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7. Sonstige unbebaute Grundstücke

7.1 Infrastrukturmaßnahmen

7.1.1 Flughafen

Der Ausbau des Flughafens Schönefeld zum Flughafen Berlin Brandenburg Willy Brandt BER erforderte großflächige Erweiterungsmaßnahmen. Dabei wurde die Flughafenfläche von ehemals 650 ha auf rund 1.400 ha erweitert. Im Mittelpunkt stand dabei die Ausdehnung der vorhandenen Flugbetriebsflächen. Außerdem sind die Verkehrsanbindungen Straße und Schiene zu realisieren. Im Berichtsjahr wurde der direkte Autobahnanschluss an die BAB 113 fertiggestellt und freigegeben sowie der unterirdische Flughafenbahnhof für die Nutzung von Fern- und S-Bahn errichtet.

In den vergangenen Jahren, intensiv in den Jahren 2004 bis 2007, wurden großflächige Er-werbsvorgänge registriert. Betroffen waren nahezu alle Grundstücksteilmärkte (unbebaute und bebaute Flächen), wobei in den letzten Jahren der Schwerpunkt insbesondere bei ehe-mals landwirtschaftlich genutzten Grundstücken zur Erweiterung der Funktionsflächen lag.

Diese Flächenerwerbsvorgänge sind vollzogen, lediglich die noch ausstehenden Infrastruk-turprojekte zur Anbindung des individuellen und des Schienen gebundenen Verkehrs ma-chen weitere Ankäufe erforderlich.

Inzwischen sind die erforderlichen Baumaßnahmen in erheblichem Umfang vorangeschrit-ten. Dies betrifft sowohl bauliche Aktivitäten innerhalb der Flughafenfunktionsflächen als auch Infrastrukturmaßnahmen im weiteren Umfeld inklusive der daraus bedingten Ersatz-maßnahmen zum Ausgleich der erfolgten Eingriffe in Natur- und Landschaft.

Im Berichtszeitraum wurden keine erwähnenswerten Geld- und Flächenumsätze mehr regis-triert. Diese Aussage bezieht sich lediglich auf Transaktionen, die im direkten Zusammen-hang mit dem Flughafenbau und -ausbau stehen, nicht aber auf Aktivitäten der im Flugha-fenumfeld tätigen Dritten.

7.1.2 Verkehrsflächen

Eine wesentliche Voraussetzung für die Ansiedlung wirtschaftlicher Potentiale ist der Ausbau des Straßen- und Bahnnetzes. Insbesondere gehört dazu die voranschreitende verkehrliche Erschließung im Zusammenhang mit dem Ausbau des Flughafens Schönefeld zum Flugha-fen Berlin Brandenburg BER. Im September 2011 wurde die Sanierung der Bahnstrecke Kö-nigs Wusterhausen - Cottbus abgeschlossen und wieder für den Bahnverkehr freigegeben.

Verschiedene andere Projekte mit überregionaler Ausstrahlung wurden bereits in den Vor-jahren realisiert. So zum Beispiel der Neubau der Autobahn A 113 und die Anbindung der Gemeinde Bestensee an die Autobahn A 13 Berlin - Dresden über die Bundesstraße B 246.

Für den Tourismus der Region sowie die hier lebende Bevölkerung ist der forcierte Ausbau des Radwegenetzes in weiten Teilen des Landkreises von hoher Bedeutung.

Alle Flächen, die weitestgehend mit dem Erhalt bzw. Ausbau des kommunalen, regionalen und überregionalen Straßenverkehrsnetzes im Zusammenhang stehen, werden hier analy-siert. Für den Auswertezeitraum wurden 180 Kauffälle erfasst. Davon wurden sechs Kauffälle auf der Grundlage des Verkehrsflächenbereinigungsgesetzes (VerkFlBerG) registriert. Diese Kauffälle werden von vertiefenden Marktuntersuchungen ausgeschlossen.

Bei der Auswertung der Kauffälle wird nach der Qualität der anzukaufenden Fläche und ihrer künftigen Zweckbindung unterschieden. Ausschlaggebend bei der Preisgestaltung ist die ursprüngliche planungsrechtliche Einordnung der anzukaufenden Fläche. Hohe Preise

wer-den insbesondere für zuvor privat genutzte Baulandflächen gezahlt, welche zum Ausbau eines Verkehrsweges benötigt werden. Die vereinbarten Kaufpreise bewegen sich hier im Wertebereich der Bodenrichtwerte für Bauland.

