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III . Zwei lateinische Chronisten in Spanien unter den Omajjaden

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III . Zwei lateinische Chronisten in Spanien unter den Omajjaden .

An sich ist es eine der denkwürdigsten litterarischen Er¬

scheinungen, daß sich auch unter dem Vordringen und der Herr¬

schaft der Araber in Spanien ein paar Chronisten finden , welche sich der Reihe der Annale « in lateinischer Sprache anschließen. Der erste derselben, der als Fortsetzer des Johannes von Biclaro bezeichnet wird ' ), welcher sich seinerseits an Hieronymus anschloß , ist in der Litteratur der Annalen schon dadurch merkwürdig , daß er nicht allein wie sein Vorgänger die spanischen Könige und die römischen Kaiser vereinigt , sondern diesen als eine dritte Potenz die arabischenChalifen , die er Fürsten nennt , hinzufügt . So sieht er schon Mohammed an , dessen er mit einem Lobspruch

gedenkt : c 12 (S - 432 ) supra ipsos prineipatum tensns Nabmet nomine äo tribu illius gentis nodilissiina natns , pruäens a -moäum vir et alnzuantorum t'uturoruin provisor gestormn , wie der spanische Herausgeber vorsichtig hinzufügt : per arte äel Viabio . Der Continnator vergleicht Mohammed in dieser Hinsicht mit Heraklius . der bei dem syrischen Kriege das Unglück vorausgesehen , seinen Bruder gewarnt , aber bei dem -i selben kein Gehör gefunden habe . Die griechischen Kaiser verliert der Autor niemals aus den Augen , doch folgt er auch da mehr dem Gerücht und der fabelhaften Ueberlieferung .

zj^ Von der mahommedanifchen Geschichte hat er die Auffassung,

1) LoMinu »>eioll itot Obronioon clsl Uivts,i-on8ö (Inoerti auetoi'is sääitio a <t ^oannöln öielarei >8sm ), Florez , Lspaüa sagraäa t. VI . S , 430 ff.

282 Analekten,

daß Mohammed den Westen , Abu Bekr den Osten erobert, Omar aber eine Weltherrschaft ins Auge gefaßt habe . Das wird auf der mündlichen Tradition der Araber beruhen . Denn daß er -auf einer solchen fußte , crgiebt sich daraus , daß er Mekka nach ihren Vorstellungen als den Sitz Abrahams bezeichnet

( e. 41 : axuä Naeon,m, ^.dra-turs , M ixisi rmwut , «lonmm ). Die römischen Kaiser treten in den Hintergrund , die spanischen Könige werden kaum genannt , der ganzeNachdruck liegt auf der moham¬

medanischen Geschichte. Schon an sich muß es auffallen , daß das arabische Principat bei einem lateinischen Chronisten in der ' Reihe der Mächte erscheint , die die Welt beherrschen . Noch bei weitem mehr aber fällt es auf , daß wir bei ihm Nachrichten begegnen, die sich bei den Arabern nicht finden , und doch das Gepräge der Wahrheit tragen . Je kürzer der Continuator über die Gothen und Römer ist , desto ausführlicher wird er über die afrikanischen Angelegenheiten der Araber . Er schildert den Statt¬

halter von Aegypten Abdallah Jbn Saad und widmet dabei auch dem Comes Gregorius ein Wort der Erinnerung ( e. 29 ) ^). Dieser Kampf zwischen Abdallah und Gregor tritt bei dem Continuator deutlicher ans Licht als irgendwo sonst . Noch merk¬

würdiger ist , was er über Jezid I ( o. 33 ) sagt , den er rühmt , während die Araber ihn verfluchen , über Moawija II und be¬

sonders die Thronfolge Merwcms und dessen Friedensschlüsse mit den Griechen berichtet . Theophanes (S . 361 , 10 äs Loor ) erwähnt einen Frieden der Araber mit den Griechen , aber erst unter dem Nachfolger Merwans Abdalmelik , der dabei auf eine frühere Abkunft mit Moawija I zurückgekommen sei. Der Continuator aber unterscheidet sich dadurch von ihm , daß er den Frieden dem Merwan zuschreibt und ihn in eine Zeit versetzt , in welcher der Kampf zwischen Merwan und Abdallah noch nicht entschieden war (Noro -m unius partis rsx paoem n Lonstantino ^ uZusto , Isgatis missis , suxpliciter sibi eonoocii xostulat e. 37 ).

