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3.3 Versuchsplanung und Durchführung

3.3.2 Methoden der Kennzeichnung

4.Termin67---Analyse der Daten

Die graphische Darstellung und Analyse erfolgte in drei Zeitintervallen.

Akute Phase der Manipulation Die Akute Phase umfasst die Abbildung der Rohdaten von fünf Minuten vor bis fünf Minuten nach dem Eingriff. Die dargestellten Werte wurden im 10 sec Abstand erhoben und stellen die höchste Auflösung der Telemetrieanlage dar.

Arousal Phase der Manipulation Für die Arousal Phase wurden die 10 sec Werte über Intervalle von fünf Minuten gemittelt und dieser Mittelwert pro Maus ausgegeben. Die Arousal Phase zeigt diese über 5 min Intervalle gemittelten Werte für den Zeitraum von 60 Minuten vor bis 60 Minuten nach dem Eingriff.

Tag/Nacht-Rhythmus um den Zeitpunkt der Manipulation Um mögliche Einflüsse der Manipulationen auf den Tag/Nacht-Rhythmus von Herzfrequenz, Kör-pertemperatur und Aktivität zu erfassen, wurden die 10 sec Werte über eine Stunde gemittelt und dargestellt. Die Zusammenfassung auf eine Stunde erlaubt eine aus-reichend geglättete Darstellung, hebt aber immer noch wichtige Merkmale wie die Arousal Reaktion hervor. Die graphische Darstellung der Tag/Nacht-Rhythmik bein-haltet den Tag vor der Blutentnahme (= Tag -1), den Tag des Eingriffes (= Tag 0) und die zwei nachfolgenden Tage (= Tag +1 und Tag +2).

Mäuse

Zur Belastungsbeurteilung durch verschiedene Formen der Kennzeichnung wurden 48 transmitterimplantierte C57BL/6J Weibchen im Alter von 15-22 Wochen eingesetzt.

Kennzeichnung mittels Ohrlochung

Die standardmäßig eingesetzte und auch im vorliegenden Fall verwendete Ohrloch-zange stanzt Ohrlöcher mit 2 mm Durchmesser aus. Die Schmerzhaftigkeit des Ein-griffes hängt vermutlich zu einem großen Teil von der Qualität der Zange ab, wobei stumpfe Ohrlochzangen den Schmerz erhöhen könnten. Um Variationen in diesem Punkt auszuschließen wurde für diese Experimente eine Ohrlochzange neu bezogen und ausschließlich hierfür eingesetzt.

Setzen Zur Kennzeichnung mittels Ohrlochung wurden die Tiere im Nackengriff fixiert und das rechte Ohr mit zwei randständigen Ohrlöchern markiert, wobei ca.

¾ der Stanzfläche innerhalb und ca. ¼ außerhalb der Pinna lokalisiert waren (Ab-bildung 3.9). Dies entspricht der durchschnittlichen Ohrlochanzahl eines komplexen Markierungsschematas.

Lesen Zum Lesen wurden die Tiere am Schwanzansatz hochgehoben und auf dem Käfigdeckel abgesetzt.

Abbildung 3.9 : A: Setzen des Ohrlochs, B: zweifache Ohrlochung am rechten Ohr, C: Fixierung zum Ablesen der Ohrlochung

Kennzeichnung mittels Ohrmarke

Die verwendeten Ohrmarken bestanden aus Messing und besaßen eine Größe von 9 x 3 mm und eine Gewicht von 0,17 g.

Setzen Die Tiere wurden im Nackengriff fixiert und die Ohrmarke am rechten Ohr tief in die Ohrmuschel gesetzt. Der korrekte Sitz der Ohrmarke ist hierbei von großer Wichtigkeit (Abbildung 3.10).

Lesen Zum genauen Lesen der Ohrmarkennummer wurden die Tiere ebenfalls im Nackengriff fixiert.

Abbildung 3.10 : A: Setzen der Ohrmarke, B: Tragen der Ohrmarke, C: Fixierung zum Ablesen der Ohrmarke, D: Ohrmarke

Kennzeichnung mittels RapID

Die RapID Ohrmarken sind aus biologisch inertem Plastik mit einem 2D-Barcode auf der Vorderseite. Sie besitzen eine Größe von 5 x 5 mm und wiegen weniger als 0,07 g.

Setzen Zum Setzen der RapID Ohrmarke wurden die Tiere ebenfalls im Nackengriff fixiert und die Ohrmarke ins rechte Ohr gesetzt (Abbildung 3.11).

Lesen Zum Lesen des Barcodes mit dem dazugehörigen Scanner wird die Maus im Nackengriff fixiert und das rechte Ohr gescannt.

