen herrahre. 135 Dass die Warmestrahlen hierbei nicht wirksam gewesensind, war mir schon vorher sehr wahrscheinlich. . . .
14
Es
schien mir jedoch notwendig, diesc Frage experi-mcntellzu
studieren.Darum
habe ich erstens die ortho-140 chromatische Isokrplatte durch einegewohnliche, besonders gegenvioletteund
ultraviolette Strahlen empfindliche Platte ersetzt,3.
Der
zweiteVersuch awurde
daher miteiner Itnperial-platte wiederholt-Der
Strom betrugnun
wie bei alien 145 diesen Versuchen 5Amp., und
die Wirkungszeit war 26 Stunden 20Min. Nach dem
Entwickeln zeigte die Platte eine sehr starkeEinwirkung
der Strahlen.Der
ElFekt scheint also vielmehr
durch violetteund
ultraviolette als durch gelbe
und
grtlne Strahlen hervorge-150 rufenzu
sein.4. Derselbe Versuch
wurde
nochmals wiederholt,und
die Expositionszeit belief sich auf 25 Stunden. Bei diesen Versuchen lag die Saule ca. 2mm
oberhalb der empfind-lichen Platte, sich also ankeiner Stelle mit derselben 155 in Bertthrung..Nach
der Entwickelung fand ich einen dunklen, ellip-tischen Fleck an der Stelle der Wismuyftange.Die Wirkung
scheintsich also bei frei schweBender Saule gleich-formig injede Richtungzu
verbreiten.160
Nur
die Abktlhlung der unteren FlacTie der Saule bei Bertthrung mit der Platte scheint den l/mstand erklarenzu
kOnnen, dass die Stelle,"wo'die Thermosaule bei^ denfrttheren Versuchen lag, keine Becinflussungzeigte.
Dass die Warraestrahlen an
und
fttr sich nicht wfrksam 165 sind, das beweisen noch folgendc Versuche.******
Es
schicn mir noch notwendigzu
zeigen, dass diese Strahlung kcinc spc/iellcWirkung
dcs Stromcs darstellt,sondern nur durch eine
Erhohung
der Tcmpcratur hcrvor-gerufcn ist.Darum
habe ich mir einThermoelement
von 170 Kupfcrund
Zink machcn lassen. Diesc Thermosaulewurde
in ganz ilhnlichcrWeise
wie dieAntimon-Wismut-saule in dcnselben Hasten cingeftthrt
und
aufdie empfind-liche Seite einer photographischen Platte gelegt. Ein Strom, 5Amp., wurde
dann26
^ Stunden durch die Ther-175 mosaule geschickt. Derselbe Versuchwurde
spttter mit umgekehrter Stromrichtung ausgeftthrt.Nach dem
Ent-wickeln fand ich mitAusnahme
eincs schwarzen Punkteskeine Beeinflussung in der
Umgebung
der StcTle,wo
die Saule gelegen hatte.^ ^
Es
scheint mir hierdurch bewiesenzu
scin, dass allc i8o Metalle schon bei gewOhnlichenTemperaturensogarvlolettcund
ultraviolette Strahlenaussendcn, ol^lcich dicsc Strahlcn nochzu
schwach sind,um
mit unserenAugcn cmpfunden
werden zu kOnncn. Bei Stcigcrung dcrTemperatur
wird, diese Strahlungimmer
intensivcr, bis bei Weissglut auch i8'jf unsereAugen
.davon affiziert werden. Diese Strahlung wird mOglicherweise durch gewisse chcmischc Prozesse an der Oberflache des Metalles erzeu|;ti'aberdieWirkung
aufdie erapfindliche Platte scheintvonder Oberflache
und
nicht von hierbei entstandenen Emanationen auszugchen. 190Bei diesen Versuchen habe ich cin
Thermoelement
ge-braucht,um
auch dieWirkung
an der Verbindungsstelle zweier Metalle studierenzu
kOnnen.Das
erhaltcneRe-sultat zeigt nun, dass die Bertthrungsstelle der Metalle in
bezugauf
die Energieausstrahlung keine bcmerkbarc Rollcspielt.
