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3. Methodik

3.8. Statistische Analyse

Für die statistische Auswertung und Diagrammerstellung wurde das Softwarepaket GraphPad Prism (Prism 5 for Mac OS X, Version 5.0d; La Jolla, CA, USA) verwendet. Als Signifikanzniveau wurde a=0,05 angenommen. Die deskriptive Darstellung der kontinuierlichen Variablen erfolgte in Form von Mittelwerten und Medianen, wobei als Streumaße Standardabweichungen gewählt wurden. Stetige Untersuchungsgrößen, die die Kriterien der Normverteilung erfüllten, wurden mit Hilfe des t-Tests auf Signifikanz hin überprüft. Wenn die Kriterien der Normverteilung nicht erfüllt waren, wurde der Mann-Whitney-Test herangezogen.

Mit Hilfe des Shapiro-Wilk-Tests wurde die Normverteilung ermittelt. Zur Erfassung der Unterschiede für BMI, ASA-Score sowie zur Ermittlung signifikanter Altersabhängigkeiten wurde die Varianzanalyse (ANOVA) verwendet. Hierzu wurde ebenfalls ein p-Wert von <0,05 festgelegt. Das Quotenverhältnis, auch Odd Ratio, diente zur Berechnung des Risikos der Gabe von Blutkonserven für Patienten mit und ohne MAT sowie für Patienten mit Hb kleiner und größer 10.

Die Patienten wurden hinsichtlich ihrer Operationsart in zwei Gruppen aufgeteilt:

 Knie-TEP-Gruppe (Gruppe 1)

 Hüft-TEP-Gruppe (Gruppe 2)

Innerhalb dieser Gruppe wurden die oben erwähnten messbaren Parameter verglichen.

4.2. Ergebnisse Knie-TEP-Gruppe

4.2.1. Effektiver Blutverlust

Durchschnittlich betrug der nach der oben genannten Formel berechnete effektive Blutverlust über den gesamten stationären Aufenthalt der Patienten, die mit einer Knieendoprothese versorgt wurden 1999 ml Blut.

25 Patienten mit einem BMI kleiner 25 verloren perioperativ durchschnittlich 1967 Milliliter (ml), während sich bei 68 Patienten mit einem BMI-Wert zwischen 25-30 der höchste durchschnittlicher Blutverlust von 2145 ml (660 ml - 3800 ml) ergab.

Der geringste Blutverlust (Mittelwert=1826 ml) konnte in der BMI-Gruppe 30-35, in der 49 Patienten eingeschlossen waren, ermittelt werden. Die restlichen 20 Patienten in der BMI-Gruppe >35 verloren durchschnittlich 1933 ml Blut. Statistisch signifikante Unterschiede für die jeweiligen Gruppen fanden sich nicht (p>0,05) (Abb. 6).

Abb.6: Die Abbildung 6 veranschaulicht den Blutverlust in der Knie-TEP-Gruppe in Abhängigkeit von den BMI-Werten.

Es gab ebenfalls keine statistisch signifikanten Unterschiede für den Blutverlust in den einzelnen ASA-Gruppen (p>0,05) (Abb. 7). Der höchste Blutverlust ergab sich in der Patientengruppe mit dem ASA-Score 2 (Mittelwert = 2026 ml, 95 Patienten).

Der niedrigste Blutverlust wurde in der ASA-Gruppe 1 gemessen (Mittelwert = 1933 ml, 9 Patienten). Die übrigen 57 Patienten der ASA-Gruppe 3 erreichten einen Mittelwert von 1949 ml.

Abb. 7: Blutverlust Knie-TEP in Abhängigkeit von der ASA-Klassifikation

In allen Altersgruppen zeigte sich ein vergleichsweise ähnlicher Blutverlust. Der geringste durchschnittliche Blutverlust mit 1957 ml zeigte sich in der Altersgruppe

<65 Jahre (67 Patienten), gefolgt von der Altersgruppe 65-70 Jahre (34 Patienten) mit 1989 ml. Der höchste durchschnittliche Blutverlust konnte in der Patientengruppe 70-75 Jahre (40 Patienten) mit 2038 ml ermittelt werden. Die verbleibenden 21 Patienten der Altersgruppe >75 Jahre verloren im Mittel 2035 ml.

Auch hier zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Altersgruppen.

