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Im Dokument Die Benützung (Seite 39-83)

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geee 26. 1.84 - 6.4.84777 26. 1.84 - 6.4.84

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18. 6.84 - 17.7.84 he 18. 6.84 - 17.7.84 3.12.84 - 3.1.85 ee 3.12.84 - 3.1.85 am häufigsten am wenigsten

Abb. 15: Extreme Belegung Von je 12 Boxen in Abhängigkeit deS. Klimas.

MO BAEHR (1984) stellte fest, dass die Randboxen und. die Boxe neben dem Tränkebecken weniger belegt würden. Sie schliesst daraus, dass die Kühe lieber an geschützten Plätzen liegen. ALBRIGHT und TIMMS .(1984) fanden, dass die neben .einem Treibgang iiegenden Randboxen signifikant weniger belegt wurden als die übrigen Boxen und führten dies auf die vermehrte Unruhe an diesen Plötzen zurück: Von- SOMMER und TSCHIRCH (197O)-'wurde be-obachtet, dass von Zugluft betroffene Bdxen und solche, die in "Unruhigen Stallzonen" lagen, überwiegend gemiedeh wurden.

Das. je. nach Jahreszeit der Erhebungsperioden verschiedene Stallklima- und seine. örtliChe Differenzierung "iM Stall haben vermüteich einen. Einfluss auf die BOxenbelegung gehabt. Es spielten nicht nur-Aas Stalikliffia, son-dern noch, andere Fäktoren, wie das Verhalten der Tiere: (zum Beispiel so-ziale Stellung der Tiere im Gruppenverband und* damit Gruppenbindungen);

eine Rolle.

Als Empfehlungen für die Praxis lässen sich ableiten, dass die liegeboxen an sowohl Von ,Zugluft als auch.än von Störungen durch Mehsch oder Tier geschützten Orten zu planen sind, also nicht neben Türen, Treibgängen oder Tränkeeinrichtungen. Randboxen sollen auf der dem Gang zugewandten Seite geschlossen sein (es wäre vorteilhaft, .solche Boxen etwas breiter zu bauen).

3.5 Boxenbelegung durch die sozialen Ranggruppen und die Einzeltiere

Die in diesem Kapitel beschriebenen. Ergebnisse können lediglipi von der Erhebungsperiode vom 7.2.84 bis 9.3.84 abgeleitet werden, in welcher wäh-rend Aes Tages im Abstand von 1,5 Stunden festgehalten wurde, welches Tier in Welcher Boxe lag. Insgesamt wurden an 103 ZeitPunkten Erhebungen gemacht. Das Stehen in den Boxen.wurde nicht 'registriert.

In der Abbildung 16 sind die Boxen gekennzeichnet; in weichen hei der direkten Beobachtung in mehr als 25 .% der Erhebungen bzw. in weniger als 5 % Tiere derselben sozialen Ranggruppe

-40-

In Abbildung 16 zeigt sich, dass -vor allem die gegenständigen Metallboxen (Nr. 67 bis 95) bevorzugt wurden. Die Anzahl bevorzugter Boxen zunimmt, je-höher die Ranggruppe ist. Dies dürfte damit zusammenhängen, dass die ranghohen Tiere (Ranggruppe 1 und 2) weniger in der Auswahl ihrer Liege-boxen eingeschränkt werden als die rangtiefen. Deswegen gibt vor allem das Verhalten der ranghohen Tiere Auskunft über die Attraktivität der verschiedenen LiegeboXen.

Die von Tieren der gleichen sozialen Ranggruppe bevorzugten-Boxen liegen häufig-beieinander, das heisst; sie sind benachbart oder liegen gegenü-ber. Es kommt umgekehrt nie vor, dass eine von Ranggruppe 1 bevorzugte Boxe neben einer von Ranggruppä 3 oder 4 bevorzugten Boxe liegt. Rangtie-fere Tiere meiden es offensichtlich, neben oder gegenüber ranghohen Tie-ren zu liegen. Die Wahl der Liegeboxe hängt also nicht nur von ihrer Be-schaffenheit oder ihrer Lage im Stall ab, sondern. davon, ,ob Tiere der gleichen Ränggruppe in der Nähe liegen.

