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3. Überblick über die Publikationen

3.2. Inhalt der Publikationen

Delokalisation in Verbindung mit der Stärke der Grenzflächendipole und der Sättigungsfeldstärke und somit der Effizienz der Solarzelle herzustellen.

3.2. Inhalt der Publikationen

Monomolecular and bimolecular recombination of electron-hole pairs at the interface of a bilayer organic solar cell

Diese Publikation beschäftigt sich mit der Rekombination von Ladungsträgern und der Frage, ab wann diese als frei angesehen werden können. Dies spielt vor allem in der Modellierung des Ladungsträgertrennungsprozesses eine große Rolle.

In dieser Publikation wird hauptsächlich ein PCDTBT-Derivat (PCDTBTstat) verwendet. Zum Vergleich dient hier das kleine Molekül p-DTS(FBTTh2)2. Die HOMO- und LUMO-Level der beiden verwendeten Donor-Materialien sind ähnlich, so dass der Hauptunterschied zwischen beiden Materialien die Beweglichkeit ist, die sich um zwei Größenordnungen unterscheidet. Man kann erkennen, dass bei Verwendung von zwei gleich dicken Schichten (ungefähr 60 nm) p-DTS(FBTTh2)2 kei e „s-shape zeigt, ohi gege dieser ei der Solarzelle mit dem Polymer deutlich zu sehen ist. Dies lässt sich auch deutlich erkennen, wenn die Kennlinien als feldabhängige Quanteneffizienzen dargestellt werden. Während p-DTS(FBTTh2)2 kaum eine Feldabhängigkeit zeigt, ist hingegen bei PCDTBTstat eine starke Feldabhängigkeit zu erkennen und damit verbunden eine deutlich höhere Sättigungsfeldstärke. Diese sagt aus, wie groß das Feld in der Solarzelle sein muss, um eine vollständige Trennung von Elektron-Loch-Paaren zu erhalten.

Um zu verstehen, warum die Polymer-Solarzelle mit der niedrigeren Beweglichkeit einen

„s-shape zeigt, werden Solarzellen mit verschiedenen Schichtdicken des Donors gebaut.

Hierbei sieht man, dass, sobald die Schichtdicke von 66 nm auf 36 nm reduziert wird, e e falls der „s-shape zurü kgeht, is dieser bei 14 nm vollständig verschwunden ist.

Damit lassen sich Injektions- und Extraktionsprobleme ausschließen, da diese ansonsten auch bei den dünnen Zellen zu erkennen gewesen wären. Auch die Dunkelströme für alle Zellen verhalten sich wie erwartet, so dass hier ebenfalls Probleme auszuschließen sind. Die Dunkelströme setzen sich aus einem ohmschen Leckstrom und einem Injektionsstrom, der bei ungefähr 0.6 V einsetzt, zusammen. Der Injektionsstrom ist dabei feld- und damit auch dickenabhängig und weist somit auf einen space-charge-limited-current hin.

Dies lässt sich genauer untersuchen, wenn die Solarzellen zusätzlich intensitätsabhängig gemessen werden. Es zeigt sich, dass der Kurzschlussstrom linear von der eingestrahlten Intensität abhängt. Dies deutet darauf hin, dass unter Kurzschlussbedingungen alle erzeugten Ladungsträgerpaare getrennt werden können und nicht rekombinieren. Reduziert

