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3.3 Versuchsplanung und Durchführung

3.3.1 Methoden der Blutentnahme

gespeichert. Ein Teil der Datenanalyse basiert auf den 10 Sekunden Rohdaten. Für an-dere graphische Darstellungen wurden diese Rohdaten nochmal mittels der Analyse-Funktion „Moving Average“ in 5-Minuten-Intervalle bzw. 1-Stunden-Intervalle zu-sammengefasst. Alle Daten wurden als Mittelwerte aller Tiere über das jeweilige Zeitintervall dargestellt, die Fehlerbalken zeigen den Standardfehler (SEM, standard error of mean). Genaueres findet sich unter Kapitel 3.4.

Abbildung 3.4 : Fixierung zur Blutentnahme aus der Vena facialis Blutentnahme aus der Schwanzvene

Hierzu wurde die Maus im Restrainer (siehe Abbildung 3.5) fixiert und auf mittler-er Höhe des Schwanzes wurde in die rechte latmittler-erale Vena caudalis eine 23 G Kanüle flach eingeführt. Durch Fingerdruck am Schwanzansatz wurde die Vene leicht gestaut.

Nach Beendigung der Blutentnahme erfolgte direkt ein Zurücksetzen in den Käfig. Es wurde bewusst auf ein Erweitern der Schwanzvene durch Erwärmen verzichtet. Die Belastung durch die hierzu notwendige zusätzliche Fixierung und insbesondere der Einfluss der Erwärmung auf den Stoffwechsel stehen einer Beurteilung der Stressbe-lastung durch die Blutentnahme selbst im Wege.

Abbildung 3.5 : Fixierung zur Blutentnahme aus der Schwanzvene

Blutentnahme aus der Vena saphena

Für diese Methode wurde die Maus wie in Abbildung 3.6 zu sehen in einem Fal-con Tube fixiert, wobei das rechte Bein nach oben ausgerichtet wurde und mit einer

23 G Kanüle punktiert wurde. Damit die Vene gut sichtbar ist, musste die entspre-chende Stelle rasiert werden. Dies geschah bereits zwei Tage vor der Blutentnahme, um zusätzlichen Stress am Tag des Eingriffs zu vermeiden. Nach Beendigung der Blutentnahme erfolgte direkt ein Zurücksetzen in den Käfig.

Abbildung 3.6 : Fixierung zur Blutentnahme aus der Vena saphena (zur besseren Luftversorgung der Tiere wurde die Spitze des Tubes am koni-schen Ende entfernt)

Blutentnahme aus dem retrobulbären Venenplexus

Die Blutentnahme erfolgte unter einer kurzen Inhalationsnarkose mit Isofluran. Mit-tels Fixierung im Nackengriff wurde die Maus zur Einleitung der Narkose vor die Atemmaske gehalten. Die Isoflurankonzentration betrug zur Einleitung 4 % in 5 l/min Sauerstoff. Bei Erreichen des Toleranzstadiums wurde die Isoflurankonzentration auf 2,5 % reduziert und mittels Hämatokritröhrchen erfolgte die Punktion des retrobul-bären Venenplexus am rechten Auge (Abbildung 3.7). Hierfür wurde die Kapillare im medialen Augenwinkel eingeführt und unter rotierenden Bewegungen entlang des Augapfels vorgeschoben. Stößt die Kapillare auf die knöcherne Begrenzung der Orbi-ta, muss sie für einige Millimeter zurück gezogen werden. Mittels Kapillarkraft strömt das Blut aus den verletzten Venengefäßen in die Kapillare. Nach Beendigung der Blutentnahme wurde die Narkosegaszufuhr gestoppt und die Maus direkt in den Kä-fig zurück gesetzt. Auch die entsprechende Kontrollmaus erhielt eine Isoflurannarkose von gleicher Dauer ohne jedoch den Venenplexus zu punktieren. Alle Blutentnahmen wurden am rechten Auge durchgeführt.

Tabelle 3.4 gibt einen Überblick über die verwendeten Materialien.