Ein neunjähriger Friede kommt zu Stande , nach welchem alle christlichen Gefangenen ansgeliefert werden , und dem

-1) In chronologischer Beziehung ist die Angabe des Continuator insofern richtig , als er die Niederlage des Gregorius in die Zeit des Kaisers Constans seht; irrthümlich , insofern dieselbe nach ihm unter das Chalifat Mociwijas fallen würde .

Zwei lateinische Chronisten nnter den Omajjadeu . 283

mischenKaiser eine Recognition hauptsächlich in Geld , aber auch noch in anderer charakteristischer Weise bewilligt wird ( o. 37 : yuantitats cmi 'i. soliäoi'um mills integri poncksris xusllirm unam et inulam ^.i'adiLiim villosam Lirieig-in uinrm äiurns ). Ich habe schon in meiner Erzählung den Werth dieser Auf¬

zeichnungen betont . Diesem Chronisten tritt noch ein zweiter zur Seite , Jsidorus Pacensis ^). Die Vergleichung beider zeigt , daß Jsidorus in deu früheren Zeiten den Continnator vor sich hat und großen Theils kopirt . Zuweilen flicht er auch eine Ergänzung desselben ein , z. B . eben bei dem erwähnten Frieden die Behauptung , daß Merwcm sich die Hülfe des römi¬

schen Kaisers ausbedungen habe ( c. 19 ).

Bei den meisten Ereigniffen folgt Isidor dem Continnator beinahe wörtlich . Die Eroberung von Pergamus durch die Sara -ccnen wird bei beiden niit denselben Worten geschildert <Lont . violar . o- 47 . .Ic>-mn . o. 41 ), ähnlich wie bei Nicephorus . Ich deute das nur au ; die Aufmerksamkeit richtet sich unwillkürlich auf das große Ereigniß , die Eroberung Spaniens durchdie Mus¬

lime , das sie beide befchreibeu . Leider sind sie sehr kurz darüber , aber in dem Wirrwarr der arabischen Nachrichten, unter denen die wichtigsten dem Ilm Abd el -Hakemangehören , der Wahrheit uud Dichtung zu vermischenliebt , verdienen die einsilbigen Er¬

zählung von Männern , die nur das wiedergebenwollten , was sie Wußten , die größte Beachtung ,

Bei beiden erscheint die Thronbesteigung Roderichs mehr gewaltsam als rechtmäßig . Der Continnator sagt: üoÄsi-iLus t'urtiin mügis «.nam virtuts ^) Ootnorum invaclit regnum ( o. 43 ). Jsidorus : lioäsrious tnmultuoss regnum Iwrtanw Lenatu in -vaclit ( o, 34 ). Die beiden Angaben widersprechen sich nicht

1) Isiäori I^ esusis episeopi Lpitomv ImpMatorum vsl ^ ralnun lZpIismei'iiles at <zns IIi8psni »ö eliroiia!>rn >>l>ia 8ub uno volumins col -leew . Morez , Lsp -uls , ssgraila t. VIII S .^ 282 ff. Es ist dieselbe Chronik , die Dozy , der an die Existenz eines Bischofs Jsidorus von Beja nicht glaubt ^als die Chronik des Anonymus von Cordova bezeichnet . Weder hierin , noch in der Conjecturatkritik , die er an verschiedenen Stellen versucht , habe ich ihm veiznstimmen vermocht <Iieebereb.es 8ur

I'bistoire st I» Iitter »ture äs I 'IÄpagnv I S . 2 ff .)

2) Die Wendung : t'urtim qu »m virtutv wird von JsidvrnS PacensiS

o. 3. von den Einfällen der Saracenen ins römische Reich gebraucht .

284 Analekten,

durchaus , Sie scheinen beide zu enthalten , daß Roderich durch eine Art von Usurpation den Thron bestieg , in tumultuarischer Verwirrung , aber doch zu einer Macht gelangte , die von den Großen , wahrscheinlich doch auch den Geistlichen , — das scheint der senatus bedeuten zu sollen anerkannt wurde .