In Abbildung 16 kommt zum Ausdruck, dass vor allem die wandständigen Bo-xen gemieden wurden. Dies entspricht der schon genannten Feststellung bei den Lichtschrankenerhebungen (s. Kapitel 3.4), dass die bevorzugten Boxen meistens gegenständige Boxen waren. Die Bevorzumg der gegenständigen Boxen ist bei Ranggruppe 4 und über die Gesamtheit er Tiere hochsignifi-kant (P = 0,01).

Wie bereits erwähnt, gibt vor allem das Verhalten der ranghohen Tiere Auskunft über die Attraktivität einzelner Liegeboxen. Diese mieden vor allem die randnahen Boxen des mittleren Querganges, sowohl die Holz- als auch die Metallboxen (Boxen Nr. 15, 17, 21, 47, 49, 51 und 81). Die'mei-sten dieser Boxen wurden sogar von zwei Ranggruppen gemieden, und sie wurden von keiner Ranggruppe bevorzugt. Diese Boxen scheinen folglich für alle Tiere unattraktiv zu sein. Dieses Meiden der randnahen Boxen wurde, wie unter 3.4 beschrieen, auch bei den Lichtschrankenerhebungen festge-stellt. KUCHENHOF (1986) beobachtete, dass in den Randboxen fast aus-schliesslich dieselben Tiere lagen und dass diese einen niederen sozialen Rang hatten.

ermm Ranggruppe 1 Ranggruppe 2 Ranggruppe 3 Ranggruppe 4

I LI

777:2:r

wenig

1,74:42

W8WeenW Mffletiffl,

\

ffl?•

»ieh ffl

›ke.72:.M

21 19

33 31 81 79 69 67

'4'14e 3.4e;

eat

:57= tea

11»»» itUkeeke,

35 37 45 47 93 95

reffl Ranggruppe 1 Ranggruppe 2 Ranggruppe .3 Ranggruppe 4 häufig

Abb. 16: Liegeboxen, in welchen mehr als 25% bzw. weniger als 5% der Fälle. Tiere derselben Ranggruppe lagen (103' Erhebungszeitpunkte).

-42,

Im folgenden wird das Verhalten einzelner Tiere innerhalb der Ranggruppen betrachtet. Dazu ist in den Tabellen 6 bis 9 die Boxenbelegung durch die .Einzeltiere dargestellt. In der Auswahl der Liegeboxen zeigen sich grosse individuelle Unterschiede zwischen den Tieren. Es gibt solche, welche ei-ne bestimmte oder nur einige wenige Liegeboxen bevorzugen, zum Beispiel Tier Nr. 5 (Tab. 6). Andere Tiere bevorzugten bestimmte Boxengruppierun-gem. Diese können durchgehende Boxenreihen sein, zum Beispiel bei Tier Nr. 13 (Tab. 6), oder nur holz- oder metallboxenseitige Reihen, zum Bei-spiel bei Tier Nr. 17 (Tab. 6). Wieder andere Tiere zeigten keine Bevor-zugung von bestimmten Boxen, sondern waren in sehr vielen verschiedenen Boxen anzutreffen, zum Beispiel Tier Nr. 2 (Tab. 6). Entsprechend diesem verschiedenen Verhalten wird im weiteren von boxenstetigen, ortsstetigen und ortsunstetigen Tieren gesprochen.

Dass einzelne Kühe eine Vorliebe für bestimmte Liegeboxen zeigen, stell-ten verschiedene Autoren fest (EICHHORN und SEDLMEIgR 1963, CENA 1964, SOMMER und TSCHIRCH 1970, ALBRIGHT und TIMMONS 1984 und KUCHENHOF 1968).

ANDREAE und PAPENDIEK (1971) beobachteten, dass sich Kühe beim Aufsuchen ihres Liegeplatzes im Boxenlaufstall ziemlich genau zu oriehtieren vermö-, en und dabei eine gewisse Ortstreue zeigen. Sind die bevorzugten Boxen belegt, dann bestehe offensichtlich die Bereitschaft, in andere (auch weiter entfernt liegende) auszuweichen.

Es gibt Liegeboxen, die häufig belegt werden und weniger belegte. In Ta-belle 10 wird die Belegung der zwölf am meisten und der zwölf am wenig-sten belegten Boxen (bezogen auf alle Tiere) miteinander verglichen, wo-bei auf den durchschnittlichen Anteil des Liegens in % der maximal mögli-chen Belegung abgestützt und nach den sozialen Ranggruppen unterschieden wird.

