• Keine Ergebnisse gefunden

Damit wird dem Deutschen Reich nicht viel gedienet seyn

Der Deutsche.

I c h geb e s zu. Inzwischen

weil der

Herr G r a f v o n P e r u s a zu M i e n gegen die Besitznehmung der Königin von den Erblanden nichts hatte a u s ­

richten können; S o r e i s t e erden 2 0 November, nach zurückgelassener nochma­

liger Protestatio» dargegen, wieder an seinen H o f ab. E s bestund dieselbe kürzlich darinnen:

"Daß

sich die rechtlichen Ansprüche

deS

HauseS B a y e r n » auf die Oesterreichischen Erbländer, im Fall die männliche Linie dieses letz«

ten

Hauses ausstürbe, auf verschiedene alte und

neuere

Verordnungen grün-d e ; grün-daß ferner sowohl vorhero,als hernach, grün-da grün-der verstorbene Kaiser von ,»

dem Reich die Garantie über die pragmatische S a n c t i o n und über die Erb- ,»

folge,

welche

S e -

Kayserl.

Majestät

in dero Erzherzoglichem Hause

errichtet . .

E "hätten,

54 s ) t ° ) ( O

" h ä t t e n , begehrt haben, J h r o ChurfDurchl. von B a y e r n in der festen E n t

-" schliessung beharret w a r e n , durchaus nicht zu verstatten , daß man in diesem

" S t ü c k e t w a s zum Nachtheil der Gerechtsamen ihres Hauses unternähme.

Alle W e l t wisse, daß d i e , welche man Verbindungen , Beschwörungen,

" eine Annehmung und selbst eine Verzicht nenne, so die Durchl. Churfürstin

" von B a y e r n vor ihrer Vermählung gemacht, und die von dem Herrn

Chur" sürsten ihrem Gemahl waren bekräftiget und gebilliget worden, der P r a g m a

-" tischen S a n c t i o n nicht die geringste Kraft geben t ö n t e n : weil die Churfür-»

" stin durch diese nur bloß ihren rechtlichen Ansprüchen, a l s eine

Erzherzo-«« g i n von Oesterreich ; keinesweges aber den Gerechtsamen, die dem Hause B a y e r n zuständig wären, abgesagt h ä t t e , a l s welcher damals auch bey ihrer V e r m ä h l u n g nicht im geringsten gedacht worden ; Und solchergestalt

hät" ten I h r e Churfürstl. Durchl. deren Gemahl diese Verzicht gar füglich g u t

-" heissenkönnen, ohne I h r e n rechtlichen Ansprüchen, die sich dahin gar nicht

« bezögen, dadurch zu nahe zu thun. D a nun die Durchl. Erzherzogin, G e -- mahlin des Herzogs von Lothringen, undGroß--Herzogs von T o s c a n a , a l s

älteste Tochter des verstorbenen Kaisers, unter dem T i t u l einer Erbprinzeßm von der Regierung aller Erbkönigreiche und Landen des Hauses Oesterreich würklich Besitz genommen, sich auch die Ministers und respectiven Collegia den E i d der Treue habe leisten lassen, und nunmehr ferner im B e g r i f f t y , von verschiedenen S t ä n d e n die Huldigung einzunehmen, woraus dann er­

helle, daß I h r . Durchl. sich kraft der pragmatischen S a n c t i o n aller Erbkönig­

reiche und Länder zueignen wölken; Hingegen aber I h r . Churfürst!. D u r c h l . anderer V e i t s / e i n solches Unternehmen nicht anders a l s den Gerechtsamen I h r e s Hauses überaus nachtheilig betrachten könten; S o fänden sich diesel­

ben, ohngeachtet I h r e r besondern Hochachtung, d i e S i e sonst für die Groß-Herzogin jederzeit hegen würden, genöthiget, auf alle Art dem N a c h t h e i l , den man solchergestalt I h r e m Churfürstl. Hause zufüge, zuvorzukommen.