Nach dem Continuator sammelt nun Roderich ein Heer gegen die Araber (iulgregatg, vopia exereituum aäversus Grabes äiu sibi provincii>,m oreäitam iueursione vsswntes), wobei nur die Worte äiu sibi xrovineiain ereäitam aussallen , da das König¬

reich doch nicht als Provinz aufgefaßt werden kann . Man könnte auf den Gedanken gerathen , Roderich sei nur Oberbefehlshaber einer Provinz gewesen und habe bei dem Einsall der Araber das durch den Tod Witizas erledigte Königthum an sich gerissen , ein Heer zusammengebracht und bei diesem Conflict sei er umgekommen

s <?ont ,: !w >uo wli ennttietu st xroelio moritur ). Er sügt nur

noch eine Wehklage über das Unglück der Gothen hinzu ; mit diesem kurzen Zusatz aber ist die Sache abgethan . Damit aber konnte sich doch Niemand begnügen . Jsidorus wiederholt den Continuator , nicht jedoch ohneein paar neue Notizen einzuschalten,

sLont .: aägregata eopia exereituum , Isiä ,: ailxregawo enruas exeroitus .) Die Worte provineiam äiu sibi ereäitam hat Jsidorus

( o. 34 ) auch , über den Einfall der Mauren aber macht er deu

Zusatz : una cum Nauris K Nu ^a missis iä est l'arie , ^Vbu ^ara st oeteris , Es würden also Berbern sein , die Musa sandte . In diesem Zusatz liegt die erste Grundlage der späteren Tradition , er verdient alle Rücksicht, da er aus einem gleichzeitigen Schriftsteller stammt . Es würde angenommenwerden müssen , daß Berbern neben Arabern den größten Antheil an der Eroberung hatten . Die Worte ineursione vaswntes werden Von Isidor dahin erweitert , daß die Araber bereits mehrere Städte eingenommen und verwüstet haben ( o, 34 : iilures eivitatcs äevastantibus ).

Auch über die Niederlage und den Tod Roderichs hat Jsi¬

dorus Pacensis Erweiterungen : trimsäuetis promontoriis ss eum eis eonttigenäc» reeeziit. Die Worte bedeuten : man schlug am Borgebirge und zog sich dann zurück . Hier kamen nun andere gothische Heerhaufen zu ihm , aber nicht um ihn zu unter¬

stützen , sondern verrätherischer Weise , um ihm das Fürstenthum zu entreißen , so daß sie aus dem Felde geschlagen wurden und

Zwei lateinische Chronisten»Itter den Omajjadm , 285 der König ficl (iuMto omni Ootlwrum oxoroitu , qui cum vo aomuIautLr lrirmluloutkriills od irinditiooem rs ^ui aäv <z» v >üüi ^i Wenn man bei dem Texte allein stehen bleibt, so würde sich die Combiuation ergeben , daß Roderich Befehlshaber einer Provinz gewesen sei , die zunächst von der Invasion bedroht wurde ; er hätte sich aber hier als König aufgestellt , die Streit¬

kräfte des Reiches zusammengerufen , die auch angelangt seien . So möchte es sich erklären , daß der Rath des Reiches die Er¬

hebung gebilligt habe . Zugleich aber kamen andere Große in der Absicht heran, Roderich zu stürzen . Der Continuator fagt : hiedurch sei der Glanz des Reiches auf die Araber übergegangen : oumis cleeor Kotdoium eo äis in xotestats ^ radum eessit Im

-I >em , Jsidorus Paceusis bezeichnet das mit den Worten : Rode¬

rich verlor das Reich und sein Vaterland , zugleich wurden seine Nebenbuhler getödtet.

Der Continuator v. 45 fügt dann , indem er auf Welid

zurückkommt , einige Notizen über dessen ruhmwürdige Regierung hinzu , wie im Orient so im Occident , wobei Spaniens noch¬

mals gedacht wird . Die Stelle ist beachtenswcrth , weil sie ans Jsidorus Pacensis e. 33 übergegangen ist . Lout . c 45 : In Oociäöntis nuo <iue partidus ro ^num Kotdorum antikem soliciiwtö iirirurtum apucl Lpanias xsr ciueem sui oxoroitus nomiuo Nu ^a uclgrsssus ocloiuuit st reguo ad .jeeto vöLtigalss t'eeit .