Abb. 8: Blutverlust Knie-TEP in Abhängigkeit vom Alter in Jahren

4.2.2. Hämoglobindifferenz

Die größte mittlere Hb-Differenz zeigte sich mit 3,6 g/dl in der BMI-Gruppe <25, die kleinste mittlere Hb-Differenz mit 2,7 g/dl in der BMI-Gruppe >35. Bei Patienten mit einem BMI-Wert zwischen 30-35 betrug die Hb-Differenz im Mittel 3,17 g/dl, in der BMI-Gruppe 25-30 wurde ein Mittelwert von 3,5 g/dl errechnet (siehe Abbildung 9).

Eine Korrelation zwischen der Hb-Differenz und dem BMI-Wert konnte nicht festgestellt werden (p>0,05).

eingestuft wurden (keine Vorerkrankung) der höchste Mittelwert der Hb-Differenz mit 3,7 g/dl, gefolgt von Patienten mit einem ASA-Score von 3 mit einem Mittelwert von 3,4 g/dl. Patienten mit einem ASA Score von 2 hatten die geringste Reduktion des Hb-Wertes mit 3,2 g/dl. Allerdings zeigten sich keine signifikanten Unterschiede der Hb-Differenz in den jeweiligen ASA Scores (p>0,05).

HB-Differenz Knie-TEP

Abbildung 11 veranschaulicht die Hb-Differenz in den unterschiedlichen Altersgruppierungen. Der größte Mittelwert errechnete sich in der Gruppe zwischen 65-70 Jahren mit 3,6 g/dl, die geringste Reduktion des Hb-Wertes ließ sich in der Altersgruppe < 65 Jahre mit 3,2 g/dl feststellen. Für die Patienten zwischen 70-75 Jahren ergab sich ein Mittelwert der Hb-Differenz von 3,2 g/dl. Für die Altersgruppe

>75 errechnetet sich ein Mittelwert von 3,2 g/dl. Auch hier fanden sich keine signifikanten Unterschiede (p>0,05).

HB-Differenz Knie-TEP

Age <65

Age 65-70

Age 70-75

Age > 75 -2

0 2 4 6 8

Abb. 11: Hb-Differenz Knie-TEP in g/dl in Abhängigkeit vom Alter

4.2.3. Geschlechtsspezifische Unterschiede

Die geschlechtsspezifischen Unterschiede bezüglich der Hb-Differenz sind in Abbildung 12 dargestellt. Bei den 90 weiblichen Patienten zeigte sich eine durchschnittliche Hb-Reduktion von 3,0 g/dl während die 72 männlichen Patienten

Hb Differenz Knie-TEP

Hb Differenz (m)

Hb Differenz (f) -2

0 2 4 6 8

Abb. 12: Darstellung der geschlechtsspezifischen (m=Männer, f=Frauen) Hb-Differenz (in g/dl) bei primären Knieendoprothesenimplantationen

Abbildung 13 stellt den Blutverlust bei Knie-TEP-Patienten in Abhängigkeit vom Geschlecht dar. Dieser betrug bei den weiblichen Patienten im Mittel 1892 ml und bei den männlichen Patienten 2111 ml. Der Blutverlust war in der weiblichen Gruppe signifikant geringer als in der männlichen Gruppe (p=0,013).

Abb.13: Darstellung des geschlechtsspezifischen (m=Männer, f=Frauen) Blutverlustes (in ml) bei Knieendoprothesenimplantationen

In die geschlechtsspezifischen Untersuchungen wurden auch die Retransfusionsraten durch MAT einbezogen. Die Abbildung 14 veranschaulicht graphisch die retransfundierten Mengen (in ml) in Abhängigkeit vom Geschlecht.

Abb. 14: Graphische Darstellung der retransfundierten Mengen autologen Blutes per MAT in Abhängigkeit vom Geschlecht

Die männlichen Patienten erhielten postoperativ durchschnittlich 361,5 ml autologes Blut per MAT zurück. In der weiblichen Patientengruppe lag der Mittelwert bei 251,3 ml. Die höchste Retransfusionsmenge von 766 ml zeigte sich ebenfalls in der Gruppe der männlichen Patienten, die niedrigste Menge wurde mit 61 ml in der weiblichen Patientengruppe gemessen. Die Gruppe der Frauen erhielt eine signifikant geringere Menge retransfundierten Blutes per MAT als die Gruppe der Männer (p=0,0004).

