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Gruppenangebote für Kinder

Im Dokument Jahresbericht 2017 (Seite 35-39)

1. ZAHLEN UND FAKTEN

1.8 Prävention, Multiplikatorenarbeit, Netzwerk

1.8.1 Gruppenangebote für Kinder

Sozialkompetenzgruppe für Kinder von fünf bis sieben Jahren: „Malen, töpfern, bauen, spielen und sich trauen“

Unter dem Motto „Malen, töpfern, bauen, spielen und sich trauen“ gab es auch in diesem Jahr unsere bewährten Gruppenangebote.

Diese richten sich vor allem an Kinder, die sich im Vorschuljahr befinden oder gerade einge-schult wurden.

Ziel ist es, soziale Kompetenzen auszubauen und das Selbstwertgefühl der Kinder zu steigern. Sehr gute Erfahrungen machen wir damit, eher zurückhaltende, schüchterne Kinder mit den quirligen, selbstbewussten

zusammenzubringen, da beide Charaktertypen viel voneinander lernen können. Im gemein-samen Tun mit Ton und Holz wird die eigene Kreativität gefördert und Selbstwert-gefühl aufgebaut.

Die Kinder bekommen von den anderen Teil-nehmern Anerkennung und lernen sich gegenseitig zu unterstützen, aber auch Frustrationen auszuhalten.

Spielerisch, aber mit klaren Regeln üben sie in der Gruppe auch ihre Gefühle zu benennen und rechtzeitig ein klares „Nein“ zu formulieren wenn Grenzen überschritten werden. Auch das Einüben von Einfühlungsvermögen in den Anderen ist wichtig.

Abb.: Wie geht’s mir heute?“

Wenn die Kinder die „Not im Gesicht des anderen“ erkennen und mit-fühlen lernen, werden sie weniger sprachliche oder gar körperliche Gewalt anwenden, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen, sondern auf andere Kompetenzen zurückgreifen, die ein

„Miteinander“ ermöglichen.

In differenzierten Rückmeldegesprächen be-kommen Eltern am Ende der Gruppe weitere

„Mut tut gut!“

Sozialkompetenzgruppe für Mädchen

Auch im Jahr 2017 fand wieder die bewährte Mädchengruppe „Mut tut gut“ statt, dieses Mal für die Altersgruppe acht bis zehn Jahre. Der thematische Schwerpunkt liegt auf der Förde-rung von Selbstbewusstsein und sozialer Kom-petenz. Angesprochen sind Mädchen, die sich häufig unsicher und ängstlich fühlen und wenig Selbstwertgefühl haben. In einem geschützten Rahmen können sie spielerisch und kreativ ihre Stärken finden und neues selbstsicheres und mutiges Verhalten ausprobieren. Mit abwechs-lungsreichen Methoden (z. B. kreative Ange-bote, Spiele, Teamaufgaben, Entspannungsü-bungen) werden in einer kleinen Gruppe Selbst-bewusstsein, soziale Kompetenz, Team- und Kommunikationsfähigkeit gefördert.

Sozialkompetenzgruppe für Mädchen von elf bis zwölf Jahren in Gilching

Unsere neuen, sehr ansprechenden Räume in der Rudolf-Diesel-Str. 5 in Gilching konnten gleich für die Durchführung einer Mädchen-gruppe genutzt werden. Es nahmen 7 Mädchen im Alter von 11 und 12 Jahren von Oktober bis Dezember 2017 an acht Freitagnachmittagen teil.

Hierfür konnte auch eine sehr erfahrene Honorarkraft gewonnen werden, sodass die Gruppe von zwei Sozialpädagoginnen geleitet werden konnte.

Bei unseren Gruppenangeboten für Kinder und Jugendliche werden mit Hilfe zielgerichteter spielerischer und vielfältiger kreativer Methoden das Selbstbewusstsein und die soziale Kompetenz gestärkt und neue konstruktive Erfahrungen in Gruppenprozessen (eigene Meinung vertreten, Konfliktlösung, etc.) gesammelt.

Der geschützte Rahmen der Gruppe und die positive Stimmung bei den Treffen ermöglicht es den Kindern und Jugendlichen, sich intensiv mit ihren Gefühlen auseinanderzusetzen, sich ihrer bewusst zu werden und ein gutes Einfühlungsvermögen in die anderen Teil-nehmerInnen) zu entwickeln.

Die Mädchen nahmen am Ende neben vielen selbstgestalteten, tollen Kunstwerken auch das Gefühl mit, in der Gruppe akzeptiert und ge-schätzt zu sein.