33 Abbildung 7: a) Normierte Strom-Spannungs-Kennlinie für einen 66 nm dicken Polymerfilm für verschiedene Lichtintensitäten bei 580 nm und unter AM1.5. Die Normierung ist in Kapitel 4.1 beschrieben. b) Füllfaktor für Schichtdicken von 14, 36 und 66 nm für verschiedene Lichtintensitäten bei 580 nm und unter AM1.5 Bedingungen. Der Füllfaktor wurde aus den normierten Strom-Spannungs-Kennlinien, wie in a) zu sehen, berechnet. Ebenso zu sehen ist der Füllfaktor für eine identische Bilayer-Solarzelle mit 60 nm p-DTS(FBTTh2)2 (schwarzer Stern). Die rechte Achse zeigt die Differenz zu einem idealen Füllfaktor von 80%. Die Differenz der horizontalen Linien wird der geminalen Rekombination zugeschrieben, die schraffierte Fläche der non-geminalen Rekombination. Die eingezeichneten Pfeile und Prozentwerte zeigen die non-geminalen Verluste unter AM1.5 Bedingung an. c) Wahrscheinlichkeit ein Elektron-Loch-Paar zu trennen als Funktion des Feldes berechnet aus Monte-Carlo-Simulationen (Symbole) und einem analytischen Modell (Linien) für unterschiedliche Schichtdicken. d) Schematische Darstellung des Trennungsprozesses für die Konkurrenz zwischen Rekombination und Dissoziation

man jedoch das Feld, indem man die Spannung in Richtung der Leerlaufspannung erhöht, ergeben sich Unterschiede für die einzelnen Schichtdicken. Während der Strom für die dünnste Schicht noch immer fast linear auf alle Intensitäten reagiert, ergeben sich bei den dickeren Schichten größere Abweichungen. Dies deutet darauf hin, dass in den dickeren Solarzellen bei hohen Intensitäten Rekombinationsverluste die Effizienz verringern. Damit

-1.0 -0.5 0.0 0.5 1.0

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ist auch der zuvor beobachtete „s-shape erbunden, den man erkennen kann, wenn der Photostrom auf die Intensität korrigiert wird. So normiert, bleibt die Form der Kennlinie bei der dünnsten Zelle unverändert, wenn man die Lichtintensität ändert. Die mittlere Schichtdicke zeigt erst Abweichungen, wenn die Intensität Sonnenstärke erreicht (100 mW/cm2). Die dickste Zelle weicht schon deutlich früher von der üblichen Form ab und zeigt u ter “o e edi gu ge ei e deutli h zu erke e de „s-shape (siehe Abbildung 7a). Daraus lässt sich schließen, dass in den dünnsten Zellen bimolekulare Rekombination keine Rolle spielt. Dieser Verlustkanal wird jedoch umso wichtiger, je dicker die Zelle ist.

Um die Rekombination genauer untersuchen zu können, wird der Füllfaktor als Funktion der Lichtintensität dargestellt (siehe Abbildung 7b). Die dünnste Zelle zeigt auch hier keine Veränderung des Füllfaktors, welcher bei ungefähr 67% liegt. Deshalb können bimolekulare Rekombinationen (non-geminale Rekombination) hier keine Rolle spielen. Bei den Solarzellen, welche 36 nm dick sind, sieht man einen Füllfaktor, welcher bei niedrigen Intensitäten bei 61% liegt, und sobald die Intensität bis auf 100 mW/cm2 erhöht wird, auf 50% abnimmt. Bei den 66 nm dicken Zellen beträgt der Verlust unter Sonnenlicht bereits 29% bezüglich des Füllfaktors bei niedrigen Intensitäten. Daher erkennt man zum einen, dass die Verluste durch die non-geminale Rekombination dominanter werden je dicker die Solarzelle wird. Zum anderen ist aber auch zu erkennen, dass der maximal zu erreichende Füllfaktor dickenabhängig ist. Um dies zu verdeutlichen, kann man den Füllfaktor in Abhängigkeit der Dicke für verschiedene Intensitäten betrachten. Alle Verluste, die bei niedrigster Intensität auftreten, können der geminaler Rekombination zugeordnet werden.

Die zusätzlichen Verluste, die auftreten, wenn die Intensität erhöht wird, werden folglich durch non-geminale Rekombination verursacht.

