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467 168 geschlossene und andere nicht zu bestimmten Ständen Gehörige

Im Dokument Das Inland Eine Wochenschrift (Seite 96-104)

giebt es 462 m. und 274 w. in Dorpat. Die Zahl der in Dorpat belegegenen K r o n s - G e b ä u d e beträgt 26 steinerne und 12 hölzerne, der Communal - Gebäude 9 steinerne und 1? hölzerne, der Plioat - Gebäude 172 von Stein und 863 von Holz. Von den letzteren sind 2 steinerne und 6 hölzerne im kaufe des Jahres 1858 neu aufgeführt. I m Ganzen giebt es also 20? steinerne und 832 hölzerne, zusammen ll»39 Ge-bäude. Die Zahl der Kaufladen ist 6 2 ; es bestehen Hieselbst 2 l zünftige Haukwerks-Aemter, außerdem noch mehrere s. g.

incorporine Meister, welche solche Gewerbe, für die sich hier noch keine Aemter gebildet haben, betreiben. Die angegebenen kaufm. Capitlllien sind 192,000 R. S . M . . I n der Stadt werden Ü8U Pferde, 360 Stück Hornvieh, 58 Schaafe, 290 Schweine und 30 Ziegen gehalten. Stutereien und Schafe«

reien bestehen hier am Orte nicht.

D o r p a t . Der Livl. S chafzüchter.Verein hat in seiner letzten General-Versammlung beschlossen, circa 100 Me«

r i u o - B ö c k e von Proatgütern durch Vermittelung des Nig.

Fabrikyauses A . G. T h i l o in die Gouvts Tambow, Poltawa, Charkow u. s. w. versetzen zu lassen, um dadurch der veredel-te» Schafzucht im Inneren des Reichs eine größere Ausdeh-nung zu geben. — Die seit dem Jahre 1848 angeordneten Flachömarkte (am 4. und 5. Febr., so wie am 1. und ü. Novbr.) hatten sich im vorigen Jahre eines bedeutenderen Zuspruchs zu erfreuen. Der dirsj. F e b r u a r - M a r k t ließ sehr viel zu wün-schen übrig, indem Verkäufer fast gar nicht erschienen waren und die bedungenen Partieen schon vorher andere Absatzwege gefunden hatten. — Auch in D o r p a t haben die alten bür-gerlichen Nahrungs-Nameu, dcu Hausmarken des Mittelalters nicht unähnlich, indem Schild und Firma des Kaufmanns die Abbildung und Verkörperung seiner landläufigen Bezeichnung bewahren, von ihrer früheren Geltung verloren. „Der alte Hirsch", vom „jungen Hirsch" zusehends überflügelt, der „Hase", der „ B ä r « , der „ I l t i s " ziehen sich mit der fortschreitenden Clvilisation der Esten von der Bannmeile der Stadt immer mehr in das ihnen eigenthümliche Wald-Nevier zurück.

D o r p a t . Am 26. Febr. wurde zum V r . mcli. pro.

movirt H r . Oswald Chomse lgeb. zu Goldingrn den 14. März 1832), gewesener Zögling des Gymnasiums zu M i t a u . Die von ihm gegen den D r . m«l1. A . B ö t t c h e r , den Professor Dr. S c h m i d t und den Präses Prof. Dr. B u c h h e i m ver-theivigie Inaugural-Disscrt. ist betitelt: De l i » t i o „ o , yua «e ll»be»lit ox^<lulu atyuo acillum ItÄkoli^licum in orKgllismo

»liimaliuln <jj>.!<i. 38 S . 8. und 6 Thesen. Herr 1)r. me«l.

Chomse hat hier in den Jahren 1852—1857 Physik und Medicin studirt.

D o r p a t . Zum diesjährigen J a n u a r - M a r k t e waren angeführt verschiedene Wanten für den Betrag von 434,080 Rubl. Eilb. und wurden davon verkauft Waaren zum Betrage von 144.585 Nbl. Süb. Die Anzahl der angereisten Kauf-leute betrug 76, davon 18 aus S t . Petersb., 10 aus Neval, 3 aus Moskwa, 2 aus Dstaschkow, 4 aus Twer, 22 aus Riga, 3 aus Iaroßlaw, 3 aus Mitau, 1 aus Tuckum, 1 aus Wladimir, 3 aus Pernau, 1 aus Werro, 5 aus Dorpat selbst.

