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Mitteldeutsche Flughafen Aktiengesellschaft (MFAG-Konzern)

Im Dokument 2013/2014 (Seite 187-191)

Flughafen AG

Mitteldeutsche Flughafen Aktiengesellschaft (MFAG-Konzern)

Geschäftsentwicklung (in T€)

Bilanz

31.12.2012 31.12.2011 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2008 Anlagevermögen 1.046.074 1.088.785 1.099.557 1.074.750 1.091.188

Umlaufvermögen 54.147 32.749 38.086 48.599 54.650

Eigenkapital 454.288 475.373 548.303 594.422 263.007

Gezeichnetes Kapital 8.200 8.200 8.200 8.200 8.200

Rückstellungen 38.618 33.716 48.856 38.797 32.951

Verbindlichkeiten 613.931 620.162 547.797 499.792 860.344 Bilanzsumme 1.108.805 1.131.438 1.148.625 1.135.129 1.158.216

G u. V

31.12.2012 31.12.2011 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2008

Umsatzerlöse 127.458 123.633 128.263 117.987 120.329

Sonstige betriebliche Erträge 4.875 6.112 7.381 7.922 8.350

Materialaufwand 44.524 46.628 50.089 44.987 44.065

Personalaufwand 44.596 43.627 45.877 40.739 37.853

Abschreibungen 72.768 72.099 74.502 64.009 62.871

sonstige betriebliche Aufwendungen

31.181 22.079 37.477 33.468 26.639 sonstige Zinsen und ähnliche

Erträge

120 185 331 229 645

Erträge aus Verlustübernahme 355 246

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

17.075 17.587 11.216 15.516 59.889 Ergebnis der gewöhnlichen

Geschäftstätigkeit

-77.692 -72.089 -82.830 -72.335 -101.994

außerordentliches Ergebnis -711

sonstige Steuern 2.079 2.091 1.952 1.817 2.039

Jahresergebnis -79.770 -74.181 -85.493 -74.152 -104.033

Zuschüsse des

Landes Sachsen-Anhalt

356 3.302 9.254 16.967 5.263

dav. als Kapitalzuführung 189 153

dav. zur Finanzierung von Investitionen

9.064 16.814 5.263

Mitteldeutsche Flughafen AG

Beschäftigtenstatistik

31.12.2012 31.12.2011 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2008

Anzahl (Stichtag) 1.108 1.083 1.071 1.036 1.018

Anzahl (Durchschnitt) 1.008

Sonstige Kennzahlen

31.12.2012 31.12.2011 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2008 Cash Flow in TEUR -7.002,29 -2.081,72 -10.991,15 -10.143,45 -41.161,41

