• Keine Ergebnisse gefunden

der lauffende Dinge auszuüben, sondern, was das wichtigste ist, gegen Un-

Un-« ) ( o ) ( Un-«

sere geliebteste Eltern, Jhro Hoheiten, Unsere Frau Mutter, und Unsern Herrn Vater, so grosse Verachtung und Geringschätzigkeit öffentlich an den Tag zu legen, und unter allerley dabey gebrauchten, unanständigen Bedro-Hungen, solche weit aussehende und gefährliche Absichten kund zu geben, daß nicht allein obgedachte Unsere geliebtes^ Eltern, sondern auch Wie selbst, und die Ruhe und Wohlfarch Unsers Reichs in einen gefährlichen Zustand hätten versetzt werden können; Dahero Wir denn, um dieser offen­

baren Hintansetzung oftgedachter Jhro Kaiserl. Majest. Verordnung, und derselben gänzlich entgegen gesetzten Aufführung erwehnten Herzogs von Curland und seinen weitausschenden, Uns, Unsern geliebtesten Ellern, Kai­

serl. Familie und ganzem Reiche gefährlichen Absichten unv Anschlägen bey

Zeiten vorzubeugen, Uns verbunden gesehen, auf allerunterthänigst, instän­

diges Anliegen und Bitten aller Unserer getreuen Unterthanen, sowohl geist-als weltlickM Standes, gedachten Herzog der Regentschast zu entsetzen, und auf gleichmäßige allerunterthanigste Bitte Unserer getreuen Unterthanen, die Verwaltung Unsers Rußischen Reiches, während Unserer Minderjäh­

rigkeit, Unserer geliebtesten Frau Mutter, Jhro Kaiserl. Hoheit, der Prin­

zeßin Anna, welcher Wir von nun an den Titel einer Grosfürstin aller Reussen beylegen, zu übertragen, undDeroselben volle Macht und Gewalt zu ertheilen, die Regierung auf eben demselben Grund zu führen, wie es Jh­

ro Kaiserl. Majestät höchstseel. Andenkens in Dero.Verordnung festgestel­

let und anbefohlen haben. Damit nun dieses allen Unsern getreuen Unter­

thanen kund werde, dieselben auch Uns, als ihrem rechtmäßigen Herrn und Kaiser, mit aller Treue dienen und kraft dieser Constitution Jhro Kaiserl.

Hoheit, der Grosfürstin aller Reussen, Anna, Unserer geliebtesten Frau Mutter» bey Administration Unsers Rußischen Reichs, während Unse­

rer Minderjährigkeit, in allen Stücken schuldige Unterthänigkeit und Ge­

horsam bezeigen, auch diese Unsere allergnädigste Verordnung heilig hal­

ten, und derselben unveränderliche Folge leisten, solches auch mit körper­

lichem Eid beschweren mögen; Als haben Wir allergnädigst anbefohlen, solches hiermit durch ein gedrucktes Manifest zu jedermanns Wissen kund zu thun.

Das Original ist von dem ganzen Senat, Ministerio und der Ge­

neralität unterschrieben. Den

A. November 1740.

r ^ Gedruckt beym Senat den

NovenAv 1740.

Im

G X o X G 6 5

I m übriZen hat man sich aller Effecten d e s Herzogs bemächtiget, u n d i n seinen Zimmern unermeßliche Reichthümer angetroffen. Auch sollen i n kurzem Commissarien naä) S c h l ü s s e l b v r g abgehen, u n d den Herzog allda examiniren; J a m a n zählet bereite zwey mW zwanzig Artickel , die er w i r » Lu beantworten haben.

Der Deutsche.

W a s wird m a n denn in Curland dazu sagen?

Der Ruße.

D i e Nachrichten v o n bannen melden, daß sich allda eine ziemliche Bes­

t ü r z u n g über diejenigen Personen ausgebreitet h a b e , welche die I n t e r i m s ­ regierung in selbigem Herzogthum besorgen müssen ; D o c h waren sie durch ein Rußisch-Kaiserl- dahin abgegangenes R e s c n p t , welches ihnen die Regie­

r u n g fortzusetzen, anbefiehiet, v o n ihrem Entsetzen nicht wenig wieder her­

gestellet worden. O b dem also sey, daß man gleich nach des Herzogs FaL ein starkes Commando in besagtes Herzogthum habe einrücken lassen, d e m in kurzem 2 . bis 5 0 0 0 . M a n n nachfolgen s o l t e n , u m davon Besitz zu neh­

men und sich d e s herzoglichen Archivs zu versichern, werden die erstem B r i e f e , die ich erhalte, mit mehrerm berichten. Z u m S c h l u ß muß ich noch mit wenigem m e l d e n , w a s nach der S t ü r z u n g unsers trotzigen R e g e n ­ tens f ü r hohe Bedienungen sind vergeben worden. J h r o Kaiserl. H o h e i t die Großfürstin von R u ß l a n d haben den S t . Andreasorden angeleget, der Herzog A n t o n Ulrich ist Generalissimus aller rußischen V ö l k e r und