Unter den Angereisten war 1 Kunsthändler aus S t . Petersb.

und 1 aus Neoal, l Händler von Heiligenbildern aus Wladimir, ein Optiker aus Mirou, I Kaufmann mtt Nuss. Spitzen aus S t . Petersburg, 3 mit Coufitüren aus Rrval, S t . Petersburg und Twer. Die Uebrigen hatten Galanterie- und Modewaaren, Herrenwäsche, Kurzwaaren, Mauufactur'Waare,,, Stiefel- und Schuhwerk, Leinewand, Pelze, Eeioenwaaren, Handschuhe, Näh-nadeln, Fayence. Droguerie-Waaren, Posen, Fleck.eife, Bürsten, Mül>en, Sirohwaaren, wollene Waaren, Parfümerien, Posa-mentier .Waaren feilzubieten. — Erst seit 30 Jahren besteht

«iue obrigkeitliche Controle über den Absatz auf dem Jahrmärkte, indem auf Anregung des Ministeriums des Innern die ersten zuverlässigen Nachrichten einoerlangt worden sind. Seit dem ist von Jahr zu Jahr mit Berechnnng des Betrages der

(Hierzu ei»«

Mkethe für Buden und Absteigequartiere, mit Hervorhebung der Abgaben für die öffentlichen Casscn und der übrigen ge»

schlich vorgeschriebene» Leistungen der Iahrmarktsgäste größtcn-theils in diesen Blättern der Bericht gedruckt worden. Eine .vollständigere und genauere Zusammenstellung aber ist von der Redaction des Journals des Ministeriums der inneren Ange-legenheiten zu erwarten. — Der Uhrmacher Nech ^un., seit Kurzem in der Ritterstraße etablirt, verdient den Dank aller Bewohner Dorpats für seine, das nächtliche Duukel erhellende, die Nachbarschaft erfreuende, hellergläuzende Kunstuhr.

D o r p a t . Zur Steuer der Wahrheit kann bemerkt werden, daß auch bei der Steuer-Verwaltung Unterstützungen an Arme ausgetheilt zu werden pflegen, jedoch aus solchen Fonds, welche durch die Steuer-Verwaltung dem Armenwesen zustießen und daher eigentlich von der Verwaltung des letzteren zu vertheilen sind. Jedenfalls enthält das Allerhöchst restätigtc Provincial-Rccht der Ostsee-Gouvernements in Übereinstimmung mit den daselbst aufgeführten Quellen der städtischen Verfassung und mit den betreffenden Darstellungen von S a h m e n , Ga-d ebusch. B u n g e unGa-d AnGa-deren (s. ai-t. 697 — 703 Ga-des I. Theils.

Behörden-Verfassung) die auch in der I. Fortsetzung keineswegs modificirte vollständige Organisation der hiesigen S t e u e r V e r w a l t u n g , so wie des hiesigen E t a d t A r m e n C o l l r -gi u m s , dessen höchster Vorstand der jedesmalige Justiz-Bürger-meister als O b e r - A r m e n » P r o v i sor ist. Wenn nun auch die gegenwärtige Verfassung und Verwaltung des Armenwcsens, so weit es Sache der Commune ist, den meisten Gliedern des Orts-Puvlikums uicht hinlänglich bekannt sein mag, so ist und bleibt das verfassungsmäßige O r g a n der staatlich-polizeilichen, von der politischen Gemeinde ausgeheuden Armenpflege der Vorstand des A r m e u w c s e n s . Beiläufig noch zwei gelegentliche Bemerkungen. Die b ü r g e r l i c h e und k i r c h l i c h e Gemeinde waren nach alter Stadt-Verfassung keiuesweges getrennt: im Präses des Naths und ehemaligen Stadt-Consistoriums gi-pfelte vielmehr die ganze kirchlich-hierarchisch-politisch-polizeiliche Gewalt der Etadtgemeinde. — Die A r m e n h ä u s e r lagen ehemals au den Endpunkten der Stadt „ach der S t . Peters-burgschen und R'gaschrn Seite. Seit der P a u l u c c i scheu Ober-Verwaltung wurden sie dem Centrum der Stadt und dadurch auch dem Herzen der Gemeinde näher gerückt; ihre örtliche-Lage ist jedenfalls so beschaffen, daß sie Vertrauen ein-flößen können.

