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Kennwerte von Breitbandantennen

Im Dokument DIN EN (VDE ) (Seite 76-80)

Breitbandantennen, die für Messungen nach CISPR verwendet werden, sind solche Antennen, die linear polarisiert und für die Verwendung über einen weiten Frequenzbereich vorgesehen sind. Dies schließt weder die Verwendung anderer Antennen mit begrenzter Längeneinstellung noch die Hinzufügung von Abschnitten von Antennenelementen aus. Die Eingangsimpedanz solcher Antennen ist typischerweise eine komplexe Größe. Andere Kennwerte, die festgelegt werden können, sind nachfolgend angegeben.

A.4.1 Antennenart

In den nachfolgenden Abschnitten werden die physikalischen Kennwerte von Breitbandantennen beschrie-ben, die zur Verfügung gestellt werden sollten. Hierbei sollte beachtet werden, dass einige der Kennwerte nicht unbedingt für jede Antenne zutreffen.

A.4.1.1 Antennenart mit fester oder veränderbarer Länge oder Durchmesser

Wenn die Antenne eine veränderbare Länge besitzt, sollte die Anzahl der Abschnitte von Antennenelementen festgelegt werden, die hinzugefügt oder entfernt werden müssen, um die grundsätzlich festgelegte Länge zu ändern.

ANMERKUNG Voll auf die jeweilige einzelne Messfrequenz abzustimmende (d. h. zu justierende) Antennen werden nicht als Breitbandantennen angesehen, und daher werden hier keine Festlegungen für sie gegeben. Der Durchmesser von Rahmenantennen ist im Allgemeinen nicht veränderbar.

A.4.1.2 Länge-zu-Breite-Verhältnis der Antenne oder Rahmendurchmesser

Es sollten die Abmessungen in m angegeben werden. Zum Beispiel sollte für eine logarithmisch-periodische Antenne die Länge des Holmes entlang der Messachse und die Breite beim größten Element angegeben werden.

A.4.1.3 Aktive oder passive Antenne

Eine Breitbandantenne wird als aktive Antenne angesehen, wenn sie Verstärker, Vorverstärker und andere nicht lineare aktive Bauteile enthält, die das Signal verstärken und/oder den Verlauf des Frequenzganges be-stimmen.

A.4.1.4 Montageanordnung

Es sollten sämtliche besonderen Montageanforderungen angegeben werden, die über die Verwendung eines übliches Stativs oder Antennenmastes hinausgehen.

A.4.1.5 Art des Steckverbinders

Es sollte die Art der Anschlusssteckverbindung BNC, N, SMA usw. angegeben werden, mit der die Antenne ausgerüstet/geliefert wird. Es sollte die Grenzabweichung für die Einstecktiefe des Steckverbinders festgelegt werden und darüber informiert werden, dass diese mit einem Einstecktiefenmessadapter überprüft werden sollte.

A.4.1.6 Art des Symmetrierglieds (en: Balun)

Lege fest, ob das Symmetrierglied (en: Balun) diskret, verteilt, abstimmbar usw. ist. Lege das Übersetzungs-verhältnis des Symmetrierglieds (Baluns) fest.

A.4.2 Festlegung der Antenne

A.4.2.1 Frequenzbereich

Es sollte der Frequenzbereich in MHz oder kHz, in dem die Antenne innerhalb ihrer spezifizierten Eigen-schaften arbeitet, angegeben werden. Gegebenenfalls sollte an jedem Ende des spezifizierten Arbeits/Nenn-Frequenzbereichs die Abfallcharakteristik in dB je Oktave angegeben werden.

A.4.2.2 Gewinn und Antennenfaktor A.4.2.2.1 Gewinn

Es sollte der typische oder tatsächliche Gewinn in dB relativ zu einem isotropen Strahler angegeben werden (dBi).

A.4.2.2.2 Antennenfaktor

Es sollte der typische oder tatsächliche Antennenfaktor in dB/m angegeben werden. Verfahren zur Antennen-kalibrierung befinden sich in Beratung und werden für IEC/CISPR 16-1-5 vorbereitet.

Sowohl der Gewinn als auch der Antennenfaktor sollten unter Verwendung des Kalibrierungsverfahrens nach A.2.3.1 gemessen werden.

A.4.2.3 Richtwirkung und Richtcharakteristik für lineare Polarisation

Bestimme die Richtcharakteristik und die Richtwirkung in Grad in einem Strahlungsdiagramm mit Polar-koordinaten sowohl für die Ebene des E-Feldes als auch die des H-Feldes für eine ausreichende Anzahl von Frequenzen, die jede merkliche Änderung mit der Frequenz zeigen. Für Antennen mit geringerer Richt-wirkung muss das Vor-Rück-Verhältnis in dB festgelegt werden. Liegt eine Rundstrahlcharakteristik vor, wie z. B. beim Hertz’schen Dipol, ist darauf hinzuweisen.

A.4.2.4 Stehwellenverhältnis (VSWR) und Impedanz

Gebe die minimale Rückflussdämpfung und die Nenneingangsimpedanz in Ω an. Zusätzlich kann die minimale Rückflussdämpfung als maximales Stehwellenverhältnis (VSWR) angegeben werden.