Es zeigt sich, dass es bei allen Ranggruppen Boxen gibt, die bevorzugt und gemieden werden. Je höher jedoch die Ranggruppe ist, desto grösser wird der Unterschied zwischen den zwölf am meisten und den zwölf am we-nigsten belegten Boxen, das heisst desto selektiver wird die Boxenbele-gung. Dies kommt auch in den Tabellen 6 bis 9 zum Ausdruck, wenn.man ver-gleicht, wie oft selektives Verhalten (umrahmte Werte) in den beiden-ranghohen (Tab. 6 und 7) und in den beiden rangtiefen Gruppen (Tab. 8 und 9) vorkommt.

Tabelle .6: Anzahl Boxenbelegungen

Tiere innerhalb der Rariggruppe 1 ;(BOXennuffierierung, s. Abb.. 17) A) Holzboxen

- 45 -

'Tabel 1 e Anzahl Boxenbelegungen . • Tiere innerhalb der Ranggruppe 2 Hol zboxen

- 47 - bachtungen 26

' 20 41 46, 53 23 .16 32 25

pea

ortsstetig unstetig

Tabelle 8:. Anzahi. Boxenbelegungen:

Tiere innerhalb,der RenggruppeA•

'A) Holzboxen

- 49 -

Tabelle 9: Anzahl Boxenbelegungen

Tiere innerhalb der Ranggruppe 4 A) Holzboxen

-51-

B) Metallboxen

Kuh

Tabelle 10: Durchschnittlicher Anteil des Liegens in % der maximalen Be-legung t Standardabweichung in den a) zwölf am meisten und b) zwölf am wenigsten belegten Boxen unterteilt nach Ranggruppen (R6) (direkte Beobachtung in der Zeit vom 7.2.84 bis 9.3.84)

RG 1 2 ' 3 4 Total

a) 25,3 ± 14,0 16,9 t 8,3 15,5 t 6,0 17,0 t 8,0 74,4 ± 4,1

1) *** ** ** * ***

b) 5,2 t 3,6 9,6 ± 6,4 9,5 ± 5,5 11,8 t 5,4 36,0 ± 7,6

1) 1-Test zwischen a) und b): * P = 9,10; ** P= 0,05; ** P = 0,01

Das stärkere selektive Verhalten der ranghohen Kühe dürfte darauf zurück-zuführen sein, dass diese gegenüber den rangtiefen Kühen ein Vorrecht bei der Auswahl der Liegeboxen beanspruchen. Dies wird durch die Tatsache un-terstrichen, dass die rangniederen Kühe mehr in den zwölf am wenigsten belegten Boxen anzutreffen sind als die ranghohen (Tab. 10).

Die ranghohen Tiere sind deswegen eher boxen- oder ortsstetig, während die rangniederen Tiere in der Boxenwahl gezwungenermassen eher unstetig sind: Die Beobachtung von BAEHR (1974), dass eine Liegeboxenreihe vor 'al-lem von ranghohen Tieren bevorzugt wurde, bestätigt diesen Einfluss der Rangordnung auf das Verhalten. Von einer Ueberbelegung des Stalles werden deswegen nach WIERENGA (1982) zuerst die rangniederen Tiere betroffen.

Tabälle 11: Durchschnittliche Häufigkeit des Liegens je Tier unterschie-den nach unterschie-den sozialen Ranggruppen bei total 103 Erhebungs-zeitpunkten

. RG 1' 2 3 4

Häufigkeit 62 58 56 54

Nach Tabelle 11 wurden .häufiger raelohe Kühe. liegend angetroffen als rangtiefe: Eine entsprechende Tendenz der Ranggruppen fand BAEHR (1984,) bei den Liegezeiten. SUSS (1973) stellte dagegen fest, Aass, sich die so-ziale Rangordnung nicht auf die Gesamtliegezeit auswirkt, sondern auf die Häufigkeiten der einzelnen Liegeintervalle. Als Hauptursache sieht er ne-ben der aufgezwungenen Benutzung von unbequemen Boxen das häufigere Auf-suchen des Fressplatzes duräh die 'rangtiefen Kühe:

3.6 Vergleich der Belegung von Holz- und Metallboxen

3.6.1 Einfluss der Könstruktion

Auf die Bedeutung richtig gestalteter Liegeboxen weist unter anderem die Feststellung von BAEHR (1984) hin, dass zu geringe Liegezeiten oder viele auf dem Gang liegende Tiere nicht eine Folge der Ueberbelegung waren, sondern von schlecht ausgebildeten Liegeboxen.

