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Künftige wirtschaftliche und branchen spezifische Rahmenbedingungen

Im Dokument Zwischenbericht für das 3 (Seite 43-48)

Die deutsche Wirtschaft bleibt auf Expansionskurs: Laut Gemeinschaftsdiagnose dürfte das Bruttoinlands produkt (BIP) in diesem und im kommenden Jahr jeweils um 1,8 Prozent zulegen.

Wesentliche Wachstumsimpulse liefert weiterhin der private Konsum, gestützt von günstigen Arbeitsmarkt bedingungen und steigenden Einkommen. Zudem dürfte der Staat substanziell zum Wachstum beitragen, da auf Basis einer soliden Haushaltslage eine Ausweitung von Löhnen und Renten, Sachleistungen sowie monetären Sozialleistungen zu erwarten ist. Unsicherheiten ber-gen dageber-gen insbesondere die aktuelle geopolitische Lage in der Ukraine und in Nahost sowie die wirtschaftliche Schwäche wichtiger Exportmärkte.

Für den Euroraum erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) ein solides Wachstum von 1,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2014. Positive Impulse geben hier die expansiv ausgerichtete Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), der niedrige Rohölpreis sowie der vergleichs-weise geringe Eurokurs gegenüber dem US-Dollar.

Die Weltwirtschaft soll sich laut IWF etwas schwächer entwickeln als noch zu Jahresbeginn erwar-tet: In einem volatilen Marktumfeld korrigieren die Wirtschaftsexperten des IWF ihre Wachstums-prognose für das laufende Jahr von 3,3 auf 3,1 Prozent. Neben geopolitischen Unsicherheiten birgt die Konjunkturentwicklung in wichtigen Schwellenländern derzeit das größte Risiko für die globale Wirtschaft. Die weitere Entwicklung Chinas und vor allem eine spürbare Wachstums-abschwächung in Russland oder Brasilien könnten sich auf die Wirtschaftsentwicklung auswirken.

Zudem könnte die sich abzeichnende Zinswende in den USA den Konjunkturverlauf deutlich be-lasten.

Für den deutschen TV-Werbemarkt bleiben die Aussichten positiv. Da seine Entwicklung in enger Beziehung zur derzeitigen und zukünftig erwarteten allgemeinen Wirtschaftslage steht, profitiert der TV-Werbemarkt weiterhin vom günstigen Konsumklima in Deutschland. Mit einem Anteil am BIP von rund 55 Prozent ist der private Konsum die wichtigste gesamtwirtschaftliche Verwen-dungskomponente. Er ist daher auch für den TV-Werbemarkt ein wichtiger Indikator. Zusätzlich zu einem gesunden Konjunkturumfeld profitiert der TV-Werbemarkt von strukturellen Verände-rungen. Die Relevanz von TV als Werbemedium steigt im Zuge der Digitalisierung; die Gattung gewinnt kontinuierlich Marktanteile von Print. Die Wachstumsaussichten für den deutschen TV-Werbemarkt sind entsprechend positiv: Der deutsche Netto-TV-Werbemarkt dürfte 2015 bei anziehender Konjunktur und weiteren strukturell bedingten Zuwächsen das hohe Vorjahres-niveau erneut übertreffen. Die Institute rechnen derzeit mit einem Netto-Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich (WARC: +2,7 %, ZenithOptimedia: +3,4 %, Magna Global: +3,4 %).

ProSiebenSat.1 geht ebenfalls davon aus, dass der Markt um zwei bis drei Prozent netto wächst.

Der Konzern erwartet zugleich, auf Jahressicht mindestens auf Marktniveau zu wachsen.

Konjunkturelle Entwicklung, Seite 11.

Auswirkungen der Rahmenbedingungen auf den Geschäfts- verlauf, Seite 16.

Prognosen für das reale Bruttoinlandsprodukt in den für ProSiebenSat.1 wichtigen Ländern in Prozent, Veränderung gegenüber Vorjahr

3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0

Deutschland Österreich Schweiz

2015 2016 Quellen: Deutschland, Österreich: Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2015, Schweiz: Staatsekretariat für Wirtschaft SECO.