A.4.2.5 Leistungsmerkmale von aktiven Antennen

Bei Antennen mit aktiver Verstärkung sollten die Pegel der Intermodulationsprodukte, ihr Störfestigkeitspegel gegen die elektrischen und magnetischen Feldstärken von äußeren Störsignalen und jede geeignete Prüfung angegeben werden, um Überlastung oder unsachgemäßen Betrieb erkennen und bestimmen zu können.

A.4.2.6 Aussteuerfähigkeit

Für Zwecke der Störfestigkeit sind Höchstwerte und Kurzzeitwerte für die Aussteuerfähigkeit in W festzu-legen.

A.4.2.7 Andere Bedingungen

Es sollten der Bereich der Temperatur und der Bereich der Luftfeuchte angegeben werden, in denen die Antenne ordnungsgemäß arbeitet, und jegliche Vorsichtsmaßnahmen, wenn die Antenne in einem un-geschützten, dem Wetter ausgesetzten Bereich verwendet wird.

A.4.3 Antennenkalibrierung

A.4.3.1 Kalibrierverfahren für Messungen der Störaussendung

Es sollte das Verfahren, das für die Kalibrierung verwendet wird, identifiziert werden, z. B.:

a) berechnet (Angabe der verwendeten Gleichung);

b) gemessen (Angabe des Verfahrens oder der Norm oder die Rückführbarkeit auf eine nationale Kalibrier-stelle; ferner sollte angegeben werden, ob die Antennen einzeln kalibriert werden).

ANMERKUNG Für Prüfungen der Störfestigkeit werden Kalibrierungen des Feldes allgemein unter Verwendung einer kalibrierten Empfangsantenne oder einer Feldsonde durchgeführt, die sich an der Stelle des Gerätes, das Gegenstand der Bestrahlung mit dem Feld ist, befindet. Für die Sendeantenne ist eine Kalibrierung nicht erforderlich.

A.4.3.2 Frequenzbereich

Es sollten die Frequenzen in MHz oder kHz angegeben werden, die während des Kalibrierungsverfahrens verwendet werden; wenn ein Abtastverfahren (Scan) (zur Erfassung des gesamten Frequenzbereichs) verwendet wurde, sollte dies angegeben werden.

A.4.3.3 Genauigkeit der Kalibrierung

Die Unsicherheit der Kalibrierung ist in ± dB zu anzugeben. Sie wird für den ungünstigsten Fall angegeben, und hierzu wird der Teil des Frequenzbands angegeben, in dem diese Unsicherheit auftritt.

A.4.3.4 Korrelation mit bevorzugten oder festgelegten Antennen

Wenn vorgesehen ist, die Antenne als Ersatz für eine in einer IEC/CISPR-Publikation bevorzugte oder festgelegte Antenne zu verwenden, sollten alle Korrelationsfaktoren in dBN2) angegeben werden, um die Messergebnisse von Breitbandantennen mit denen der bevorzugten oder festgelegten Antenne vergleichen zu können. Auch sollte jeder Umrechnungsfaktor angegeben werden, der zur Umwandlung der magnetischen Feldstärke in eine elektrische Feldstärke oder umgekehrt oder für jede Umrechnung in eine andere Mess-größe als eine Feldstärke verwendet wird.

A.4.3.5 Einheiten

Kalibrierangaben sollten in Einheiten erfolgen, die für die Durchführung von Messungen der magnetischen oder elektrischen Feldstärke notwendig sind.

A.4.4 Information für den Benutzer der Antenne

A.4.4.1 Verwendung der Antenne

Es sollte eine Gebrauchsbeschreibung der Antenne bereitgestellt werden. Es sollte sichergestellt werden, dass alle besonderen Vorkehrungen oder Einschränkungen genannt werden, um die Möglichkeiten für eine fehlerhafte Anwendung zu verringern.

A.4.4.2 Physikalische Einschränkungen

Es sollte angegeben werden, ob es physikalische Einschränkungen bei der Verwendung der Antenne gibt, wie z. B. die folgenden:

a) Mindesthöhe über der Bodenfläche;

b) bevorzugte Polarisation im Hinblick auf die Bodenfläche;

N2) Nationale Fußnote: Anmerkung zur deutschen Übersetzung: Im Deutschen steht üblicherweise „maß“ für

„faktor in dB“ (siehe DIN 5493); Letzteres hat sich aber bei den deutschen EMV-Experten eingebürgert.

c) besondere Verwendung, z. B. ausschließliche Verwendung als Empfangsantenne oder als Sende-antenne. Üblicherweise wird dieses durch die Leistungs-Belastbarkeit des Symmetrierglieds (en: Balun) für passive Antennen oder durch die nicht-bidirektionalen Eigenschaften von aktiven Antennen begrenzt.

Weise auf Einschränkungen in der Leistungs-Belastbarkeit wegen Überschlägen an nicht miteinander verschweißten Verbindungen von Antennenelementen hin;

d) einfache Bestimmung des ohmschen Anteils des (komplexen) Strahlungswiderstandes, um die Funktion der Antenne zu bestimmen;

e) Mindestabstand des nächstgelegenen Antennenelementes von dem zu messenden Gerät bzw. der zu messenden Einrichtung.

Anhang B (normativ)

Gleichungen zur Funktionalität von Monopolen (1-m-Stabantennen) und

Charakterisierung des zugehörigen Antennen-Anpassungsnetzwerks

6)

Im Dokument DIN EN (VDE ) (Seite 76-80)