Abbildung 3.11 : A: Setzen der RapID Ohrmarke, B: Tragen der RapID, C: Fi-xierung zum Ablesen der RapID mittels Scanner

Kennzeichnung mittels p-Chip

Der p-Chip besitzt eine Größe von 600 x 600 x 100 µm, ein Gewicht von 85 µg und einen integrierten Schaltkreis mit Seriennummer. Er befindet sich in einer 21 G Kanüle die steril verpackt geliefert wird. Ein innen liegender Stab (27 G) schiebt den Chip vor und platziert ihn unter der Haut.

Setzen Die Fixierung erfolgte in einer speziell vom Hersteller für den p-Chip ent-wickelten Fixierwand (Abbildung 3.12). Der p-Chip wurde in einer Kanüle liegend geliefert und mittels wiederverwendbarem Injektor subkutan an der rechten Seite des Schwanzes ungefähr 2 cm distal der Basis parallel zur Körperoberfläche injiziert.

Lesen Hierzu wurde die Maus ebenfalls in der Fixierwand fixiert und der Chip mittels speziellem Laser gelesen.

Abbildung 3.12 : A: zugehörige Materialien v.l.n.r. Injektionshilfe mit Kanüle und p-Chip, Fixierwand, Laser-Lesegerät, B: Setzen des p-Chip, C:

Fixierung zum Ablesen des p-Chip mittels Laser

Tabelle (3.6) gibt einen Überblick über die verwendeten Materialien.

Tabelle 3.6 : Verwendete Materialien zur Kennzeichnung

Material Herkunft

Ohrlochzange Fine Science Tools GmbH,

Heidelberg, Deutschland

Ohrmarken aus Messing, Ohrmarkenzange Hauptner und Herberholz GmbH & Co. KG, Solingen, Deutschland

RapID Ohrmarke, Ohrmarkenzange, Leser AgnTho’s AB, Lidingö, Schweden

p-Chip, Leser UNO Roestvaststaal BV,

Zevenaar, Niederlande

Einteilung der Gruppen

Zur Kennzeichnung mittels Ohrloch, Ohrmarke und RapID war die gleiche Form des Handlings und der Fixierung notwendig: der Nackengriff. Aus diesem Grund genüg-te es, eine einzige Kontrollgruppe zum Setzen, Tragen und Lesen dieser drei Kenn-zeichnungsformen einzurichten. Diese Kontrollgruppe wurde beim Setzen ebenfalls im Nackengriff fixiert, beim Lesen der Kennzeichnung wurde hingegen nur der Käfigde-ckel für 3 sec geöffnet, die Maus aber nicht berührt. Damit sich eventuelle Störungen auf alle Gruppen gleich auswirken, wurden stets parallel Tiere aus allen Gruppen tele-metrisch gemessen, also Kontrolle, Ohrloch, Ohrmarke, RapID. Da sich die Fixierung für den p-Chip von der Fixierung für die Ohrkennzeichnung unterscheidet, war es not-wendig, hierzu auch eine eigene entsprechend fixierte Kontrolle mitzuführen. Anders als im Versuch Blutentnahme erlaubte die limitierte Batterieleistung des Transmit-ters keine Wiederverwendung der Tiere. Für die vier Formen der Kennzeichnung und die zwei unterschiedlichen Kontrollen liegt eine Messhäufigkeit von n=8 vor.

Analyse der Daten

Die Analyse erfolgte identisch zum Versuch Blutentnahme in drei Messphasen. Ge-trennt für das Setzen und das Ablesen der Kennzeichnung wurde die Akute Phase und die Arousal Phase des Eingriffs sowie der Tag/Nacht-Rhythmus um den Zeit-punkt der Manipulation dargestellt. In ausgesuchten Fällen wurde die Arousal Phase auch auf die 2. Stunde nach dem Eingriff erweitert. Um einen möglichen Langzeitef-fekt des Tragens zu erkennen, wurde eine weitere Darstellung (Tag/Nacht-Rhythmus des Tragens) erarbeitet.

Tag/Nacht-Rhythmus des Tragens der Kennzeichnung Für das vierwöchige Tragen der Kennzeichnung wurden einmal pro Woche zwei aufeinanderfolgende Tage ausgewählt (Tag 5 und Tag 6, Tag 12 und Tag 13, Tag 19 und Tag 20 sowie Tag 26 und Tag 27) und als Abbildung dargestellt. Dies entspricht immer den Wochenendtagen Samstag und Sonntag, da hier mit den geringsten Störungen der Tiere zu rechnen ist. Wie in der Darstellung des Tag/Nacht-Rhythmus um den Zeitpunkt des Eingriffs auch, werden die 10 sec Werte hierbei über eine Stunde gemittelt.