Isiä . ? ao. o. 33 : In oeeiäuis o.uocius x ^rtidus reMum Kotdorum -rnticiua soliäitato oous xsr treoontos <iuiixiuirxiutÄ

»unos ad ^ ora ^uadrinxontvsima ad oxorclio et ^rinoipio sui tirmirtum , a-puä His ^anias vsro a, I^iuvigiläo xeno xor eentum

<iua,äraginw annos xireirics uto.ue in asrsm OLLI^ porrsotum xor äuoLM sui oxsroitus nomius Nui-a ^rossum oäomuit et rsjzno adlato veotigalo (oder veotigales ) koeit .

Bei Isidor wird nur die Dauer des Reiches näher bestimmt ; übrigens sind die Worte dieselben .

Die zweimalige Erwähnung des Ereignisses erklärt sich daraus , daß zuerst von dem gothischen Reiche die Rede ist, im zweiten dagegen vom Chalifat . In der ersten bildet die Regierung des Roderich den vornehmsten Gesichtspunkt , in der zweiten die des Welid . Nur bei der ersten hat Isidor kleine Aenderungm hinzugefügt , die jedoch die Ansicht des Continuators

286 Analekten .

bestätigen . Es ist ein Nnglück , daß man bei der Geschichte des Unterganges eines großen Reiches auf ein paar Berichte ange¬

wiesen ist , die eigentlich nur kurzeannnlistische Aufzeichnungen sind und selbst grammatisch ihre Schwierigkeit haben. Einen gewissen Anhalt aber bieten sie doch , da sie nicht geradezu auf den Kriegsberichten der Araber beruhen . Auf seinein Wege fort¬

fahrend spricht der Continnator dann ( e. 47 ) von der zweiten Belagerung Constantinopels , die er dem Maslama zuschreibt , und die in Folge der Gefahren , in die sich derselbe gestürzt hatte , ausgehoben wurde. Dabei gebeult er auch Leos des Jsauricrs

o. 43 : I^eo militaris lliseiMnao oxpertus Lar ^eonis urbom regt -am proporaniidus <zx >>ugim »än,m rei ^udlioi^o u >!>'Iumn >ian <z sizna -ws susvipit,sventra. (vcrgl . Jsid .Pac . 50 >, eine Auffassung, nach welcher Leo erst im Momente des Angriffs von Konstantinopel durch die Saraccnen Kaiser geworden wäre unter Beistimmuug des Senates , — was Jsidorus , wiewohl nicht ohne chronologische Verwirrung , wiederholt . Der Continuator verfehlt nicht , auch von Omar II eine kleine Schilderung zu geben ; er rühmt feine Milde und das Ansehen , in dem er dann » auch bei Auswärtigen gestanden habe (c 49 ). Auch die Thronbesteigung des Chalisen Jezid II und. der Empörung gegen ihn , die von Maslama am

24 . August 720 niedergeschlagen wurde , berichtet der Continnator

( e. 49 ), der das Ereigniß selbst erlebte , ohne der religiösen Dif¬

ferenzen , die hiebei vorwalten , zn erwähnen . Der Continuator sagt nur , daß der Rebell Jezid von einem ganz anderen Stamme gewesensei z seiner Niederlage gedenkt er mit einer gewissen Em¬

phase . Die wenigen Entflohenen verdankten nur der Gnade Maslamas ihr Leben . Jsidorus Pac . hat über Omar II einige Worte aus dem Continuator herübergenommen ( <:. 46 ) : viro -mlo omni piÄölio tan ras donignits -tis et patientiak in rggno sxtitit , ut naetsnus tantus ei Iionor 1s.u8o.us reksratur , ut non solum s. suis , seä st-ism ad oxternis pras eunotis rstroaetis prinoinibus bsatitiostur .

Die Thronbesteigung Jezid II und die Empörung gegen ihn findet sich ebenso bei Jsid . Pac . o. 47 , nur mit der Ab¬

weichung , daß er den Rebellen Jezid leben läßt , indem der Chalif sichdas Weitere vorbehielt . Die arabischen Nachrichten

(Belami IV , S . 264 . Masudi V, S . 455 . Elmacin S . 78 )

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stimmen mehr mit dem Continuator überein . Der Continuator wird anch dadurch von Werth , weil er der ersten Einfälle der Saracenen über die Pyrenäen gedenkt(Cont . c. 51 ). Jezid II starb i , Januar 724 ; und hiemit schließt der Continuator , iudem er der von demselben festgesetzten Erbfolge Hischams und Welids

gedenkt . Die kleine Schrift bleibt unendlich merkwürdig , weil sie das Gepräge der Gleicbzeitigkeit auf der Stirn trägt .