D o r p a t . Nach einem Allerhöchsten Befehle sollen die K r o n s g ü t e r Zinteichof im Pernauscheu Kreise, Alt- und Neu-Casserih, Tammenhof, Hahnhof:c. meistbietcnd verkauft werden.

Die Güter-Geschichte des Dorpatschen Kreises gewinnt auch nach den Forschungen von v. Hagemeister und v. Tiesen-h a n s e n durcTiesen-h die neuerdings im ArcTiesen-hive der eTiesen-hemaligen Dorpat-Pernauschen Oeconomie-Verlraltnng aufgefundenen Do-cumente eine neue.Grundlage. Gs wird daher sehr interessant sein, von Zeit zu Zeit auch in diesen Blättern die Materialien zur Livl. Güter-Geschichte näher benutzt zu sehen. — Bei dem Verkaufe von K e r g e l sind z. V . eine Menge von älteren Guts-Documeuten zum Vorschein gekommen, deren Benutzung der Nedaction bereits zugesagt ist. Das Liv-, Est« und Kurl.-Urkundenbuch, die Liv- und Estl. Vritflade v. B u n g e unv v. T o l l , die Sammlungen zur Geschichte der Liol. Landgüter v. v r . A. B u c h h o l t z in Riga, P a uckers Vorarbeiten zur Estländischeu, Fr. u. N u r h ö w d t u s Materialien zur Desel-schen Güter «Geschichte, v. K l o p m a n n s fleißige Arbeiten zur Kurl. GüterChronik, »ach dessen Tode herausgegeben v. K a l l -meyer, selbst die Vorarbeiten zur Zusammenstellung der Nach-richten über die Besitz-Veränderungen auf dem Patrimonial-Ge«

biete der Stadt Riga von 1225 bis hkezu (v. Th. V . ) haben den«

selben Zweck, die Keuntuiß des vaterländischen Grundes und Bodens bis in daS älteste Dunkel der Geschichte und bis in das innerste Wesen des Territorial-Compleres und Feudal-Nexus aufzuhellen. Am vollständigsten wird gegenwärtig Est-land repräsentirt. Die vollständigen Ausgaben des „ l i ü e r Beilage)

169 Beilage zu Nr. 9 des «Inlands". 170

cen8U5 V2nl2<:" (nach Langebecks, S u h m s uud G. M . K n ü p f f e r s Ergänzungen — und von der K o p e n h a g e n er Gesellschaft) unv vor Allem v. N r e o e r u s , Studien zur Ge, schichte Liv-, Est - und Kurlands (Erster B d . Dorpat 1858) haben eine Bahn gebrochen, die nur immer wieder auf's Neue betreten zu werden braucht, um Vollständiges zu Tage zn fördern.

D a r p a t . Der Verein zur gegenseitigen Versicherung gegen Hagelschäden in Bioland hat am 20. Januar seine Ge-ll e r a l - V e r s a m m l u ng gehalten. Auf t» Gütern, die zum Verein gehören, smd im Laufe des vorigen Sommers Hagel«

schaden vorgekommen, und sind die Besitzer reglemeutsmäßig entschädigt worden. Das Ziuses-Zius-Capital des Vereins zur Versicherung gegen Hagelschäden für Winterkorn betrug am 30. Nov. v. I . 23.962 Rbl. 20. Kop. S'lb., das für Sommer-korn 63U3 R. 95 Htop. S . Es wurde von der Versammlung bestimmt, die Interessenten tarau zu erinnern, daß am 25. I a u . 18^^ der Beschluß gefaßt worden ist, den 8 l ? des Reglements, in welchem es heißt, daß imr^ die Durchschnitts - Erndten bei der Versicherung der Felder gegen Hagelichären aufgegeben weiden sollen, in seiner gan;en Kraft zn erhalten. Wenn die Versicherung nur t h e i l weise gewünscht w i r d , ist Solches ausdrücklich auszusprechen. Ergiebt sich bei Taxation des Schadens, daß die Aussaat größer, als die Versicherung ist, so sollen die üderschüssigeu Lötstellen abgezogen werden. Ein-gaben über veränderte Wirthschaften in Erndten und Aussaaten sind bis zum I . M a i nach einer bestimmten Form an die O b e r - V e r w a l t u n g zu richten. Diese besteht aus dem I ) r . mel!. Aug. v. S i v e r s ;u Alt-Kusthof als Präsidenten, dem Laudratl, W . v. S t r y k zu Vrinkeuhof und d«m dim.

