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Im Jahr 2017 hat die JLU ihr neues Gleichstellungskonzept verabschiedet. Das » Gleichstellungskonzept 2.0 der Justus-Liebig-Universität 2017 – 2023. Antidiskriminierung & Chan-cengleichheit, Frauenförderung & Familiengerechtigkeit « ist ein Strategieinstrument zur Sicherung von Qualitätsstandards und zur Weiterentwicklung der Gleichstellungspolitik der JLU. Die Grundlage bildete die externe, formative Evaluierung der Gleichstellungspolitik durch das Center of Excellence Women and Science ( CEWS ) aus dem Jahr 2013. Mit der Integration

des Frauenförderplans der JLU in das Gleichstellungskonzept 2.0 wurden zudem zwei zentrale gleichstellungsrelevante Konzepte der JLU erstmals zusammengeführt. Das Gleichstel-lungskonzept führt den gleichstellungsorientierten Kultur- und Strukturwandel an der JLU fort und überführt ihre lang-jährige Gleichstellungspraxis in eine handlungsfeldorientierte Gesamtstrategie für die kommenden sechs Jahre.

Forschungsorientierte Gleichstellungsstandards der DFG Neben der universitätseigenen Selbstverpflichtung im Rah-men der Zielvereinbarungen bekennt sich die JLU auch gegen-über forschungsfördernden Institutionen wie der Deutschen Forschungsgemeinschaft ( DFG ) zum Thema Gleichstellung.

Durch die Etablierung der Forschungsorientierten Gleich-stellungsstandards hat die DFG im Jahr 2008 ein Instru-ment geschaffen, das personelle und strukturelle Standards für die Gleichstellungspolitik der Hochschulen gesetzt hat.

In jährlichen Abfragen berichten die Hochschulen seitdem über Frauenanteile auf sämtlichen Karrierestufen des Wis-senschaftssystems und verpflichten sich, weibliche Wissen-schaftskarrieren weiterhin aktiv zu fördern und bestehenden Unterrepräsentanzen entgegenzuwirken.

Im Berichtszeitraum brachten verschiedene Mitglieder der JLU ihre Gleichstellungsexpertise in die Arbeit relevanter Gremien ein, etwa einer Arbeitsgruppe der DFG zur Neukon-zeption und Weiterentwicklung der Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards. Die Mitgliedseinrichtungen der DFG erneuerten auf der Jahresversammlung im Juli 2017 ihre Selbstverpflichtung auf die Forschungsorientierten Gleich-stellungsstandards.

GLEICHSTELLUNG

Professorinnenprogramm II, Exzellenzstrategie und Nachwuchspakt des Bundes und der Länder

Seit fast zehn Jahren beteiligt sich die JLU am Professorin-nenprogramm des Bundes und der Länder, in den Jahren 2013 bis 2018 bereits in zweiter Förderphase und mit insgesamt fünf geförderten Regelprofessuren. Das umfangreiche Maß-nahmenpaket zur Förderung der Chancengleichheit wurde in den Jahren 2015 bis 2017 fortgesetzt und der Ausbau der Gleichstellungsstrukturen an der JLU durch die Förderung entsprechend weitergeführt.

Gleichstellungsstandards sind zudem Bestandteil der Exzel-lenzstrategie des Bundes und der Länder, an der sich die JLU im Jahr 2017 in der Skizzenphase erfolgreich beteiligt hat und die zu ihren wichtigsten Herausforderungen in den kommen-den Jahren gehören wird. Die Förderung der Chancengleich-heit ist als eine von mehreren unterstützenden Strukturen im Rahmen der Antragsstellungen in der Exzellenzstrategie von Bedeutung.

Auch im Bund-Länder-Programm zur Förderung des wis-senschaftlichen Nachwuchses war Gleichstellung ein Pro-grammziel der Antragstellung. Das Programm, über das die Tenure-Track-Professur erstmals flächendeckend an den Uni-versitäten in Deutschland etabliert wird, zielt unter anderem darauf ab, Chancengleichheit und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie an den Hochschulen zu verbessern.

Professorinnen an der JLU

Von den 30 Rufannahmen im Jahr 2016 entfielen 13 Rufan-nahmen auf Frauen, die insbesondere auf W3-Professuren oder – im Falle höchst erfolgreicher Nachwuchswissenschaft-lerinnen – auf W1-Professuren ( zum Teil mit Tenure Track ) berufen wurden. Diese erfreuliche Entwicklung hat insbe-sondere beim Fachbereich 01 – Rechtswissenschaft sowie am Fachbereich 04 – Geschichts- und Kulturwissenschaften zu einer signifikanten Steigerung des Frauenanteils an den besetzten Professuren geführt. Am Fachbereich Rechtswis-senschaft ist es gelungen, den Frauenanteil zwischen 2014 ( 14 Prozent) und 2016 ( 28 Prozent) zu verdoppeln. Am Fach-bereich Geschichts- und Kulturwissenschaften entwickelte

sich der Frauenanteil im gleichen Zeitraum von 29 Prozent auf 41 Prozent ähnlich positiv.

Mentoring Hessen.

