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Lost in Perfection: Folgen und Grenzen von Optimierung in Kultur und Psyche

Internationale, transdisziplinäre Tagung am 9. Oktober 2015 an der Universität Hamburg

Permanentes Ringen um Optimierung kann als eine der gegenwärtig bedeut-samen kulturellen Leitvorstellungen gelten: Die fortwährenden Steigerungen von Leistung und Effizienz, das Bemühen um Selbstverbesserung und alltäg-liches Multitasking werden als notwendig erachtet, um mithalten zu können im beschleunigten Wettbewerb. In verschiedenen gesellschaftlichen Teilberei-chen und in der individuellen Lebenspraxis entstehen somit vielfältige Opti-mierungszwänge und neuartige Perfektionierungsbestrebungen sowie damit verbundene Konflikte und Widersprüche. So wirkt sich der Druck zur steten Verbesserung und Effizienzsteigerung nicht nur in Beruf und Bildung aus, sondern auch in der Familie, in Eltern-Kind- und Paarbeziehungen, im Ver-hältnis zu Körper und Selbst, sowohl im Öffentlichen als auch im Privaten.

Entsprechend stellen sich die Fragen nach den psychischen Folgen und Kos-ten, nach den Widersprüchen und Grenzen von Optimierung, die im Rahmen dieser internationalen transdisziplinären Tagung diskutiert werden sollen. Von besonderem Interesse sind hierbei die Auswirkungen sozialen Wandels auf die

Individuen, die Wechselbeziehungen zwischen Kultur und Psyche sowie die Verschiebungen im Verständnis von ›Pathologie‹ und ›Normalität‹.

Folgende Vorträge sind Teil des Programms:

Alain Ehrenberg: »Die beiden Bedeutungen des Begriffs ›Sozialpathologie‹ –zur Anthropologie des Unglücks in individualistischen Gesellschaften«

Ève Chiapello: »Optimierung im Kontext von Finanzialisierung«

Heinz Bude: »Die Angst als Schlüssel zum Sinn des Ganzen«

Eva Illouz: »Intimität und Selbst – vom Verblassen zweier Fluchtpunkte am Horizont«

Ada Borkenhagen: »Optimierte Körper – Todesabwehr im Kontext von Schönheitsmedizin«

Vera King, Benigna Gerisch, Hartmut Rosa u.a.: »›Es gibt viel Fortschritt, aber das heißt nicht, dass es besser wird.‹ Widersprüche der Perfektio-nierung in der beschleunigten Moderne«

Anschließend findet eine Podiumsdiskussion mit allen Referentinnen und Referenten statt. Alle Beiträge werden simultan ins Deutsche bzw. Englische übersetzt.

Veranstaltet wird die Tagung von der Forschungsgruppe des APAS-Pro-jekts (Universität Hamburg, International Psychoanalytic University Berlin, Friedrich-Schiller-Universität Jena): Prof. Dr. Vera King, Prof. Dr. Benigna Gerisch, Prof. Dr. Hartmut Rosa, Dr. Diana Lindner, Christiane Beerbom, Katarina Busch, Benedikt Salfeld-Nebgen, Julia Schreiber, Niels Uhlendorf.

Gefördert von der VolkswagenStiftung in der Förderlinie »Schlüsselthemen für Wissenschaft und Gesellschaft«.

Die Tagung findet im Anna-Siemsen-Hörsaal der Fakultät für Erziehungs-wissenschaft der Universität Hamburg statt, die Teilnahme ist kostenlos. Für die Anmeldung und weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:

Julia Schreiber, Niels Uhlendorf E-Mail: apas@uni-hamburg.de

Dipl.-Soz. Felix Albrecht, Karlsruher Institut für Technologie, Institut für Soziologie, Medien- und Kulturwissenschaft, D-76128 Karlsruhe, E-Mail: felix.albrecht@kit.edu

Em. O. Univ. Prof. Dr. Arno Bammé, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, STS – Institut für Technik- und Wissenschaftsforschung, Sterneckstraße 15, A-9010 Klagenfurt, E-Mail: arno.bamme@aau.at

Prof. Dr. Stefanie Eifler, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Ge-schichts- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät, Ostenstraße 26, D-85072 Eichstätt, E-Mail: stefanie.eifler@ku.de

