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Lagebericht des Neurologischen Rehabilitationszentrums Quellen- Quellen-hof in Bad Wildbad GmbH

Im Dokument Beteiligungsbericht ...: (Seite 85-91)

Betriebswirtschaftliche Kennzahlen

2011 2010 2009 2008 2007

Anlagenintensität

Anlagevermögen/Bilanzsumme*100 19,07% 20,59% 26,61% 33,67% 38,30%

Investitionsquote

Investitionen/Anlagevermögen*100 13,96% 10,50% 3,96% 5,20% 51,21%

Eigenkapitalquote

Eigenkapital/Bilanzsumme*100 81,47% 81,72% 84,92% 50,76% 3,15%

Anlagendeckung

Eigenkapital/Anlagevermögen*100 427,22% 396,99% 319,14% 150,77% 8,21%

Bankenverschuldung

Bankdarlehen/Bilanzsumme*100 0,00% 0,00% 0,00% 0,00% 0,00%

Umsatzrentabilität

Jahresergebnis/Umsatzerlöse*100 -1,90% 0,63% 0,89% 1,74% 3,23%

Eigenkapitalrentabilität

Jahresergebnis/Eigenkapital*100 -5,62% 1,84% 2,66% 8,09% 231,46%

Reinvestitionsquote

Investitionen/Abschreibungen*100 50,55% 32,19% 14,79% 23,15% 303,13%

Cash Flow

Jahresergebnis + Abschreibungen

+ Veränderung der Rückstellungen -88 TEUR 370 TEUR 303 TEUR 316 TEUR 363 TEUR Personalkostenintensität

Personalkosten/Gesamtkosten*100 52,44% 52,55% 51,16% 51,64% 50,49%

Lagebericht des Neurologischen Rehabilitationszentrums

Zentral-heizung und Fernwärme (+10,3%), Strom (+7,0%) und Gas (+6,5%) lagen weit über dem Vorjahresniveau.

Die Rahmenbedingungen des Krankenhaussektors werden durch gesetzliche Änderun-gen bzw. NeuerunÄnderun-gen wesentlich beeinflusst. Zum 1. Januar 2011 trat das Gesetz zur nachhaltigen und sozial ausgewogenen Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversi-cherung (GKV-Finanzierungsgesetz – GKV-FinG) in Kraft.

Die Finanzentwicklung der Gesetzlichen Krankenversicherungen verläuft im Jahr 2011 überaus positiv. Nachdem im 1. Halbjahr 2010 ein Überschuss von EUR 112 Mio. er-zielt wurde, haben die Krankenkassen im 1. Halbjahr 2011 einen Überschuss i.H.v.

EUR 2,417 Mrd. erreicht. Die Zuweisungen des Gesundheitsfonds an die Krankenkas-sen belaufen sich im 1. Halbjahr 2011 auf rd. EUR 89,47 Mrd. In der Summe der Überschüsse des Gesundheitsfonds und der gesetzlichen Krankenkassen ergibt sich somit für die GKV im 1. Halbjahr 2011 insgesamt ein positives Ergebnis i.H.v.

EUR 2,9 Mrd.

Die Leistungsausgaben der Krankenkassen sind im 1. Halbjahr 2011 um 2,8% je Versi-cherten gestiegen. Nach den Angaben des GKV-Schätzerkreises vom 12. Oktober 2011 ist im Jahr 2011 von einem Anstieg der gesamten GKV-Ausgaben von 3,6% aus-zugehen. Demgegenüber standen steigende Personalkosten in Form von Tarifsteige-rungen und sonstige KostensteigeTarifsteige-rungen insbesondere im Energiebereich und bei den Nahrungsmitteln. Darüber hinaus bleibt weiterhin der Fachkräftemangel im Kranken-haus eine der größten Herausforderungen in der stationären Versorgung.

2. Geschäftsverlauf

Der Kostendruck der Sozialversicherungssysteme hält unvermindert an und verhindert seit Jahren eine angemessene Anhebung der Vergütungssätze auch in der medizini-schen Rehabilitation. Die Klinik wird von allen Sozialversicherungsträgern belegt, wobei insbesondere der Anteil der Rentenversicherungsträger ansteigt.

Die Marktposition der Klinik ist aufgrund der Profilierung als MS-Kompetenzzentrum unverändert gut, was sich in einem anhaltend hohen MS-Anteil (59,2%) zeigt. Dennoch musste die Gesellschaft eine unzufriedenstellende Geschäftsentwicklung bewältigen, in der weder die geplanten Umsatzzahlen noch die des Vorjahreswertes erreicht werden konnten.