4.2.4. Retransfundiertes autologes Wundblut per MAT

Die durchschnittlich retransfundierte MAT-Menge in der Knie-TEP-Gruppe betrug 300 ml.

In Abbildung 15 wird die Menge des retransfundierten autologen Blutes per MAT bei verschiedenen BMI-Werten dargestellt. Der niedrigste Mittelwert zeigte sich in der BMI-Gruppe 30-35 mit 254 ml, der höchste Mittelwert mit 324 ml in der Patientengruppe mit BMI-Werten zwischen 25-30. Die höchste (766 ml) als auch die niedrigste Retransfusionsmenge (61 ml) konnte ebenfalls in dieser BMI-Gruppe festgestellt werden. Für die Patienten mit einem BMI-Wert unter 25 ergab sich ein Mittelwert von 303 ml und für Patienten der BMI-Gruppe >35 wurde ein Mittelwert von 302 ml berechnet. Signifikante Unterschiede fanden sich in den einzelnen BMI-Gruppen nicht (p>0,05).

MAT Knie-TEP

m l

BMI < 25

BMI 25-30

BMI 30-35

BMI >35 0

200 400 600 800 1000

Abb. 15: Menge des retransfundierten Blutes per MAT (in ml) in Abhängigkeit vom BMI-Wert

Abbildung 16 zeigt die graphische Darstellung der retransfundierten Blutmenge per MAT in den einzelnen Altersgruppen. In der Altersgruppe 70-75 Jahre betrug der Mittelwert 278,7 ml, in der Gruppe >75 Jahre 268,2 ml und in der Altersgruppe 65-70 Jahre 317,4 ml. Der niedrigste (80 ml) und der höchste (766 ml) MAT-Wert wurde in der Patientengruppe Age 70-75 Jahre ermittelt. Die Menge des retransfundierten Blutes in allen Altersgruppen lieferte keine statistisch signifikanten Unterschiede (p>0,05).

MAT Knie-TEP

m l

Age <65

Age 65-70

Age 70-75

Age > 75 0

200 400 600 800 1000

Abb. 16: Menge MAT (in ml) in Abhängigkeit vom Alter (Age in Jahren)

Weiterhin wurde der Einfluß des ASA-Scores auf die retransfundierte Wundblutmenge (MAT) untersucht (Abb.17) Die geringste Menge retransfundierten Blutes ergab sich in der Patientengruppe mit dem ASA-Score 3 mit einem Mittelwert von 280 ml, die größte MAT-Menge (Mittelwert von 377 ml) konnte in der Patientengruppe mit dem ASA-Score von 1 ermittelt werden. Für Patienten mit einem ASA-Score von 2 wurde ein Mittelwert von 305 ml errechnet.

Allerdings fanden sich auch hier keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen ASA-Gruppen (p>0,05).

MAT Knie-TEP

ml

ASA 1

ASA 2

ASA 3 0

200 400 600 800 1000

Abb. 17: Graphische Darstellung MAT (in ml) in Abhängigkeit vom ASA-Score bei primären Knieendoprothesenimplantationen

HB-Differenz Knie-TEP

HB Differenz mit MAT

HB Differenz ohne MAT

-2 0 2 4 6 8

Abb. 18: Hb-Differenz (in g/dl) in Abhängigkeit von der maschinellen

Die Abbildung 18 veranschaulicht graphisch die Reduktionsrate des Hb-Wertes mit und ohne MAT. Es ergeben sich Mittelwerte von 3,25 g/dl mit MAT und 3,38 g/dl ohne MAT. Von insgesamt 106 Patienten, die postoperativ gewaschenes Wundblut (MAT) erhielten, benötigten 35 Patienten Blutkonserven. Von 56 Patienten ohne MAT wurden 13 Patienten postoperativ transfundiert. 33% der Patienten, die maschinell aufbereitetes Wundblut erhielten, sowie 23,2% der Patienten, die kein maschinell aufbereitetes Wundblut erhielten, benötigten Blutkonserven (Odds ratio=1,63; 95%CI=0,78-3,42).

4.2.5. Anzahl transfundierter Konserven

105 Patienten von insgesamt 162 Patienten (64,8%), die sich einer Knieendoprothesenimplantation unterzogen, erhielten maschinell aufgearbeitetes Wundblut. Die anderen 57 Patienten (35,2%) erhielten keine MAT. In beiden Gruppen wurde die Anzahl der transfundierten Blutkonserven (Eigen- und Fremdblut) bestimmt (Abb.19).