Dipl.-Soz.Wiss. Stefanie Enderle, Karlsruher Institut für Technologie, Insti-tut für Soziologie, Medien- und Kulturwissenschaft, D-76128 Karlsruhe, E-Mail: stefanie.enderle@kit.edu

Prof. Dr. Anna Henkel, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Fakultät I, Institut für Sozialwissenschaften, Ammerländer Heerstraße 114–118, D-26129 Oldenburg, E-Mail: anna.henkel@uni-oldenburg.de

Prof. Dr. Jürgen H. P. Hoffmeyer-Zlotnik, Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Politikwissenschaft, Karl-Glöckner-Straße 21E, D-35394 Gießen, E-Mail: juergen.hoffmeyer-zlotnik@sowi.uni-giessen.de

Anja Kinzler, M.A., Ludwig-Maximilians Universität München, Institut für Soziologie, Konradstraße 6, D-80801 München, E-Mail: anja.kinzler@

soziologie.uni-muenchen.de

Prof. Dr. Dagmar Krebs, Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für So-ziologie, Karl-Glöckner-Straße 21E, D-35394 Gießen, E-Mail: dagmar.

krebs@sowi.uni-giessen.de

Prof. Dr. Gesa Lindemann, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Fakul-tät I, Institut für Sozialwissenschaften, Ammerländer Heerstraße 114–118, D-26129 Oldenburg, E-Mail: gesa.lindemann@uni-oldenburg.de

Dr. Andreas Mergenthaler, Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), Friedrich-Ebert-Allee 4, D-65185 Wiesbaden, E-Mail: andreas.mergen thaler@bib.bund.de

Prof. Dr. Florian G. Mildenberger, Europa Universität Viadrina, c/o Lehr-stuhl Sprachgebrauch und therapeutische Kommunikation Prof. Dr.

Hartmut Schröder, PF 1786, D-15207 Frankfurt an der Oder, E-Mail:

mildenberger@europa-uni.de

Prof. Dr. Michaela Pfadenhauer, Universität Wien, Institut für Soziologie, Roo-seveltplatz 2, A-1090 Wien, E-Mail: michaela.pfadenhauer@univie.ac.at Dr. Nadine Sander, Leuphana Universität Lüneburg, Centre for Digital

Cultu-res, Scharnhorststraße 1, D-21335 Lüneburg, E-Mail: sander@leuphana.de Prof. Dr. Uwe Schimank, Universität Bremen, Institut für Soziologie, Mary-Somerville-Straße 9, D-28359 Bremen, E-Mail: uwe.schimank@uni-bremen.de

Miklas Schulz, M.A., Georg-August-Universität Göttingen, Sozialwissen-schaftliche Fakultät, Institut für Diversitätsforschung, Platz der Göt-tinger Sieben 3, D-37073 Göttingen, E-Mail: miklas.schulz@sowi.uni-goettingen.de

Dr. Claudia Vogel, Deutsches Zentrum für Altersfragen, Manfred-von-Richthofen-Straße 2, D-12101 Berlin, E-Mail: claudia.vogel@dza.de Prof. Dr. Johannes Weiß, Bernhardistraße 11, D-34414 Warburg, E-Mail:

jweiss@uni-kassel.de

Jun.-Prof. Dr. Tobias Wolbring, Universität Mannheim, Institut für Sozio-logie, D-68131 Mannheim, E-Mail: wolbring@uni-mannheim.de

Arno Bammé

Die Normalität des Krieges

Offensichtlich gehören Kriege zu den Elementarerscheinungen zwischenmenschli-chen Zusammenlebens und sind, unabhängig von Zeit und Raum, im tiefsten Wesen des Menschen verankert. Merkwürdigerweise haben sie in den Gesellschaftstheorien der Soziologie keinen Niederschlag gefunden. Würde man Kriege in all ihren Erschei-nungsformen vorbehaltlos als kontinuierliches Sozialgeschehen und gewaltige kul-turelle Transformationskraft analysieren und nicht als vereinzelte Unglücksfälle der Geschichte abtun, wären die gegenwärtigen Theorien der Moderne (Habermas, Luh-mann, Bourdieu, Foucault etc.) um einiges realistischer und empirisch gehaltvoller.

At all times and throughout the world there have been wars. It seems that wars are a substantial part of human life. But there is no reflection on this phenomenon in the social theories of modern sociology, neither, for example, in those of Habermas and Luhmann nor in those of Bourdieu and Foucault. If sociologists were to percei-ve the meaning of wars as a continual part of social life and a strong cultural power of transformation, instead of putting them away as singular accidents of history or relapses into barbarism, their theories of modernity would become more realistic and more valuable, not only in a historical sense, but in an empirical sense, too.

