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GLAESARI (germ

Im Dokument Die altgermanischen Toponyme (Seite 178-182)

GLAESARI (germ.

GLAESARI (germ.

GLAESARI (germ.----lat. H lat. H lat. H lat. Hyyyybrid brid brid bridbil bil bildung) bil dung) dung) dung)

Referenz: Nom. Sg., Lesarten: A] glesaria die meisten Hss., Glessaria N); 20,13 (Glaesa-riam, Akk. Sg.).

Lokalisierung und Kontext:

Lokalisierung und Kontext:Lokalisierung und Kontext:

Lokalisierung und Kontext: Die Bernsteininsel mit dem germ. Namen Austeravia (s. AUSTERAVI) wurde von den Römern G. genannt. Gemeint ist wohl eine der Friesischen Inseln.

Die Bildung dieses Namens ist durchsichtig. Das Grundwort ist germ.

*glēza- ‚Bernstein’ (TACIT. Germ. 45 succinum quod ipsi glaesum vocant), welches ins Lat. als glaesum ‚id.’ entlehnt wurde (Much Hoops II, 262;

Wenskus RGA 1, 512; Ernout – Meillet 490f.; Walde – Hofmann 604); dazu aisl. gler ‚Glas’, glæsi-ligr ‚glänzend’, ahd. clas ‚Glas’. Abgeleitet wurde der Name dann mittels des typisch lat. Suffixes -aria, das sich nicht selten bei Inselnamen findet (s. FABARI; Rasch 2005, 176). PLIN.gibt an, dass es sich dabei um den röm. Namen der Insel handelt (s. o.); mit Much (Hoops II, 262) hat die lat. Bildung des Namens die Entlehnung des germ.

Wortes für Bernstein ins Lat. zur Voraussetzung.

(FG)

GLAESI (germ.)

Überlieferung: PLIN. Nat. hist. 4,103 (Glaesiae, Nom. Pl.).

LokaLokaLoka

Lokalisierung und Kontext:lisierung und Kontext:lisierung und Kontext: Bernsteininseln, die vor Britannien im lisierung und Kontext:

Meer verstreut liegen.

Much (Hoops II, 262) ist zuzustimmen, dass der Name zu germ. *glēza-

‚Bernstein’ zu stellen ist (s. GLAESARI). Von diesem wurde dann der In-selname mittels Suffix -jō- abgeleitet (s. Krahe – Meid III, § 75). Bedenkt man, dass von demselben Grundwort ein lat. Inselname anders abgelei-tet wurde (mittels Suffix -aria, s. GLAESARI), und dass ein germ. Inselna-me Baunonia mit demselben Suffix abgeleitet wurde (s. BAUNONI), han-delt es sich höchstwahrscheinlich um eine germ. Bildung.

(FG)

Überlieferung: IORD. Get. 4,25 (Gothiscandza, Nom. Sg., Lesarten: gothi-scanza O, gothiscantia B, gothizanza L); 17,94,6 (Gothiscandza, Nom. Sg., Les-arten: gothiscandzam A, gothes andza P, gothiscandzae X Y Z).

Lokalisierung und Kontext:

Lokalisierung und Kontext:Lokalisierung und Kontext:

Lokalisierung und Kontext: Von den Goten so benanntes Land, wo sie unter König Berig aus Scandza kommend gelandet waren; von dort rückten die Goten ins Gebiet der Ulmerugi vor. Vielleicht ist es im Gebiet der unteren Weichsel zu suchen (Rasch 2005, 56).

Kossinna (1897, 287) denkt an eine Verderbnis aus *Codaniska, das er mit dem ON Gdańsk (Danzig) < *Kudan-isku- in Zusammenhang sieht. Das ist unmöglich, weil Gdánsk in der Regel als „gotische Schanze“ etymologi-siert wird, s. u.

Eine Deutung aus dem Gotischen versucht von Grienberger (1895, 173 Anm. 1), der in diesem Namen ein stf. *Gutisk-andi ‚gotische Küste’, bzw. später (von Grienberger 1900, 8) einen lokativischen Dat. zu *Gu-tisk-andeis (got. andeis ‚Ende’; aisl. endir ‚Ende, Rand’) vermutet. Much (1901b, 117; Hoops II, 306) stimmt dem grundsätzlich zu, setzt aber ein swm. *Gutisk-andja- an, welches sich mit aisl. endi ‚Ende, Rand’ decke; als Vergleich zieht er die Landschaftsnamen fries. Nord-endi, langob. Ant-aib

‚Grenz- oder Ufergau’ heran.

Müllenhoff (II, 396) dagegen vermutet eine erfundene Gelehrtenbil-dung, vielleicht von Cassiodor selbst, in welcher bei PTOL. vorgefundene Namensformen modernisiert und nach röm. Denkweise kombiniert worden seien. Reichert (RGA 12, 443) führt weiter aus, dass der Name explizit ‚das gotische Scandza’ im Gegensatz zum eigentlichen Scandza meint; zum einen weist dieser Name den für das Got. zu erwartenden u-Vokalismus nicht auf; zum anderen steht im Gotischen Kalender Gutþiu-da, wörtlich ‚Gotenvolk’, als geographischer Begriff, das das an der unte-ren Donau von Goten bewohnte Land bezeichnet; das zeigt, dass die Go-ten nicht territorial dachGo-ten sondern gentil (s. Reichert 1989, 123); da-her ist Müllenhoffs Vermutung sehr wahrscheinlich. Denkbar wäre es auch, den ON aus *Gutisk-Skandia zu erklären (Wagner 1967, 209, Hach-mann 1970, 120f.; LehHach-mann 158).