Nach KAMMER und TSCHANZ (1975) braucht es für eine völlig unbehinderte Aufstehbewegung eine Bewegungsfreiraumlänge von 290 cm, und nach TSCHANZ (1977) braucht die freie Seitwärtsbewegung des Körpers beim Abliegen 150 cm und mehr Platz. Die Einhaltung solcher Abmessungen ist in der Praxis nicht möglich. Indem bei der Konstruktion der Liegeboxen der Bewegungsab-lauf der Kühe vor allem beim Aufstehen und Abliegen berücksichtigt wird, können die Masse der LiegeboXen unter den öben genannten Werten liegen, ohne dass am Tier Schäden verursacht werden oder dass sein Anpassungsver-mögen überschritten würde. Geeignete Parameter' zur Beurteilung von Liege-boxen werden von KAMMER (1981) vorgeschlagen.

RIST (1980) berechnet die Liegeplatzlänge in Abhängigkeit von der Rumpf-länge der Kühe, wonach der Autor für Braunvieh eine mittlere Länge von 251 cm und für Fleckvieh von 268 dm vorschlägt. Nach der SCHWEIZERISCHEN TIERSCHUTZVERORDNUNG (1981) müssen Liegeboxen für Milchvieh im Licht (verfügbares Mass für die Tiere) mindestens 1,20 m breit sein. Wandstän-dige Liegeboxen müssen eine Mindestlänge von 2,40 m und gegenstänWandstän-dige ei-ne solche von 2,20 m aufweisen.

Nach JAKOB (1981) sollen die Boxenabtrennungen im Laufstall zwei unter-schiedliche Anforderungen optimal erfüllen: 1. Sie sollen das Tier auf

dem Liegeplatz wirksam steuern, damit dieser nicht verschmutzt wird. 2.

Die Kuh soll beim Abliegen, Liegen und Aufstehen möglichst wenig behin-dert werden. Nach diesen Gesichtspunkten wurden die in Abbildung 5 und 6 dargestellten Holz- und Metallboxen konstruiert. Die Achsmasse der beiden Boxentypen sind gleich. Da jedoch die Metallrohre einen Durchmesser von 5/4" (42 mm Aussenmass) und die Rundholzbalken einen Durchmesser von 10 bis 15 cm haben, beträgt die lichte Breite der Holzboxen nur 1,05 bis 1,10 m gegenüber rund 1,15 m bei den Metallboxen. Von ZEEB (1985) werden 1,05 m zwar noch als zumutbar, aber als problematisch betrachtet.

Sowohl die Holz- als auch die Metallboxen haben eine Strohmatratze Als Unterlage, die je nach Bedarf ausgebessert wird. Nach ANDREAE und PAPEN-DIEK (1971) wurden Liegeboxen mit weichem Bodenbelag von den Kühen täg-lich etwa 4 Stunden stehend und 10 Stunden liegend benutzt, Diese Dauer entspreche dem täglichen Ruhebedarf von Kühen. Weitere Untersuchungen über Eigenschaften von Bodenbelägen und ihren Einfluss auf das Tier Wur-den von WANDER (1971), RIST und MATHYS (1973), BOXBERGER und LASSON (1977), HARPER (1983) und von KELLY et al. (1983) durchgeführt.

Eine weitere Eigenschaft der Strohmatratze als Unterlage im Liegebereich ist neben der Nachgiebigkeit die gute Wärmedämmung bzw. die Selbsterwär-mung. Wenigstens in der kalten Jahreszeit ist dies als Vorteil zu werten (s. Abb. 12 b).