In Jstdorus Pacensis liegtin der Hauptsache nur eine Wieder¬

holung der Schrift des Contiuuators vor , doch sind seine Zusätze keineswegs bloße Interpolationen . Von Jsidorus stammt Alles , was sich auf die Auflegung eines Tributes bezieht , auch die Nach¬

richt , daß Narbonne durch ausgewählte Truppeu besetzt wordensei , gehört ihm an ( o . 48 ). Des Vertrages mit Theodemir , der doch unleugbar ist, gedenkt er allein und nach der Zeit des Con -linuators wird er vollkommen selbständig und die vornehmste Grundlage unserer Kunde . Sehr beachtenswerth ist er über das Auftreten des Berbern Munuza iu Spanien . Conde hat den¬

selben mit Othman JbnAbi Nesa , der eine Zeitlang Mali von Cor -dova war , identificirt , eine Annahme , die dann einen Platz in der Geschichte gefunden und vielfach wiederholt worden ist

(wie von Lembke , Geschichte von Spanien I S . 285 , S - 286

N . 1. Fauriel , Histoirs äs la, Kauls möriäionalö III S . 93 , 100 ff. Romey , Histoirs ä '^ sx ^ ns III S . 99 . Copp6e , Ilistoi ^ ok tiis Lonauest Lx -ün b^ tlw ^ rab -Uoors . 1

S . 425 , 430 ). Nicht mit Unrecht hat man auf die Unwahrschein

-lichkeit, daß ein Berber zum Mali erhoben worden sei, aufmerk¬

sam gemacht, und die Identität der Namen überhaupt geleugnet , namentlich Lafuente y Alcantara in der Lrouologla äs los

(-oberuaäores äs LspsLa , dritter Appendix seiner Ausgabe des Akhbar Madschmua (S . 236 ). Von Othman erfahren wir mit Bestimmtheit , daß er ein Araber aus dem jemenitischen Stamme Kahlan war ' ) ,Jsidorus gedenkt ausdrücklich des Othman (Jbn Abi

1) Makkari bei Gayangos II . S. 28: tbsrs >vsrs not vitntiii ^ in

^ näalus tÄmilies issueä lrom tbs pririeix>!>.l stock (üs.ul » n) tnat äs -rivsS tboir p ^trooxmie XbatÄmi t'rom XtnitÄM, so» ok^VomÄr ...

son ok KkUl -m. "Ao inißbt o.uotö , Äwovz otnsrs tbo Ämiix t'rom

^llicli OtumÄll Ibn ^b! Xesab l^ I-Iiatbümi ), tbs Zovornor ok ^ n

-288 Analektm.

Nesa ) e. 37 , der süns Monate lang das Amt des Mali beklei¬

det habe , ebenso erwähnt er des Munuza (Nrmis ) ausführ¬

lich ( e. 58 ). Es findet sich bei ihm keine Andeutung , daß beide eine und dieselbe Person seien . Von Munuza sagt er ausdrück¬

lich , er sei ein Berber gewesen e. 58 : unus ex Naurorum geute , der sich seiner von den Arabern in Afrika mißhandelten Landsleute annahm und mit Endo in Verbindung trat .

Von Rodericus Toletanus Ilist .^.rab , e .11 finden sich manche Beweise , daß er Jsidorus Pacensis vor Augen hatte ' ). Diesem folgend läßt er in der Schlacht am Tigris den Empörer Jezid zum Gefangenen machen , um ihm später zu verzeihen . Auch über das Verfahren des Al Samah in Gallien und Narbonne wiederholt er die Angaben des Jsidorus . Beim Zug gegen Frankreich flicht er eine Unternehmung gegen Arles ein . Bei der Schlacht von Poitiers aber kommt er auf den Text Isidors zurück , der hier besonders wichtig ist. Karl erscheint bei Isidor als eonsul

5 'raiieiae interioris ^ ustrias , bei Rodericus als eonsul ? ru>noiue et Ssrummae ( v. 14 ). Die folgenden Worte , die bei Isidor sehr dunkel sind, hat Rodericus deutlicher . Jsidorus Paceusis sagt e. 59 : dimioaut geutes sextsnlriolmles in ietu oeuli ut paries immo -dilss permanentes . . . seil Zeus ^Striae mols inemdrorum prue -valiäa et terrea manu per arclrm peetorudiliter ferisntes regem invemum exunimanl . Dagegen Rodericus c 14 : seä gsus