Hierinnen sähen S i e sich u m so vielmehr rechtmäßig g e g r ü n d e t , da e s I h r . verstorbene Kaiserl- Majestät selber gefallen hätte , in J h r o an das Reich abgelassenem Commißions'Decret sich dahin zu erklären, daß die Garantie der pragmatischen S a n c t i o n , so sie dainnen begehrten, Niemanden, wer e s auch wäre, den geringsten Nachtheil, noch S c h a d e n verursachte, welche Clau­

se! vielleicht auch einige Reichsstände und S t a a t e n verleitet h ä t t e , daß von ihnen diese pragmatische S a n c t i o n garantiret worden. A u s diesen Ursachen sähen sich demnach I h r . Churfürstl. Durchl. genöthiget, feyerlich gegen be­

sagte übereilte, unrechtmäßige u n d nachtheilige Unternehmungen zu Prote­

sten, und sich porzubchMtvalle ibre und I h r e s

Hauses

Gerechtsamen, ohne

Ein-T ) ( ° ) ( G 5 5

Einschränkung, und in bester Form zu unterstützen, wie ffe auch in der Folge viel weitläufiger an den T a g legen würden. , , Hierauf haben I h r e C h u r ­ fürstl. Durchl. zu B a y e r n ferner von einem I h r e r geschicktsten Minister f o l ­ gende S c h l ist ausfertigen , und durch I h r e n zu Regenspurg befindlichen H n .

Gesandten an die übrige daselbst anwesende Gesandte der Rcichsstände a u s ­ theilen lassen. D e r Titel davon lautet also : A n m e r k u n g e n ü b e r d a s C i r -cularschreiben d e s N u m e r i s c h e n H o f e s , a n a l l e dessen M i n i s t e r s a n d e n a u s w ä r t i g e n H ö f e n , u n d ü b e r d i e A u s z ü g e d e s T e s t a m e n t s u n d C o d i ? c i l s A a i f e r s F e r d i n a n d s d e s I. d i e E r b f o l g e d e s H a u s e s Oesterreich b e ­

t r e f f e n d , w o m i t selbiges begleitet w a r . S i e ist in f o l i o , und beträgt jehen bis eilf gedruckte B l ä t t e r ' , die Helfte davon enthält d a s Circular-Schrei­

ben der Königen von Ungarn an ihre Gesandten, den B r i e f des G r a f e n s v o n T h ö r i n g , vom z i . O c t o b e r an den G r a f e n v o n P e r u f a ; D i e vier Auszüge a u s dem Testament und Codicill des Kaisers F e r d i n a n d s d e s l . das S c h r e i ­ ben des verstorbenen Kaisers an den Chuifürsten von B a y e r n , unterm 5 0 . S e p t e m b e r , und Ihrer Churfürstl-Durchl- Antwort darauf vom ^^.October.

S o n d e r l i c h suchet man darinnen die rechtmäßigen mit den männlichen Erben zu confundiren, und man will überhaupt diese durch jene verstanden haben. ^

Der Ruße.

Diese Schrift bin ich begierig zu ksen.

Der Deutsche.

I c h kan

sie

euch mittheilen. W o l t ihr aber alle Umstände von der E i n ­ richtung, Einführung, Garantirung der pragmatischen S a n c t i o n , und w a s sich bis gegenwärtig damit zugetragen h a t , wissen , so leset das p r a g m a t i ­ sche A r c h i v , welches,meines Erachtens, zu F r a n k f u r t a m M a y n S t ü c k ­ weise heraus k o m m t , a l s worinnen ihr alles beysammen antreffen werdet, w a s hierher gehöret. I m übrigen sind I h r e Churfürstl. Durchl. von B a y e r n ent­

schlossen, an die vornehmsten Höfe des Deutschen Reichs und in Europa über­

haupt Gesandten abzuschicken,

welche

allda von wegen besagter I h r e r Anfor­

derungen ihr B e s t e s beobachten sollen. I n dieser Absicht haben dieselben den H e r : n B a r o n v o n A s l a n g , Oberstallmeistern des Herzogs T h e o d o r , B i ­ schofs zu Freysingen und Regenspurg nachLonden, den B a r o n v o n r p e y e l nach D r e s d e n , den jungen G r a f e n v o n T h ö r i n g nach B e r l i n , und den G r a f e n v o n P e r u f a nach Frankreich, auch noch andere Minister an andere H ö f e zu Gesanden ernennet. Inzwischen zweifelt m a n , d a ß , wie zuvor die R e d e g e g a n g e n , der Feldmarschall G r a f v o n R ö n i g s e g g im N a m e n der