Pro-Kopf-Umsatz in TEUR 119,40

Personalaufwand je Beschäftigter in TEUR

37,56

Personalkostenquote in % 34,99 35,29 35,77 34,53 31,46

Zuschussquote in % 5,43 11,33 3,64

Eigenkapitalrentabilität in % -17,56 -15,60 -15,59 -12,47 -39,56

Bericht über die Geschäftstätigkeit 2012/2013 mit Ausblick

Gemäß den Verkehrszahlen des Flughafenverbandes ADV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughä-fen) erzielten die 22 internationalen Verkehrsflughäfen mit 200,4 Mio. Fluggästen ein Wachstum von ledig-lich 1,1 Prozent im Jahr 2012. Vor allem wirkten sich die Folgen der Eurokrise, die Konsolidierung der Airli-nes und nationale Belastungen wie die Luftverkehrsteuer negativ auf das Wachstum aus, welches im Vorjahr noch bei fünf Prozent lag. Viele Fluggesellschaften meiden aufgrund der Rahmenbedingungen häufig den Standort Deutschland und weichen auf europäische Nachbarflughäfen aus. Steigende Kerosinpreise und in-tensiver Wettbewerb im globalen und preissensiblen Luftverkehrsmarkt haben zur Streichung von Flugzielen und zu einer deutlichen Frequenzreduzierung geführt, die sich in der Geschäftsentwicklung der Flughäfen niederschlägt. Besonders im Linien- und Charterverkehr konzentrierten sich die Fluggesellschaften auf mit-telgroße Flughäfen und Drehkreuze, denn hauptsächlich die großen Hubs mit einem hohen Anteil an inter-kontinentalen Flugverbindungen konnten erträgliche Wachstumsraten vorweisen. Im europäischen Verkehr stieg die Zahl der Passagiere im Jahr 2012 um zwei Prozent. Im innerdeutschen Verkehr dagegen nahm die Entwicklung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,6 Prozent ab. Im Zusammenhang mit der schwachen weltweiten Konjunktur verringerte sich die umgeschlagene Luftfracht (inkl. Luftpost) im Vergleich zum Vor-jahreszeitraum um 2,2 Prozent auf 4,3 Millionen Tonnen. Die Flugzeugbewegungen der 22 ADV-Flughäfen sanken im Vergleich zum Vorjahres-zeitraum um 2,9 Prozent auf ca. zwei Millionen Starts und Landungen.

Mitteldeutsche Flughafen AG

Die Verkehrsflughäfen Dresden und Leipzig/Halle zählten im Geschäftsjahr 2012 insgesamt 4.177.274 Flug-gäste. Das Gesamtpassagieraufkommen an beiden Airports lag damit nahezu auf dem Vorjahresniveau. Die Anzahl der Flugbewegungen ging um 3,8 Prozent auf 95.423 Starts und Landungen zurück.

Nach Schätzungen der ADV muss die Mehrzahl der deutschen Flughäfen auch 2013 mit Verkehrsrückgän-gen rechnen. Der Durchschnitt des Passagierwachstums wird mit ca. 0,4 Prozent als sehr gering einge-schätzt. Somit werden insbesondere kleinere und mittelgroße Flughäfen immer größere Schwierigkeiten ha-ben, ihre Kapitalkosten zu verdienen. In diesem Zusammenhang sind diese Flughäfen bei größeren Infra-strukturinvestitionen auf die Unterstützung ihrer öffentlichen Anteilseigner angewiesen. Bei der Luftfracht prognostiziert der Flughafenverband ADV mit einem leichten Wachstum von einem Prozent eine volatile, aber verhalten positive Entwicklung für das Jahr 2013.

Der Flughafen Leipzig/Halle erwartet im Jahr 2013 2,2 Mio. Passagiere. Einer Stagnation des Passagierauf-kommens im Passagierlinien- und Touristikverkehr stehen deutliche Rückgänge im übrigen gewerblichen Verkehr gegenüber. Für die Folgejahre wird wieder mit steigenden Passagierzahlen auf 2,5 Mio. Passagiere im Jahr 2015 gerechnet.

Der Sommerflugplan 2013 umfasst insgesamt 51 Ziele in 14 Ländern, welche von 23 Airlines angeflogen werden. Prognoserisiken bestehen hinsichtlich des Aufkommens an Sonderverkehren. Darüber hinaus birgt die konjunkturelle Schwäche im Europäischen Raum auch weiterhin Risiken für die Entwicklung des Luft-frachtaufkommens von und nach Europa. Wichtigster Kunde im Frachtbereich bleibt DHL Express, welche nach eigenen Aussagen auch in 2013 weiter wachsen wird und den Ausbau von Infrastrukturen angekündigt hat. Mittelfristig stellt die Grundstücksvermarktung das größte Entwicklungspotential im Bereich Non-Aviation dar. Zur weiteren Ansiedlung von flughafenaffinem Gewerbe stehen weitläufige Flächen südwestlich der Start- und Landebahn Süd zur Verfügung. Mit der Inbetriebnahme des Wartungshangars durch die Volga Dnepr Technics GmbH Ende 2012 wird der Flughafen einerseits die jährlichen Mieteinnahmen steigern. Auf der anderen Seite erhöht sich durch die Wartungsflüge das Verkehrsaufkommen insbesondere bei der Ge-nerierung von Wartungsaufträgen von Drittkunden. Zudem sind Linienflüge der Volga Dnepr-Töchter Atran und AirBridgeCargo mittelfristig denkbar.

