• Keine Ergebnisse gefunden

4.3 Auswertung der festgelegten Maßnahmen

4.3.2 Grundwasser

Maßnahmen zur Reduzierung der Einträge aus der Landwirtschaft

Zu den Maßnahmen zur Reduzierung der Einträge aus der Landwirtschaft in das Grundwasser gehören die Schlüsselmaßnahmen „Reduzierung der Nährstoffbelastung aus der Landwirtschaft“ (SM 2) und „Re-duzierung der Pestizidbelastung aus der Landwirtschaft“ (SM 3). „Maßnahmen zur Re„Re-duzierung der Bo-denerosion und Abschwemmungen“ (SM 17) werden nur für Oberflächenwasserkörper ergriffen.

Diffuse Nährstoffeinträge stellen die Hauptbelastung für das Grundwasser dar. In den Bereichen mit Lockergestein gelangen diese über das Sickerwasser in die Grundwasserkörper, sofern sie nicht über Dränagen in die Oberflächengewässer geleitet werden. In den Teilräumen mit vorwiegendem Anteil an Festgestein wird der Nährstoffeintrag über das Sickerwasser sowie den natürlichen Zwischenabfluss abgeführt.

Auch Pflanzenschutzmittel werden überwiegend diffus von landwirtschaftlich genutzten Flächen in die Gewässer eingetragen. Der Eintrag von Pflanzenschutzmitteln weist jedoch lokal und saisonbedingt Ein-tragsspitzen in die Oberflächengewässer auf. In die Grundwässer erfolgt der Eintrag meist über die Sickerwässer.

Insgesamt sind ab Ende 2021 Maßnahmen auf einer Fläche von 519 km² zur Reduzierung der Einträge aus der Landwirtschaft in 96 GWK (66 %) vorgesehen. Eine Verteilung auf die Teilräume ist in Tab. 4.9 und in Abb. 4.8 dargestellt. Dabei ist hier zu berücksichtigen, dass zum Teil mehrere Maßnahmen in einem Wasserkörper erforderlich sind. Weiterhin sind Maßnahmen geplant, deren konkreter Umfang zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht festgelegt werden kann und daher qualitativ als LAWA-Maßnahmen-typ für die jeweiligen betroffenen Grundwasserkörper angegeben sind. Ab Ende 2021 betrifft das 122 Reduzierungsmaßnahmen. Diese Maßnahmen werden voraussichtlich zu ca. 50 % auch nach Ende 2027 fortgeführt.

Tab. 4.9: Geplante oder begonnene Maßnahmentypen zur Reduzierung der Einträge in Grundwasserkörper aus der Landwirt-schaft (Stand: 12.10.2020)

LAWA-BLANO Maßnahmentyp

Geplante oder begonnene Maßnahmentypen zur Reduzierung der Einträge in GWK

aus der Landwirtschaft

Werra Fulda/ Diemel Ober-/ Mittelweser Aller Leine Tideweser Gesamt

Reduzierung der Nährstoffbelastung aus der Landwirtschaft (SM 2)

41

Maßnahmen zur Reduzierung der Nährstoffeinträge in das Grund-wasser durch Auswaschung aus der Landwirtschaft

[km²] 2021 509 -- -- 10 -- -- 519

2027 -- -- -- -- -- -- --

SM 2 Maßnahmen, ohne festgelegten

Umfang GWK*

[Anz.]

2021 15 40 15 13 4 11 98

2027 -- -- 8 14 3 11 36

Reduzierung der Pestizidbelastung aus der Landwirtschaft (SM 3)

SM 3 Maßnahmen, ohne festgelegten

Umfang GWK*

[Anz.]

2021 -- -- 4 10 4 6 24

2027 -- -- 4 10 4 6 24

*Anzahl Grundwasserkörper mit geplanten Maßnahmen

Abb. 4.8: Grundwasserkörper mit Maßnahmen zur Reduzierung der Einträge aus der Landwirtschaft (SM 2, 3) (Stand:

12.10.2020)

Maßnahmen zur Reduzierung der Einträge aus dem Bergbau

Maßnahmen zur Reduzierung der Einträge aus dem Bergbau betreffen die Salzbelastung durch die Kali-Industrie an Werra und Weser und sind im detaillierten Maßnahmenprogramm Salz 2021 bis 2027 (FGG Weser, 2020i) dargestellt.

Trinkwasserschutzmaßnahmen

Zu den Trinkwasserschutzmaßnahmen für das Grundwasser gehört in der Flussgebietseinheit Weser die Schlüsselmaßnahme „Trinkwasserschutzmaßnahmen (Trinkwasserschutzberatung, Einrichtung Trink-wasserschutzzonen, Festlegung von Geboten und Verboten)“ (SM 13). Diese finden in Wasserschutzge-bieten Anwendung und zählen zu den ergänzenden Maßnahmen.

Insgesamt sind ab Ende 2021 54 Trinkwasserschutzmaßnahmen zur Trinkwasserschutzberatung sowie Maßnahmen auf einer Fläche von 3 km² Schutzgebietsfläche geplant. Eine Verteilung auf die Teilräume ist in Tab. 4.10 und in Abb. 4.9 dargestellt. Weiterhin sind 63 Maßnahmen vorgesehen, deren Umfang zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht festgelegt wurde. Die Trinkwasserschutzberatung wird überwiegend auch nach Ende 2027 fortgeführt. Für 4 Grundwasserkörper ist der Umfang nach Ende 2027 noch nicht festgelegt.