Die non-geminale Rekombination ist, wie erwartet, dickenabhängig. Hier führen die freien Elektronen und Löcher eine durch Diffusion bestimmte Bewegung aus. Im Verlauf dieser Bewegung können Elektronen und Löcher wieder an die Grenzfläche zurück diffundieren und eine Gegenladung treffen. Es wird angenommen, dass diese nicht von demselben Elektron-Loch-Paar stammt. Dies ist der Grund für die Intensitätsabhängigkeit der non-geminalen Rekombination. Durch die dickere Schicht wird die Diffusionszeit erhöht und damit auch die Wahrscheinlichkeit wieder zurück an die Grenzfläche zu kommen. Bei der geminalen Rekombination hingegen wird davon ausgegangen, dass diese signifikant ist, solange die Ladungsträger gebunden sind. Dies ist der Fall, solange die Coulombbindungsenergie = �� 2

0� �−ℎ größer als die thermische Energie = ist. Ist der Abstand zwischen Elektron und Loch größer als der La ge i radius au h „ Coulomb-Capture -Radius), welcher durch = definiert ist, so gelten die Ladungsträger als frei und können nicht mehr zu dieser primären geminalen Rekombination beitragen. Der Coulombradius beträgt bei einer angenommenen Dielektrizitätskonstante von 3.5 ungefähr 16 nm. Dies ist in der Größenordnung der dünnsten verwendeten Schicht. Daher sollte die geminale Rekombination dickenunabhängig sein. Da aber auch diese mit dicker werdenden

35 Donor-Schichten zunimmt, muss gefolgert werden, dass die freien Ladungsträger wieder zu ihrem ursprünglichen Partner zurück diffundieren und mit diesem rekombinieren können.

Diese Art von Rekombination wird sekundäre geminale Rekombination genannt und kann die Effizienz der Solarzelle weiter reduzieren.

Dieser Prozess kann genauer untersucht werden, wenn nur ein Elektron-Loch-Paar betrachtet wird. Am einfachsten lässt sich das mit Hilfe einer Monte-Carlo-Simulation realisieren, bei der nur ein Elektron-Loch-Paar erzeugt wird und die Dicke des Donors variiert wird. Zusätzlich kann man diese Ergebnisse mit einem analytischen Modell, welches als Grundlage der in Kapitel 2.2.3 und 2.2.4 beschriebenen Modelle dient, bestätigen (siehe Abbildung 7c). Bei diesen Berechnungen sieht man, dass bei hohen Feldern die Dissoziationswahrscheinlichkeit unabhängig von der Dicke des Donors ist. Dies reproduziert auch die experimentell gemessenen Daten, dass sich der Kurzschlussstrom linear mit der Intensität verhält. Bei kleineren Feldern hingegen spielt die Rückdiffusion von freien Ladungsträgern zur Grenzfläche eine entscheidende Rolle und dadurch auch für den Füllfaktor und die Effizienz der Solarzelle. Bei dünnen Zellen können die freien Ladungsträger schneller extrahiert werden. Aus diesem Grund haben diese nicht mehr die Möglichkeit zur Grenzfläche zurück zu diffundieren und mit ihrem Partner zu rekombinieren (siehe Abbildung 7d). Dies erklärt die erhöhte Effizienz der Solarzellen, bei denen die Donor-Schicht in der Größenordnung des Langevinradius ist.

Diese Ergebnisse erweiterten das Verständnis der für die Effizienz in der Solarzelle wichtigen Rekombinationsprozesse. Es gibt die primäre geminale Rekombination, die die Rekombination von gebundenen Ladungsträgern beschreibt, und die non-geminale Rekombination, welche die Rekombination von freien Elektronen und Löchern beschreibt und hauptsächlich bei hohen Ladungsträgerdichten auftritt. Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass die Rückdiffusion von freien Ladungsträgern zu ihrem ursprünglichen Partner ebenfalls eine große Rolle spielt und die Effizienz signifikant reduzieren kann. Dies kann die Abhängigkeit der Effizienz von der Ladungsträgerbeweglichkeit auch bei niedrigen Anregungsdichten erklären.