Kirchspielsr. Ed. v. O e t t i u g e » zu Iensel als Beisitzern.

Secr.: dim. GardeCap. W . v. H e h n . Districts-Verwalter sind,: im Nigischcn: Art.-C^p. v. S c h e i n v o g e l zu Alteuwoga, Coll.-Natd Dr. B r e h m zu Ayasch; im Wolmarfchen: dim.

Lieut. v. L a n t i n g zu Kemmershof; im Weudenschen: Graf S i o e r s zu Prauleu, Ass. v. G r ü u e w a l d t zu Rameishof:

im Walkschen: dim. Art.°Cap. und Ritter Baron Ceumern zu Tirsen, Kirchspielsrichtcr A . v. Zöckell zu Adsel-Neuhof;

in, Dörptscheu: Ass. Nie. v. D e t t i u g e u zn Ludenhof und Ernst v. S i v e r s ;u Walguto j im Werroscheu:'Gustav v.

S a m s o n ;u Uelzen und N . v. R o t h zu Hahuhof; im Fcllinschcu: t i m . Cap.-Lieut. H . v. S i u e r s zu Heimthal und Kirchspielsr. u. L a t r o b e in Woisek; im Pcruauschcu: Kirch-spielsr. Baron U n g e r n - S t c r u b c r g zu Taarahof.

W e n d e n . Herr Iegor v. S i v e r s , noch unlängst unser Gast zu dem, in de« ersten Tagen des Februars hier ab-gehaltenen, Kreistage des Adels, hat Wenden, wie es war, wie es ist, und vielleicht nach alleudlicher Eröffnung der neuen, uns mit P s k o w verblutenden, Chaussee sein wird, in ten verschie-denartigsten Beziehungen geschildert, jedoch die musikalische Seite noch nicht geuug hervorgehoben. Wenigstens beurkunden die gehaltvollen, sowohl in Blättern des Auslandes, wie in der Ria.. Ztg. erscheinenden, Berichte über hiesige Aufführungen und Leistungen, daß W e n d e n sich mit vielen Städten von größerem Umhange würdig messen kann. Ein wcseutlicbes Ver, dienst gebührt hierbei dem Lehrer- und Schüler-Kreile der seit einem Menschcnalter in unselcr unmittelbaren Nähe bestehenden Privatlchranstalt des H r n . l)r. A . H o l l ä n d e r auf Birkenruh.

L e m s a l . Am 3. Fcbr. feierte unsere Stadtgemeinde das Verdienst des, seit 25 Jahre« im Amte stehenden, Steuer-buchhalters, H r n . Alex. S c h m i d t , durch ein, in der Vurger-musse veranstaltetes, Festmahl, welches ihm zu Ehren die G l i e - ' der der Nachs und beider Villen und viele Orts-Einwohner gaben. Herr Rathsherr H e ß verlieh den Gefühlen der Auwe-senren allgemeinen Ausdruck durch eine angemessene Tischrede.

Wer die Ituhen und Sorgen des Berufslebens eines städtischen

^teucrduchhalters kennt, der wird auch hier mit den-Worte»

«nseis großen Dichters ausrufen.- D e m V e r d i e n s t e seine K r o n e n !

E s t l a n d .

N c v a l . Das Handelshaus M a y e r H 0 « . hat für Estland die Ageutur landwirthschafllicher Maschinen von den Herren Richard G a r r c t H S o n s übernommen. Diese M a -schinen haben jpeciell in Liolanv bereits bedeutenden Absatz ge-funden. Die Bedingung der Bestellung ist nunmehr die. daß H des Betrags bei Ertheilung der Oidre und z bei Empfang der Maschinen bezahlt wird. Der Aufschwung der Laudwirthschaft in unserer Provinz gewinnt von Tage zu Tage größere Bedeu«

tung. Daher ist die Empfehlung des von Herrn Prof. C.

S c h m i d t in Dorpat aualysirten Peruanischen Guanos der Herren A. G i b b s H Oo. in London (!1^ N . S . per Sack coutaut) unt> des Thorleuschen Viehfutters (27 Rbl. per Kiste von 448 Paqnet eout., nach Eröffn. der Navig. 25 N.) zu beherzigen.

N e v a l . Am 25. Febr. o. wurde in der vaterländi-schen gelehrten Gesellschaft ein Vortrag: „ Ueber das Erzie«

huugöwcsen in den Iesuiteuschulen" gehalten.

