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3 Material und Methoden

3.3 Methoden

Nach dem Absetzen wurden jeweils neun bis elf Fohlen pro Laufabteilung gemeinsam aufgestallt, getrennt nach Geschlecht. Dadurch waren wiederum hinsichtlich der Eingruppierung in die Gruppen „Basis“ und „Plus 14“ gemischte Gruppen zusammengestellt.

Ab dem Zeitpunkt des Absetzens wurden noch neun Hengstfohlen aus der Landespferdezucht, die zugekauft worden waren, unter denselben Haltungsbedingungen aufgestallt und mit einer den Bedarfsnormen (GfE 1994) entsprechenden Ration gefüttert. Diese wurden als weitere Kontrollgruppe herangezogen und über den verbleibenden Rest der Aufzuchtperiode wurden das Gewicht und der BCS dieser Fohlen dokumentiert. Die Rationen finden sich in Tabelle 22.

Tabelle 22: Rationen der Fohlen der Gruppe Zukauf (Angaben in kg/Tag)

Lebensmonat Heulage Marstall Hafer

7. 3,25 1,5 3,0

8.-10. 3,85 1,2 3,0

einem Kabel an einem Laptop anschließbar, sodass die Möglichkeit besteht, die Daten direkt in ein eigens für die Waage konzipiertes Softwareprogramm einzulesen. Die Waage kann mit bis zu 2 Tonnen belastet werden und gibt das Gewicht bis zu 100 kg in 0,5 kg-Schritten, darüber in 1 kg-Schritten an. Die Messtoleranz liegt bei 0,5% vom Messergebnis.

3.3.2 Körpermessungen

Mit einem Maßband aus Kunststoff, Länge 12 m, Skalierung in mm-Schritten, wurden Halsumfang, Brustumfang, Körperumfang, Röhrbeinumfang und Fessel-Ellbogenmaß bestimmt. Bei den Mutterstuten wurde zusätzlich vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin der Leibesumfang an der Stelle der größten Ausdehnung erhoben. Die Widerristhöhe wurde mittels Band- und Stockmaß gemessen. Die Messstrecken der einzelnen Parameter sind in Abbildung 1 dargestellt.

Halsumfang Brustumfang Körperumfang Röhrbeinumfang Fessel-Ellbogenmaß Band- bzw. Stockmaß

Abbildung 1: Darstellung der verschiedenen erhobenen Körpermaße am Fohlen

Halsumfang

Der Halsumfang wurde am gerade stehenden Tier mit Kopf und Hals in normaler Haltung und Höhe gemessen. Das Maßband wurde nach Schramme (2003) am Ansatz des Halses parallel zum Schulterblatt angelegt und zum Ablesen etwas gespannt.

Brustumfang

Zur Messung des Brustumfangs wurde das Maßband bei entspannt stehendem Tier ventral in der Gurtlage, ca. eine Handbreit hinter dem Ellbogen, dorsal direkt hinter dem Widerrist um den Brustkorb herumgelegt und der Wert am Ende der Exspirationsphase abgelesen. Dabei lag das Maßband leicht gespannt an, ohne die Haut einzudrücken.

Körperumfang

Der Körperumfang wurde nach Schramme (2003) gemessen, wobei das Maßband um das Pferd herum auf Höhe der Pars cranialis des Tuberculum majus ossis humeri und des Tuber ischiadicum und außen über die Schweifrübe verläuft. Das Tier sollte entspannt stehen ohne den Rücken aufzuwölben, alle vier Gliedmaßen gleichmäßig belasten und geschlossen stehen.

Fessel-Ellbogenmaß

Das Fessel-Ellbogenmaß wurde am linken Vorderbein, vom Fesselkopf (Sporn) ausgehend bis zum proximalsten Punkt des Olecranon entlang der caudalen Kontur des Beins gemessen, während beide Vordergliedmaßen gleichmäßig belastet sind und parallel stehen.

Röhrbeinumfang

Der Röhrbeinumfang wurde an der linken Vordergliedmaße bestimmt, unter gleichmäßiger Belastung der Gliedmaßen. Das Maßband wurde am Übergang vom oberen zum mittleren Drittel des Röhrbeins im Bereich des kleinsten Durchmessers um das Bein herumgeführt.

Dabei werden als Strukturen das Röhrbein, die Griffelbeine, der Fesselträger und die oberflächliche und tiefe Beugesehne erfasst.

Bandmaß

Das Bandmaß wurde mithilfe eines handelsüblichen Bandmaßes, das am Anfang ein kleines Metallplättchen zur Fixierung mit dem Fuß am Boden besitzt, bestimmt. Das Pferd stand hierfür geschlossen (d.h., beide Vorder- und Hintergliedmaßen jeweils direkt nebeneinander und gleichmäßig belastet) auf einer ebenen Fläche, gemessen wurde vom Boden kurz hinter dem Vorderfuß senkrecht bis zum höchsten Punkt des Widerristes, dem Proc. spinosus des 5. Brustwirbels. Dabei wird das Maßband unter Spannung gehalten, liegt aber im Gegensatz zum Stockmaß den Konturen des Pferdekörpers an.