Frauen in Wissenschaft und Wirtschaft

Nachdem die Konferenz der Hessischen Universitätspräsidi-en ( KHU ) im Jahr 2013 die Grundsatzentscheidung getrof-fen hatte, die drei großen hessischen Mentoringprogramme

» MentorinnenNetzwerk für Frauen in Naturwissenschaft und Technik «, » SciMento « und » ProProfessur « zusammenzuführen Im Februar 2015: Begrüßung der zentralen Frauen- und Gleich-stellungsbeauftragten Dr. Nadyne Stritzke im Amt durch den Prä-sidenten Prof. Dr. Joybrato Mukherjee.

Größere Sichtbarkeit der Frauen- und Geschlechterforschung mit dem Helge-Agnes-Pross-Förderpreis ( v. l. n. r.) : Prof. Dr. Ulri-ke WecUlri-kel, Dr. Nadyne StritzUlri-ke, Preisträgerin Tabea Bodenstedt, Preisträgerin Dr. Karoline Klamp-Gretschel, JLU-Präsident Prof.

Dr. Joybrato Mukherjee, Prof. Dr. Thomas Brüsemeister und Prof.

Dr. Reinhilde Stöppler bei der Preisverleihung im Sommer 2017.

und unter einer gemeinsamen Dachmarke zu vereinen, wurde im Juni 2017 mit einer großen Kick-Off-Veranstaltung an der Goethe-Universität Frankfurt mit » Mentoring Hessen. Frauen in Wissenschaft und Wirtschaft « ein neues Gesamtkonzept zur Frauenförderung durch Mentoringangebote präsentiert.

Über die vier neuen Programmlinien ProCareer.MINT, ProCa-reer.Doc, ProAcademia und ProProfessur, an denen sich die JLU finanziell beteiligt, werden Studentinnen in den MINT -Fächern sowie Doktorandinnen und Postdoktorandinnen aller Fächergruppen gezielt durch qualifizierte Mentorinnen und Mentoren, passgenaue Trainings sowie strategische Netz-werkbildung auf ihren Karrierewegen unterstützt. Im Fokus von » Mentoring Hessen « steht dabei nicht nur die Wissen-schaftslaufbahn, sondern auch eine gezielte Unterstützung in Entscheidungsfindungsphasen, die ebenso Karriereoptionen in der Wirtschaft aufweisen.

Ziel von » Mentoring Hessen « ist es, den Frauenanteil in at-traktiven Fach- und Führungspositionen nachhaltig zu erhö-hen sowie den Dialog zwiscerhö-hen den hessiscerhö-hen Hochschulen, Wissenschaftseinrichtungen und Wirtschaftsunternehmen über einen gleichstellungsorientierten Kulturwandel zu stärken. Mit ihrer Beteiligung an diesem Programm trägt die JLU auch zu einer umfassenden Personalentwicklung bei, die weibliche Nachwuchswissenschaftlerinnen bestmöglich unterstützt und darüber eine gleichberechtigte Teilhabe an sämtlichen Stufen der Karriere fördert.

An » Mentoring Hessen « beteiligen sich derzeit elf hessische Hochschulen sowie elf international agierende Unternehmen und drei außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Da die JLU seit dem 1. Oktober 2016 Sprecheruniversität der KHU ist, obliegt dem Präsidenten der JLU während seiner Spre-cherschaft auch der Vorsitz der Steuerungsgruppe » Mento-ring Hessen «. Die Steuerungsgruppe entscheidet über Ziel-setzung, Ressourcenrahmen und Wirtschaftsplan des an der Goethe-Universität Frankfurt angesiedelten Projekts. Das Büro der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der JLU verantwortet hingegen die hochschulinternen Abläufe und die externe Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung von

» Mentoring Hessen «.

Evaluation der Arbeitsstelle Gender Studies

Im Sommer 2017 fand im Auftrag des Präsidiums eine Eva-luation der Arbeitsstelle Gender Studies der JLU statt, mit dem Ziel, die bisher erbrachten Forschungserfolge objektiv zu bewerten und darauf aufbauend Empfehlungen für die weitere Ausgestaltung einer forschungsstarken und dis-ziplinübergreifenden Einrichtung im Bereich der Gender Studies zu entwickeln. Der Abschlussbericht der Gutach-terinnen und Gutachter wurde im September 2017 vorge-legt; die darin verfassten Ergebnisse und Empfehlungen wurden in den universitären Gremien mit Blick auf eine mögliche inhaltliche und strukturelle Neuausrichtung des Forschungsbereichs diskutiert.

Grenzen in den Lebenswegen von Frauen standen im Fokus am internationalen Frauentag 2017. Gesprächsrunde mit Shikiba Babori, Afghanistan-Expertin, Prof. Dr. Ulrike Weckel und DAAD-Preisträgerin Sinem Özkan ( v. l. n. r.).

Zur Identifikation von zeitgerechten Bedarfen und Entwick-lungsperspektiven sowie zur Definition klarer Zielformulie-rungen wurde 2015, gemäß den Zielen des Entwicklungsplans der Justus-Liebig-Universität Gießen » JLU 2020.2 «, eine strategische Weiterentwicklung des Bereichs Nachwuchsför-derung beschlossen. So wurde 2016 eine neue Abteilung für