Im Jahr 2011 konnte nur mit den Rentenversicherungsträgern (DRV) sowie dem Ver-band der IKK/BKK wurde eine Erhöhung um 1,54% vereinbart werden. Die preisliche Umsetzung erfolgte bereits zum 01.10.2010. Mit dem Verband der Ersatz-Krankenkassen (VdAK) wurde 2011 mit Wirkung zum 01.01.2011 eine Erhöhung um 1,15% und mit der AOK um 1,5% vereinbart. Von der IKK/BKK liegt ein Angebot über eine Erhöhung der Vergütungssätze Phase D 1,95% / Phase C und Orthopädie um 1,98% und eine Absenkung der Begleitpersonenvergütung um 13% vor. Ebenso liegt ein Angebot über eine Fallpauschale in Phase D von der BKK Allianz vor. Beide Ange-bote werden derzeit geprüft.

3. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage 3.1 Ertragslage

Insgesamt konnten die Fallzahlen des Vorjahres sowohl in der Neurologie (-4,2%) als auch Rheumatologie/Orthopädie 36 Fälle (-5%) nicht erreicht werden, so dass im Ge-schäftsjahr 2011 ein negatives Ergebnis erwirtschaftet wurde. Die Auslastung sank auf 80,8%.

Der Umsatzanteil an Fallpauschalen erhöhte sich von 10,8% auf 11,3%. Die Anzahl an abgerechneten Phase-B und C+-Tagen konnte von 939 auf 1.043 Tage (+11,0%) ge-steigert werden. Der Anteil an Pflegetagen, die mit den hohen Pflegesätzen der Phase C abgerechnet wurden, sank gegenüber dem Vorjahr leicht von 31,6% auf 30,8%. Der durchschnittliche Tagesumsatz je Fall in der Neurologie stieg von 175,16 EUR auf 177,78 EUR.

3.2 Personal- und Sozialbereich

Ursächlich für den Rückgang der Personalaufwendungen (TEUR 45,1; -1,0%) sind nichtbesetzte Stellen insbesondere im Pflege-, Funktions- und Verwaltungsdienst. Die Vergütungsentwicklungen im Jahr 2011 durch Anwendung des Tarifvertrages der Sana Kliniken AG mit ver.di belaufen sich in sämtlichen nichtärztlichen Berufsgruppen auf TEUR 62,1 und die Auswirkungen des Tarifvertrages zwischen der Sana Kliniken AG und dem Marburger Bund im ärztlichen Dienst auf TEUR 12,1. Die Anzahl an beschäf-tigten Vollkräften hat sich leicht um 1,2 VK (kumuliert) verringert.

Folgende Personalentwicklungsprojekte befinden sich in der Umsetzung:

• Beruf und Familie mit dem Ziel die Arbeitsbedingungen hinsichtlich der Vereinbar-keit von Beruf und Familie zu verbessern.

• Great Place to work um sich als attraktiver Arbeitgeber professioneller und glaub-haft zu präsentieren.

• Betriebliches Gesundheitsmanagement mit dem Focus auf die Entwicklung und Etablierung von Angeboten zur Prävention und Minimierung von Ausfallzeiten.

3.3 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Infolge des deutlichen Umsatzrückgangs sind die Sachkosten gegenüber dem Vorjahr gesunken. So haben sich z.B. der Materialaufwand um TEUR 42,3 (insb. bei den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie beim medizinischen Bedarf), die Abschreibungen um TEUR 58,3 (geringere Zugänge in den letzten Jahren und Erreichung der wirtschaftli-chen Nutzungsdauer diverser Einrichtungsgegenstände) und die Instandhaltungsauf-wendungen um TEUR 13,7 reduziert. Dagegen stehen MehraufInstandhaltungsauf-wendungen für erstma-lig enthaltene IT-Leistungen in Höhe von TEUR 83,1 durch die Sana IT-Services.

3.4 Investitionstätigkeit

Im Rahmen der laufenden Investitionstätigkeit wurden Investitionen in Höhe von TEUR 86,1 getätigt, insbesondere für die Umbaumaßnahme „Nuklearmedizinische Pra-xis“ (TEUR 58,9), die Anschaffung eines Ultraschallgerätes (TEUR 20,2) und für kleinere Investitionsvorhaben (TEUR 7).

3.5 Finanz- und Vermögenslage

Die in den Vorjahren durchgeführten Maßnahmen zur Stärkung des Eigenkapitals ha-ben, wie beabsichtigt, zu einer Verbesserung der Finanzergebnisse der Gesellschaft geführt. Aufgrund der negativen Ergebnissituation hat die Gesellschaft erstmalig auf den Ergebnisbeitrag des Vermieters in Höhe von TEUR 50 zurückgegriffen. Die tätsentwicklung verlief stabil, trotz unbefriedigender Belegungsentwicklung. Die Liquidi-tät der Gesellschaft war stets gesichert.