Efficient Charge Separation in organic photovoltaics through incoherent hopping

Diese Publikation untersucht die Frage, wie die Ladungsträgertrennung und -rekombination von der Delokalisierung der Ladungsträger, der Dimensionalität des Transportes und der Beweglichkeit abhängt. Dies wird mit Hilfe kinetischer Monte-Carlo-Simulationen untersucht.

Für die in dieser Arbeit verwendete Monte-Carlo-Simulation wurde entweder eine 1-dimensionale Kette oder ein 2-1-dimensionales Netzwerk an Sites angenommen. Auf der einen Seite befindet sich das Donor-Polymer, auf der anderen Seite der molekulare Akzeptor. An der Grenzfläche wird ein Elektron-Loch-Paar erzeugt, in dem sich das Elektron

36 F

Abbildung 8: a) Schematische Darstellung der 1D (obere Hälfte) und 2D (untere Hälfte) der Zweischicht Morphologie, welche für die Monte-Carlo-Simulation verwendet wurde. Jeder Punkt besteht entweder aus einem C60-Akzeptor-Molekül oder einem Donor-Polymer mit unendlich langer Kettenlänge. Die Delokalisation entlang der Kette wurde über die effektive Masse mit berücksichtigt. b) Dissoziationswahrscheinlichkeit als Funktion des Feldes berechnet mit 1D und 2D Monte-Carlo-Simulationen für verschiedene effektive Massen des Lochs auf dem Donor.

auf dem Akzeptor und das Loch auf dem Donor befinden, wie in Abbildung 8a zu sehen ist.

Das Loch kann zusätzlich noch im Potential des Elektrons delokalisiert sein und so eine zusätzliche kinetische Energie besitzen. Elektron und Loch können im Potential des anderen Ladungsträgers, überlagert mit dem elektrischen Feld, einen Random Walk ausführen. Die Sprünge von einer Site zur nächsten Site werden über Miller-Abrahams-Raten beschrieben und zufällig aus allen möglichen Ereignissen ausgewählt. Elektron und Loch können entweder rekombinieren oder an ihren jeweiligen Elektroden extrahiert werden. Genauere Informationen zu der dynamischen Monte-Carlo-Simulation befinden sich in Kapitel 2.3.

Zunächst wird die Auswirkung der Änderung der Delokalisierung, welche durch die effektive Masse beschrieben wird, auf den Trennungsprozess betrachtet. Hierfür wird die feldabhängige Quanteneffizienz des Trennungsprozesses untersucht. Zunächst wird das Elektron stationär gewählt, so dass nur die Änderungen der Eigenschaften des Lochs relevant werden. Außerdem wird zunächst nur ein 1-dimensionaler Transport angenommen. Erhöht man die Delokalisierung des Loches auf dem Polymer, indem man die effektive Masse reduziert, so sind die Änderungen in Abbildung 8b zu sehen. Zunächst reduziert sich die Sättigungsfeldstärke, was mit einer Reduzierung der Bindungsenergie gleichzusetzen ist. Einhergehend damit erhöht sich ebenfalls die Effizienz bei niedrigen Feldstärken. In diesem Bereich wird die Bewegung der Ladungsträger hauptsächlich durch die Diffusion in der gegebenen Energielandschaft bestimmt und weniger über den Drift des angelegten Feldes. Daher kann die Reduzierung der Barriere des Coulombfeldes die Reduzierung der Sättigungsfeldstärke und die Steigerung der Effizienz bei kleinen Feldern erklären.

a) b)