1,8 1,8

0,7 1,4

0,9 1,5

Erwartete Entwicklung des TV-Werbemarkts in den für ProSiebenSat.1 wichtigen Ländern in Prozent, Veränderung gegenüber Vorjahr

6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0 –1,0

Deutschland Österreich Schweiz

2015 2016 Quelle: ZenithOptimedia Advertising Expenditure Forecasts September 2015, Zahlen auf Netto-Basis angepasst, dennoch methodische Unterschiede zwischen den verschiedenen Ländern und Quellen.

2,5 3,4

4,3

1,2

2,2

–0,9

Erwartete Entwicklung des Gesamtwerbemarkts in den für ProSiebenSat.1 wichtigen Ländern in Prozent, Veränderung gegenüber Vorjahr

3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0

Deutschland Österreich Schweiz

2015 2016 Quelle: ZenithOptimedia Advertising Expenditure Forecasts September 2015, Zahlen auf Netto-Basis angepasst, dennoch methodische Unterschiede zwischen den verschiedenen Ländern und Quellen.

1,8 1,7

0,6 1,6

0,7 1,6

Unternehmensausblick

Die ProSiebenSat.1 Group hat ihren Jahresausblick am 26. Februar 2015 zur Bilanzpressekonferenz präsentiert und am 30. Juli 2015 anlässlich der Veröffentlichung des Halbjahresberichts ihr Umsatz-ziel konkretisiert. Vor dem Hintergrund der weiter positiven Entwicklung im dritten Quartal bzw.

im Neunmonatszeitraum und der zu erwartenden positiven Konsolidierungseffekte aus den jüngsten Akquisitionen heben wir das Umsatzziel für das laufende Geschäftsjahr nochmals an:

Wir gehen nunmehr davon aus, dass der Konzernumsatz mindestens im niedrigen zweistelligen Prozentbereich im Vergleich zum Vorjahr steigen wird. Zugleich bekräftigen wir unsere Wachs-tumserwartungen für das recurring EBITDA und den bereinigten Konzernüberschuss (underlying net income). Zum profitablen Wachstum werden auch auf Jahressicht alle drei Berichtssegmente beitragen. Weitere Informationen befinden sich auf Seite 3 dieses Finanzberichtes; dort sind die Zielvorgaben für alle relevanten finanziellen und nicht-finanziellen Leistungsindikatoren dargestellt.

Die Konjunktur- und Branchendaten zeichnen ein positives Bild. Zugleich steigen die Umsätze vor allem in den Segmenten Digital & Adjacent sowie Content Production & Global Sales dynamischer als ursprünglich erwartet. Auf Halbjahressicht 2015 hatte das Unternehmen bereits 67 Prozent sei-nes Umsatzwachstumsziels für 2018 erreicht; geplant waren zu diesem Zeitpunkt 42 Prozent. Vor diesem Hintergrund hat der Konzern auch seine mittelfristigen Wachstumsziele angehoben und rechnet nun mit einem Umsatzwachstum von 1,85 Mrd Euro im Vergleich zu 2012. Das sind 850 Mio Euro mehr als ursprünglich erwartet. Damit soll sich der Konzernumsatz 2018 auf 4,2 Mrd Euro be-laufen. Das recurring EBITDA soll sich im gleichen Zeitraum um 350 Mio Euro auf knapp 1,1 Mrd Euro erhöhen. Hier strebte ProSiebenSat.1 zuvor eine Steigerung um 200 Mio Euro bis 250 Mio Euro ge-genüber dem Basisjahr 2012 an.

Der Konzern hat seine neuen Wachstumsziele auf dem Kapitalmarkttag am 15. Oktober 2015 ver-öffentlicht und die Zielvorgaben für alle Segmente auf hohem Niveau angehoben. Eine Übersicht der Umsatzwachstumsziele für 2018 nach Segmenten zeigt folgende Grafik:

Wesentliche Ereignisse und Änderungen im Konsolidierungskreis, Seite 17.