Königin

von Ungarn und B ö h m e n nach M ü n c h e n kommen werde. O b Churpfaltz mit

Bayern bey

diesen

Umständen

in ein Horn blasen werde, ist

E 5 noch

T ) ( o ) ( G

noch nicht bekannt. Gleichwohl ist der H e r r v o n B e c k e r , ehemaliger Chur-pfälzischer Gesander an dem Kaiserl. H o f , im October von M a n n h e i m nach München abgereiset , von wannen er wieder nach W i e n zurück kehren soll;

Dennoch aber hat ihm sein H o f keine Credentialien an dielKönigin mitge-gegeben, weil derselbe mit dem Bayerischen H o f gemeinschaftlich agiren, anbey aber doch nicht die erste beste Gelegenheit vorbey streichen lassen w o l l e , die Mißhelligkeiten zwischen beyden Höfen beyzulegen. I m übrigen ist vor etli­

chen T a g e n ein Gesandter von C h u r . M a i n z in W i e n angelanget, welcher die Königin auf den W a h l t a g nachZranksurt einladen müssen, und soll man der Königin in dem deßwegen von M a i n z an S i e abgelassenen B e r u f u n g s -Schreiben den T i t e l Königl-Majest. beygeleget haben. Folglich müssen alle Vorstellungen desChurbayerischen H o f e s , so derselbe z u M a y n z thun lassen, die Königin von Ungarn und B ö h m e n nicht zur K^iserwahl einzuladen, wenig gefruchtet haben. Uebrigens verlautet, daß I h r e Churfürstl. Durchl. v o n B a y e r n ehestens den T i t e l von dem Hause Oesterreich annehmen w e r d e ; ohn­

geachtet von einem Bündnisse gesprochen w i r d , welches Brandenburg, H a n o ­ ver und S a c h s e n zur allgemeinen Sicherheit des Römischen Reichs errichten wollen , und wozu noch mehrere Reichs fürsten treten dörften. O b nicht auch Cdurpfalz seine M e y n u n g , mit B a y e r n übereinzuhalten, ändern werde, wird die Zeit lehren. D e n n , daß e s der neuen Königin nicht abgeneigt seyn müsse, erhellet d a r a u s , weil, a l s den 17. December der Königl. Gesandte von W i e n , der G r a f v o n C o l l o r e d o , nebst einem jungen G r a f e n v o n B a r h i a n i , zu Mannheim angelanget w a r , derselbe sogleich in dem Churfürstl- Gcsanv-tenhause einquartiret wurde. A l s auch kaum derselbe allda eingekehret w a r ; S o wurde ihm eine W a c h t vor die T h ü r gestellet, und über dieses I h r . E x ­ cellenz durch die Churfürstl. Hoskutsche, Bediente und Heyducken aufgewar­

t e t , desgleichen werden auch von H o f a u s die S p e i s e n nach gemeldetem H a u ­ se geschickt.

Der Ruße.

D i e Zeit wird vieles lehren. Inzwischen bitte mir noch einen kurzen Bericht von der Huldigung der Oesterreichischen S t ä n d e a u s ; alsdann will ich meine Erzählung auch anfangen.

Der Deutsche.

D a m i t will ich euch sogleich aufwarten. D e n 2.1. November und also den T a g vor der Huldigung wurde der 2. Meilen von W i e n z u R l o s t e r - N e u b u r g i n dem dasigen S t i f t der Canonicorum Regularium aufbehaltene Erzherzogliche H u t h , samt dem S c e p t e r und Reicheapfel mit dem dabey von alters her beob­

achtete.! Gepränge abgeholet, und in die nunmehro Königliche B u r g nach W i e n g e