Das Nackenrohr befindet sich in den wandständigen Boxen 1,00 m vor der Wand und bei den gegenständigen Boxen 0,90 m vor der Abschrankung im Kopfbereich in jeweils 1,00 m über dem Liegebett oder in der Länge 140 cm ab Kotkante (Abb. 5). Das Nackenrohr soll erstens verhindern, dass das Tier zu weit nach vorne liegt und ihm dann vorne der Raum zum Aufstehen fehlt. In dieser Funktion wird es unterstützt von einer rund 50 cm vor der Wand montierten (190 cm Liegebett), mit der Strohmatratze (theore-tisch) niveaugleichen Bugschwelle, welche ein Vorrutschen des Tieres im Liegen verhindert. Zweitens soll das Nackenrohr verhindern, dass das Tier mit der Hinterhand in der Boxe steht und das Liegebett verschmutzt. Nach GROTH (1985) können zu niedrig (= 1,10 m) oder zu weit hinten montierte Nackenriegel Anlass zu Widerristschäden sein. Durch den Nackenriegel be-dingte Schäden wurden in den vorgestellten Liegeboxen keine festgestellt.

In der muldenförmigen, weichen Strohmatratze sinken die Klauen des ste-henden Tieres ein, was die praktische Höhe des Nackenriegels erhöht.

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Beim Aufstehen traten die Kühe möglichst weit an den hinteren Boxenab-schluss (Kotkante) zurück: Sqlange sie mit allen Vieren in der Boxe stan-den, mussten sie den Hals stark unter den Nackenriegel' beugen. Es kam vor, dass die Kühe in dieser eingeengten Stellung gleich anschliessend an das Aufstehen koteten oder harnten. Durch das starke Zurückstehen wurde dabei das Liegebett nicht beschmutzt. Die oben gennnanten Masse für den Abstand des Nackenriegels von der Wand und vom Boden sollten nicht über-bzw. unterschritten werden, da das Anpassungsvermögen des Tieres sonst nach unseren Beobachtungen wahrscheinlich überfordert würde. Der Nacken-riegel muss der Tiergrösse der Herde angepasst werden, und mindestens in der Längsrichtung verschiebbar sein.

Um Druckschäden beim Abliegen der Kuh zu vermeiden befindet sich die senkrechte Stütze der seitlichen Abgrenzung ausserhalb des Hüftbereiches der, Kuh. Eine Siütze im Kopfbereich wurde vermieden, damit die Kuh beim Aufstehen und Abliegen den Kopf zur Seite strecken kann. Wichtig ist das untere waagrechte Verbindungsstück zwischen der seitlichen Abgrenzung und der Wand. Ohne dieses Verbindungsstück kam es vor, dass Tiere, welche von anderen aufgetrieben und dabei nach vorne gedrängt wurden, sich beim Auf-stehen zwischen der Wand und der seitlichen Abgrenzung so stark einklemm-ten, dass sie sich nicht mehr aus eigene i- Kraft befreien konnten. Aller-dings sollte das Verbindungsstück so weit über dem Boden sein (Abb. 5), dass die Kühe beim Aufstehen deh Kopf zur Seite strecken können (60 cm).

Der Abstand der unteren seitlichen Begrenzung vom Liegebett beträgt 50 bis 55 cm. (Ab theoretischer Oberkante der Matratze 40 cm). Dieser Ab-stand sollte_ nicht überschritten werden, da sonst die Gefahr besteht, dass das Tier beim Liegen mit dem Becken oder auch bis zur Lende unter diese Abschrankung gerät und sich bei abrupten Aufstehversuchbn schwere Schäden zuzieht. Nach GROTH (1985) besteht diese Gefahr bereits bei einem Abstand von 45 bis 50 cm. Diese Gefahr ist durch die senkrechte Stütze wie bei der verwendeten Metallboxe weitgehend gebannt.

-Die gegenständigen Boxen sind durch ein horizontales Brett auf 60 cm Höhe voneinander getrennt. So können die Kühe zum Aufstehen den Kopf in die gegenüberliegende Boxe strecken.

In den Tabellen 12 bis 14 sind das Stehen, das Liegen und die Summe von beiden in Prozent der Gesamtzeit der einzelnen Erhebungsperioden zusam-mengefasst. Dabei wird unterschieden zwischen Holz- und Metallboxen und zwischen Hauptfresszeiten, Ruhezeit und ganzem Tag.

