• Keine Ergebnisse gefunden

25Komponisten und Dichter – Zeittafeln

Felix Mendelssohn Bartholdy 3.2.1809 Geboren in Hamburg

1811 Flucht der Familie Mendelssohn nach Berlin

1818 Erstes öffentliches Konzert als Klavier- spieler, Beginn der Kompositions- tätigkeit

1821 Erster Besuch bei Goethe 1823 Klavierquartett op. 1 1824 1. Sinfonie.

Oper «Die Hochzeit des Camacho»

1825 Reise nach Paris. Besuch bei Goethe.

Klavierquartett op. 3, Goethe gewidmet 1826 Ouvertüre zum «Sommernachtstraum»

1829 Bearbeitung, Einstudierung, Aufführung der Matthäuspassion von J. S. Bach.

Erste von 10 Reisen nach England 1830 Grosse Europatour.

Letzter Besuch bei Goethe

1830/1831 Aufenthalt in Italien. «Hebridenouverture»

und «Schottische Sinfonie».

Rückreise nach Berlin und Schweizerreise.

«Erste Walpurgisnacht»

Dez. 1831 Reise nach Paris. Erkrankung an Cholera.

1. Klavierkonzert

1832 «Lieder ohne Worte». 5. Sinfonie 1833 Musikdirektor in Düsseldorf und Lei-

tung des Caecilienvereins Frankfurt .

«Italienische Sinfonie»

1834 Oratorium «Paulus»

1835 Direktor der Leipziger Gewandhaus-konzerte. «Meeresstille und glückliche Fahrt». Ehrendoktor der Universität Leipzig

1837 Heirat mit Cécile Jeanrenaud.

2. Klavierkonzert

1840 «Gutenbergkantate»; «Lobgesang»

1841 Berlin: Sächsischer Kapellmeister Ludwig van Beethoven

17.12.1770 Getauft in Bonn 1782 erste Kompositionen 1786 Reise nach Wien

1787 Rückkehr nach Bonn. Tod der Mutter 1792 Begegnung mit Haydn in Bonn. Reise

nach Wien. Haydn wird sein Lehrer 1796 Konzertreise nach Prag, Dresden,

Leipzig, Berlin

1798 Beginn des Gehörleidens

1800 1. Sinfonie. Fürst Lichnowsky bezahlt Beethoven ein jährliches Gehalt 1801 1. und 2. Klavierkonzert

1802 2. Sinfonie. Schwere Krise, die er im

«Heiligenstädter Testament» beschreibt 1803 3. Klavierkonzert

1804 3. Sinfonie «Eroica»

1805 Tripelkonzert für Klavier, Violine und Violoncello

1806 4. Sinfonie, Violinkonzert 1807 4. Klavierkonzert, Messe in C-Dur

Lichnowsky stellt Zahlungen ein.

Seither hat Beethoven immer wieder finanzielle Schwierigkeiten

1808 5. Sinfonie «Schicksalssinfonie», 6. Sinfonie «Pastorale»

1809 5. Klavierkonzert

1810 Bühnenmusik zu Egmont 1813 7. Sinfonie

1814 8. Sinfonie, Oper «Fidelio» (3. Fassung) 1815 Tod seines Bruders Kaspar Karl.

Beethoven streitet mit seiner Schwägerin um die Vormundschaft seines Neffen Karl ab 1821 Diverse Krankheiten, Augenleiden und

Aufenthalte in Bädern 1823 Missa solemnis 1824 9. Sinfonie 26.3.1827 Tod Beethovens

26

Schauspielmusik zu «Antigone»

1843 Leipzig: Direktor des Konservatoriums.

Schauspielmusik «Sommernachtstraum»

1844 Violinkonzert op. 64

1845 Schauspielmusik zu «Ödipus» und «Athalia»

1846 Oratorium «Elias»

1847 Tod seiner Schwester Fanny. Schlagan- fall und Erholungsreise in die Schweiz.

Chöre zum Oratorium «Christus»

4.11.1847 Mendelssohn stirbt nach Schlaganfall in Leipzig

Giuseppe Verdi

10.10.1813 Geb. in Le Roncole, Herzogtum Parma 1822 Organist in Le Roncole

1823 Gymnasium in Busseto

1832 Verdi wird am Konservatorium in Mailand abgelehnt

1836 Musikdirektor in Busseto. Heirat mit Margherita Barezzi

1837 Geburt der Tochter Virginia

1838 Geburt des Sohnes Illicio. Tod Virginias 1839 1. Oper Verdis: «Oberto, Conte di San

Bonifacio» aufgeführt in Mailand.