Bisherige Umsatzwachstumsziele 2018 und Zielerreichung H12015 in Mio Euro

Zielerreichung H1 2015 Broadcasting German-

in Mio Euro 182 343 150 674

in Prozent 61 57 150 67

Wachstum der externen Umsatzerlöse vs. 2012 aus fortgeführten Aktivitäten. p = Prognose

1 Externe Umsatzerlöse inklusive Pay-TV.

2 Externe Umsatzerlöse exklusive Pay-TV.

300

Zur positiven Umsatz- und Ergebnisentwicklung werden alle Segmente beitragen. Den höchsten Wachstumsanteil liefert der Bereich Digital & Adjacent mit dem sehr dynamisch wachsenden Ventu-res- & Commerce-Geschäft. Bis 2018 soll der Umsatzbeitrag im Digitalbereich im Vergleich zu 2012 um 1,2 Mrd Euro auf 1,5 Mrd Euro steigen. Damit werden wir unsere Umsatzbasis noch stärker diver-sifizieren und mittelfristig rund 50 Prozent der Erlöse außerhalb des TV-Werbegeschäfts erzielen.

Neben organischem Wachstum beschleunigen Akquisitionen die Dynamik. ProSiebenSat.1 hat sein Commerce-Portfolio zuletzt durch größere Unternehmenskäufe wie Verivox und CDS in den ersten neun Monaten 2015 sowie den Erwerb des skandinavischen Online-Reisebüros Etraveli im vierten Quartal gestärkt.

An seinem Zielkorridor für den Verschuldungsgrad von 1,5 bis 2,5 und einer ertragsorientierten Dividendenpolitik hält das Unternehmen fest: ProSiebenSat.1 plant weiterhin 80 bis 90 Prozent des bereinigten Konzernüberschusses an seine Anteilseigner auszuschütten. Das bis 2018 angestrebte Wachstum dürfte zu einer deutlichen Steigerung des Shareholder Returns führen. Dabei profitiert das Unternehmen auch von der Investitionswährung Media: ProSiebenSat.1 nutzt freie Werbezeiten zur Portfolioerweiterung und steigert mittels TV-Reichweite die Bekanntheit junger Unternehmen.

Im Ergebnis strebt das Unternehmen an, seinen Aktionären sowohl profitables Wachstum als auch eine attraktive Dividendenrendite zu bieten.

Angehobene Umsatzwachstumsziele 2018 und Zielerreichung 9M 2015 in Mio Euro

2.000 1 .750 1.500 1.250 1.000 1 .750 1.500 1 .250 1.500 Zielerreichung

9M 2015 Broadcasting

German-speaking1 Digital &

Adjacent2 Content Production &

Global Sales ProSiebenSat.1 Group

in Mio Euro 209 392 183 784

in Prozent 56 33 67 42

Wachstum der externen Umsatzerlöse vs. 2012 aus fortgeführten Aktivitäten.

———

= Bisherige Zielsetzung

———

= Zielanhebung

1 Externe Umsatzerlöse inklusive Pay-TV.

2 Externe Umsatzerlöse exklusive Pay-TV.

300 +75

375

600 +600

1.200

100 +175

275 1.000

+850 1.850

Wesentliche Ereignisse und Änderungen im Konsolidierungskreis, Seite 17.

Nachtragsbericht, Seite 36.

Finanzierungsanalyse, Seite 24.

KONZERN- B

ZWISCHEN–

ABSCHLUSS

Inhaltsverzeichnis

47 Gewinn– und Verlustrechnung 48 Gesamtergebnisrechnung 49 Bilanz

51 Kapitalflussrechnung

53 Eigenkapitalveränderungsrechnung 54 Anhang

KONZERN- B

ZWISCHEN–

ABSCHLUSS

Im Dokument Zwischenbericht für das 3 (Seite 43-48)