Ueber den ganzen Tag gesehen und während den Ruhezeiten standen die Kühe in allen Erhebufigsperioden (Tab. 12) meistens sogar hochsignifikant (P = 0,01) mehr in den Metallboxen als in den Holzboxen. Liegend belegten sie jedoch je nach Beobachtungsperiode und Tagesabschnitt mehr die Holzboxen oder mehr die Metallboxen (Tab. 13), wobei einige dieser Unterschiede si-gnifikant sind. Die geringere Breite der Holzboxen scheint demnach keinen Einfluss auf die Wahl durch die Tiere gehabt zu haben. Auch wurde nicht beöbachtet, dass die Tiere in den Holzboxen in ihren Bewegungsabläufen erheblich stärker behindert worden wären als in den Metallboxen.

Beim Stehen und Liegen (Tab. 14) fällt bei Betrachtung des ganzen Tages auf, dass sich die Kühe in der Erhebungsperiode vom 18.6.84 bis 13.7.84 signifikant (P = 0,05) mehr in den Metallboxen und in der Erhebungsperio-de vom 3.12.84 bis 3.1.85 signifikant (P = 0,05) mehr in Erhebungsperio-den Holzboxen aufhielten. Auf mögliche Ursachen für die Unterschiede beim Liegen wird vor allem im Kapitel "Einfluss der Jahreszeiten" eingegangen.

Der Grund für die Bevorzugung der Metallboxe gegenüber der Holzboxe beim Stehen könnte in der verschiedenen Stärke der Boxenabschrankungen liegen.

Dies hat zur Folge, dass die Tiere in den Metallboxen mehr sehen und ei-nen besseren Ueberblick über den Stall haben als in den Holzboxen und könnte für die Tiere ein Grund gewesen sein, die Metallboxen den Holzbo-xen im Stehen vorzuziehen. Im Stehen mag die bessere Uebersicht für die Tiere eine grössere Rolle spielen als im Liegen. Das Stehen in -der Liege-boxe bedeutet Ausruhen, aber mit der Bereitschaft, den Standplatz bei Be-darf, sei es zum Fressen oder zum Ausweichen (rangtiefe Tiere), schnell zu verlassen. Hierzu ist ein durch schmale Boxenabtrennungen möglichst unbehindertes Gesichtsfeld von Nutien.

Aufgrund der Ergebnisse darf gefolgert werden, dass es für die Kühe keine Rolle spielt, ob sie in Holz- oder Metallboxen liegen. Die geringere Breite der Holzboxen hatte keinen Einfluss auf die Wahl des Boxentyps. Es ist aber anzunehmen, dass bei einer weiteren Unterschreitung der Masse

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die Kühe wesentlich behindert würden. Wegen der rePativ, kurzen Stehieit und der zwar signifikanten, aber relativ _geringen Differenz zwischen Hölz- und, Metallboxen ist die Bevorzugung der MetallbOxen 'im Stehen von untergeordneter Bedeutung.

Tabelle 12: Stehen in den Holz. und Metallboxen in % der Gesamtzeit un-terteilt nach den Erhebungsperioden und den Tagesabschnitten

Erhebungs- periode .

• Tagesabschnitte

Ganzer Tag. Hauptfresszeiten Ruhezeiten . Holz- 1) im Winter und im Sommer unterschiedliche Zeiten

:T-Test: *** P = 0,01

Tabelle 13: Liegen in den Holz- und Metallboxen in % der Gesamtzeit un-terteilt nach den Erhebungsperioden und den Tagesabschnitten

Erhebungs- periode

Tagesabschnitte

Ganzer Tag Hauptfresszeiten Ruhezeiten Holz-

1) im Winter und im Sommer unterschiedliche Zelten T-Test: ** P = 0,05, *** P = 0,01

Tabelle 14: Stehen und Liegen in den Holz- und Metallboxen in % der Ge-samtzeit unterteilt nach den Erhebungsperioden und den Tages-abschnitten

Erhebungs- periode

Tagesabschnitte

Ganzer Tag Hauptfresszeiten Ruhezeiten Holz-

1) im Winter und im Sommer unterschiedliche Zeiten' T-Test: ** P = 0,05, *** P = 0,01

3.6.2 Einfluss der Jahreszeit

In der im Kapitel "Einfluss der Konstruktion" dargestellten Tabelle 13 ist die Belegung der Holz- und Metallboxen im Liegen in den einzelnen Be-obachtungsperioden zusammengefasst. lieber den, ganzen Tag betrachtet, la-gen in der ersten und dritten Erhebungsperiode die Tiere mehr in den Holzboxen und in der zweiten Erhebungsperiode mehr in den Metallboxen. Da die erste und dritte Erhebungsperiode mehrheitlich in den Winter fallen und die zweiten Erhebungsperiode in den Sommer, liegt es nahe, den Grund für die unterschiedliche Wahl der Tiere in der Jahreszeit zu suchen.