Autobahnflächen, Bundes- und Landesstraßen sowie Kreis- und Gemeindestraßen, die vor 1945 als solche gebaut wurden, müssen zum Teil noch heute von der öffentlichen Hand er-worben werden. Das betrifft teilweise auch nach 1945 gebaute örtliche Verkehrsflächen.

Käufe im rückständigen Grunderwerb werden auf niedrigem Niveau gehandelt.

Den Kaufverträgen ist nicht regelmäßig zu entnehmen, ob der gezahlte Kaufpreis weitere Ausgleichszahlungen - Nebenentschädigungen - einschließt oder ob sich der ermittelte Quadratmeterpreis ausschließlich auf den Grund und Boden bezieht. Bei Straßenbauprojek-ten mit besonderer Bedeutung werden im Einzelfall auch Preise über dem Preisniveau der anzukaufenden Grundstücksart gezahlt.

Die nachfolgend tabellarisch aufgeführten Werte können nur einen Überblick über das Kauf-geschehen im Landkreis Dahme-Spreewald ermöglichen. Es wurde kein signifikanter Zu-sammenhang zwischen der Größe der anzukaufenden Fläche und dem Preis festgestellt.

Die ermittelten Durchschnittswerte bieten eine grobe Orientierung auf dem Grundstücks-markt und sind bei der Betrachtung des Einzelfalls sachverständig zu hinterfragen.

Tabelle 7-1 Autobahn - Neuerwerb

Anzahl Flächenspanne

Preisspanne,

Durchschnitt €/m² vorherige Nutzung

11 350 - 47.000 0,47 - 1,15

 0,87 land- und forstwirtschaftliche Flächen

Tabelle 7-2 Straßenbau* - Neuerwerb

Region Durchschnitt % vom BRW

BEL RBL BL Bauland, BRW = Bodenrichtwert für Bauland, RBL = Rohbauland

Tabelle 7-3 Straßen* - Rückständiger Grunderwerb Anzahl Flächenspanne

Preisspanne,

Durchschnitt €/m² vorherige Nutzung

68 6 - 1.800 0,10 - 4,17

 0,96 Verkehrsfläche

* Bundes-, Landes-, Kreis- und Gemeindestraßen

Tabelle 7-4 Überörtlicher Radwegebau

Anzahl Flächenspanne

Preisspanne,

Durchschnitt €/m² vorherige Nutzung

4 450 - 1.900 0,15 - 0,39

 0,26 land- und forstwirtschaftliche Flächen

Tabelle 7-5 Schienenverkehr - Neuerwerb

Anzahl Flächenspanne

Preisspanne,

Durchschnitt €/m² vorherige Nutzung

2 36 - 800 32,00 - 41,00

 36,50 Rohbauland, Bauland

7.1.3 Privatwege

Die Auswertung der Grundstücksverkäufe im Bereich der privaten Wege verdeutlicht, dass der Grundstücksmarkt hier durch Einzelverkäufe gekennzeichnet ist. Deutlich wird dies ins-besondere durch die sehr geringe Anzahl an Verkäufen und die deutlichen Preisunterschie-de. Markttransparenz bedeutet in diesem Marktsegment nicht, statistische Masse, sondern Orientierung an einem durch Individualität gekennzeichneten Grundstücksgeschehen. Zu den Privatwegen gehören insbesondere Zuwegungen zu Wohngrundstücken im Innen- und Außenbereich. Privatwege in Erholungsanlagen oder auch gewerblich betriebenen Standor-ten.

In die Auswertung fließen keine Privatwege im Bereich der Land- und Forstwirtschaft ein, da eine Darstellung der Abhängigkeit zum Bodenrichtwert für Bauland hier zu keinem brauchba-ren Ergebnis führt. Im Auswertezeitraum 2011 wurden zwei Verkäufe von privaten Wegeflä-chen im Bereich der Land- und Forstwirtschaft registriert. Das Preisniveau liegt bei 1,50 und 1,86 €/m².

Tabelle 7-6 Private Wegeflächen

Jahr Region Anzahl BRW = Bodenrichtwert für Bauland