Z l e v a l . Auf Anordnung des Herrn Nitterschaftshaupt-manns sind die Glieder der Ritterschaft dazu aufgefordert wor-den, während des März-Monats, hier in Neval zu Kreistagen zusammenzutreten. S o werden denn die Zahlungs- und Zäh-lungs-Termine unserer Crcdit-Casse, unserer Familien.Häupter und Landwirthe auch zu Factoreu der inneren Entwickelung des Kreiswohles sich gestalten! D a das Land aus vier Kreisen besteht und der Landtag zunächst eine allgemeine Vereinigung ker Kreistage bildet, so ist von den gegenwärtigen B e r a t u n -gen indirekt das Wohl des Landes abhängig. — Auch unsere städtischen Gilden'Corporationen begehen im M ä r z , und zwar die große Kaufmannsgilte herkömmlich am Freitage nach La»

tare ihre Wahlversammlungen; bei der S t . Canuti - Gilde findet die allgemeine Wahl-Versammlung 3 Wochen vor Fast-nächten statt.

N e v a l . Die, zur Vermeidung des Schleichhandels mit B r a n n t w e i n zwischen der Estläuvischr» u»d FlMiläudischen Küste auf Vorstellung des Herrn Finauz-Mi»isters und gemäß dem Beschlüsse des Comitos der Herren Minister Allerhöchst neu bestätigten Regeln werden von dem, in Riga erscheinenden, Baltischen Voten l N r . 20 vom 19. Februar) publicirt. Hier-nach ist der Chef des Neoalschen Zollbezirks die beaufsichtigende Instanz für die, sowohl währcuo der EchiUahrt, als im W i n -ter von einem Küsteupuukte der Provinz zum anderen zu ver»

führenden, Quantität«' Spiritus und Branntwein. Zu jedem Transporte muß ein Grlnubuiß-Schein ausgenommen werden.

— Auch auf dem Eise sind Sicherhcits- uud Beobachtungs-Maclßregelu zur Verhinderung des überhandnehmende» Schleich-handels augrordnct. — Fragen von bedeutendem Interesse für sämmtlichc Hausbesitzer des Domes haben in. der letzten Zeit zu mehreren außerordentlichen Bcrathschlagungen derselben geführt. Es ist interessaut, wie der letzte große vaterländische Krieg von 1853—56 hier auch die Einwirkung geäußert hat, daß verschiedene mittelalterliche Institutionen, welche bisher weder auf dem Wege der Legislatiou, noch auf dem der Administra-tion definitiv geordnet worden waren, erst mit dem letzten

«Pariser" Frieden auch ihre friedliche Lösung fauden. B e i uns hilft dazu eine gute „ A u s s p r a c h e « , nämlich nicht des Deutscheu an uud für sich, sondern die verfassungsmäßige Aus-einandersetzung der Betheiligten, also eine A r t von Estl. Bei-trag zu l ) r . G u t z e i t s Liol. Idiotikon.

K u r l a n d .

M i t a « . Die Thätigkeit des hiesigen F r a u e n - V e r e i n s

«rhält in N r . 19 des Baltischen Boten eine ausführliche Be-sprechung, aus welcher wir hervorheben, daß die Bemerkuna richtig sein mag, wie M i t a n bei einer Gesammt-Bevölkerung von 2 3 , ( M Einwohnern verhältnißmäßig viel mehr für sein Armenwesel! thut, als manche andere Stadt von gleichem U n ^

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fange, weil '/» der hiesige» Population auf die Hebräer kommt, deren Gemeinde-Verwaltung, Steuer- uud Armenwesen von der Christlichen Wohlthätigkeits-Pflege streng geschieden ist, so daß eigentlich nur die Christliche Zmei-Drittheil-Portion der Grsammtbevölkeruug als armeufreundlich — sei es im Geben oder im Empfangen — gerechnet werden kann. Die Lotterie am 7 (von ten Frankfurter Looseu sehr verschieden) im großen Clubbsaale ergab bei 168 Gewinnsten, unter denen sich auch Darbringungen der K a i s e r l i c h e n F a m i l i e befanden, 7 l 3 Rbl. Silb. Das Vetmögen des, bei seiner Gründung im Jahre 182l bloß 1l20 Rbl. S . besitzenden, Frauen-Vcreius bettagt jetzt "«000 Nbl. Silb.