Anzahl Konserven mit MAT

Anzahl Konserven ohne MAT 0.0

0.2 0.4 0.6 0.8 1.0

Abb. 19: Graphische Darstellung der benötigten Konservenzahl mit und ohne

MAT

33% der bereits autolog retransfundierten Patienten benötigten Blutkonserven, während nur 23% der Patienten in der Gruppe ohne MAT im weiteren postoperativen Verlauf Blutkonserven erhielten.

Es ergab sich ein p-Wert von 0,122 und somit kein statistisch signifikanter Unterschied.

4.3. Ergebnisse Hüft-TEP-Gruppe 4.3.1. Effektiver Blutverlust

Patienten, die mit einer primären Hüftendoprothese versorgt wurden, erlitten einen durchschnittlichen effektiven Blutverlust von 1709 ml.

Abbildung 20 stellt graphisch den Zusammenhang des Blutverlustes mit dem ASA-Score in der HTEP-Gruppe dar. Eine Korrelation zwischen dem Blutverlust und der Ausprägung des ASA-Scores lag auch hier nicht vor (p>0,05).

Blutverlust HTEP

ml

ASA 1

ASA 2

ASA 3 0

1000 2000 3000 4000

Abb. 20: Blutverlust (in ml) in Abhängigkeit vom ASA-Score in HTEP-Gruppe

Signifikante Unterschiede für den durchschnittlichen Blutverlust in Abhängigkeit des BMI fanden sich nicht (p>0,05) (Abb.21).

Blutverlust HTEP

m l

BMI < 25

BMI 25-30

BMI 30-35

BMI >35

0 1000 2000 3000 4000

Abb. 21: Graphische Darstellung des Blutverlustes (in ml) in Abhängigkeit vom BMI-Wert bei Hüftendoprothesenimplantationen

Die Verteilungen des Blutverlustes für die unterschiedlichen Altersgruppen sind in der Abbildung 22 graphisch dargestellt. Es zeigte sich ein signifikanter Unterschied des Blutverlustes zwischen den Altersgruppen <65 Jahren und >75 Jahren (p=0,03). In der Altersgruppe < 65 (115 Patienten) ergab sich ein durchschnittlicher Blutverlust von 1619 ml. Der höchste mittlere Blutverlust von 2037 ml wurde in der Altersgruppe >75 Jahren (35 Patienten) verzeichnet.

Blutverlust HTEP

ml

Age <65

Age 65-70

Age 70-75

Age > 75 0

1000 2000 3000 4000

Abb. 22: Graphische Darstellung des Blutverlustes (in ml) in Abhängigkeit der verschiedenen Altersgruppen (in Jahren) in der Hüftendoprothetik

4.3.2. Geschlechtsspezifische Unterschiede

Von den insgesamt 228 Patienten, die sich einer Hüftendoprothesenimplantation unterzogen waren 117 Patienten (51,3%) männlich und 111 Patienten (48,7%) weiblich. Die Abbildung 23 spiegelt den Blutverlust in beiden Geschlechtergruppen wider. Der durchschnittliche Blutverlust betrug bei männlichen Patienten 1804 ml und bei den weiblichen Patienten 1643 ml (p=0,053).

Blutverlust HTEP

ml

Blutverlust (m)

Blutverlust (f) 0

1000 2000 3000 4000

Abb. 23: Geschlechtsspezifische Unterschiede (m=Männer, f=Frauen) des Blutverlustes (in ml)

Die Verteilung der Hämoglobindifferenzen (Hb-Differenzen) für die jeweiligen Geschlechtergruppen sind in Abbildung 24 graphisch dargestellt. Für die männliche Studiengruppe konnte eine mittlere HB-Differenz von 3,3 g/dl bestimmt werden. Bei der weiblichen Studiengruppe ergab sich ein Durchschnittswert von 3,1 g/dl.

Es ergeben sich somit keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern bezüglich der Hämoglobindifferenz und des Blutverlustes.

Hb Differenz HTEP

g/dl

Hb Differenz (m)

Hb Differenz (f) -2

0 2 4 6 8

Abb. 24: Hämoglobindifferenz (in g/dl) in Abhängigkeit vom Geschlecht (m=Männer, f=Frauen)

Abbildung 25 veranschaulicht die Menge des retransfundierten Blutes per MAT in den unterschiedlichen Geschlechtergruppen. Die männliche Gruppe erhielt durchschnittlich 301,1 ml maschinell gereinigtes Wundblut, während die weibliche Gruppe mit 186,8 ml signifikant weniger erhielt (p<0,0001).