Obrist-lieutenant der G a r d e zu P f e r d , w o v o n der Kaiser ftlber Obrister i s t , w i e auch der Siemonowskyschen G a r d e worden. D e n Fürsten von Hessen H o m ­ burg hat man zum Obristlieutenantbey der Jsmailowskyschen G a r d e , statt d e s General G r a f e n s G u s t a v s von B i r o n ernennet; D e r Generalfeldmar­

schall G r a f v o n M ü n c h ist nunmehro Premierminister und d a s Oberhaupt von allen R a t h s v e r f a m m l u n g e n ; D e r Cabinetsminister Czerkaskoi, ist G r o ß ­ kanzler , und! der würkliche geheime R a t h G r a f G o l o w k i n , ein B r u d e r d e s G r a f e n s gleiches N a m e n s , welcher gekeimer R a t h und Kaiserlicher ausser­

ordentlicher Gesandter und Gevollmachtigter bey den G e n e r a l - S t a a t e n ist, wurde V i c e k a n z l e r ; D e r General Uschakow, der Obriststallmeister Fürst Kurakin, u n d der Admiral G r a f G o l o w i n , sind gleichfals mit dem Andre-a S - O r d e n , der geheime R Andre-a t h und Gouverneur von M o s k Andre-a u Andre-aber Fürst J o s o p o f , der S e n a t o r und Kammerherr Streschnef, wie auch der Präsident d e s Commerden-Collegii, B a r o n von M e n g d e n , sind mit dem

Alexander-* O r d e n beehret, u n d dieser letztere ist zugleich geheimer R a t h , und

als

K a n t

-HS G X'o )( V'

merherv bestätiget worden; D e r O b e r m a r s c h a l l , G r a f von Löwenwolde und der g?heimb R a t h M ü n c h , haben eine ansehnliche S u m m e G e l d e s , und der Kammerherr Puschkin ein schönes G u t zur V e r e h r u n g für ihre guten D i e n ­ ste empfangen; D e r Hofmarschal! S c h e p e l e f aber und der G e n e m l Apraxin, S c h w i e g e r s o h n des General' Uschakow, haben ebenfals ansehnliche Güter erhalten. D e m ' Feldmarschall K n e e s Ttubezkoi sind 1 0 0 0 0 : R u b e l s , und

dem General-Kriegs-Commissario Lepuchin 1 2 0 0 0 . Zulbels-, die ih/ien a u s der Cassa vorgeschossen g e w e s e n , geschenket worden-' D e r S e n a t o r und geheime R a t h N a r i s k i n , ist würklicher geheimer R a t h u n d der würk-liche S t a a t s r a t h v o n B r e v e r n zum geheimen. R a t h ernennet. D e r G r a f Ostermann b l M Cabinetsminister u y d hat die schon langst erledigte G r o ß ­ admirals S t e l l e erhalten. S e h e t , so- eine grosse V e r ä n d e r u n g ist-in Zeit v o n 14.. T a g e n i n meinem'Vaterlande vorgegangen, dem ohngmchtet ist M n m e h r o alles'wieder ruhig ,- und w i r l>aben gegenwartig eine Regetttim u n d solche M i n i s t e r s , mit denen w i r vollkommen zufrieden sind. W e r ' w i r d aber bey euch wahrend d e s mledigte» Kaiserlichen T h r o n e s Sie Reichs--Verwesung über sich haben?

Der Deutsche:.

D i e v o n langen Zeiten her darzu berechtigten' Reichsvicarii. D e r e n ' sind i m deutschen Reiche eigentlich nur zwey, nämlich C h u r - P f a l z - , so weit d a s Frankische Reckt g i l t , und C h u r - S a c h s e n , s o weit- d a s Sächsische R e c h t statt findetSardinien aber in J t m i e n N u n will zwar. P f a l z und-B a y e r n , laut ihres V e r g l e i c h s , dasselbe zu A u g s M - g gemeinschaftlich füh­

r e n , und beziehen sich dabey a u f einen bereits den 1 9 . M a y 1 7 2 4 . unter' sich getroffenen V e r t r a g , haben' auch schon dieserwegenihre gemeinschaft-l-ichen P a t e n t e ausgehen lassen,- wie nicht weniger diejenigen M in i s te r s namhaft gemacht u n d abgesendet, welche solches a m besagten O r t e in ih­

rem. N a m e n vertreten sollen; Allein C h u r - M a i n z , a l s . des Heil. R o m , . R e i c h s Canzler nebst noch a n d e r n S t ä n M n , fetzen sich-stärk darwieder,

w e i l solches der von C a r l dem i v . errichmen guldnen B u l l e , worinnen a l l e s enthalten i s t , w a s die Kaiserwahl^ u n d R e i c h s - V i c a r i a t e anbetrist, schnurstracks zuwieder lauffe. Inzwischen beffndw sich geA'nwartig die G e ­ sandten verschiedener Churfürsten zu M ü n c h e n , und wollen ,, w o möglich, such diese MißHelligkeit i n s R e i n e bringen. S i e h d a ! w a s bringet meine M a g d für einen B r i e f , vermuthlich ist e r von B e r U n , ich habe schon längst Varaufgewarter, e s wird gewiß w a s neues darinnen enthalten seyn. G a n z recht, e s ist dasjenige M a n i f e s t , welches J h r o Königl. Majest von Preußen M I M Ministers abgefertiget h a b e n , u m allenthalben, w o sie nur sind,

A X o X T 67-dessen gegenwärtigen Marsch in Schleisiem dadurch zu-rechtfertigen. Ich' will es euch vorlesen:

MLeichwie die Welt von den Bewegungsursachen ,' die mich zu dem

Ent-schluß. gebracht haben , meine Völker in Schlesien einrücken zulassen,

tzerschiedenes-urtheilen' dörfte; Also übersende Ich euch die hier beygefügte

Erklärung-, so hiesiges Ottes den auswärtigen G^Ändten , die sich an mei­