Der W o h l t h ä t i g k e i t s - V c r e i n der hiesigen Ebräischen Nothleidenden besitzt eiu Capital von 1202 Rbl. Silb., und hat im o. I . ungefähr 400 Nbl. S . ver-thcilt, wovon 300 N . 3 . aus der Korobka geflossen sind.

Dorsteher waren die Herren; A. D a n z i g e r , I . Israetsohn, B . D . F r i e d mann, A. S . Tambour er, V . Amber und I . L. Falk.

I m Laufe des Januar sind bei der Deutschen St. Trini-tatis-Gemeinde !3 Kinter getauft, 5 Paar copulirt, 9 Per-sonen gestorben. (Wie groß ist tenn die Anzahl ter bei ler Let»

tischen, bei der Rechtgl.-Griechischen, bei der Röm.-Cath. Kirchen-gemeiude Getauften, Copulirten, Gestorbenen und die Zahl der Geburten, Hcirathen und Todesfälle bei den Ebräcrn gewesen ?) P c p e n h o f . Für die unglücklichen Familien der sieben, bei der versuchten Rettung der Mannschaft des Preußischen Schiffes U r a n i a an unserem Strande verunglückten Fischer sind bloß hei der Ned. der Nig. Ztg. bis znm 2 l . und 22. Febr.

aus Riga und von anderen Orten l ! 9 ? Nbl. 2? Kop. S . eingegangen, h'ezu noch von 2 kleinen Mädchen aus ihrer Spar-büchse 50 Kop. S i l b . ' M . uud von einem Uugenauutcu 2 Nbl.

73 Kop. E . zur Complet., desgl. ! 0 N. S , also ein Capital von 12ltt Nbl. 50 Kop. Sild., durch die moralische Macht der Presse bei deren Organen für Notleidende niedergelegt. Die Redaction drr Mäuschen Zeitung hat zuletzt am l 7 . Februar über eme, aus Ct. Petersburg empfangene, Summe von 25 Nubel Silber und am 19. über einen Weitrag aus Goldingen von 41 N. 40 Kop. S . berichtet. Die Ge,ammt-Summe ist zwar noch nicht festgestellt j eö läßt sich aber au-nchmen, daß aus diesen Provinzen uud aus dem Innern des Reichs bis liiczu ungefähr 2000 Nbl. S . für diesen menschen-freundlichen Zweck von verschiedenen Gebern dargebracht worden.

Umer Kurläutisches patriotisches Bewußtsein und das t e i l -nehmende Herz unserer Landsteute nah und fern wird aber gewiß zum freudigsten Dankgefühle und lebhaftesten Enthusiasmus für Throu uud Reich gestimmt, wenn wir so eben erfahren, daß auch I h r e M a j e s t ä t , Unsere A l l e r g n a d i g s t e F r a u « u d K a i s e r i n M a r i a A l e x a u d r o w n a l?5 Nbl.

Silb., so wie Seine Kaiserliche H o h e i t der P r i n z P e l e r v o n O l d e n b u r g 100 Nbl. Silb. und verschiedene Privatpersonen aus St. Petersburg audere Beiträge an den Kurl. Gouv.-Chef für unsere armen Fischer-Familien übersandt haben. Heil dem K a i s e r h a u s e !

Hl. L i t e r a r i s c h e s .

Unter der Ueberschrift: „Zur B a u e r « f r a g e " bringt Nr. 39 der Deutschen S t . Pctersb. Ztg. einen Aufsaß über die Gntwickelung der bäuerlichen V e r h ä l t n i s s e in L i v l an d, dessen Tendenz ist: die Aufmerksamkeit auf den gün-stigen Zustand der in den letzten Jahren (seit 1649) in L i v .

! a n d veräußert«» Vauerländereien zu lenken. M i t einer ge-wissen Ironie gegen die couservativen Grundsätze der Preuß.

