• Keine Ergebnisse gefunden

Hinterfragen von Selbstverständlichkeiten

Mannigfaltiges Potenzial des Sprachlichen Ausdrucks

5.1 Weitere Belege

5.1.7 Hinterfragen von Selbstverständlichkeiten

1) „[…] der mit der kleinen Geige könnte ja schon unterm geigen [sic] marschieren, aber der mit der Bassgeige könnte nicht zu gleicher Zeit marschieren, weil die Bassgeige steht ja am Boden“ (SW 1, Posaunensolo: S. 41, Z. 25-28)

2) „drum kann er auch nicht geigen, das heisst, er könnte schon geigen, aber unterm marschieren kann er net stehn bleiben“ (SW 1, Posaunensolo: S. 41, Z. 29-31) 3) „zwei Stecken zu gleicher Zeit in die zwei Löcher“ (SW 1, Posaunensolo: S. 42, Z.

1-2)

6) „Da passen doch zum Beispiel Nähmaschinen und so was gar net ’nunter!“ (SW 1, Posaunensolo: S. 42, Z. 1)

7) „Glauben Sie, daß ein Uhrmacher, […] auf alle die tausend Uhren hinschaut, […] er schaut nur auf eine, die andern verkauft er an die Leute, die eine Uhr brauchen, einer der keine Uhr braucht, der kauft sich ja sowieso keine.“ (SW 1, Kragenknopf: S. 97, Z. 25-29)

8) „Enden tat das Spiel mit dem Sieg der einen Partei – die andere Partei hatte den Sieg verloren. Es war vorauszusehen, daß es so kam“ (SW 1, FussballL: S. 133, Z. 17-19)

9) „Da begannen die 45 000 Menschen ein 90 000händiges Applaudieren.“ (SW 1, FussballL: S. 133, Z.1-2)

10) „Und alle 45 000 Menschen wären naß geworden bis auf die Haut, die sich ja bei jedem Menschen unter den Kleidern befindet.“ (SW 1, FussballL: S. 132, Z. 28-30) 11) „Das Betasten der Nahrungsmittel zum Zweck der Prüfung ist verboten.“ (SW 1,

Klagelied: S. 133, Z. 36, S. 134, Z. 1)

12) „drückte mich zusammen, daß ich beinahe aussah, wie ein Pfannkuchen, legte mich wieder in das Körbchen“ (SW 1, Klagelied: S. 134, Z. 30-31)

194

13) „wir blieben auf dem Tisch stehen, obwohl wir fast von allen Gästen berührt, zerdrückt und angehustet wurden“ (SW 1, Klagelied: S. 135, Z. 30-31)

14) „diese [die Seele] ist unsichtbar, das ist wissenschaftlich einwandfrei bewiesen, da bei Röntgenaufnahmen, die alle inneren Organe des menschlichen Körpers zeigen, noch nie die Seele sichtbar gewesen ist.“ (SW 1, Jenseits: S. 147, Z. 23-26)

15) „Aber, daß ein Mensch, der bereits das Diesseits verlassen hat, nicht nur im Jenseits, sondern auch im Diesseits und nicht nur seelisch, sondern genau wie er gelebt hat, weiterlebt, habe ich erst im Kino in einem älteren Film gesehen, in welchem ein vor Jahren verstorbener Filmschauspieler seine Rolle heute noch spielt. Es gibt also in unserer Gegenwart zwei Weiterleben nach dem Tod: Eines im Jenseits, und eines im - - Kino.“ (SW 1, Jenseits: S. 149, Z. 34-36; S. 150, Z. 1-4)

16) „Ja, wenn’s aus Holz wäre, hätt’ man’s schon lang einheizen können, aber Stein brennt nicht.“ (SW 1, Tannenbaum II:, S. 211)

5.1.8 Scheinbare Kausalitäten von Sachverhalten – Wahrheitswert

1) „weil immer die Straßenbahn [„Trambahn“ Aquarium II, S. 182 und Aquarium III, S. 184] durchfährt“ (SW 1, Aquarium I: S. 13, Z. 8 siehe auch Aquarium II: S. 182 und Aquarium III: S. 184)

2) „weil in der Straße selber könnt’ man ja nicht wohnen, weil immer die Trambahn durchfährt.“ (SW 1, Aquarium II: S. 182)

3) „Ich hätte ja so ein rundes Aquarium auch haben können, dann wäre aber die Ecke nicht ausgefüllt.“ (SW 1, Aquarium I: S. 13, Z. 19-21)

4) „Das hab’ ich aber erst am andern Tag gemerkt, und ein Goldfisch ist über den Rand geschwommen und auf den Fußboden hinuntergefallen, weil wir in dem Zimmer, wo das Aquarium steht, einen Fußboden haben. Nun hat aber der Fisch am Boden kein Wasser gehabt, weil wir so, außer im Aquarium, kein Wasser im Zimmer haben.“ (SW 1, Aquarium I: S. 14, Z. 10-13; siehe auch Aquarium II: S. 184 und Aquarium III: S. 185)

5) „weil da immer eins [Wasser] d’rinn ist“ (SW 1, Aquarium II: S. 184)

6) „weil in dem Haus, wo wir da wohnen, ist ein erster Stock“ (SW 1, Aquarium II: S.

183)

7) „weil die Hausfrau, die is auch da eingezogen, wo ich wohne“ (SW 1, Aquarium II:

S. 183)

8) „weil’s schon’s Wort sagt, es ist auch eins“ (SW 1, Aquarium II: S. 183) 9) „weil es Milchglas auch gibt“ (SW 1, Aquarium II: S. 183)

10) „weil ich hab ein extra Wohnzimmer wo ich schlaf“ (SW 1, Aquarium III: S. 184) 11) „so ist es aber natürlich noch kein Aquarium, weil so rüber (zeigend) sind auch zwei

Wände und die zwei Wände und die zwei Wände sind an den Ecken zusammengemacht, damit dieselben nicht auseinanderfallen, weil, wenn’s nicht zu samm’ gemacht wären, täten’s immer auseinanderfallen.“ (SW 1, Aquarium II: S.