Stefanie Eifler, Jürgen H. P. Hoffmeyer-Zlotnik, Dagmar Krebs Die Methodenausbildung in soziologischen MA-Studiengängen:

Bestandsaufnahme und Diskussion

Der vorliegende Beitrag beschreibt den Stand der Ausbildung in quantitativen und qualitativen Methoden der empirischen Sozialforschung in den Master-Studiengängen

»Soziologie« an deutschen Universitäten. In einem ersten Teil der Studie werden die formalen Kriterien zunächst für den Zugang zu den Masterstudiengängen »Soziologie«

und danach für die Methodenausbildung anhand der Modulhandbücher vorgestellt.

Ein zweiter Teil der Studie befasst sich mit Art und Umfang der Methodenausbildung.

Die Analysen beziehen sich auf verschiedene Elemente der Methodenausbildung. In einem dritten Teil des Beitrags werden schließlich Empfehlungen im Hinblick auf die Zulassung zu den Masterstudiengängen und zur Gestaltung der Methodenausbildung im Master-Studiengang »Soziologie« an Universitäten formuliert.

The present article reports on the training in social science methodology in Master’s Programs of Sociology at German universities. A first part of the study deals with formal criteria for the admission to a Master’s program and the training in social science methodology. A second part of the study is concerned with the training in social science methodology with regard to content and extent. Our analyses refer to different elements of trainings in social science methodology. Finally, a third part of

the study includes recommendations concerning the admission to Master’s programs of Sociology and the design and organization of training in social science methodo-logy at German universities.

Michaela Pfadenhauer, Stefanie Enderle, Felix Albrecht Studierkulturen

Der Zusammenschluss des Forschungszentrums Karlsruhe, einer Einrichtung der Helmholtz Gemeinschaft, und der Universität Karlsruhe (TH) zum Karlsruher In-stitut für Technologie (KIT) dient als Beispiel für die Frage, wie (Groß-)Forschung in das Studium heute integriert werden kann. Während sich dort die Bemühungen vor allem auf die Einbindung des wissenschaftlichen Personals des Forschungszen-trums in die Lehre richten, wird mit der Akzentuierung, welche Aspekte ›Studieren‹

konstituieren, ein alternativer Zugang zur generellen Frage gewählt, ob Forschung und Lehre heute noch verbunden werden können. Mit dem am Beispiel studenti-scher Fachkulturen der Wirtschaftswissenschaften, Physik und des Maschinenbaus exemplifizierten Konzept der ›Studierkulturen‹ wird zum einen die Heterogenität von Studieren angedeutet, zum anderen das auf die Fabrikation von Erkenntnis be-grenzte Konzept der Wissenskulturen um den Blick auf Praktiken und orientieren-den Relevanzen erweitert, die dem Eintritt in die Wissenskulturen vorausgehen.

The paper deals with the merger of Forschungszentrum Karlsruhe, a research centre in the Helmholtz Association, and Universität Karlsruhe into the Karlsruhe Institute of Technology (KIT). By using this example the question of how to integrate Big Science in the courses of study is brought up. While the main focus of the KIT has been on integrating research centre scientists into teaching, a different approach is used by analyzing the factors that constitute ›studying‹ today and investigating whether there is (still) a way to link studying to research and science. By introducing and exemplifying the term ›cultures of studying‹ in the light of business sciences, mechanical engineering and physics, not only the heterogeneity of studying is high-lighted. Moreover, it provides a theoretical supplement to the concept of ›epistemic cultures‹ that is limited to the creation and assertion of knowledge yet. It is suggested to expand the concept not only by knowledge transfer but rather by certain relevan-cies and orientation on the context of the acquisition of knowledge.