Hb Differenz HTEP

ASA 1

ASA 2

ASA 3 -2

0 2 4 6 8

Abb. 26: Graphische Darstellung der HB-Differenz (in g/dl) in Korrelation zum ASA-Score (primäre Hüftendoprothetik)

4.3.4. Retransfundiertes autologes Wundblut per MAT

Die durchschnittlich retransfundierte Menge an AGEK betrug in der Hüft-TEP-Gruppe 244 ml.

Abbildung 27 stellt die retransfundierte Blutmenge per MAT in Abhängigkeit vom ASA-Score dar. Die geringste Menge retransfundierten Blutes ergab sich in der Patientengruppe mit dem ASA-Score 3 von durchschnittlich 205,7 ml, die größte MAT-Menge (Mittelwert: 269,8 ml) konnte in der Patientengruppe mit dem ASA-Score von 1 ermittelt werden. Für Patienten mit einem ASA-ASA-Score von 2 wurde ein mittlerer MAT-Wert von 249,3 ml errechnet. Signifikante Unterschiede fanden sich nicht (p>0,05).

mlASA 1ASA 2ASA 3MAT HTEP

Die durchschnittliche retransfundierte Blutmenge per MAT in den einzelnen Altersgruppen war nicht signifikant unterschiedlich (p>0,05). Detaillierte Informationen sind in Abbildung 28 dargestellt. Der BMI-Wert war ebenfalls kein entscheidender Faktor für die retransfundierte Blutmenge per MAT (p>0,05) (Abb.

29).

MAT HTEP

m l

BMI < 25

BMI 25-30

BMI 30-35

BMI >35 0

500 1000 1500

Abb. 29: MAT-Menge (in ml) in Abhängigkeit vom BMI-Wert

4.3.5. Anzahl transfundierter Konserven

Außer der HB-Differenz wurde die Anzahl der benötigten Konserven (Eigen- oder Fremdblut) in der Patientengruppe mit MAT (104 Patienten) und in der Patientengruppe ohne MAT (124 Patienten) verglichen. Wie in Abbildung 30 dargestellt, zeigt sich in der Gruppe mit MAT ein Mittelwert von 0,65 und in der Gruppe ohne MAT ein Mittelwert von 0,45. Insgesamt haben 33 Patienten (31,7%) in der Gruppe mit MAT Konserven benötigt. In der Gruppe ohne MAT erhielten 35 Patienten (28,2%) Konserven. Dieser Unterschied ist jedoch nicht statistisch signifikant (OR=1,18; 95%- Konfidenzintervall: 0,67 – 2,08).

Anzahl Konserven mit und ohne MAT (HTEP)

Anzahl Konserven mit MAT

Anzahl Konserven ohne MAT 0.0

0.2 0.4 0.6 0.8

Abb. 30: Anzahl Konserven im Vergleich MAT ja / nein

4.4. Blutverlust in MAT-Gruppe im Vergleich zur Gruppe ohne MAT

In beiden Gruppen (Gruppe mit MAT, Gruppe ohne MAT) wurde jeweils für Hüft- und für Knie-TEP-Implantationen der Blutverlust bestimmt. Dieser wird in den Abbildung 31 und 32 graphisch dargestellt.

Bei Hüft- und Knie-TEP-Implantationen ergab sich jeweils in der MAT-Gruppe ein signifikant höherer Blutverlust (p<0,0001).

Blutverlust mit und ohne MAT

m l

Blutverlust mit MAT HTEP

Blutverlust ohne MAT HTEP 0

1000 2000 3000 4000

Abb. 34: Blutverlust (in ml) im Vergleich MAT ja/nein bei Hüftendoprothesenimplantationen

Blutverlust mit und ohne MAT

ml

Blutverlust mit MAT KTEP

Blutverlust ohne MAT KTEP 0

1000 2000 3000 4000

Abb. 35: Blutverlust (in ml) mit MAT ja/nein bei

5. Diskussion

Ziel der vorliegenden retrospektiven Datenanalyse anhand einer kontrollierten Patientenkohorte aus unserer Klinik war es, die Effektivität der maschinellen Autotransfusion bei elektiven Hüft- und Knieendoprothesenimplantationen zu untersuchen. Anlass für unsere Studie war die Tatsache, dass die MAT mit derzeit circa 160.000 Anwendungen pro Jahr das wichtigste Hämotherapieverfahren in Deutschland darstellt und ihr somit eine besondere Bedeutung zukommt, da sich hierdurch große fremdblutsparende und wirtschaftliche Effekte ergeben können.