Tod Illicios. Umzug nach Mailand 1840 «Un giorno di regno» wird in Mailand

ausgepfiffen. Verdis Frau stirbt.

Schaffenskrise 1842 «Nabucco»

1843 Reise nach Wien

1843–1850 «I Lombardi», «Ernani», «I due Foscari»,

«Giovanna d’Arca», «Alzira», «Attila»,

«Macbeth», «I Masnadieri», «Il Corsaro»,

«La battaglia di Legnano», «Luisa Miller», «Stiffelio»

1847–1849 Paris wird 2. Wohnort Verdis.

Reisen nach Rom und London. Beginn der Liaison mit Giuseppina Strepponi.

Kauf des Landguts Sant’Agata (Provinz Piacenza) als Wohnsitz

1851–1859 «Rigoletto», «Il Trovatore», «La Traviata»,

«Les vêpres siciliennes», «Simon Boccanegra», «Un ballo in maschera»

1859 Heirat mit Giuseppina Strepponi 1862 Hymne zur Londoner Weltausstellung.

Reise nach Russland

1867 Adoption von Filomena Verdi 1867 «Don Carlos»

1869 Eröffnung des Kairoer Opernhauses mit «Rigoletto»

1871 Premiere von «Aida» in Kairo 1874 «Messa da Requiem»

1887 «Othello»

1893 «Falstaff»

1897 Tod seiner 2. Frau 1898 «Quattro pezzi sacri»

27.1.1901 Tod Verdis 26.2.1901 Staatsbegräbnis

Johann Wolfgang von Goethe 28.8.1749 Geboren in Frankfurt

1765 Beginn des Jurastudiums in Leipzig 1768 Erkrankung an Tuberkulose und

Rück kehr nach Frankfurt

1770 Fortsetzung des Jurastudiums in Strassburg

1771 Einreichung der juristischen Dissertati- on. Eröffnung einer Anwaltskanzlei in Frankfurt

1772 Praktikant am Reichskammergericht Wetzlar

1773 «Götz von Berlichingen».

27

Sowohl bei den Musikern wie bei den Dichtern wurden nur wenige Werktitel ausgewählt. Verzichtet wurde u. a. bei den Komponisten auf Lieder und Kammermu-sik, bei den Dichtern auf Gedichte und Novellen und bei Goethe auch auf wissenschaftliche Werke.

Gertrud Liebrich Rückkehr nach Frankfurt

1774 «Die Leiden des jungen Werthers»

1775 Reise durch die Schweiz. Einladung des Herzogs Carl August nach Weimar 1776 Geheimer Legationsrat und Mitglied

des Geheimen Consiliums. Vielfältige Beamtentätigkeit und diverse Reisen 1779 «Iphigenie auf Tauris»

1780 «Torquato Tasso». Beamtentätigkeit und diverse Reisen. Freundschaft mit Frau von Stein. Zweite Schweizer Reise 1786 Heimliche Abreise nach Italien.

Längere Aufenthalte in Rom und Besuch verschiedener italienischer Städte und Reise nach Sizilien 1788 «Egmont». Rückkehr nach Weimar.

Beginn des Zusammenlebens mit Christiane Vulpius

1790 «Urfaust»

1792 Mit Carl August im ersten Koalitionskrieg gegen Frankreich 1794 Beginn der Freundschaft mit Schiller 1795 «Wilhelm Meisters Lehrjahre»

1797 «Faust. 1. Teil»

1805 Tod Schillers. Diverse Erkrankungen 1807 «Wilhelm Meisters Wanderjahre»

1809 «Wahlverwandtschaften»

1812 Treffen mit Beethoven im Kurbad Terplitz

1819 «West-östlicher Divan»

1832 «Faust. 2. Teil».

22.3.1832 Tod Goethes

Friedrich Schiller

10.11.1759 Geboren in Marbach am Neckar 1772 erste (nicht erhaltene) Dramen

1773 Auf herzoglichen Befehl Eintritt in die Karlsschule und darauf in die Militär- akademie. Beginn eines Jusstudiums, dann Wechsel zum Medizinstudium 1779 Militärarzt

1781 «Die Räuber». Schiller verlässt zweimal ohne Erlaubnis die Karlsschule und wird zur Strafe 14 Tage eingesperrt 1782 Androhung von Festungshaft, falls er

nochmals eine nicht-medizinische Schrift herausgibt. Schiller wird «fah- nenflüchtig» und deshalb verfolgt.