37 Des Weiteren kann der Effekt der Erhöhung der Dimensionalität des Transportes betrachtet werden. Hierfür werden Berechnungen analog zu den oben genannten Überlegungen durchgeführt. Diesmal wird aber ein 2-dimensionales Gitter an möglichen Sites angenommen. Dadurch stehen dem Ladungsträger mehr Möglichkeiten zur Verfügung einen Sprung auszuführen. Man kann in Abbildung 8b erkennen, dass dies einen erheblichen Einfluss auf das Trennungsverhalten des Elektron-Loch-Paares hat. Die Erhöhung der Dimensionalität hat einen ähnlichen Einfluss wie eine starke Delokalisierung, die durch eine effektive Masse von 0.1 me charakterisiert ist. Eine weitere erhebliche Reduzierung der Sättigungsfeldstärke und damit eine Steigerung der Dissoziationswahrscheinlichkeit bei niedrigen Feldern kann erreicht werden, wenn ein 2-dimensionaler Transport in Verbindung mit einer starken Delokalisierung angenommen wird.

Wie in der vorherigen Publikation zu sehen war, wird die Effizienz der Solarzelle ebenfalls stark durch unausgeglichene Mobilität der Ladungsträger bestimmt. So besteht eine starke Feldabhängigkeit, wenn nur ein Ladungsträger als mobil und der andere im Verhältnis dazu als stationär angenommen werden kann. Die Simulationen, die in dieser Publikation durchgeführt wurden, zeigen, dass sobald sich die Beweglichkeiten beider Ladungsträger angleichen, sich die Trennungswahrscheinlichkeit im Diffusionsregime erhöht. Ebenfalls erniedrigt sich die Sättigungsfeldstärke, so dass bei stark delokalisierten Ladungsträgern, 2-dimensionalem Transport und ausgeglichenen Mobilitäten eine feldunabhängige Trennung vorausgesagt wird. Es wurde ein Vergleich zwischen den experimentellen Daten von p-DTS(FBTh2)2, welches in der vorherigen Publikation verwendet wurde, und den Simulationen dieser Publikation durchgeführt. Die gemessene Mobilität ist um zwei Größenordnungen kleiner als die in der Literatur angegebene von C60. Verwendet man diese Information und eine effektive Masse von 0.1 me, so kann mit der 2-dimensionale Monte-Carlo-Simulation die Feldabhängigkeit der p-DTS(FBTh2)2/C60-Solarzelle gut reproduzieren.

Die Daten der Publikation zeigen, dass die Erhöhung der Lebenszeit des CT-Zustandes, einen ähnlichen Effekt hat wie die Erhöhung der Beweglichkeit. Dies ist analog zu der Erhöhung des Produktes aus Lebenszeit und Mobilität im Onsager-Braun-Modell. Dies kann dadurch erklärt werden, dass das Elektron-Loch-Paar während seiner Lebenszeit mehr Versuche hat aus dem wechselseitigen Coulombfeld zu entkommen.

The role of intrinsic photogeneration in single layer and bilayer solar cells with C60 and PCBM

In dieser Publikation wird die Frage beantwortet, welchen Einfluss die Akzeptor-Schicht in der Solarzelle auf das Photostromspektrum hat. Hierbei werden insbesondere der Trennungsmechanismus und dessen Beschreibung dargelegt.

Die Trennung im Akzeptor lässt sich am Besten durch die interne Quanteneffizienz (IQE) charakterisieren, da in diesem Fall nur das Verhältnis aus getrennten Elektron-Loch-Paaren

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zu den Erzeugten betrachtet wird. Dieses Verhältnis kann man berechnen, wenn die externe Quanteneffizienz (EQE) um die Transmission des Glassubstrats und die Absorption der aktiven Schicht korrigiert wird. Die EQE kann gemessen werden, indem der Strom in Abhängigkeit der Spannung aufgenommen wird, wodurch wiederum das Feld in der Solarzelle variiert wird. Da die Messung der Absorption in einer einzelnen Schicht in einer vollständigen Solarzelle schwierig und dadurch sehr fehlerbehaftet ist, wird der Anteil der absorbierten Photonen mit Hilfe der Transfermatrixmethode berechnet. Diese kann bei bekannten komplexen Brechungsindizes , die elektrische Feldstärkenverteilung für verschiedene Anregungswellenlängen bestimmen, so dass die Absorption ortsabhängig