(FG) GOTHISCANTI » GOTHISCANDZ

GOTHISCANZ » GOTHISCANDZ GOTHIZANZ » GOTHISCANDZ GRAUONARI » GAUONARI GUNT 2 (

GUNT 2 ( GUNT 2 (

GUNT 2 (ungerm.ungerm.ungerm.)))) ungerm.

Referenz:

Referenz:Referenz:

Referenz: LaN I 402, LaN II 529.

Überlieferung:

Überlieferung:Überlieferung:

Überlieferung: PANEG.LAT. IV,2,1 (Guntiensem, Akk. Sg., Zus., Lesar-ten: †] contiensem M).

Lokalisierung und Kontext:

Lokalisierung und Kontext:Lokalisierung und Kontext:

Lokalisierung und Kontext: Günzburg, vermutlich identisch mit Gun-tia (ITIN.ANT. 250,6; NOT. DIGN.occ. 35,9); s. GUNTI.

(CS) GUNTI (

GUNTI ( GUNTI (

GUNTI (ungerm.ungerm.ungerm.ungerm.)))) Referenz:

Referenz:Referenz:

Referenz: LaN I 415, LaN II 530.

ÜbÜbÜb

Überliefeerliefeerlieferung:erlieferung:rung:rung: ITIN.ANT. 250,6 (Guntia, Abl. Sg.), NOT. DIGN.occ. 35,9 (Guntia, Nom. Sg., Lesarten: guritia C); 35,20 (Guntiae, Gen. Sg.).

Lokalisierung und Kontext:

Lokalisierung und Kontext:Lokalisierung und Kontext:

Lokalisierung und Kontext: In der NOT. DIGN.occ. ein Militärlager in Rätien, im ITIN.ANT. auf einer Route von Augsburg zum mons Cetius. Heu-te Günzburg an der Günz (Berger 1993, 119) im bayerischen Schwaben.

Der Ort ist wohl nach dem Fluss benannt.

Rasch (2005, 193) vergleicht zum Stammelement z. B. a. 1017 Gundissa, Kr. Wetzlar (Förstemann – Jellinghaus II,1, 1139, Holder I 2044).

Greule (1973, 50) stellt fest, dass eine Identifizierung der Günz, eines rechten Nebenflusses der Donau, mit dem Gunsinus rivus (s. Greule l. c.) nicht möglich ist.

Es besteht wohl kein Zusammenhang mit germ. *gunþ-jō (ahd. gun-da*, asächs. gūth-ia*, anord. gunnr, usw.) ‚Kampf’ (Orel 2003, 146) < idg.

*gwhn̥-tí- (IEW 491f.). Anders Kleiber (1973, 37, 51), der den ON für germanisch hält. Sims-Williams (2006, 185) folgt dagegen Reichert (LaN) in der Bestimmung des Toponyms als ungermanisch. Delamarre (NLC 162), deutet G. als keltisch und übersetzt als ‚Ort des Guntios’.

(CS) GURITI » GUNTI

GUTHAL (germ.) GUTHAL (germ.) GUTHAL (germ.) GUTHAL (germ.)

Referenz:

Referenz:Referenz:

Referenz: LaN I 415, LaN II 531.

Überlieferung:

Überlieferung:

Überlieferung:

Überlieferung: PLIN. Nat. hist. 4,100 (Guthalus, Nom. Sg., Lesarten: gy-thalus A, goth- a, gutt- d); IUL.SOL. 20,2 (Guthalus, Nom. Sg., Lesarten: gut-talus R, gutthalus C N).

LLLLooookakakalikalililissssieieieierung und rung und rung und rung und KontextKontextKontextKontext: Unidentifizierter Fluss in Germanien, vielleicht der Pregolja / Pregel (s. CHRONI 2), der bei den Goten Guthalus geheißen haben könnte (Müllenhoff II, 19, 209, 351; Much, Hoops II, 304;

Hennig 1936, 12; Rosenkranz 1953, 287). Der Pregel ist allerdings zu wenig wichtig, um bei PLIN. genannt zu werden, daher vielleicht die Oder (LaN I 415); dann wäre derselbe Fluss gemeint wie mit Suebus (s.

SUEB 3 (PTOL.,MARC.ausPTOL.). Wolfram (RGA 22, 180) meint allerdings, der G. müsse östlich der Weichsel geflossen sein, weil die Aufzählung von O nach W erfolge.

Nicht mehr aufrecht erhalten wird die etymologische Deutung von G.

als „Gotenfluss“ (s. Timpe RGA 13, 229); ähnlich Kretschmers Deutung (1937, 84f.: ‚der Gote’; dagegen Krause 1968, 6). Die ansprechendste Er-klärung stammt von Krahe (1955, 109ff.): ‚der Gießer’, schwundstufig zu got. giutan, ahd. giozzan usw. Kritisch äußerte sich dagegen Timpe (l. c.), Krahes Deutung trage zur Sacherklärung nicht bei. Formal handelt es sich um ein Nomen agentis mit Suffix -la- / -lō- (Krahe – Meid III, 87 b 2), das im Germ. vorwiegend mit Bindevokal -i-, hier jedoch mit -a- als Bin-devokal, wie auch in Vacalus (s. VAHAL 1) auftritt. Zur gleichen Wurzel idg. *g̑heu̯- (IEW 447f., LIV2 179) stellt Gutenbrunner (1936d, 462) den FlN und vergleicht griech. χύτλoν ‚Waschwasser’.

(CS)

GUTTAL »GUTHAL GUTTHAL » GUTHAL

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