Kreuz.Ztg. wirb in diesem Aufsätze nachzuweisen versucht, dah die Erfahrungen aller Länder, z . V . Preußens, Dänemarks, verschiede»« Gegenden M i t t e l ' und Süd'Drutschlands,

Frank-reichs, Nord ^Italiens trotz Verschiedenheit ter Zeit und der Nationalität bei eintretendem Grund-Eigeuthum des Vanern eine sehr bedeutende Vermehrung des Fleißes und der Intelli«

genz des letzteren zum Vorschein gebracht haben. M i t Hervor-hebung des Verdienstes des Gründers, des verst. Aandraths, späteren Lanimarschalls Hamilcar Varvn Fölkersahm um die L i v l . V a u e r - N e u t e u b a n k wird dieses Institut als die Basis der neuen Zustände Livlauds hingestellt, die Einrichtuug desselbeu wol auch im Hinblicke auf die Gntwickclung der bäuer-lichen Verhältnisse im Innern des Reichs geschildert und der Fleiß und die Arbeitslust der jetzigen bäuerlichen Grund-Eigen-thümer hervorgehoben, welche in ihrem frühereu Zustande als Fröhner und Verpächter von einer i-ationelleu Lcmdwirthschaft noch Nichts wußte», dagegen jetzt die neueren, Wirthschafts-Metholen mit einer Emsigkeit und einem Flei'ße betreiben, welche zu den schönsten Erwartungen für die Zukunft nicht nur des Bauernstandes, sondern auch der übrigen, „eben ihm in Livland bestehenden Stände, berechtigen müssen.

Die b ä u e r l i c h e n V e r h ä l t n i s s e L i v l a n d s haben auch in der Moökwaschen Zeitung ihre ausführliche Bespre-chung gefunden, indem ein Artikel in derselben die Resul-tate der Maßregeln zur Verbesserung des Zustandcs der Livl. Bauern in Folge der Agrar - Verordnung von 1849 bespricht. Dieser Artikel ist in demselben Geiste verfaßt, in welchem die in N r . 39 der S t . Pctcrsb. Deutschen Ztg.

enthaltene Darstellung sich ausspricht. Auch die wissenschaft-lichen gediegenen iNesultate der, im vorigen Jahre in Dorpat erschienenen Magistcr-Diss. des sich gegenwärtig im Pfkowschen Gouv. auf den Gütern des Hofraths Dr. meä. V o g e l -f a n g (-früher prakt. Arzt in Dorpat, jetzt iu Pskow) au-f- auf-haltenden Tit.-Naths Carl H e h u *) werden vielfach zu Grunde gelegt. Der den Livl. Bauern aus der Bauer-Nenteubank bisher zugeflossene Unterstützuugs - Fonds zur eigenthiunlichen Acquisition von Ländereien im Betrage von 7üy,tttt0 Nbl. S . - M . , der damit verbundene bäuerliche Iahres-Gewinn von mindestens 30,000 Nbl. E . - M . , die ganze Sachlage seit Einführung der Livl. Agrar- u. Vaucr-Verordnung werden mit entschiedenem Frcimuthe. auch im Hinblick auf die Verhältnisse im Innern des Reichs bespro-chen. ( S . auch den Baltischen Voten N r . 17.)

W i r beabsichtigen iu der nächsten Nummer deS I n lands eine Ansprache des H r n . Laudraths Aug. v. H a g e -meister zu Gotthardsbcrg »An a l l e E d l e u des g r o ß e n R u ß l a n d s " zu bringen, welche gleichfalls die Entwickelung der bäuerlichen Verhältnisse bei uus uud im Innern des Reichs bcurthcilt.

Bei dieser Gelegenheit sei es erlaubt, auf die P e b a l g -schen Guter zu verweisen, deren Bescher im Geiste seines großen Ahneu, des Eroberers von Livland, auch auf dem Gebiete der bäuerlichen Emancipation für das ganze Reich unt seinen, durch P e t e r den G r o ß e n der Familie verlie-henen, Livl. Besitzuugen verleugnete. Vor mehr als 25 Jahren wurde hcreits das gräflich S c h e r e m e t j e w ' sche Reglement für diese Güter mit erklärenden Bemerkungen abgedruckt im P r o v . - B l . 1833 N r . 9.

I m neuesten, 22. Heft des Jahrbuchs "Unsere Z e i t « , S . 609—657 befindet sich ein gediegener Artikel des auch schou früher durch eine Reihe von Werken über Nußland bekannt gewordenen Dr. B u d d e u s : „ D i e Leibeigenschaft in Rußland.«

Der Hr. Landrath Ernst B a r o n v. C a m p e n h a u s e n , Fideicommißbcsitzer der Leuzenhof-Orellcu Familien-Güter,

») S . Inland 1853 S . 228 und viele Russischen Journale.

Mitglied der Commission in Sachen der Livl. Agrar- und

Mitglied der Commission in Sachen der Livl. Agrar- und

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