Es
ist also sehr wahrscheinlich, dass die Ursache derThermostrOrac nicht in dieser BcrClhrungsstcIIe,sonderninden Eigenschaften derbeidenzusammengeloteten Metalle gesuchtwerden muss.
W. Thomson
hat ja schon auf theorctischemWege
ge- 200 zeigt, dass bei den Peltierschen Erscheinungen Kraftevor-komnien
mtlssen, die Funktionen der entsprechenden Temperaturensind,und
derenForm
von der Beschaflfenheit der Metalleabhangt, welche dasThermoelement
bilden.Die Erfahrung lehrt dazu, dass z.B. zwei KupferdrUhtc,
wenn
auch che]pi,sch ganz glcich, doch physikalisch so voneinander veifscmeden sein kOnnen, dass,wcmi
sie einen Kreis bilden, schonThermostrOmc
auftreten kOnnen.Wir
haben es also bei jedcr Thermosilulo mit ciner Energieausstrahlungzu
tun, die beidem
einen Metalle bei 210 gewOhnlichenTemperaturen grosser ist alsbei den anderen.Wahrscheinlich wird sich diese Verschiedenheit der aus-gestrahlten Energieniengen bei einer anderen
Temperatur
|!ilSgl®ichen, ja sogar' bei noch grOsserer Verilndcrung tier
Temperatur in umgekehrter
Weise
entstehen kOnnen. 2 r5 Hierdurch kOnnteman
vielleicht die Inversion der Thcr-mosaulenbei hoherenTemperaturen crklaren.Wahrscheinlich senden, wie schon erwahnt, fast allc 16
Karper bii gewOhnlichen Temperaturen auch violette
und
220 ultraviolette Strahlen aus.Die
ionisierendeWirkung
dieser Strahlen spielt vielleicht eine ungeahnte Rolle in der jNatur.'Es
liegt auch jtiahe, anzunehmen, dass Tiere, dieim Dynkeln
sehen, speziell ftlr diese Strahlen empfindlicheAugen
haben.G.
MELANDER,
Helsingfors.
{Annakn
der Physik, Bd. xvii., 1905, S. 705-716.)7.
GESCHICHTE DER THERMOCHEMIE.
Robert Boyle, der BegrQnde
n
upserer heutigen Ansicht (Iber die GrundstoflFc, warwohl*‘3fei^ste, der sich mit ther-mochcmischen Untersuchungen befasste.Er
machtegegen dievon
Paracelsus vertretene Ansicht, dass sich dieGrund-5 bestandtheilederKorperdutch
Anwendung von
Feuersichererkennen liessen, energisch Front.
Er
wusste schon, dass Korper bei der Verbrennung eine Gewichtsvermehrung er-fahren. Hieraus musste auf eine sich dabei abspielende Vercinigung mit anderen StoiFen geschlossen werden.Im
10
Zusammenhang
mit physikalischenArbeiten beschaftigte er sich lebhaft mit der Untersuchung der Luftund
ihrer Ver-anderung, namcntlich beim Verbrennungs-und
Atmungs-,t, prozess.
Im
Verfolg der Boyle’schen Ideen zeigteMajow,
dassdie 15 atmospharische Luft bei der Verbrennung eines Korpers einen ihrer Bcstandteileabgicbt. Lavoisierbewies dann,dass der SauerstofF derLuftdieVerbrennung unterhalte,indem er sich mit dera verbrennenden Korper vereinige,und
stellte hiermit den Hauptsatz der heute gQltigcnVerbrennungs-20
thcorieauf.Er
waresauch,derthermochcmischeM
essungenvon
Verbrennungswarmen ausfohrte; speziell suchte er dievon
tierischen Organismen produziertenWarmemengen zu
messen. Ein Grundgesetz, ein Spezialfall des Gesetzes von der Erhaltung derKraft, istschonvon ihm
aufgestellt,25 namlich dass zur Zerlegung einer Verbindung ebensoviel
Warme
erforderlich sei, als bei ihrer Bildung aus den Elementen frei werde.Um
auch die beiWarmemessungen
nach aussen abgegebene,Warmemenge zu
kennen,'wardie Kenntnis der spezifischenWarmen
der erwarmten Stoffe notwendig.c *7
Die