Abenteuerliche Flucht und Asyl bei Henriette von Wolzogen in Bauerbach.

«Die Verschwörung des Fiesco zu Genua», «Luise Millerin» (späterer Titel

«Kabale und Liebe»)

1783 Theaterdichter in Mannheim.

Erkrankung an Malaria 1785 Dresden

1786 «Ode an die Freude».

«Der Verbrecher aus verlorener Ehre»

1787 Weimar. Erste Begegnung mit Goethe

«Don Karlos»

1788 «Geschichte des Abfalls der Vereinigten Niederlande von der spanischen Regierung»

1789 Professor für Geschichte in Jena 1790 Heirat mit Charlotte von Lengefeld.

«Geschichte des Dreissigjährigen Krieges»

1791 Schwere Erkrankung

1792 Ehrenbürger der Französischen Republik

1797 «Xenien» (satirische Verse, gemeinsam mit Goethe). Diverse Balladen

1799 «Wallenstein», «Das Lied von der Glocke»

1800 «Maria Stuart»

1803 «Die Braut von Messina»

1804 «Wilhelm Tell», «Demetrius» (Fragment) 9.5.1805 Schiller stirbt an Tuberkulose

28

W

as haben Beethoven und Schiller mit Pau-lus zu tun? Das Verbindende zwischen den Dreien sind die Ideale der Französischen Revolution von 1789: Freiheit, Gleichheit, Brüder-lichkeit. Während die Klassiker von diesen Ideen be-geistert waren, hat Paulus sie als Erster zusammen-fassend benannt. Dazwischen liegen Jahrhunderte, die geprägt sind von unzähligen Aufbrüchen und Rückschlägen auf der Suche nach einer freieren, gerechteren und friedvolleren Welt.

Paulus

Paulus, ursprünglich Saulus genannt, ent-stammte einer jüdischen Familie. Er wuchs in der Stadt Tarsus (heutige Türkei) auf, war gebildet und im Besitze des römischen Bürgerrechts. Früher ver-folgte er die Gemeinden, die der Historiker Tacitus die «Sekte der Christen» nannte. Bei Damaskus hatte Paulus um 34 n. Chr. eine Erfahrung gemacht, die sein Leben radikal veränderte. Er setzte sich von nun an vehement für die Verbreitung der Botschaft Jesu ein. Dabei geriet er schon früh in Konflikt mit den Mächtigen, so dass er in einem Korb über die Stadtmauer fliehen musste (2. Korinther 11, 32–33).

Doch Paulus war nicht einzuschüchtern. Er fuhr fort, neue Gemeinden im Mittelmeerraum zu gründen.

Gleichheit – Freiheit – Geschwisterlichkeit

«Ihr seid alle Söhne und Töchter Gottes da-durch, dass ihr den Glauben Jesu des Messias teilt.

Da gibt es nicht mehr Juden und Griechen, Sklaven und Freie, Mann und Weib. Denn ihr alle seid einer im Messias Jesus» (Galater 3, 26–28)

Paulus schrieb diese Worte um 55 n. Chr. an die Gemeinde in Galatien (Türkei). Der Hintergrund zu diesem Brief war ein Konflikt zwischen Paulus und Petrus. Letzterer verlangte, dass nichtjüdische Interessenten, die der Gemeinde beitreten wollten, sich entsprechend der Thora beschneiden lassen sollten. Paulus wehrte sich gegen diese Vorstellung.

Zentral war für ihn der Glaube Jesu an das Kommen des Reiches Gottes, eines Zustandes von Frieden und Gerechtigkeit in dieser Welt.

Ein Merkmal hiervon ist für Paulus die Gleich-heit unter den Menschen. Das bedeutet nicht Gleichmacherei. Unterschiede dürfen sein. Doch es soll niemand mehr aufgrund seines/ihres Anders-seins diskriminiert werden. Paulus stellt hier die bestehende Ordnung des Römischen Reichs in Frage und zeigt eine andere, neue Welt auf. Der Ökonom und Theologe Franz Hinkelammert (er