Abbildung 9: a) Optische Dichte von C60 (rote Vierecke) und PC61BM (blaue Kreise) gemessen auf einem Quarzglassubstrat (offene Symbole) und berechnet (geschlossene Symbole). In der Berechnung war die Schicht von C60 bzw. PC61BM, wie in der Solarzelle, zwischen ITO/MoO3 und Aluminium eingebettet. b) Maximale Interne Quanteneffizienz für hohe Felder und c) Coulombbindungsenergie als Funktion der Anregungsenergie für Einzelschicht-Solarzellen.

Die eingezeichnete Linie in c) zeigt die Coulombbindungsenergie ohne Verluste an, bei einer angenommenen elektrischen Lücke von 2.45 eV.

1.8 2.0 2.2 2.4 2.6 2.8 3.0 0

20 40 60 80 100 120 140 160

C60 after 1 year PCBM annealed

C60 PCBM

C60 annealed C60 with BCP

IQEMax (%)

Energy (eV) 650 600 550 500 450

Wavelength (nm)

1.8 2.0 2.2 2.4 2.6 2.8 3.0 0

50 100 150 200 250 300 350

C60 after 1 year C60

C60 annealt C60 with BCP PCBM annealed PCBM

Ebind (meV)

Energy (eV) 650 600 550 500 450

Wavelength (nm)

a)

b) c)

39 angegeben werden kann. Die Brechungsindizes können aus der Literatur entnommen werden. Die gemessenen und berechneten optischen Dichten befinden sich in Abbildung 9a.

Es wurden Einzelschicht-Solarzellen verwendet, um den Einfluss des Akzeptor-Materials C60 und PC61BM zu bestimmen. Es zeigt sich, dass die EQE bei diesen Zellen zweigeteilt ist.

Daraus kann man schließen, dass unterhalb von 2.25 eV zwar Photonen absorbiert werden können, diese aber nicht innerhalb des Fullerens getrennt werden. Oberhalb dieser Kante können zusätzlich Charge-Transfer-Zustände angeregt werden. Diese können leichter getrennt werden und liefern somit einen Beitrag zur Effizienz der Solarzelle. Es wird gezeigt, dass die Effizienz von C60 deutlich besser als von PC61BM ist. Die hier beobachtete Tendenz wird deutlich, wenn die feldabhängige IQE bei zwei unterschiedlichen Anregungsenergien betrachtet wird. Unterhalb der Energiekante zeigen C60 und PC61BM die gleiche Effizienz und oberhalb den schon beschriebenen Unterschied.

Zusätzlich kann gezeigt werden, dass der Beitrag zur externen Quanteneffizienz in Zweischicht-Solarzellen bei Verwendung von C60 nicht vernachlässigbar ist. Dieser Beitrag fällt geringer aus, wenn man stattdessen PC61BM verwendet. Dennoch sollte dieser Beitrag bei der Analyse und Interpretation von Solarzellen, bei denen C60 oder PC61BM verwendet wird, berücksichtigt oder durch Anregung unterhalb des niedrigsten CT-Zustandes ausgeschaltet werden. Die feldabhängen Messungen mit einem kleinen Molekül oder einem Polymer als Donor zeigen, dass es einen signifikanten Unterschied zwischen der Anregung unterhalb und oberhalb von 2.25 eV gibt.

