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172 Frauen und koronare Herzerkrankung

Im Dokument verflüssigt das Sekret in den oberen (Seite 36-40)

berichtet von einem schützenden Ef­

fekt der Östrogene, der möglicher­

weise über eine Erhöhung des HDL- Cholesterins zustande kommt. Zu­

sammensetzung und Dosierung der Hormone scheinen allerdings eben­

falls eine Rolle zu spielen.

ZFA: Welche Auswirkungen hat die Berufstätigkeit der Frau auf die KHK-Inzidenz?

Dr. Härtel: Die Beziehungen zwi­

schen KHK-Inzidenz und der Be­

rufstätigkeit von Frauen sind bisher kaum systematisch untersucht wor­

den. In der bekannten Framingham- Studie hatten berufstätige Frauen und Hausfrauen ähnliche Erkran­

kungsraten. Generell ist festzustel­

len, daß immer mehr Frauen berufs­

tätig sind und dennoch die Inzidenz nicht steigt.

Wir haben im Rahmen der von der WHO initiierten MONICA-Stu- die Frauen in bezug auf Ausbildung, Berufstätigkeit und Cholesterin un­

tersucht. Dabei fanden wir bei den berufstätigen Frauen und den Haus­

frauen einen gleich hohen Gesamt­

cholesterin-Spiegel. Bei berufstäti­

gen Frauen war das HDL jedoch in­

teressanterweise höher als bei Haus­

frauen. Berufstätige Frauen hatten ein durchschnittliches HDL von 64.4 mg/dl, nicht-berufstätige von 62mg/dl. Der Unterschied betrug 2.4 bis 3,4 mg/dl. Auf den ersten Blick erscheint dieser Unterschied gering, doch große epidemiologische Studien haben gezeigt, daß bei Frauen ein Abfall des HDLs um nur 1 mg/dl das Herzinfarktrisiko um 3 bis 5% erhöhte. Das HDL von Män­

nern in Augsburg, um einen Ver­

gleich zu nennen, lag bei durch­

schnittlich 51 mg/dl.

ZFA: Wie erklären Sie sich diesen Unterschied zwischen berufstätigen Frauen und Hausfrauen?

Dr. Härtel: Im Vergleich zu Haus­

frauen trinken berufstätige Frauen mehr Alkohol, sie haben ein niedri­

geres Körpergewicht und nehmen et­

was häufiger die Pille. Doch alle diese Faktoren, denen ein Einfluß auf das HDL-Cholesterin nachgesagt wird, konnten den unterschiedlichen HDL-Spiegel nur zu einem geringen Teil erklären.

Momentan wissen wir noch nicht, was diesem Unterschied genau zu­

grunde liegt. Wir wollen noch an­

dere Faktoren, die einen Einfluß auf das HDL haben könnten, wie ver­

schiedene Ernährungsformen usw., genauer untersuchen. Eine andere, durchaus mögliche Theorie besagt, daß allgemein vermehrte Aktivität, vielleicht sogar Streß, bei den be­

rufstätigen Frauen einen günstigen Einfluß auf das HDL haben.

ZFA: Können Sie aufgrund Ihrer Untersuchungen spezielle Rat­

schläge für Frauen geben?

Dr. Härtel: Momentan kann ich noch keine Empfehlungen geben, wir untersuchen die Ursache der hö­

heren HDL-Spiegel bei den berufs­

tätigen Frauen ja noch.

Interessant ist, daß die bisherige Argumentation: »Je mehr sich Frauen den Lebensumständen der Männer anpassen, je mehr sie be­

rufstätig sind, um so größer wird ihr Herzinfarkt-Risiko«, wahrscheinlich nicht stimmt. Aufgrund unserer bis­

herigen Ergebnisse läßt sich sogar die These aufstellen, daß berufs­

tätige Frauen mit ihrem höheren HDL-Cholesterin ein geringeres Herzinfarkt-Risiko aufweisen als Hausfrauen. Ob sie diesen Vorteil allerdings langfristig durch ihren hö­

heren Zigarettenkonsum verspielen, können wir erst im Rahmen unserer Folgestudien prüfen.

Das Interview führte Dr. med. Ramona Volkert Maistraße 4

8000 München 2

Zeitschrift für Allgemeinmedizin

Der Landarzt, vereinigt mit Ärztliche Sammeiblätter, zugleich Organ der Vereinigung der HcKhschullehrer und Lehrbeauftragten für Allgemeinmedizin e.V.

(Association of Teachers in General Medicine) »In­

ternationale Allgemcinmedizin und HcKhschule«.

herausgegeben von S. Haussier +.

Schriftleitung (V.i.S.d.P.): Prof. Dr. med. Peter Docnccke. Direktor der Medizinischen Klinik I, Städtische Kliniken. Grafenstr. 9, 61(X) Darmstadt • Dr. med. Winfried Hardinghaus. Chefarzt der Medizi­

nischen Abt.. Krankenhaus St. Raphael, 4514 Oster­

cappeln 1/Lkr. Osnabrück • Prof. Dr. med. Michael M.

KtKhen, MPH. Georg-August-Univ., Robert-Koch- Str. 4ü, 34(K) Göttingen • Dr. med. Wolfgang Mahrin- ger, Schelztorstr. 42. 7300 Esslingen • Dr. med. Ger­

trud Volkert, Traubergstr. 16, 7(XK) Stuttgart 1.

Verlag; Hippokrates Verlag GmbH, Rüdigerstr. 14, 7(XX) Stuttgart 30.

