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Durch die konventionelle Therapie wird lediglich die Pilzinfektion behandelt, jedoch hat sie keine Auswirkungen auf die Ursachen. Dort kann man im Bereich Mikronährstoffe vieles tun, um die Heilung zu unterstützen und ein erneutes Ausbrechen der Erkrankung zu verhindern. Ist der Körper ausreichend mit allen Nährstoffen versorgt, bilden sich eine gesunde Hautbarriere (Haut- und Schleimhautzellen), leistungsfähige Stoffwechselzellen und funktionstüchtige Abwehrzellen aus, die uns vor Krankheitserregern schützen und alle Funktionen zur Aufrechthaltung der Gesundheit übernehmen.

Die Betonung liegt auf einer Kombination aller Mikronährstoffe, denn ein Vitamin oder Mineralstoff ist nur ein

„Spieler innerhalb eines kompletten Teams“. Nur wenn alle Spieler anwesend und fit sind, kann die Mannschaft erfolgreich spielen. Das gilt auch für unser Immunsystem, für eine intakte Haut, für eine gute Durchblutung und für alle anderen Organe und Körperfunktionen. Dennoch gibt es einige Mikronährstoffe, die besonders bei den Ursachen für Nagelpilz ansetzen, etwa wie Durchblutungsstörungen oder Immundysbalancen. Nachfolgend werden diese genauer vorgestellt.

Mikronährstoffe, um das Immunsystem und die Hautbarriere zu stärken

Ein gut funktionierendes Immunsystem und eine starke Hautbarriere erleichtern die Behandlung bei Nagelpilz und beugen einer erneuten Infektion vor, daher sollten diese Körpersysteme bei einer Pilzinfektion als Basis gestärkt werden. Mikronährstoffe sind an verschiedenen “Stellschrauben” im Abwehrsystem involviert. Sie unterstützen die Aufrechterhaltung der physikalischen Schutzbarriere in der Haut und Schleimhaut und sie werden für die Funktionalität der Immunzellen sowie für die Antikörperproduktion gebraucht. Welche Vitamine,

Mineralstoffe und Spurenelemente welche Aufgaben im Immunsystem haben, veranschaulicht die nachfolgende Tabelle.

  Hautbarriere Immunzellen Antikörperbildung

Vitamin A

Vitamin B

Vitamin B12

Vitamin C

Vitamin D

Vitamin E

Folsäure

Eisen

Kupfer

Selen

Zink

Sekundäre P anzensto e

Vitamin A ist wichtig für eine funktionierende Haut- und Schleimhautbarriere und hat zentrale Aufgaben bei der Vermehrung und Differenzierung von T-Helferzellen, die das Immunsystem im Gleichgewicht halten. In der Wissenschaftswelt wird der Vitamin A-Spiegel im Blut bereits als diagnostischer Marker für

Pilzinfektionen diskutiert: Je schlechter die Vitamin-A-Versorgung, desto höher das Risiko für eine Ansteckung mit Pilzen.

Vitamin B6 agiert als Co-Faktor verschiedener Enzyme im Stoffwechsel von Antikörpern und Zytokinen (Botenstoffe der Immunzellen). Humanstudien belegen, dass ein Mangel an diesem Vitamin die Reifung und die Aktivität bestimmter Immunzellen stört, das Immunsystem aus dem Gleichgewicht bringt sowie die

Antikörperproduktion beeinflusst. Durch eine zusätzliche Einnahme von Vitamin B6 können die körperlichen Auswirkungen einer unzureichenden Zufuhr über die Ernährung behoben werden.

Ohne Folsäure können Nukleinsäuren (chemische Bezeichnung für DNA und RNA) und Proteine nicht synthetisiert werden – das wirkt sich natürlich umfassend auf das Immunsystem aus. Ein Folsäure-Mangel bewirkt daher eine verminderte Immunkompetenz bei auftretenden Infektionen. Ältere Menschen

profitieren besonders von einer zusätzlichen Gabe, da sie häufig einen latenten Mangel aufweisen.