Tab. 4.10: Geplante oder begonnene Trinkwasserschutzmaßnahmen für Grundwasserkörper (Stand: 12.10.2020)

LAWA-BLANO Maßnahmentyp

Geplante oder begonnene Trinkwasserschutzmaßnahmen für GWK

Werra Fulda/ Diemel Ober-/ Mittelweser Aller Leine Tideweser Gesamt

Trinkwasserschutzmaßnahmen (Trinkwasserschutzberatung, Einrichtung Trinkwasserschutzzonen, Festle-gung von Geboten und Verboten) (SM 13)

43

Maßnahmen zur Reduzierung der Nährstoffeinträge durch besondere Anforderungen in Wasserschutzge-bieten

[km²]

2021 -- -- -- -- -- 3 3

2027 -- -- -- -- -- --

[Anz.] 2021 -- -- 12 18 14 10 54

2027 -- -- 10 18 14 10 52

SM 13 Maßnahmen, ohne festgelegten Umfang GWK*

[Anz.]

2021 14 39 5 1 3 1 63

2027 -- -- 1 1 1 1 4

*Anzahl Grundwasserkörper mit geplanten Maßnahmen

Abb. 4.9: Grundwasserkörper mit Trinkwasserschutzmaßnahmen (Trinkwasserschutzberatung, Einrichtung Trinkwasserschutz-zonen, Festlegung von Geboten und Verboten) (SM 13) (Stand: 12.10.2020)

Maßnahmen zur Vermeidung oder dem Schutz von nachteiligen Auswirkungen

Zu den Maßnahmen zur Vermeidung oder dem Schutz vor nachteiligen Auswirkungen in das Grundwas-ser gehören die Schlüsselmaßnahmen „Anpassung an Klimawandel“ (SM 24) und „Maßnahmen zur Ver-meidung oder dem Schutz vor den nachteiligen Auswirkungen anderer anthropogener Aktivitäten“

(SM 40). „Maßnahmen zur Vermeidung oder dem Schutz vor den nachteiligen Auswirkungen durch Fi-scherei und andere Ausbeutung durch die Nutzung von Tieren und Pflanzen“ (SM 20) werden nur für Oberflächenwasserkörper ergriffen.

Da nicht unbedingt alle Maßnahmen durch die bisher aufgeführten Schlüsselmaßnahmen abgedeckt sind, sind auch Maßnahmen zur Vermeidung oder dem Schutz vor den nachteiligen Auswirkungen an-derer anthropogener Aktivitäten betrachtet worden.

Ab Ende 2021 sind insgesamt 300 Einzelmaßnahmen zur Vermeidung oder dem Schutz vor nachteiligen Auswirkungen in den Teilräumen Fulda/Diemel, Ober-/Mittelweser, Aller, Leine und Tideweser vorgese-hen. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Untersuchungen zu den Auswirkungen des Klimawandels und der Bereitstellung von Förderprogrammen. Die Verteilung auf die Teilräume ist in Tab. 4.11 und in Abb. 4.10 dargestellt. Dabei ist hier zu berücksichtigen, dass zum Teil mehrere Maßnahmen in einem Wasserkörper erforderlich sind. Alle Maßnahmen werden auch nach 2027 fortgeführt. Weiterhin sind Maßnahmen geplant, deren konkreter Umfang zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht festgelegt werden kann und daher qualitativ als LAWA-Maßnahmentyp für die jeweiligen betroffenen Oberflächenwasser-körper angegeben sind. Dies betrifft ab Ende 2021 177 Maßnahmen.

Tab. 4.11: Geplante oder begonnene Maßnahmentypen zur Vermeidung oder dem Schutz von nachteiligen Auswirkungen in Grundwasserkörpern (Stand: 12.10.2020)

LAWA-BLANO Maßnahmentyp

Geplante oder begonnene Maßnahmentypen zur Vermeidung oder dem Schutz von nachteiligen

Auswirkungen in OWK

Werra Fulda/ Diemel Ober-/ Mittelweser Aller Leine Tideweser Gesamt

Anpassung an Klimawandel (SM 24)

509 Untersuchungen zum Klimawandel [Anz.] 2021 -- -- 30 54 42 30 156

2027 -- -- 30 54 42 30 156

Maßnahmen zur Vermeidung oder dem Schutz vor den nachteiligen Auswirkungen anderer anthropogener Aktivitäten (SM 40)

505 Einrichtung bzw. Anpassung von

Förderprogrammen [Anz.] 2021 -- -- 21 54 39 30 144

2027 -- -- 30 54 42 30 156

SM 40 Maßnahmen, ohne festgelegten Umfang GWK*

[Anz.]

2021 45 120 9 -- 3 -- 177

2027 -- -- -- -- -- -- --

*Anzahl Grundwasserkörper mit geplanten Maßnahmen

Abb. 4.10: Grundwasserkörper mit Maßnahmen zur Vermeidung oder dem Schutz von nachteiligen Auswirkungen (SM 24, 40) (Stand: 12.10.2020)