4. Nachtragsbericht

Nach Abschluss des Geschäftsjahres sind keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung bekannt geworden.

5. Risikobericht

Die Sana Kliniken AG hat zur frühzeitigen Erkennung von wesentlichen Risiken ein kon-zernweit bei allen Tochtergesellschaften ganzheitliches Risikomanagementsystem einge-richtet, das sowohl die frühzeitige Identifikation und Analyse von Risiken als auch die Ergreifung entsprechender Steuerungsmaßnahmen ermöglicht.

Die Konzern-Richtlinie Risikomanagement enthält verbindliche Regelungen zur Erfas-sung, Analyse, Bewertung, Steuerung und Überwachung wesentlicher Risiken und sorgt durch seine risikopolitischen Grundsätze für ein konzernweit einheitliches Verständnis des Risikomanagements. Darüber hinaus wird der integrierte Risikomanagementansatz durch eine einheitliche Risikomanagement-Software unterstützt.

Die in der Risikomanagement-Software erfassten Informationen werden regelmäßig an den Vorstand der Sana Kliniken AG berichtet. Daneben besteht eine verpflichtende Ad-hoc-Risikoberichterstattung der Tochtergesellschaften an den Vorstand der Sana Klini-ken AG.

Die Konzernrevision und beauftragte Dritte überprüfen im Rahmen regelmäßiger Prü-fungs- und Beratungsleistungen die Angemessenheit, Funktionsfähigkeit und Effizienz des Risikomanagementsystems. Der Aufsichtsrat der Sana Kliniken AG hat einen Prü-fungsausschuss bestellt, der sich mit der Überwachung der Wirksamkeit des Risikoma-nagementsystems befasst.

Eine zuverlässige Aussage über die künftige Nachfrageentwicklung in der med. Rehabi-litation ist wie in den Vorjahren nur begrenzt möglich. Die Entwicklung von Fallzahlen, Verweildauern, Verhältnis der Phasen im Jahre 2011 zeigt, dass trotz Einführung eines

gesetzlichen Anspruchs vor allem die Krankenkassen dieses Segment ihres Leistungsan-gebotes dazu nutzen, um Einsparungen vorzunehmen.

Aktuell werden folgende Risiken als aktiv benannt, deren Eintrittswahrscheinlichkeit bei 10 bzw. 5% liegt:

• Einzelne Kostenträger belegen die Klinik nicht mehr, weil sie günstigere Anbieter finden.

• Stellenplankürzungen bergen das Risiko, dass bei plankonformer oder überplan-mäßiger Leistung die Leistungsdichte nicht nur unter Plan liegt, sondern dies auch von den Patienten oder den Kostenträgern als unzureichend angesehen wird, so dass in der Folge die Nachfrage wieder sinkt.

In allen Fällen sind Gegenmaßnahmen eingeleitet, die nicht erwarten lassen, dass die-se Risiken eintreten.

6. Prognosebericht

Die Geschäftsführung erwartet eine Nachfrageverbesserung in der Phase C und C+, während im Bereich der Phase D eher mit Rückgängen zu rechnen ist, und zwar weni-ger durch vermehrte ambulante Leistungsangebote, sondern vielmehr durch restriktive Vorgehensweise der Kostenträger bei der Erteilung und Befristung von Kostenzusagen.

Die Geschäftsführung und ärztliche Leitung sieht Wachstumschancen durch

• Herausstellen der Kompetenz- und Qualitätsführerschaft im MS-Bereich durch Kon-taktpflege zu Entscheidungsträgern bei der GKV oder durch Abschluss von Einzelver-trägen mit einzelnen Krankenkassen.

• Ärztliche Leitung und Belegungsabteilung achten permanent darauf, dass für Patien-ten mit hohem Pflegeaufwand auch KosPatien-tenzusagen für den höheren Vergütungssatz beantragt und bewilligt wird.

• Ausbau Schlaganfallkompetenz und enge Zusammenarbeit mit den (neurologi-schen) Akutabteilungen in Krankenhäusern in 60 Minuten Entfernung.

Davon unabhängig wird unverändert auch in der Zukunft eine Anhebung der Vergü-tungssätze angestrebt. Die Geschäftsführung sieht die Klinik aufgrund ihrer medizini-schen Leistungsfähigkeit gut positioniert und rechnet für die zwei folgenden Geschäfts-jahre mit einem Leistungs- und Umsatzzuwachs. Somit kann von einer positiven Ergeb-nisentwicklung über dem Vorjahresniveau ausgegangen werden.

Bad Wildbad, den 13. Februar 2012 (gez.)

Carsten Dürr Geschäftsführer

C. Anhang

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