Vitamin B12 ist sehr eng in den Folsäurestoffwechsel eingebunden – eine unzureichende Versorgung zeigt daher Parallelen zum Folsäuremangel. Patienten mit defizitärer Vitamin-B12-Lage zeigen Verschiebungen im Verhältnis der Immunzellsubtypen, was auf ein Ungleichgewicht hindeutet und weisen eine

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unzureichende Antikörperproduktion auf. Durch eine Vitamin B12 Gabe konnten die Effekte behoben werden.

Vitamin C und seine zentrale Rolle als Radikalfänger kommt auch im Immunsystem zum Tragen: Reaktive Sauerstoffverbindungen (ROS) fallen in großen Mengen während der Immunabwehr an, um Bakterien und andere Erreger abzutöten. Diese Verbindungen können aber auch für unsere Zellen gesundheitsschädlich werden, daher müssen sie anschließend durch Antioxidantien wie Vitamin C neutralisiert werden. Um immer ausreichend Radikalfänger parat zu haben, enthalten Leukozyten sehr viel Vitamin C. Stellt man eine

optimale Versorgung mit Vitamin C sicher, wirkt sich das nachweislich positiv auf verschiedene Komponenten des Immunsystems aus.

Für Vitamin D besteht deutschlandweit in allen Altersgruppen bei sehr vielen Menschen ein nicht unerheblicher Mangel. Das sind keine guten Voraussetzungen, denn dieser Mikronährstoff hilft,

Krankheitserreger abzuwehren, das Immunsystem zu stärken und Entzündungsprozesse zu beenden.

Viele Fragen sind noch offen, welche Rolle Vitamin D bzw. ein Vitamin-D-Mangel beim Auftreten von Pilzinfektionen hat, jedoch ist bereits heute bekannt, dass Vitamin D essentiell ist für die Bildung von

antimikrobiell wirkenden Proteinen in der Haut, den sogenannten Cathelicidinen. Einige Studien zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen einer gestörten Bildung dieser Abwehrstoffe und dem Auftreten von Hautkrankheiten gibt.

Vitamin E fängt ebenfalls freie Radikale und kann darüber oxidativen Stress abpuffern. Wie auch Vitamin A ist es an der Produktion von neuen Abwehrzellen beteiligt und kräftigt unsere “äußere Hülle”. Dabei

profitieren nicht nur unsere Haut und Schleimhäute von diesem Vitamin, sondern auch infizierte Nägel.

Aufgetragen als Nagelöl, zusammen mit Zitronen-, Oregano- und Teebaumöl, zeigten fast 80 % der Nagelpilzpatienten nach einer einjährigen Behandlung eine vollständige Genesung.

Eisen ist unverzichtbar für die Immunzellen, denn es bindet und transportiert Sauerstoff, reguliert die Genexpression sowie das Zellwachstum und die Differenzierung. Ein Mangel, aber auch eine

Eisenüberladung, haben Konsequenzen für die Abwehrleistung.

Kupfer ist wichtig für den Schutz körpereigener Strukturen, denn es ist Teil wichtiger antioxidativer Enzyme zur Eliminierung von ROS, die im Abwehrprozess anfallen. Wie beim Eisen wirken sich zu viel und zu wenig Kupfer negativ auf die Immunantwort aus.

Ein weiterer Partner im Kampf gegen oxidativen Stress durch ROS ist Selen, da es ebenfalls Bestandteil von antioxidativen Enzymen ist. Neben dieser Funktion regulieren weitere selenabhängige Enzyme

chemische Reaktionen, Transkriptionsfaktoren in der Genexpression und aktivieren Zellrezeptoren, die die Bildung von Botenstoffen oder Bindungsproteinen beeinflussen.

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Die Liste an Aufgaben, die Zink im Immunsystem hat, ist lang: wichtig für die Vermehrung von Immunzellen, Cofaktor von Enzymen, erhält die Haut- und Schleimhautintegrität und beeinflusst die Aktivität von

antioxidativen Enzymen sowie direkte antivirale Wirkung. Gibt man Zink als Supplement, verbessert sich die Aktivität verschiedener Enzyme und Immunzellen sowie die Antikörperproduktion wird gesteigert.