Stockmaß

Das Stockmaß wird analog zum Bandmaß ebenfalls vom Boden bis zum höchsten Punkt des Widerristes gemessen, wobei das Stockmaß mit dem Boden und der Messstab zum Stock jeweils einen 90°-Winkel bilden. Das Pferd muss wiederum auf ebenem Untergrund bei natürlicher Kopf-Halshaltung geschlossen stehen. Zur Verwendung kam ein handelsübliches Stockmaß mit einer Skalierung von 90 cm bis 180 cm in 0,5 cm-Schritten.

3.3.3 Wachstum des Hufhornes

Das Wachstum des Hufhornes wurde ab einem Alter von ca. 8 Wochen in die erhobenen Datensätze miteinbezogen. Um eine permanente Markierung zu erreichen, die widerstandsfähig genug war, um auch der Belastung durch Abrieb und Verschmutzung standzuhalten und die andererseits die Hornkapsel des wachsenden Fohlenhufes nicht in ihrer Stabilität beeinträchtigen konnte oder gar zu Hornspalten o.ä. führte, wurde mithilfe eines mit Gas betriebenen Handlötkolbens „Mikropen“ der Firma Rothenberger eine punktförmige Markierung von ca. 1-2 mm Tiefe ca. 1,5-2 cm unterhalb des Kronsaumes mittig dorsal auf der Zehenwand des linken Vorderhufes angebracht, wie in Abbildung 2 zu erkennen ist.

Abbildung 2: Anbringen der Markierung mittig dorsal auf der Zehenwand des linken Vorderhufes

Mittels einer digitalen Schieblehre wurde nun im vierwöchigen Intervall der Abstand der Markierung zum Horn-Haut-Übergang am Kronsaum gemessen. Dies zeigt Abbildung 3. Um einen möglichst genauen Wert zu ermitteln, wurden jeweils drei Messungen durchgeführt und daraus der Mittelwert gebildet.

Abbildung 3: Messen des Abstands der Markierung vom Horn-Hautübergang zur Ermittlung des Hornwachstums

3.3.4 Body Condition Score (BCS) nach Kienzle und Schramme (2004) Bei Mutterstuten und Fohlen wurde anlässlich jedes Messtermines der BCS nach dem System von Kienzle und Schramme (2004) erfasst. Dabei wurden sowohl die Werte der einzelnen Körperregionen als auch der sich daraus ergebende rechnerische Gesamt-BCS dokumentiert.

Die für die Erhebung des BCS notwendige Kammfettmessung wurde mithilfe einer digitalen Schieblehre bei gesenkter Kopf-Hals-Haltung (durch Vorlage von etwas Kraft- oder Raufutter am Boden) gemessen.

3.3.5 Bewegungsaktivität

Nach dem Absetzen wurde über einen Zeitraum von einigen Wochen eine Beobachtung der Bewegungsaktivität der Fohlen der eigenen Gruppe und der Zukauffohlen vorgenommen.

Dafür wurde die Methode des „Scan Sampling“ kombiniert mit „Instantaneous Sampling“

(Martin und Bateson 1993) verwendet. Dabei wird der Beobachtungszeitraum in eine große Zahl kleiner Zeitintervalle (z.B. 1 Minute) eingeteilt. Am Ende eines jeden Intervalls wird festgehalten, was jedes Tier der beobachteten Gruppe zu diesem Zeitpunkt gerade tut.

Mithilfe dieser Methode kann eine gute Abschätzung des Zeitanteils, den ein Verhaltensmuster an der gesamten Beobachtungszeit einnimmt, vorgenommen werden (Dunbar, 1976; Leger, 1977; Simpson und Simpson, 1977; Rhine und Flanigon, 1978; Tyler, 1979; Pöysä, 1991).

Tabelle 23: Beschreibung der Verhaltensweisen, die während der Beobachtungsintervalle dokumentiert wurden

Beobachtete Verhaltenskategorien

Liegen Trab

Stehen langsamer Galopp

Fressen (Gras, Heulage, Stroh) schneller Galopp

Scharren Buckeln Sozialkontakt im Stand (Spiel, Fellpflege) Steigen

Schritt

Tabelle 23 zeigt die Verhaltenskategorien, die während der Beobachtungsintervalle dokumentiert wurden. Da es bei der Beobachtung des Verhaltens um eine Dokumentation der Bewegungsaktivität und –intensität ging, wurde auf eine detailliertere Unterteilung der Verhaltensweisen verzichtet.