-G o X T ^7

gebracht. D e n 2.2. N o v e m b e r , a l s an dem Huldigungs - T a g e selber vor­

mittags fanden sich die samtlichen Landstände, und sonderlich diejenigen, welche die Erbämter des Erzherzogthums bedienen, in besagter B u r g ein. V o n dan-nen zog man nach der Metropolitankirche z u S c . S t e p h a u . V o r a u s gingen die B e d i e n t e n , sowohl von den Landstanden a l s den Hofcavalieren; D a n n die Königl-Hofbedienten, dieCanzley der Landstände, die Abgeordnete von den S t ä d t e n und Markflecken; die Mitglieder des Landes geist-und weltlichen S t a n d e s , die Ritter und Herfen; die Kammerherren und Hofcavaliers, alle zu F u ß und in schwarzen Hofkleidern; J h r o Königl. Majestät aber wurden wegen dero Schwangerschaft in einem schwarz-überzogenen, und auf allen S e i t e n mit venetianischem G l a ß verwahrtem Tragsessel dahin getragen. Gleich vor dem S e s s e l gingen die mit Erbämtern belehnten Cavaliers, oder ihre S u b s t i t u t e , welche den Erzherzog!. H u t h , das S c e p t e r und den Reichsapfel aufPolstern tru­

gen. D e r Erblandjägermeister führte an einer grünen seidenen S c h n u r einen grossen H u n d , der Erblandfalkenmeister aber hatte aufder H a n d einen Falken sttzm- D e r Erblandmarschdll war der einzige, welcher r i t t , und zwar nahe vor der Königin mit entblößtem H a u p t und mit dem blossen S c h w e r d t in der H a n d . Hinten nach kam der Letbwagen leer. Diesem folgten noch ein paar andere W a g e n mit D a m e n , welche I h r e M a j . zur Bedienung begleiteten. I n der Kirche wurden sie von S r - Eminenz dem Cardinal Erzbischofund den niedrigern infulirten P r ä ­ laten empfangen, und b i s auf diejenige S e i t e , w o das Evangelium liegt, un­

ter einem schwarzcn Baldachin begleitet. D e r Cardinal hielte sodann das ge­

sungene hohe A m t . N a c h diesem ging der Z u g in der nämlichen Ordnung wie­

der zmück nach der Königl. B u r g , wobey die I n den beyden vorhergegangenen T a g e n in E i d und Pflicht genommene Bürgerschaft/ wie zuvor, zu beyden S e i t e n paradirte. A l s man daselbst wieder angelanget w a r , satzte sich die Köni­

g m i n d e r Ritterstube unttr einen schwarzen B a l d a c h i n , und der Landmarschall, G r a f v o n H a r a c h hielte im N a m e n der Landstände einezu dieser Handlung ge­

hörige Rede. Hierauf antwortete der -Obristhofkanzler, G r a f v o n S m z e n , d o r f , im N a m e n der Königin und trug ihnen den Huldigungseid vor. A l s dieser abgelegt w a r , hielte die Königin selbst eine wohlgesetzte Rede an die Land-stände und versicherte sie, daß sie dieselben bey ihren alten Freyheiten erhalten wol­

l e , erwehnete auch anbey, wie sie gesonnen w ä r e , den Wohlstand dieses Erz­

herzogthums unter Mittegierung D e r o G e m a h l s , des Herzogs von Lothringen und Grosherzogs von T o s c a n a , in soweit e s die pragmatische Sanction zulies,

zu besorgen. N a c h diesem erhub sich die Königin unter voriger Begleitung in die Hoskapelle, aöwo d a s : H E r r G O t t dich l o b e n w i r z c . unter Lösung des groben und kleinen Geschützes, wie auch Läutung aller Glocken abgesungen

E

5

wur-58 T X o )f T

wurde. Als auch dieses geschehen war, spttjeten o,ese!bm öffentlich in der Rit­

terstube , bey welcher Gelegenheit die sämtlichen Landstände gleichst an verschie­

denen Tafein prächtig bewirthet und an dieselben go!d-und silberne Denkmün­

zen ausgetheilet wurden. Es stellen dieselben aus der einen S ite einen gekrönten Löwen mit einem doppelten Schweif, nebst dieser Aufschrift vor:

(UCmencis. Auf der andern ^eite aber liefet man: iKeretiX

Lc LvI^Lln. I-ZomaAium prT^. ViennT XXII. I^ov. 1740.

Ueberhaupt sino für 60000. Gulven dergleichen Münzen geschlagen, und Gerü­

ste gebauet worden, auf denen man unter Trompeten-und Pauckenschall dem Volk rothen und weisen Wein springen, und andere Victualien austheilen lies, auch hatte der Stadt-Magistrat aufdem so genannten Graben, wo dieses ge­

schahe , eine Art einer Siegspforte aufbauen lassen. Sonst sollen Jhro Kö ngl.