Einteilung der Gruppen

C57BL6/J Die mit Transmittern versehenen Tiere wurden zur Reduktion der Tier-zahlen mehrfach für Messungen eingesetzt. Tabelle 3.5 zeigt das Schema, nachdem

Abbildung 3.7 : Lagerung der narkotisierten Maus zur retrobulbären Blutentnah-me

Tabelle 3.4 : Verwendete Materialien zur Blutentnahme

Material Herkunft

Einmalkanülen Sterican®, B. Braun Melsungen AG, Melsungen, Deutschland Hämatokritröhrchen Hirschmann Laborgeräte, Eberstadt, Deutschland

Isofluran Baxter Deutschland GmbH, Unterschleißheim, Deutschland Isofluranverdampfer Isoflurane Vapor 19.3, Drägerwerk AG, Lübeck, Deutschland Blutlanzetten Solofix®, B. Braun Melsungen AG, Melsungen, Deutschland

die Tiere in Kontroll- und Versuchsgruppe eingeteilt wurden. Beide Gruppen wur-den in gleicher Weise und über gleichlange Zeit fixiert, aber nur bei wur-den Tieren der Versuchsgruppe erfolgte eine Punktion mit nachfolgender Blutentnahme. Zwischen zwei Messungen wurde jeweils eine Erholungsphase von einer Woche eingeschoben.

Durch die rotierende Versuchsanordnung kam es maximal zu drei Blutentnahmen pro Maus, die jeweils mit einer anderen Methode erfolgten. Zwischen zwei Blutentnahmen herrschte somit ein Abstand von zwei Wochen.

Daraus ergibt sich eine Anzahl von n=10 Messungen für die vier verschiedenen Formen der Blutentnahme und die entsprechenden Kontrollen.

BALB/cJRj Um stammspezifische Unterschiede zu erfassen, wurden die Blutent-nahmen aus der Schwanzvene und der Vena facialis zusätzlich in BALB/c Mäusen durchgeführt. Wie bei den B6 Mäusen erfolgte die Einteilung in Kontroll- und suchsgruppe nach einem festgelegten Muster (siehe Tabelle 3.5). Durch diese Ver-suchsanordnung kam es zu maximal zwei Blutentnahmen bzw. Kontrollfixierungen pro Maus, wobei auch hier jeweils mindestens zwei Wochen Pause zwischen zwei Blutentnahmen eingehalten wurde.

So ergeben sich ebenfalls n=10 Messungen für die beiden Formen der Blutentnahme und die entsprechenden beiden Kontrollen.

Tabelle3.5:VersuchsplanderB6undderBALB/cMäusefürdieUntersuchungenzurBlutentnahme;die16B6Mäusewurden von1-16unddie10BALB/cMäusevon1-10durchnummeriert C57BL6/JSchwanzveneSchwanzveneV.facialisV.facialisV.saphenaV.saphenaretrobulbäreretrobulbäre BlutentnahmeKontrolleBlutentnahmeKontrolleBlutentnahmeKontrolleBlutentnahmeKontrolle 1.Termin12345678 2.Termin81234567 3.Termin78123456 4.Termin67812345 5.Termin56781234 1.Termin910111213141516 2.Termin169101112131415 3.Termin151691011121314 4.Termin141516910111213 5.Termin131415169101112 BALB/cJRjSchwanzveneSchwanzveneV.facialisV.facialisSchwanzveneSchwanzveneV.facialisV.facialis BlutentnahmeKontrolleBlutentnahmeKontrolleBlutentnahmeKontrolleBlutentnahmeKontrolle 1.Termin12345678 2.Termin101234567 3.Termin910123456 4.Termin891012345 1.Termin--910---- 2.Termin--89---- 3.Termin78------ 4.Termin67------

4.Termin67---Analyse der Daten

Die graphische Darstellung und Analyse erfolgte in drei Zeitintervallen.

Akute Phase der Manipulation Die Akute Phase umfasst die Abbildung der Rohdaten von fünf Minuten vor bis fünf Minuten nach dem Eingriff. Die dargestellten Werte wurden im 10 sec Abstand erhoben und stellen die höchste Auflösung der Telemetrieanlage dar.

Arousal Phase der Manipulation Für die Arousal Phase wurden die 10 sec Werte über Intervalle von fünf Minuten gemittelt und dieser Mittelwert pro Maus ausgegeben. Die Arousal Phase zeigt diese über 5 min Intervalle gemittelten Werte für den Zeitraum von 60 Minuten vor bis 60 Minuten nach dem Eingriff.

Tag/Nacht-Rhythmus um den Zeitpunkt der Manipulation Um mögliche Einflüsse der Manipulationen auf den Tag/Nacht-Rhythmus von Herzfrequenz, Kör-pertemperatur und Aktivität zu erfassen, wurden die 10 sec Werte über eine Stunde gemittelt und dargestellt. Die Zusammenfassung auf eine Stunde erlaubt eine aus-reichend geglättete Darstellung, hebt aber immer noch wichtige Merkmale wie die Arousal Reaktion hervor. Die graphische Darstellung der Tag/Nacht-Rhythmik bein-haltet den Tag vor der Blutentnahme (= Tag -1), den Tag des Eingriffes (= Tag 0) und die zwei nachfolgenden Tage (= Tag +1 und Tag +2).