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Methodik zur Ermittlung des Endenergieverbrauchs

6 Endenergieverbrauch kleine und mittlere Feuerungsanlagen

6.1 Methodik zur Ermittlung des Endenergieverbrauchs

6.1.1 Datenaufnahme

Die Ermittlung der Beheizungsstruktur der Gebäude stützt sich auf die Daten zu den Feuerungsan-lagen, deren Leistung und dem eingesetzten Brennstoff aus den Kehrbüchern der Bezirksschorn-steinfegermeister (BSFM) der Kehrbezirke der Innungen Altmark, Halle und Magdeburg.

Mittels der speziell für diesen Zweck entwickelten Auslesesoftware wurden die Daten zu den Feue-rungsanlagen aus den Kehrbüchern ausgelesen. Während der Datenaufnahme erfolgte ein 70%iger Rücklauf.

Anzahl BSFM 246

Kataster 2009 16%

Rücklauf Kataster 2010 70% teilweise für 2009 und 2010 geliefert Nachtrag zum Kataster 2009 6% außerhalb von Halle und Magdeburg

Neue Daten komplett übernommen 58%

(teilweise) fehlende Daten 27%

Mittels der Schornsteinfegerdaten wurde die Beheizungsstruktur auf Gebäudeebene mit der

• Feuerungsleistung,

• dem Brennstoff und

• dem Baualter der Anlagen erfasst.

Inhalt der von den Ausleseprogrammen erzeugten Dateien

Überprüfungspflichtige

die Schornsteine je Grundstück -> Anzahl

(Doppelung mit überprüfungspflichtigen geri ng)

Adressdaten: dienen zur Regionalisierung, Zuordnung zum Stadtteil und Gauß-Krüger Raster

Inhalt der von den Ausleseprogrammen erzeugten Dateien

Überprüfungspflichtige

die Schornsteine je Grundstück -> Anzahl

(Doppelung mit überprüfungspflichtigen geri ng)

Adressdaten: dienen zur Regionalisierung, Zuordnung zum Stadtteil und Gauß-Krüger Raster

Abbildung 6-3: Inhalt des Ausleseprogramms

Die Daten wurden in die Access Datenbank eingelesen.

6.1.2 Datenlücken

In den Bereichen, in denen die Schornsteinfegerdaten Lücken aufwiesen bzw. ganz fehlten, wurde die Datenbank mit den mittleren Werten, für die Verteilung der Energieträger und Leistungsgrößen der Feuerungsanlagen und die Anzahl von gekehrten Schornsteinen, entsprechend der gelieferten Datenbasis ermittelt und statistisch auf Raster und Gemeindemittelpunkte verteilt und aufgefüllt.

Zur Anzahl der mit Fernwärme und mit Heizstrom (Nachtspeicherheizungen und Wärmepumpen) beheizten Gebäude liefern die Schornsteinfegerdaten keine Rückschlüsse.

6.1.3 Plausibilitätskontrolle

Folgende Kontrollen und Korrekturen der Eingangsdatensätze wurden durchgeführt:

• Kürzel werden korrigiert (evtl. Schreibfehler)

• Brennstoffe werden korrigiert (teilweise andere Schreibweisen)

• Nennwärmeleistung (NWL) über 10 MW wird geprüft

• Baujahre <1989 oder >2011 werden auf 1989 korrigiert

• Baujahre bei ergänzten Bezirksschornsteinfegermeistern (BSFM) sind auf 0 gesetzt

• unbekannter Brennstoff = Erdgas

• fehlende NWL oder NWL = 0 wird durch Mittelwert (nach Brennstoff) ersetzt

• fehlende Anzahl wird mit 1 ersetzt

• Adressen mit mehreren Nennwärmeleistungen je Brennstoff, die in Summe 5 MW über- steigen, werden korrigiert mit maximaler NWL des Brennstoffs

• Kontrolle der Georeferenzierung: Darstellung der Raster für jeden BSFM.

Es ist zu beachten, dass nicht zuordnungsbare Adressen (fehlender Ortsteil, nicht korrek-te Straßenbezeichnung) nur der Gemeinde korrekt zugewiesen werden können. Daher ist es möglich, dass nicht alle Ortsteile in der Rasterdarstellung zugeordnet wurden. Auf Ge-meindeebene sind die Daten korrekt zugeordnet.

6.1.4 Berechnung der Volllaststunden

Zur Verteilung des Brennstoffeinsatzes auf die Gebäude, mit den in der Datenbank vorliegenden installierten Feuerungsleistungen, wurde die Volllaststundenzahl je Brennstoff ermittelt.

Diese Jahresvolllaststundenzahl wurde dann zur Berechnung des Brennstoffeinsatzes je überprü-fungspflichtige Feuerungsanlage, durch Multiplikation mit der jeweiligen Feuerungsleistung der Heizanlagen genutzt.