Die Effektivität der Retransfusion von Wundblut lässt sich aufgrund der möglicherweise höheren Blutverluste in der endoprothetischen Chirurgie besonders gut an orthopädischen Patienten untersuchen, die wie in unserer Studie mit einer Hüft- oder Knieendoprothese versorgt wurden. Außerdem sind diese Patienten durch die hohe Standardisierung der orthopädischen Operationen sehr gut miteinander vergleichbar.

Die Einteilung der Patienten erfolgte je nach Operationsart in zwei Gruppen (Hüft-TEP-Gruppe, Knie-TEP-Gruppe). In unsere Studiendaten wurden verschiedene mögliche Einflussfaktoren auf den Blutverlust und die Hb-Differenz wie Geschlecht, Alter, BMI und ASA-Score aufgenommen und in Korrelation gebracht. Desweiteren wurden geschlechtsspezifische Unterschiede hinsichtlich des Blutverlustes, der Hb-Differenz und der retransfundierten MAT-Menge herausgearbeitet und die Anzahl der transfundierten Blutkonserven in der Gruppe mit und in der Gruppe ohne MAT bestimmt.

Bei den knieendoprothetischen Operationen ergaben sich in unserer Studie keine statistisch signifikanten Unterschiede des Blutverlustes in Anhängigkeit vom Patientenalter. Diese Beobachtung deckt sich mit den Studienergebnissen einer im Jahre 2010 veröffentlichten Studie von Durasek et al., die u.a. das Alter als einen Einflussfaktor auf den Blutverlust untersuchte (92). Auch hier zeigte sich kein statistisch signifikanter Einfluss des Alters auf den Blutverlust in der Knieendoprothetik. Claus et al. hingegen konnten in der Knieendoprothetik bei Männern und älteren Patienten erhöhte postoperative Komplikationen wie z.B.

Blutungen belegen (93).

Allerdings zeigte sich in unserer Studie ein statistisch signifikanter Unterschied des Blutverlustes in der Hüft-TEP-Gruppe in den Altersgruppen < 65 Jahren und > 75 Jahren. So erlitten Patienten über 75 Jahre den größten durchschnittlichen Blutverlust, bei Patienten unter 65 Jahren wurde der geringste Blutverlust registriert.

Charrois et al. konstatierten hingegen keinen Einfluß des Alters auf den Blutverlust bei hüftendoprothetischen Operationen (94). Auch Flordal et al. sahen in der Hüftendoprothetik keine Korrelation des Blutverlustes mit dem Alter (95). Pola et al.

wiesen darauf hin, dass der alleinige Risikofaktor „Alter“ für ein statistisch signifikantes Ergebnis hinsichtlich des Blutverlustes nicht ausreiche und immer nur zusammen mit anderen Risikofaktoren zu einem statistisch signifikanten Unterschied führe (96).

Die weiterführende Korrelation zwischen Body-Mass-Index und Blutverlust wurde ebenfalls berechnet. Weder in der Hüft- noch in der Knie-TEP-Gruppe korrelierte der Body-Mass-Index statistisch signifikant mit dem Blutverlust. Michalka et al. konnten in einer aktuellen Studie aus diesem Jahr ebenfalls keinen Einfluß des Body-Mass-Index auf den Blutverlust belegen, ebenso wenig ein erhöhtes Komplikationsrisiko und eine verlängerte Operationszeit bei Patienten mit einem BMI > 30 (97). Auch in der bereits erwähnten Studie von Charrois et al. zeigte sich kein Einfluß des Gewichtes auf den Blutverlust bei hüftendoprothetischen Operationen (94). Der Blutverlust fiel im Vergleich zu normalgewichtigen Patienten nicht unter das Signifikanzniveau von p<0,05. In den Studien von Prasad et al. sowie von Durasek et al. zeigten sich ebenfalls keine Korrelation des BMI-Wertes zum perioperativen Blutverlust bei knieendoprothetischen Operationen (92, 98). Andere Autoren belegen jedoch einen signifikant höheren Blutverlust in der Knieendoprothetik bei Patienten mit einen BMI > 40 kg/m2 sowie längere Operationszeiten (99).