Prävention und Netzwerkarbeit

„Schiff Ahoi!“: Sozialkompetenzgruppe für Jungen der 2. bis 4. Klasse

Auch dieses Jahr konnten wir wieder eine Sozi-alkompetenzgruppe für sieben- bis neunjährige Jungen anbieten. Zur Anwendung kam unser bewährtes Konzept, das eine Mischung aus ru-higen und lebhaften Aktivitäten in der Bera-tungsstelle und auf dem Starnberger See bein-haltet. In spielerischer und wertschätzender Umgebung sind die Jungs gefordert z.B. ein wichtiges Ziel zu verfolgen, Probleme zu benen-nen und Lösungen zu finden, aber auch im Team gut zusammenzuarbeiten und Konflikte zu meis-tern.

Unter Leitung einer weiblichen und einer männ-lichen Fachkraft trafen sich die Jungen an sechs Nachmittagen zu Spiel- und Bastelange-boten im Haus und übten dabei wichtige soziale Verhaltensweisen und gewaltfreie Kommunika-tionsformen ein.

Der Höhepunkt dieser Gruppe stellte der Segel-törn auf dem alten Jollenkreuzer „Shanty“ dar.

An Bord sind die Jungs gefordert, sich zuverläs-sig an Regeln und Abläufe zu halten. Bei

optima-mit den Beobachtungen aus der Gruppensitua-tion und ihren eigenen Wahrnehmungen ausei-

nandersetzen und konstruktive Anre-gungen mitnehmen, wie sie ihren Sohn in seiner Entwicklung unterstützen kön-nen. Die Erkennt-nisse aus diesen Ge-sprächen sind oft wertvolle Anregun-gen für den weiteren Beratungsprozess.

Der „multikulti“-Mädchenclub in Weßling – ein sozialtherapeutisches Angebot für Mäd-chen mit Fluchthintergrund

Bereits im Dezember 2016 startete eine Gruppe von 11 Mädchen im Alter von 12 bis 15 Jahren aus fünf verschiedenen Ländern, die in Asylbe-werber-Containeranlagen wohnen. Nach viel organisatorischer Vorarbeit und Planung gelang es, eine Gruppe zusammenzustellen, die sich einmal wöchentlich im Jugendhaus in Weßling mit zwei Sozialpädagoginnen der Beratungsstelle traf.

Bereits im Vorfeld hatte sich ein Bedarf für dieses Angebot gerade bei den jugendlichen Mädchen herausgestellt, die oft – anders als die Jungen durch z.B. sportliche Aktivitäten – eher zu Hause in der Familie bleiben und weniger Möglichkeiten zu Kontakten und Anregungen von außen erhalten. In dieser Entwicklungs-phase suchen sie nach Identität, Vorbildern und Freundschaft. Die Erwartungen der Eltern, sowie das kulturelle Spannungsfeld zwischen Heimat und neuem Lebensumfeld in Deutsch-land kollidieren oft mit eigenen Wünschen.

Häufig tragen die Mädchen zudem nicht nur Verantwortung für kleinere Geschwister, sondern auch ein ganzes Päckchen an traumatischen Erfahrungen.

So lag der Schwerpunkt dieser Gruppe darin, einen sicheren Rahmen anzubieten, in dem sich die Mädchen geschützt und wohl fühlen und neue, positive Erfahrungen machen können.

Durch kunsttherapeutische Methoden, Spiele und Musik konnte auch ohne viel Sprache eine vertrauensvolle und herzliche Atmosphäre entstehen, die ihnen half, Gefühle auszu-drücken, den Austausch und gegenseitige Akzeptanz zu fördern, das Selbstwertgefühl zu stärken und viel zu lachen!

Es wurde getöpfert, Collagen und Bilder aus verschiedensten Materialien gefertigt, gesungen, gespielt und gemeinsam gegessen.

Es war sichtbar, dass der „Mädchenclub“ für viele der Mädchen ein Höhepunkt der Woche war.

Die Gruppe traf sich insgesamt neunmal. Es zeigte sich über all die Treffen, wie wichtig es war, die Mädchen jedes Mal persönlich abzuholen und gemeinsam mit ihnen zum Jugendhaus zu gehen. Denn obwohl alle hochmotiviert waren zu kommen, brauchte es dauerhaft viel Einsatz von den Sozialpädagoginnen, um die Gruppe regelmäßig und zu festen Zeiten durchführen zu können.

Wir danken der Gemeinde Weßling, die uns den Jugendraum zur Verfügung stellte.

Prävention und Netzwerkarbeit

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