Nadine Sander, Miklas Schulz

Herausforderungen und Potentiale bei online geführten Gruppendiskussionen

Die gängige, offline geführte Face-to-Face-Gruppendiskussion ist elementarer Bestandteil des qualitativen Forschungssettings. In den letzten Jahren wurde dieses Setting im Zuge einer Durchdringung der Gesellschaft mit digitalen Medien durch neue Formen qualitativer Datenerhebung – die sich diese Technikzunahme im Alltag zu Nutze gemacht haben – erweitert. Insbesondere das Internet und seine vielfälti-gen Anwendungsmöglichkeiten besitzen gevielfälti-genwärtig Einfluss auf unser Denken, Alltagshandeln und Forschen. Es liegt daher nahe, Gruppendiskussionen auch ver-mehrt online durchzuführen. Der Beitrag befasst sich vor diesem Hintergrund mit Fragen nach Möglichkeiten und Besonderheiten einer rekonstruktiven Analyse di-gitaler Daten am Beispiel online geführter, chat-basierter Gruppendiskussionen. Er nennt zentrale Herausforderungen sowie in der Forschungspraxis liegende Poten-tiale, die aus der besonderen, mediatisierten Erhebungssituation entstehen können.

Betrachtet wird dabei auch das interessante Zusammentreffen von Phänomenen der Analyse schriftbasierter Kommunikation mit den Aspekten situierter Technikaneig-nung im routinisierten Alltag der Menschen.

The popular face-to-face discussion executed offline is an elementary component of the qualitative research setting. In the past few years – due to the permeation of society by digital media – the latter has been expanded by new forms of qualitative data acquisition which make use of the increasing amount of technology in everyday life. In particular, the internet and its multiple possibilities of utilization have great impact on our way of thinking, our daily routine and our research activities. There-fore, it suggests itself to further online group discussions as well. Against this back-ground, the article deals with the possibilities and special features of a reconstructive digital data analysis using the example of online-conducted chat-based group discus-sions, thereby naming central challenges as well as potentials of the research practice, which may arise from the specific media-based situation of inquiry. As will become clear, the phenomena gained from the analysis of written-based communication co-incide again in an interesting way with aspects of the appropriation of technology by the people in their daily routine.

Bitte berücksichtigen Sie bei der Fertigstellung Ihres Manuskriptes folgende Hinweise zur Textgestaltung. Bitte verwenden Sie die neue deutsche Recht-schreibung, verzichten Sie möglichst auf Abkürzungen und formulieren Sie Ihren Beitrag in einer geschlechtergerechten Sprache.

Fußnoten nur für inhaltliche Kommentare, nicht für bibliographische Angaben benutzen.

Literaturhinweise im Text durch Nennung des Autorennamens, des Er-scheinungsjahres und ggf. der Seitenzahl in Klammern. Zum Beispiel: (König 1962: 17).

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Mehrere Titel pro Autor/in und Erscheinungsjahr durch Hinzufügung von a, b, c … kenntlich machen: (König 1962a, 1962b).

Mehrere aufeinander folgende Literaturhinweise durch Semikolon tren-nen: (König 1962: 64; Berger, Luckmann 1974: 137)

Literaturliste am Schluss des Manuskriptes: Alle zitierten Titel alpha-betisch nach Autorennamen und je Autor/in nach Erscheinungsjahr (auf-steigend) geordnet in einem gesonderten Anhang aufführen. Hier bei meh-reren Autor/innen alle namentlich, durch Kommata getrennt, nennen. Ver-lagsort und Verlag angeben.

Bücher: Luhmann, N. 1984: Soziale Systeme. Grundriss einer allgemeinen Theorie. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Zeitschriftenbeiträge: Müller-Benedict, V. 2003: Modellierung in der Sozio-logie – heutige Fragestellungen und Perspektiven. SozioSozio-logie, 32. Jg., Heft 1, 21–36.

Beiträge aus Sammelbänden: Lehn, D. von, Heath, Ch. 2003: Das Museum als Lern- und Erlebnisraum. In J. Allmendinger (Hg.), Entstaatlichung und soziale Sicherheit. Opladen: Leske + Budrich, 902–914.

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»Ethik im Finanzsystem« kann einerseits die gesetzlich verankerte moralische Einbettung des Finanzsystems bezeichnen, andererseits moralische Motivationen und Deutungsmuster von Individuen oder Gruppen im Finanzsystem. Die aktuelle Ausgabe von »WestEnd«

fragt nach der Berufsmoral von Bankern, untersucht eine Reihe von

»ethischen« Banken, die das Selbstbild einer moralischen Avantgarde pflegen, und beleuchtet kritisch Anspruch und Wirklichkeit der »Äqua-tor-Prinzipien«, eines selbst gesetzten ethischen Rahmenwerks zum Schutz von Menschenrechten in internationalen Finanzkonsortien.

Institut für Sozialforschung (Hg.) WestEnd. Neue Zeitschrift