183)

12) „Damit aber das Wasser nicht rausläuft, deshalb ist der Boden da.“ (SW 1, Aquarium II: S. 183)

13) „weil s’ keinen Halt drinn g’habt haben“ (SW 1, Aquarium II: S. 183)

195

14) „Warum hast du solange nicht geschrieben? – wo Du doch neulich geschrieben hast, daß Du mir schreibst, wenn ich Dir nicht schreibe!!“ (SW 1, Liebesbrief I: SW 1, Aquarium II: S. 21, Z. 30-32)

15) „an Schluss weiss ich schon, aber wenn ich mit’n Schluss anfang werd’ ich zu früh fertig“ (SW 1, Riesenblödsinn: S. 34, Z. 32-33)

16) „für die Gitarre hab’ ich einen Sack machen lassen aus Wachsleinwand – der Sack is immer grösser und grösser wor’n, weil er aus Wachsleinwand war.“ (SW 1, Riesenblödsinn: S. 35, Z. 16-19)

17) „Bei einem Geiger werden Sie nie sehen, dass der, net weil sei’ Geig’n net, weil eine Geige nicht tröpfelt, ausserdem es geigt einer draussen beim Regenwetter, auf der Strasse […]“(SW 1, Posaunensolo: S. 41, Z. 20-22)

18) „»Eisenstahlbeton« das sagt schon das Wort, da gibt’s kein Brechen, so eine Brücke ist ein ewiges Werk. Aber wie die fünf Brücken aus Eisenstahlbeton fertig waren, ist ein Hochwasser gekommen und hat die fünf Eisenstahlbetonbrücken weggeschwemmt.“ (SW 1, Tannenbaum I: S. 51, Z. 23-26)

19) „Die drei hölzernen Isarbrücken sind stehen geblieben, weil die nicht aus Eisenstahlbeton waren.“ (SW 1, Tannenbaum I: S. 51, Z. 27-28)

20) „d’Frauenkirch ist .. nein … die ist noch nicht zammgfalln … warum? weils heut noch dasteht“ (SW 1, Tannenbaum I: S. 51, Z. 32-34)

21) „Und heut stehts noch da, warum? Weils eben noch nicht eingfalln ist = Da sieht man, dass de Leut früher viel mehr können haben und waren nicht so eingebildet“

(SW 1, Tannenbaum I: S. 51-52, Z. 36, 1-2)

22) „Sollten dagegen die Münchner Schlittschuhläufer wegen dem eingetretenen Weißbrotmangel vor Ablauf vorigen Jahres ihre Schlittschuhe nicht doppeln lassen, so sind auf Kosten des Fremdenverkehrs starke, gewitterartige Niederschläge zu erwarten.“ (SW 1, Weltuntergang: S. 98, Z. 34-36, S. 99, Z. 1-2)

23) „Leider aber hat sich der Bürgermeister im Finstern verlaufen, weil am Zeppelin-Luftschiff keine Hausnummer dort war“ (SW 1, Weltuntergang: S. 99, Z. 2-4) 24) „Gestern nachmittags um 9 Uhr sitz ich im Restaurant »zur verfaulten Blutorange«

und weil ich am Tag vorher meine goldene Uhr zum Konditor trag’n hab’, zum reparieren, hab’ ich einen solchen Heißhunger kriegt“ (SW 1, Weltuntergang: S. 98, Z. 6-9)

25) „die leeren Theater […] nur durch das Ausbleiben des Publikums.“ (SW 1, Zwangsvorstellungen: S. 103, Z. 27-28)

26) „Schuld daran – nur der Staat. Warum wird kein Theaterzwang eingeführt?“ (SW 1, Zwangsvorstellungen: S. 103, Z. 28-29)

27) „Kein Schüler würde die Schule besuchen, wenn er nicht müßte.“ (SW 1, Zwangsvorstellungen: S. 103, Z. 31-32)

28) „Nur durch solche eminente Machtmittel kann man den leeren Häusern auf die Füße helfen, nicht durch Freikarten – nein – nur durch Zwang – und zwingen kann den Staatsbürger nur der Staat!.“ (SW 1, Zwangsvorstellungen: S. 105, Z. 30-33)

29) „Nehmen wir einen kommenden Krieg an z. B. zwischen Frankreich und Deutschland – geführt mit meiner Methode. […] langes dickes Drahtseil in der Länge der Zugspitze […]. Die beiden Generalstäbe stehen auf der Schiedsrichtertribüne […] Beginn des kriegerischen Tauziehens […]. Keine Blutstropfen – nur Schweißtropfen – werden bei diesem Kriege fließen! Und hat nun eine feindliche Partei ihren Gegner in ihr Land gezogen, so hat dieselbe 1000 Gefangene gemacht, und somit den Krieg gewonnen. Der besiegte Gegner zahlt die

196

Auslösungssumme (je nach Übereinkommen) für seine Gefangenen. Gesunde – frohe Menschen kehren vom Kriege heim ….! Also – macht aus den kommenden Kriegen große Sportsfeste zum Heile der ganzen Menschheit auf Erden!“ (SW 1, KVWeltpolitik: S. 113, Z. 20-36)

30) „Frau Huber […] drückt mir den Brustkorb ein […] fühl mal das Brötchen an […]

Herr Huber […] hatte sich mit seinem Taschentuch eben die Nase geputzt“ (SW 1, Klagelied: S. 134, Z. 22-28)