Seit einigen Jahren gibt es immer mehr Erkenntnisse zu der Bedeutung von sekundären Pflanzenstoffen für unsere Gesundheit. Sie haben ganz unterschiedliche Wirkungen von antibakteriell, antiviral,

antikanzerogen bis entzündungshemmend. Sie wirken auf eine Vielzahl von Stoffwechselprozessen, u. a.

hemmen sie die Freisetzung von Sauerstoffradikalen und interagieren mit Enzymen und Immunzellen. So heterogen wie ihre Effekte im Körper sind auch die Verbindungen selber: Etwa 5.000-10.000 verschiedene Verbindungen sind bisher in Lebensmitteln nachgewiesen worden. Sie werden in folgende Gruppen

eingeteilt: Polyphenole, Carotinoide, Phytoöstrogene, Glucosinolate, Sulfide, Terpene, Saponine, Protease-Inhibitoren, Phytosterine und Lektine. Sie unterstützen das Immunsystem bei oxidativem Stress und

hemmen die Ausschüttung von proinflammatorischen Entzündungsmarkern.

Mikronährstoffe, die die Durchblutung fördern bzw. wichtig für eine gute Durchblutung sind

Eine gut funktionierende Durchblutung ist unerlässlich, um den Körper ausreichend mit allen Nährstoffen zu versorgen und um ihn vor krankmachenden Erregern zu schützen. Jedoch leiden gerade ältere Menschen unter Durchblutungsstörungen, die eine Nagelpilz-Heilung erschweren oder eine Neuinfektion begünstigen. Ein Mangel an B-Vitaminen, Kalium oder Magnesium kann sich hierbei negativ auswirken.

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B-Vitamine (Vitamin B12, Vitamin B6 und Folsäure)

Der sogenannte Vitamin B-Komplex, der aus acht wasserlöslichen Vitaminen gebildet wird, zählt zu den vielseitigsten Vitamingruppen. Da die B-Vitamine eine wichtige Rolle im Nervensystem bei der Erregungsleitung, der Regeneration und der Neubildung spielen, sind sie an der Verbesserung der nervlichen Belastbarkeit und der Konzentrationsfähigkeit beteiligt und tragen zur Reduzierung von depressiven Stimmungslagen und Reizbarkeit bei. Eine besondere Bedeutung für die Gefäßgesundheit kommt dabei den Vitaminen B12, B6 und Folsäure zu, da sie am Abbau von Homocystein beteiligt sind. Dieses körpereigene Stoffwechselendprodukt gilt als Risikofaktor für Herzkreislauferkrankungen, da es zusammen mit weiteren Faktoren an der Gefäßverkalkung beteiligt ist. Ist der Körper ausreichend mit diesen Vitaminen versorgt, kann Homocystein schnell abgebaut und ausgeschieden werden. Durch die Gabe von B-Vitaminen sinkt das Risiko für Durchblutungsstörungen, insbesondere im Gehirn, und für Herzkreislauferkrankungen.

Kalium

Kalium ist ein lebenswichtiger Mikronährstoff, der an der Reizweiterleitung, bei der Aktivierung von Enzymen und bei der Regulierung des Blutdrucks involviert ist. Über zusätzliche Kalium-Gaben ist es möglich, den Blutdruck zu senken und darüber die Gefäßgesundheit zu verbessern.

Magnesium

Magnesium spielt für die Muskelentspannung eine wichtige Rolle – die Krampfneigung, z. B. nach intensivem Sport, kennen viele Menschen. Dieser Mineralstoff hat aber noch weitere Funktionen im Körper: Nicht nur die Muskeln profitieren von Magnesium, auch Herz und Gefäße bleiben gesund, denn es weitet die Gefäße und

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schützt diese vor der Entwicklung einer Atherosklerose. In großen Bevölkerungsstudien wurde Magnesium als Schutzfaktor für Herz-Kreislauferkrankungen identifiziert. Eine schlechte Versorgung mit Magnesium kann daher auch ein Grund sein, wenn es zu Störungen im Blutfluss kommt.

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