In den nächsten beiden Geschäftsjahren rechnet der Flughafen Leipzig/Halle mit besseren Jahresergebnis-sen. Aufgrund der hohen Abschreibungen auf die Verkehrsinfrastruktur werden sie jedoch weiterhin negativ ausfallen. Mittelfristige Zielstellung des Airports ist es, das operative Ergebnis deutlich zu steigern.

Aufgrund der aktuellen Verkehrsentwicklung wird das vom Flughafen Dresden angestrebte Ziel von über zwei Millionen Passagieren in 2013 deutlich verfehlt werden. Am 27. Januar 2013 hat die Airline OLT Ex-press, welche Strecken nach Wien, Zürich, Hamburg, Budapest und London bediente, den Flugbetrieb auf-grund ihres Insolvenzverfahrens eingestellt. Kurzfristige Ersatzverbindungen für diese Reiseziele konnten nicht eingerichtet werden, da alle Kapazitäten für den Sommerflugplan von den Airlines disponiert waren.

Die Lufthansa zog sich von einer Verbindung nach London zurück. Mit der Flottenverkleinerung von Air Ber-lin wurden Strecken nach Madeira, Las Palmas, Fuerteventura und Kos gestrichen, jedoch die Frequenz nach Palma erhöht. Die sächsische Landeshauptstadt Dresden besitzt aufgrund ihrer Kunst- und Kultur-schätze eine hohe Anziehungskraft für in- und ausländische Besucher und kann als Industriestandort auf namhafte Ansiedlungen verweisen. Der Flughafen Dresden bietet für diese Entwicklung die infrastrukturelle Basis und beteiligt sich mit der Generierung neuer Destinationen, sei es mit einer direkten Anbindung an westeuropäische Metropolen oder der Belebung des Touristik-Geschäfts mit Russland, an der Erschließung neuer Märkte. Mit dem Sommerflugplan fliegt seit Ende März 2013 die spanische Airline Vueling drei Mal pro Woche nach Barcelona. Mit CityJet wurde die zweite neue Direktverbindung im Sommerflugplan von Dres-den zum London-City-Airport aufgenommen. In der Sommersaison fliegen ab DresDres-den 20 Airlines zu 37 Zie-len in 14 Ländern. Die Ziele der Urlaubsflüge liegen klassischerweise rund ums Mittelmeer, am Atlantik

so-Mitteldeutsche Flughafen AG

wie am Roten und Schwarzen Meer. Mittelfristig strebt der Flughafen Dresden das Erreichen der Zwei-Millionen-Marke bei den Passagierzahlen an. Die Flughafen Dresden GmbH wird in 2013 voraussichtlich das Niveau der Vorjahresumsätze erreichen. Die weitere Entwicklung hängt vom Verlauf der Konsolidierungs- und Sanierungsmaßnahmen der Airlines, von der Kaufkraft- und Konjunkturentwicklung und anderen zum Teil politischen Entscheidungen ab.

Die Flughäfen sind auf verlässliche, wettbewerbsneutrale Rahmenbedingungen angewiesen und verdienen die Unterstützung der Öffentlichkeit und der Politik. 2013 stehen bei der EU mit der geplanten Gesetzgebung für den Umweltschutz, beim Arbeitsrecht oder beim Beihilferecht entscheidende Weichenstellungen für die Flughäfen an. Weitere Liberalisierungen dürfen nicht zu Lohndumping und einer Zunahme der Leiharbeit auf dem Vorfeld führen.

Insgesamt besteht für die Flughäfen die Herausforderung, effizienter und ressourcen-schonender zu arbei-ten, um sich vom Finanzierungsbeitrag der öffentlichen Hand unabhängiger zu machen und Lärm bzw.

Emissionen im Interesse der Anwohner und der Umwelterfordernisse wirksam einzudämmen.

Im Dokument 2013/2014 (Seite 187-191)