Die Messungen der Einzelschicht-Solarzellen können verwendet werden, um den Trennungsprozess zu modellieren. Hierfür wird analog zu den Arbeiten an Anthrazenkristallen das 1938 entwickelte Modell von Onsager verwendet. Dieses wird ausführlich in Abschnitt 2.2.1 beschrieben. Die entscheidenden Parameter, die durch die Fits der feldabhängigen internen Quanteneffizienz gewonnen werden können, sind der Sättigungswert für die interne Quantenausbeute bei hohen elektrischen Feldern, IQEmax, und die Coulombbindungsenergie des zu trennenden Zustands, Ecoul. Man kann auch hier erkennen, dass die Trennung erst ab 2.25 eV einsetzt. Die unterschiedlich behandelten Solarzellen zeigen fast keinen Unterschied, wohingegen eine deutliche Differenz zwischen C60 und PC61BM für IQEmax zu erkennen ist (siehe Abbildung 9b). Dieses Verhalten bestätigt das schon in den Zweischicht-Solarzellen gesehene Verhalten. Dahingegen kann man keinen Unterschied zwischen den beiden Akzeptoren erkennen, wenn man sich die Coulombbindungsenergie in Abhängigkeit der Anregungsenergie anschaut. Es lässt sich erkennen, dass die Bindungsenergie linear mit steigender Energie sinkt. Dies deutet darauf hin, dass es keinen Energieverlust im Rahmen der Thermalisierung des Elektron-Loch-Paares gibt. Damit ergibt sich die elektronische Bandlücke als Summe von Anregungsenergie und Bindungsenergie (siehe Abbildung 9c). Diese stimmt mit durch andere Techniken bestimmten Werten überein, wenn man die Unsicherheit der einzelnen Methoden berücksichtigt. Regt man oberhalb dieser Energie an, so sättigt die Bindungsenergie auf

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100 meV, was darauf hindeutet, dass die überschüssige Energie über Phononen abgegeben wird. Die Bindungsenergie kann auch in mittlere Elektron-Loch-Abstände umgerechnet werden. Hier lässt sich erkennen, dass der Abstand bei Anregungen oberhalb von 2.25 eV mit steigender Anregungsenergie von ungefähr 2.0 nm auf 2.5 nm anwächst.

Aus diesen Ergebnissen lässt sich ein Bild für die intrinsische Ladungsträgertrennung in Fullerenen ableiten. Werden Fullerene unterhalb von 2.25 eV angeregt, so können die entstehenden stark gebundenen Elektron-Loch-Paare nur an Grenzflächen oder an Fehlstellen getrennt werden. Ungefähr zwischen 2.25 eV und 2.45 eV können eine Serie kalter CT-Zustände angeregt werden, deren mittlerer Bindungsabstand von ungefähr 2.0 nm auf 2.5 nm zunimmt. Durch Änderung des Elektron-Loch Abstands sinkt die Bindungsenergie von 220 meV auf 100 meV. Oberhalb von 2.45 eV relaxieren die optisch angeregten CT-Zustände in CT-CT-Zustände mit einer Bindungsenergie von ebenfalls 100 meV. Um diese Zustände trennen zu können, müssen diese durch thermische Anregung an die Transportzustände koppeln. Diese Kopplung spiegelt sich in IQEmax wider. Der Unterschied

Aus diesen Ergebnissen lässt sich ein Bild für die intrinsische Ladungsträgertrennung in Fullerenen ableiten. Werden Fullerene unterhalb von 2.25 eV angeregt, so können die entstehenden stark gebundenen Elektron-Loch-Paare nur an Grenzflächen oder an Fehlstellen getrennt werden. Ungefähr zwischen 2.25 eV und 2.45 eV können eine Serie kalter CT-Zustände angeregt werden, deren mittlerer Bindungsabstand von ungefähr 2.0 nm auf 2.5 nm zunimmt. Durch Änderung des Elektron-Loch Abstands sinkt die Bindungsenergie von 220 meV auf 100 meV. Oberhalb von 2.45 eV relaxieren die optisch angeregten CT-Zustände in CT-CT-Zustände mit einer Bindungsenergie von ebenfalls 100 meV. Um diese Zustände trennen zu können, müssen diese durch thermische Anregung an die Transportzustände koppeln. Diese Kopplung spiegelt sich in IQEmax wider. Der Unterschied