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VORSCHLAG ZUR

1. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Das Konsumverhalten privater Haushalte in Deutschland hat sich aufgrund der Corona-Pandemie im Jahr 2020 stark verändert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Weltverbrauchertages am 15. März 2021 mitteilt, gingen die Konsumausgaben der privaten Haushalte im Inland nach den Konzepten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 % in jeweiligen Preisen und um 5,0 % preisbereinigt zurück. Dies war der stärkste Rückgang seit 1970. Diese Entwicklung unterscheidet sich von der Finan-zund Wirtschaftskrise 2008/2009, als der private Konsum weniger beeinträchtigt war und dadurch eine stabilisierende Wirkung auf die deutsche Volkswirtschaft hatte. Entgegen dem allgemeinen Rückgang der privaten Konsumausgaben ha-ben die privaten Haushalte in Deutschland im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 für Nahrungsmittel und Getränke 6,3 % mehr ausgegeben (in jeweiligen Preisen). Die Ursachen dafür dürften sein, dass mehr von zuhause gearbeitet, auf Vorrat gekauft und durch den Lockdown im Gastgewerbe weniger auswärts gegessen wurde. Das Gastgewerbe hat der Lockdown besonders getroffen: Die Konsumausgaben für Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen fielen um 33,2 %. Für Dienst-leistungen gaben die privaten Haushalte in den beiden Halbjahren 2020 in einem vergleichbaren Umfang weniger Geld aus.2

Im Dezember 2019 waren 4,1 Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI); die Mehrheit (62,3 %) waren Frauen. 80,18 % der Pflegebedürftigen waren 65 Jahre und älter; 85 Jahre und älter waren 55 %. Im Vergleich 2019 mit 2017 ist die Zahl der Pflegebedürftigen um 20,9

% (713.000) gestiegen.3

Gut drei Viertel (80 % bzw. 3,31 Millionen) der Pflegebedürftigen wurden zu Hause versorgt. Davon erhielten 2.120.000 Pflegebedürftige ausschließlich Pflegegeld, das bedeutet, sie wurden in der Regel zu Hause allein durch Angehörige gepflegt. Weite-re 983 000 Pflegebedürftige lebten ebenfalls in Privathaushalten. Bei ihnen erfolgte die Pflege jedoch zusammen mit oder vollständig durch ambulante Pflegedienste.

20 % (818 000 Pflegebedürftige) wurden in Pflegeheimen vollstationär betreut. Die Nachfrage nach Leistungen der ambulanten Pflegedienste hat zugenommen: Die Anzahl der in Heimen vollstationär versorgten Pflegebedürftigen ist unverändert geblieben; die Zahl der durch ambulante Dienste betreuten Pflegebedürftigen stieg um 18,4 %4.

Die Anzahl der „reinen“ Pflegegeldempfängerinnen und -empfänger – also der allein durch Angehörige Versorgten – nahm klar um 27,5 % (380 000) zu. Bei der Pflege zu Hause ergibt sich somit ein Anstieg von zusammen 24,9 % (910 000 Pflegebedürftige). 5

28 www.zahlengesichter.de LAGEBERICHT

Anhang

Bilanz GuV Testat 2020

6 Zentrale Verwaltungskosten2020, stationäre Einrichtungen der Altenhilfe p. 31.12.2020, Diözesan-Caritasverband Regensburg e.V.

7 Belegungsauswertung stationäre Einrichtungen der Altenhilfe p. 31.12.2020, Diözesan-Caritasverband Regensburg e.V., Stand 11.01.2021

8 Richtlinien für Arbeitsverträge in den Einrichtungen des Deutschen Caritasverbandes e.V., Stand 01.05.2021

9 Richtlinien für Arbeitsverträge in den Einrichtungen des Deutschen Caritasverbandes e.V., Stand 01.05.2021

10 Richtlinien für Arbeitsverträge in den Einrichtungen des Deutschen Caritasverbandes e.V., Stand 01.05.2021

11 Personalaufwand gemessen an den Umsatzerlösen, Erträge aus allgemeinen Pflegeleistungen, Erträge aus Unterkunft und Verpflegung und den Erträgen aus gesonderter Berechnung von Investitionskosten

2. Branchenentwicklung

Der Gesundheits- und Sozialsektor erlebt seit Jahren einen Umbruch. Bis vor we-nigen Jahren noch von staatlicher Planung, Wettbewerbsarmut und weitgehender staatlicher Investitionsfinanzierung geprägt, so die eigene Erfahrung, haben sich die Rahmenbedingungen und Merkmale in den letzten Jahren zum Teil in rasanter Weise geändert. Kostendruck, Wettbewerb und Fachkräftemangel sind jetzt bestim-mende Einflussfaktoren für die in diesem Sektor tätigen Unternehmen. Änderungen im Sozialrecht, im Tarif- und Arbeitsrecht, in Vergütung und Finanzierung und nicht zuletzt in der europäischen Entwicklung des Gesundheits- und Sozialsektors kom-men hinzu. Dies bleibt nicht ohne Folgen für die sozial tätigen Unternehkom-men und somit auch für den Diözesan-Caritasverband Regensburg, die sich den beständigen Anpassungen und Weiterentwicklungen in der Auf- und Ablauforganisation aller Betriebe unterwerfen muss.