Hoheit der Herr Herzog von Lothringen diesem allen, um nicht bemerkt zu wer­

den, durch eine Spalte zugesehen baden ; Inzwischen aber kein einziger Vott-schafter oder Minister zugegen gewesen seyn. Ausserdem hat sonst die Erzherzo­

gin von Oesterreich dieses allemal zu Pferd verrichtet, welches also jetzo zum aller-erstenmal unterblieben ist.

Der Ruße.

Ist denn alles ruhig und still dabey vorgegangen?

Der Deutsche.

Nicht gänzlich. Denn eine Menge müßiger, bedürftiger und meist schlecht ter Leute versammlete sich bey der Maschine, als es finster und der Weinausge-gangenwar, fingen an mit Steinen zu werfen, die Maschine zusammen zu reis-sen, und allerhand Muthwillen auszuüben. Hierbey wurden in des Hoskriegs-Referendarii von Möbern nahe dabey stehendem Hause im ersten und andern Stock fast alle Fenster eingeworfen. Dieses daurete so lange, bis endlich etliche Wachten zu Fuß und die Althaunischen Dragoner darzu kamen, welche den Pö­

bel aus einander trieben, und einige davon 'in Verhaft nahmen. Endlich wurde den i.December der Oester reichische Landtag erösnet; Da dann Vormittags um 9>Uhr die Landstände unter Vortretung ihrer Livreybedienten und Landschafts-officiers aus dem Landhaus zu Fuß in die Königl Burg gingen, um allda den Landtagsvortrag anzuhören. Die Königin erhub sich hieraufmit dero gewöhn­

lichem Gefolge und den Landständen in die öffentliche Hofkapelle, und wohnte demhohenAmtbey, nachhero verfügte sie sich wieder in ihrZimmer, verweilte einige Zeit darinnen und ging endlich unter Vortragung des blossen Schwerds, welches der geheime Rath und Obristhofmarschall Fürst von Auersperg, Rit­

ter des guldnen Vlicssestt. verrichtete, in die Ritterstube, lies sich daselbst auf den Thron

nieder,

da dann Philipp Ludwig,

veö

H.R.R>

Apbschaymei-T X o ) ( O 5 5

ster, G r a f v o n S i n z e n d o r f : c . bey Einhändigung des schriftlichen La-wssürstt-Begehrens für das zukünftige J a h r , diese kurze Anrede hielt - E s entbieten J h w zu Hungarn und B ö h m e n Königl. M a j Erzherzogin zu Oesterreich, unsere al-lergnädigste K ö n i g i n , Erb-Landes-Fürstin und F r a u , den tttu-.gehorsamsten S t a n d e n von P r ä l a t e n , H e r r e n , R i t t e r n , S t a d t - u n d Märkten I h r e K ö ­ niglich- Landsfürstliche Gnade und alles G u t e s , sehen auch mit allergnädigstm Wohlgefallen a n , daß selbe in so guter Anzahl bey dem gegenwärtig ausgeschrie­

benen allgemeinen Landtagerschienen sind. E s hätten I h r e Königl. M a j . nichts anders gewünschet, a l s den treu - gehorsamsten S t ä n d e n bey Anbegin Ihrer R e ­ gierung die Früchte des nun allerseits hergestellten Ruhestandes vollständig g e ­ niesen zu lassen. D a sie aber von selbst ermessen werden, wie nöthig e s s e y , d a s Kriegsheer zu erhalten, die entblößte Gränzen zu besorgen; D e m durch die lang-wierige kostbare Kriege geschwächten Aerario beyzubringen: S o werden S i e nach der angestammten und in allen Gelegenheiten so rühmwürdig erwiesenen Treu und Eifer von selbsten erkennen, daß I h r o Königl. Majestät bemüßiget sind , die treugehorsamste S t ä n d e dermalen anzugehen. Au welchem Ende dann allerhöst dieselbe beykommende Postuiata verfassen, und solche den treu?

gehorsamsten S t ä n d e n hiermithaben beybringen wollen. I h r o Königl. M a j . versehen sich, daß die treugchorsamsten s t ä n d e sich ohne Verschub zusammen thun, die Beschaffenheit des allergnädigstm Besinnens beherzigen, auch gewöhn­

liche? Massen einen baldig und gewährigen S c h l u ß zu I h r o Königl. M a j . aller-gnädigsten W o h l g e f a l l e n , und des Vaterlandes B e s t e n , abfassen werden.