Die Temperaturen in den verschiedenen Stallbereichen unterschieden sich weder im Winter noch im Sommer so voneinander (s. Kapitel 3.2), dass sie einen Einfluss auf die Wahl der Liegeboxen hätte ausüben können. Aufgrund der ebenfalls in Kapitel 3.2 schon beschriebenen Messungen ist im Sommer auf eine grössere Luftbewegung im Bereich der Metallboxen zu schliessen.

Dies dürfte vermutlich der Grund dafür sein, dass die Tiere im Sommer die Metallboxen mehr belegten als die Holzboxen. Eine vermehrte Luftbewegung bewirkt nicht nur eine bessere Wärmeabgabe der •Tiere, sondern vertreibt

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auch die Fliegen, welche im Sommer für die Kühe zu., einer Plage werden können. Da auf der Seite der Holzboxen die Gruppenbucht der Kälber an-schliesst, ist es möglich, dass es deswegen dort mehr Fliegen hat.

Ein weiterer Faktor bei der Auswahl der Boxen könnte die verschiedene Wärme- .bzw. Kälteabstrahlung von Holz und Metall sein. Dieser Einfluss müsste in weiteren Untersuchungen abgeklärt werden. Da die Boxenabschran-kungen aber keine durchgehenden Wände sind und sich im Inneren des Stal-les befinden, dürfte die verschiedene Strahlung keinen bedeutenden Einf-luss auf das Verhalten der Tiere gehabt haben.

3.6.3 Einfluss del'. Tageszeit

In den Abbildungen 17 bis 19 ist die Belegung der Holz- und Metallboxen (Liegen und Stehen) in den einzelnen Erhebungsperioden » zu ausgewählten Zeiten während eines 24-Stunden-Tages dargestellt. Es sind Zeiten, in welchen eine weitgehende Konstanz des Tierverhaltens angenomen werden darf, nämlich die Ruhezeiten in der Nacht und am frühen Nachmittag sowie die Hauptfresszeiten, die jedoch im Sommer und Winter verschieden waren.

In allen drei Erhebungsperioden waren jeweils in der Zeit von 12.00 bi 14.00 Uhr die Metallboxen mehr belegt als die Holzboxen. Die Bevorzugung der Holzboxen während der Sommer-Erhebungsperiode (Abb. 18) ist jedoch deutlich stärker als diejenige in den Winter-Erhebungsperioden (Abb. 17 und 19). Sie ist ebenso wie zu den Hauptfresszeiten ‘./on 09.00 bis 11.00 Uhr und 15.00 bis 16.00 Uhr hochsignifikant (P = 0,01). Diese starke Be-vorzugung der Metallboxen an den Sommertagen dürfte auf die beobachtete grössere Luftbewegung im Sommer im Bereich der Metallboxen zurückzuführen sein. Bei erhöhten Temperaturen hat die Abkühlungsmöglichkeit durch Kon-vektion einen grossen Einfluss auf den Aufenthaltsort der Kühe.

In allen drei Erhebungsperioden waren jeweils in der Zeit von 12.00 bi 14.00 Uhr die Metallboxen mehr belegt als die Holzboxen. Die Bevorzugung der Holzboxen während der Sommer-Erhebungsperiode (Abb. 18) ist jedoch deutlich stärker als diejenige in den Winter-Erhebungsperioden (Abb. 17 und 19). Sie ist ebenso wie zu den Hauptfresszeiten ‘./on 09.00 bis 11.00 Uhr und 15.00 bis 16.00 Uhr hochsignifikant (P = 0,01). Diese starke Be-vorzugung der Metallboxen an den Sommertagen dürfte auf die beobachtete grössere Luftbewegung im Sommer im Bereich der Metallboxen zurückzuführen sein. Bei erhöhten Temperaturen hat die Abkühlungsmöglichkeit durch Kon-vektion einen grossen Einfluss auf den Aufenthaltsort der Kühe.

Im Dokument Die Benützung (Seite 39-83)