Der ermittelte ASA-Score korrelierte in unserer Studie weder in der Knie-TEP- noch in der Hüft-TEP-Gruppe statistisch signifikant mit dem Blutverlust. Borghi et al.

beschrieben eine signifikant höhere Transfusionsrate allogener Blutprodukte bei höherem ASA-Score (100). Auch Marx et al. konstatierten ein statistisch signifikant erhöhtes Transfusionsrisiko bei Patienten mit einem hohen ASA-Score (101). In beiden Studien wurden ebenfalls u.a. das Alter und das Geschlecht als Risikofaktor für ein erhöhtes Transfusionsrisiko untersucht. Hierbei wurde festgestellt, dass

hohes Alter und weibliches Geschlecht Risikofaktoren für ein signifikant erhöhtes Transfusionsrisiko in der Hüftendoprothetik darstellen.

Wir konnten in unserer Studie ebenfalls signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede feststellen. Jedoch waren bei knieendoprothetischen Operationen die HB-Differenz, der Blutverlust sowie die Menge retransfundierten Blutes per MAT in der weiblichen Geschlechtsgruppe signifikant geringer als in der männlichen Gruppe. Prasad et al. konstatierten in ihrer bereits erwähnten Studie bei knieendoprothetischen Operationen einen signifikanten Unterschied hinsichtlich der Reduktion des HB-Wertes zwischen den Geschlechtergruppen (98). Hier zeigte sich eine signifikant geringere HB-Differenz in der weiblichen Geschlechtergruppe und somit eine Übereinstimmung mit unseren Studienergebnissen.

Cushner und Friedmann ermittelten einen höheren Blutverlust in der männlichen Geschlechtergruppe (p<0,05) bei knieendoprothetischen Operationen (102). Die im vorangegangenen Textabschnitt genannte Studie von Prasad et al. ergab ebenfalls einen signifikant höheren Blutverlust in der männlichen Gruppe bei knieendoprothetischen Operationen (p=0,001, Student t-Test) (98). Diese Resultate decken sich ebenfalls mit unseren Studienergebnissen.

In unserer Studie verloren die männlichen Patienten bei hüftendoprothetischen Operationen zwar vergleichsweise mehr Blut als die weiblichen Patienten, jedoch waren die Ergebnisse nicht statistisch signifikant. Auch bezüglich der geschlechtsspezifischen HB-Differenz zeigten die Ergebnisse keine statistische Signifikanz. In der bereits oben erwähnen Studie von Charrois et al. war der Einfluß des Geschlechtes auf den Blutverlust ebenfalls nicht statistisch signifikant, jedoch hatte das weibliche Geschlecht einen günstigen Einfluß auf den perioperativen Blutverlust bei hüftendoprothetischen Operationen (94). Auch Pola et al. und Durasek et al. konnten keine statistische Signifikanz hinsichtlich des geschlechtsspezifischen Blutverlustes bei hüftendoprothetischen Operationen feststellen (92, 96). Pola et al. wiesen aber darauf hin, dass die Kombination aus zwei oder mehreren Einflußgrößen wie Alter, Geschlecht, Bluthochdruck oder Body-Mass-Index zu einem signifikant erhöhten Blutverlust und damit zu einem erhöhten Risiko für Bluttransfusionen (p=0,02) führe.

In unseren Untersuchungen ließ sich auch ein signifikanter Unterschied in beiden Geschlechtergruppen hinsichtlich der retransfundierten Menge per MAT erkennen.

Die männliche Gruppe erhielt vergleichsweise mehr maschinell aufbereitetes Wundblut als die weibliche Gruppe. Dieses Beobachung konnten wir sowohl bei hüft- als auch bei knieendoprothetischen Operationen ausfindig machen. Andere Studien konstatieren einen bei Männern deutlich niedrigeren Bedarf an jedoch homologen Konserven (p>0,05), bedingt durch die höhere präoperative Hämoglobinkonzentration und das größere Blutvolumen (12).

In unserer Studie wurde weiterhin der Einfluß des Alters, des BMI-Wertes und des

In unserer Studie wurde weiterhin der Einfluß des Alters, des BMI-Wertes und des