3. Leistungsindikatoren

3.1 Finanzielle Leistungsindikatoren

Als wesentliche finanzielle Leistungsindikatoren sind die Umsatzerlöse, die Perso-nalaufwandsquote und das Jahresergebnis der Altenheime zu nennen.

3.1.1 Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse insgesamt haben sich um 11.653 T€ auf 66.385 T€ erhöht. Die Erträge aus dem Bereich der „allgemeinen Pflegeleistungen“ sind dabei um T€ 1.444 auf T€ 43.974 (VJ T€ 42.530) angestiegen. Die sonstigen Umsatzerlöse (Beispiels-weise Erträge Essen auf Rädern, externe Essenslieferungen an eigene und fremde Einrichtungen und dgl.) haben sich um 3.928 T€ auf T€ 5.159 (VJ T€ 1.230) erhöht.

Insgesamt hat sich Belegung aller Einrichtungen von 516.202 Tagen auf 503.335 Tage6 verringert. Die Gesamtplatzzahl hat sich von 1.581 durch die Eingliederung des Heimes St. Konrad in Weiden auf 1.6477 erhöht. Die Wirtschaftsplanung für 2020 ging von einem Gesamtumsatzerlös von T€ 71.057 aus, was mit T€ 71.462 um T€

405 an Mehreinnahmen überschritten wurde.

Als ein weiterer wichtiger finanzieller Indikator im Dienstleistungsgewerbe ist der Personalkostenbereich zu benennen. Im Geschäftsjahr 2020 wurden die Tabel-lenwerte der AVR8 in den Anlagen 2 um 1,41%9 zum 01. April 2020 erhöht. Die Anlage 32 um 1,04 %10. Damit haben sich diese absolut von 45.288 T€ auf 48.364 T€, mithin um 3.077 T€ erhöht. Die Personalaufwandsquote11 hat sich von 82,75%

auf 72,85% um 9,9%-Punkte verändert. Im Vergleich zur Wirtschaftsplanung konn-te die angenommene Personalaufwandsquokonn-te von 79,12% deutlich um 6,27%

unterschritten werden.

Das Ergebnis insgesamt ist von -994 T€ im GJ 2019 auf 2.401 T€ im GJ 2020 gestie-gen. Die Verbesserung ist im Wesentlichen auf die Verbesserung der Personalauf-wandsquote und den Ausgleichszahlungen des §150 SGB XI zurückzuführen. Damit wurde auch das prognostizierte Ergebnis von T€ 1.455 um T€ 945 mehr als erreicht.

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3.2 Nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Wesentliche nicht finanzielle Leistungsindikatoren sind für den Bereich der sta-tionären Altenhilfe die Belegungsquoten sowie Patientensicherheit/Bewohner-zufriedenheit.

3.2.1 Belegungsquote

Die durchschnittliche Belegungsquote in der Altenhilfe hat sich rückläufig ent-wickelt und schließt in 2020 mit einer Quote von 87,0% (VJ 88,7%), mithin eine Reduzierung um 1,7%.12 Hauptursache dieses Rückganges ist der coronabedingte Aufnahmestopp in den Einrichtungen der stationären Altenhilfe. Geplant war eine Belegungsquote von 95,0 %. Die Abweichung zu der Planbelegung ergibt sich, dass grundsätzlich in der Planung von der im Pflegesatz hinterlegten Belegungsquote von 97,3% und der in Abzug gebrachte Minderbelegungssatz wegen des Fachkräf-temangels von 2,3% coronabedingt nicht ausreichend kalkuliert wurde.

3.2.2 Patientensicherheit/Bewohnerzufriedenheit

Bei den Qualitätsprüfungen des MDK gab es mit Wirkung ab dem 01.11.2019 eine grundlegende Veränderung in der Bewertung. Künftig gibt es ein Punktesystem mit folgender Ausprägung:

4 Punkte Keine oder geringe Qualitätsdefizite 3 Punkte Moderate Qualitätsdefizite

2 Punkte Erhebliche Qualitätsdefizite 1 Punkte Schwerwiegende Qualitätsdefizite X Konnte nicht geprüft werden

Coronabedingt fanden ab Februar 2020 keine Prüfungen in den Einrichtungen statt um Prüfungshandelnde, Bewohnerinnen und Bewohner und Mitarbeitende nicht zu gefährden.

In sechs Einrichtungen wurden vor Ausbruch der Pandemie Qualitätsprüfungen durchgeführt mit einem Gesamtergebnis von 4,0 Punkten.

Aus der oben dargestellten Matrix leitet sich damit eine sehr gute Versorgungslage unserer Bewohnerinnen und Bewohner in den geprüften Einrichtungen ab.

12 Belegungsauswertung stationäre Einrichtungen der Altenhilfe p. 31.12.2020, Diözesan-Caritasverband Regensburg e.V.

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