^ ustriue memdiorum praeemiueutiu valiäu et Zeus Zerma.ua

«lalus , vas issueä . Nach Ilm el -Kutija (.lourn . asiat .V.s. t. 8 S .44V) gehörte Othman Ilm Abi Nesa zu denjenigen , die von Abul Khattar , der feit Radschab H. OXXIV , Mai 743 Statthalter von Spanien (Anda -lusien ) war , verwiesen wurden und sich nach Tanger begaben .

I) Auch nach den arabischen Autoren war Othman Ilm Abi Nesa süns Monate Mali in Spanien (Jbn Baschkual und Jbn Chaldun bei Makkari , Gayangos II. S . 36 ). Daß der in dem Text des Jsidorus Parensis e. 57,^wie ihn Sandoval und Florcz , S , 308 geben , den Worten : ^ utuman ad ^ trioanis partibus taeitus properat . Ilie c^uin

-<iue inensidus llispanias Zuberuavit folgende Passus : post o.uos viwm tinivit et inissus est alius ^ utuman nomine . Ilie «zuattuor per Wen¬

ses rsxit tsrram in der Edition von Bergonza nicht steht , und als Interpolation aus Rodericus Toletanus betrachtet werden muß , ist be¬

reits von Lembkc, Geschichte von Spanien I S. 283 bemerkt worden : aus Lafuente y Alcantara (a. a. O. S. 1S4 N. 2) erfährt man , daß der angeführte Satz im t^oäsx Oomplutensis sich nicht findet .

Zwei lateinische Chronisteil nnlerden Omasjadeu. 289 eorcke et coipore pnu ^ umlissinm quasi in iotu oeuli manu

! >>>'n 'u et peetore urckuo Krudes extinxerunl et ipsum l^rggsm )

poreineruut..

Die Schlachtbeschreibung ist dieselbe . Nur hat Roderich die Schilderung des Widerstandes , wobei die Franken mit Eismassen rundlichen werden (sieut nona, ri -zoris glaoialiter unent -strietae ), weggelassen . Aber Roderich ist sehr eingenommen sür die Deutschen. Er sagt ! Fsns (Fermuim eoräe et corpore >n ^ «' -stuntissima , niehr könnte man nicht wünsche ». Wenn nun Jsidorus Pacensis allein gleichzeitige , originale Berichte dar¬

bietet, so drängt sich die Frage auf , ob er nicht über die Entstehung des neuereu Spaniens , die in diese Epoche fällt , eine haltbare Notiz darbietet . Ich glaube eine Stelle hervor¬

heben zn müssen, in der nach meinem Dafürhalten zuerst von dem Widerstande die Rede ist, aus dem sich die Macht Von Spanien entwickelt hat . Sie betrifft die Verthcidigung der in

di> Gebirge geflüchteten Neberreste des gothischen Reiches : denn eben davon rührt Alles her , daß es eine Bevölkerung gab , die

sich nicht überwältigen ließ . Daß sich diese nnn nach der Schlacht von Poiticrs geregt habe , wäre an sich möglich und selbst wahr¬

scheinlich, doch findet es sich bei Isidor nicht . Nach Jsidorus e.

(>N wurde der Nachfolger Abderrahmans Abdalmelik , der aber nicht

etwa als Begleiter desselben und zurückkehrendvvu der Niederlage bei Poitiers geschildert wird , vom Chalifen als Statthalter ein¬

gesetzt : ^ bäalmelie ex nobili t'ainilia super llispaniüm clux mittitur aä priueixulia sussu, ( e. 60 ). Nach einiger Zeit sragt der Ehalif bei ihm an , warum er nichts gegen die Franken thue , so daß sich Abdalmelit bewogen findet , sich zu einem Zug über das Gebirge anzuschicken , <M et od boe monitus prueclietus ^.b

-<i >>uu !ic ^ >>, im 'iimli ,jussn «inars niüil ei in terra I^ravvoruni prosperum evenirvt , aä puguue vietoriam Ztaiim e Lorcluba

> x ! >!(>»« oum om »i manu publieu sulivertere nititur l^ re/iaic ^

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