Hierauf, wie auch auf der Königin beschehene sehr gnädige Anrede ant­

wortete Aloysius Thomas, Graf von 'Harrach zu Rohran also:

Allerdurchlauchngste, Großmachtigste, zu Hungarn und Böheim Kö­

nigin , Erzherzogin zu Oesterreich.

Allergnadigste Rönigin, Erblandes-Fürstin und Frau, Frau!

Königs.Majest. haben in jüngster Erbhuldigung die treu-gehorsamste

^ S t ä n d e von P r ä l a t e n , Herren und R i t t e r n , wie auch S t ä d t - und Märk­

ten dieses Erzherzogthums Oesterreich unter der C n n s mit so überhäuften G n a ­ den aufgenommen, daß S e l b e I h r e allerunterthänigsteDanksagung zu erstat­

ten , sich verpflichtet sehen; D i e Eröfnung gegenwärtigen Landtags in allerhöch-ster Gegenwart tstein wiederholtes Kennzeichen der angeerbten Milde und G ü t e . D i e treugehorsamsten S t ä n d e legen sich dannenhero in aller Untertdänigks t zu Fussen, mit der gehoisamsten Versicherung, die übergebene P o s t u U l a ohne

4s )( ° x

Zeitverlust in r-.fl.cheBcrathWagungzu ziehen,ihreKräfte anzuw^«^,»

gnadigstes Anve. langen nach Möglichkeitzu befolgen, und ,h,e Erklärun-^

nächst gehorsamst zu überreichen. Zu König«. Hulden und Gnao^ Vt»»' gehorsamste Stande, zu Königl. und Landsfürstl- Hulden und Gnaden «Ä meiner Person sich allerunlerlhänigst gehorsamst empfahlen ^

Diesemnach haben allerhöchst gedacht Ihro Könial. Maie» <ick

D-roZ»nmer, die Stände aber von Hofaus in den Kutschen in das ? zu. Erffrmng des an sie geschehenen Begehrens zurück begeben. Inzw.MnÄ man d,e Regimenter aus Ungarn stark nach den Böhmischen Gramen Nit­

ren, allwo ein Corps von e^iche.°°°° Mann zu !ied/nkon.mt, v lch-

w-wansagt, derpruyvonHlldburgshausmcominandirenwird.

Der Ruße.

Jch höreja, Ihro Königl. Majest. von Preussen lassen auch brav

gegen Schlesien und Böhmen marschiren. Volker

Der Deutsche.

Das ist wahr, und es ist schon eine ansehnliche preußische Armee Marsch begriffen. Der Sammelplatz derselben soll bey Crossen ^ a-s selbst Ihro Königl Ma,, die Hauptwachen und Schilderhäuser -c- bereits in

tigen Stand setzen lassen, von da sie in Schlesien einrücken und aeaen da» Äk.' jahrden Marsch nach Böhmen fortsetzen sollen. In Schlesien wird die Ami e für ihr Geld

zehren,

und ausserdem auch noch das Brod frey bekommen

s,. i

ger Vorgeben »ach, hätte sich der König verlauten lassen, es würde etw^s Kk.n und dieselben wölken selbst am Haupt der Armee seyn. ' Sonst sollmdÄ^n allen auswärtigen Geländen die Ursachen des jetzigen Marsches entdecket vaben

auch

darüber

em Manifest unter der Presse seyn. Uebrigens und ferner Ä verlauten, daß Ihre Königl. Majestät bey dem Königevon G.oßbr.ttan,nen um den freyen Durchzug für ein Corpo dero Truppen anqesuchet hätte,"

wären°°° " Erhaltung der Ruhe im Reich marsch^

Der Ruße.

O! rubmwüldiges Vorhaben eines ruheliebenden Wrstens' Und. w.'-man sagt, so hat Polen oder Ckursachsen, Grosbrittannm, und Sardw,?n.

nebst den Generalstaa en Ihro Königliche Majestät von Böbmen und Un°am