Die Energiebilanz für Sachsen-Anhalt 2010 lieferte hierzu als Grundlage, mit dem Endenergiever-brauch für die Sektoren HH und GHD nach Energieträgern, den gesamten Einsatz eines Brenn-stoffes im Jahr 2010. Dieser Brennstoffeinsatz wurde mit dem Gradtagszahlfaktor für das Jahr 2010, laut DWD 0,92 für alle Postleitzahlbereiche in Sachsen-Anhalt, witterungsbereinigt.

Die Volllaststundenzahl zur Verteilung des jeweiligen Brennstoffverbrauchs auf die installierten Feuerungsanlagen ergibt sich aus der Division der aufsummierten Anlagenleistungen je Brennstoff durch die Summe des witterungsbereinigten Brennstoffeinsatzes in den überprüfungspflichtigen Feuerungsanlagen in der Datenbank.

Dieser Brennstoffeinsatz in den überprüfungspflichtigen Anlagen ergibt sich aus der Differenz des witterungsbereinigten Gesamteinsatzes in Sachsen-Anhalt und der aufsummierten Brennstoffein-sätze in den nichtüberprüfungspflichtigen Feuerungsanlagen, ermittelt je Kamin und Kürzel nach Tabelle 6-1 (s.u.).

Die Aufteilung des Einsatzes der einzelnen Energieträger in den nicht überprüfungspflichtigen An-lagen (NÜ) wurde, wie im Folgenden beschrieben, vorgenommen.

Die Summe des Einsatzes eines Energieträgers in den überprüfungspflichtigen und nicht überprü-fungspflichtigen Feuerungsanlagen entspricht dem witterungsbereinigten Gesamteinsatz des Brennstoffes.

Zur Ermittlung des Brennstoffverbrauchs in den nicht überprüfungspflichtigen Feuerungsanlagen – im Wesentlichen zusätzliche Einzelöfen – wurden dazu je ausgelesenem Kürzel aus der Rücklauf-datei des BSFM entsprechend Tabelle 6-1 die Brennstoffart, verbunden mit den jeweiligen Voll-laststunden und der mittleren Feuerungsleistung, zugewiesen und in der Datenbank abgelegt.

Das Kürzel wird vom zuständigen BSFM in seinem Kehrbuch zusammen mit der Adresse entspre-chend dem eingesetzten Brennstoff für den am Kamin angeschlossenen Ofen (können auch meh-rere sein), abgelegt und die Anzahl der jährlichen Kehrungen abhängig von der Häufigkeit der Nut-zung vergeben.

Die je Kürzel zugewiesenen Kenndaten wurden aus Gesprächen mit den Innungsvertretern der BSFM, aus Erfahrungswerten bei der Erstellung anderer Energiekataster und verschiedenen Lite-ratur-Quellen [UBA1; IWU1], entsprechend nachfolgender Tabelle festgelegt und in die Datenbank integriert.

Kürzel Anteil Brennstoff Leistung Anzahl

OEK1 100% Heizöl 6 1,00Einzelöfen zusätzlich 120gelegentlich

OEK2 100% Heizöl 6 1,00Einzelöfen zusätzlich 442mindestens 30 Tage

OEK3 100% Heizöl 9 1,00Einzelöfen zusätzlich 1040Heizperiode

RFE1 100% Biomasse 8 1,50Einzelöfen zusätzlich 980sehr häufig

RFE2 100% Biomasse 8 1,75Einzelöfen zusätzlich 1050Heizperiode

RFE3 40% Kohle 7 1,75Einzelöfen zusätzlich 1120Heizperiode

RFE3_H 60%Biomasse 7 1,75 Einzelöfen zusätzlich 1120Heizperiode

RFE4 100% Kohle 7 1,00Einzelöfen zusätzlich 1199incl. WW auch im Sommer

RFO 100% Biomasse 4 1,00Kamin 950gelegentlich

RFP2 100% Biomasse 6 1,00Einzelöfen zusätzlich 1036selten

RFZ1 100% Biomasse 20 1,00Zentral Festbrennstoffe 1200Heizperiode RFZ2 100% Biomasse 20 1,00Zentral Festbrennstoffe 1308Heizperiode

RFZ3 40% Kohle 20 1,00Zentral Festbrennstoffe 1300Heizperiode

RFZ3_H 60% Biomasse 20 1,00 Zentral Festbrennstoffe 1300Heizperiode

RFZ4 100% Kohle 20 1,00Zentral Festbrennstoffe 1426incl. Ww auch im Sommer unbekannt 100% Heizöl 6 1,00Einzelöfen zusätzlich 442mindestens 30 Tage Tabelle 6-1 Zuordnung von Brennstoffen, mittlere Leistung und Volllaststunden

Das Berechnungsergebnis zum gesamten Endenergieverbrauch zeigt Tabelle 6-2 und ist die Summe über alle nichtüberprüfungspflichtigen Anlagen. Jeder Anlage, entsprechend einem gelie-ferten Kürzel aus der Kehrbezirksverwaltung, wurde entsprechend der Tabelle oben in der Daten-bank die Brennstoffart und ein Brennstoffeinsatz aus dem Produkt der Leistung, der Anzahl und

Tabelle 6-2 Gesamter Endenergieverbrauch durch den Brennstoffeinsatz in Einzelöfen