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tei der praktischen Medizin jährlich 138.- DM, für Studenten und Ärzte im Praktikum 54,- DM, jeweils zuzüglich Versandgebühren. Die Kartei der prakti­

schen Medizin ist jedem 3. Heft der Kombi-Ausgabe zum Heraustrennen beigeheftet. Diese Kartei refe­

riert für den praktischen Arzt aus maßgebenden Fachzeitschriften des In- und Auslandes unter den Aspekten: kritisch, kurz und praxisnah. Alle Preise und Versandspesen enthalten 7% Mehrwertsteuer.

Die Bczugsdauer verlängert sich jeweils um ein Jahr, wenn nicht eine Abbestellung bis zum 1. Dezember vorlicgt. - Bezug: Durch jede Buchhandlung oder eine vom Verlag beauftragte Buchhandlung. - Post­

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Die »Beilage für die Arzthelferin« erscheint zweimo­

natlich. 11. Jahrgang 1990.

Der »AIDS-Brief« ist der ZFA - Zeitschrift für All­

gemeinmedizin in jedem zweiten Heft eines Monats zum Heraustrennen beigeheftet. 3. Jahrgang 1990.

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täten zu erfragen sind.

Mitglied der Arbeitsgemein­

schaft Leseranalyse medizini­

scher Zeitschriften e. V.

IAy»H>

173

Gastro­

enterologie

G. U. T.-Dolmetscher-Ser­

vice: Schnelle Hilfe bei Ver­

ständigungsschwierigkeiten mit ausländischen Patienten Im Rahmen des neuen Therapie-Konzeptes bei Ma­

gen- und Zwölffingerdarmge­

schwüren, der Ganzheitlichen Ulkus-Therapie (G.U.T.) und dem neuen H2-Blocker Roxit® hat Albert-Roussel den G. U. T.-Praxisservice geschaffen. Eines der Haupt­

ziele der Ganzheitlichen Ul­

kus-Therapie (G.U.T.) ist die Verbesserung der Kom­

munikation, um Compliance und Therapieerfolg zu stei­

gern. ln besonderer Weise gilt es, die Verständigung mit ausländischen Patienten zu fördern, zumal diese häufig wegen Ulkuskrankheiten in die Praxis kommen.

Deswegen hat Albert- Roussel ein Dolmetschertele­

fon eingerichtet. Fachüber­

setzer für türkisch, spanisch, serbokroatisch, italienisch, griechisch und polnisch kön­

nen direkt zum Ortstarif an­

gewählt werden und rufen Sie in Ihrer Praxis umgehend zu­

rück. So können noch wäh­

rend des Gesprächs mit dem ausländischen Ulkus-Patien­

ten Verständigungsschwierig­

keiten ausgeräumt und wich­

tige therapeutische Anwei­

sungen in der Landessprache des Patienten vermittelt wer­

den. Das G. U.T.-Dolmet­

schertelefon steht jeweils montags bis freitags von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr zur Verfü­

gung. Die Pharmareferenten von Albert-Roussel werden die Ärzte auf den G.U.T.- Dolmetscher-Service anspre­

chen. Wer vorab an der Nut­

zung dieser Service-Leistung von Albert-Roussel interes­

siert ist bzw. weitere Infor­

mationen zum G.U.T.-Kon­

zept oder zu Roxit® wünscht, wendet sich an Albert-Rous­

sel Pharma GmbH, G. U. T.- Praxisservice, Postfach 1160, 6200 Wiesbaden.

Allgemein­

medizin

Allgemeinmediziner in Ost- Berlin, Halle und Magdeburg unzureichend ausgebildet Absolventen des Medizinstu­

diums in der DDR sind ge­

genwärtig noch nicht ausrei­

chend für die Tätigkeit in der medizinischen Grundversor­

gung ausgebildet. Das ergab eine Wissensanalyse bei 93 Assistenzärzten des Fachge­

bietes Allgemeinmedizin.

In der nächsten Ausgabe lesen Sie über:

Das schmerzhafte Handgelenk

• Klinik und konservative Therapie

• Allgemeiner Untersuchungsgang

• Chirurgische Therapie

• Gicht und Gichthand

Wie Medizinalrätin Dr. med.

Vittoria Braun (Poliklinik des Dr.-Salvador-Allende- Krankenhauses, Salvador- Allende-Str. 2-8, DDR-1170 Berlin) in der Zeitschrift für Klinische Medizin mitteilte, erhielten die jungen Kollegen anläßlich einer Weiterbil­

dungsveranstaltung »unvor­

bereitet« einen Fragebogen, der in 20 Minuten anonym beantwortet werden sollte.

Im allgemeinen Teil wurde dabei nach Alter, Ge­

schlecht, Hochschulort, Wei­

terbildungsjahr, Motivation zur Aufnahme der Facharzt­

weiterbildung in der Grund­

betreuung und der Bewer­

tung des medizinischen Prak­

tikums während des Studi­

ums gefragt. »Des weiteren wurden Fragen zur Notfall­

therapie, zum Aufgaben­

spektrum des Betriebs- und Hausarztes, der Befähigung zur Herstellung einer ver­

trauensvollen Arzt-Patien- ten-Beziehung, den Voraus­

setzungen zur Betreuung häufiger Erkrankungen ein­

schließlich funktioneller Stö­

rungen, der Handhabung ärztlicher Formulare und

nach dem Erhalt von Rüst­

zeug für Leitungstätigkeit und Arbeitsrecht gestellt«.

In die Grundbetreuung

»gelenkt«

Und das sind die überra­

schenden Ergebnisse der Be­

fragung: Immerhin mehr als ein Viertel der 34 Ärzte aus Berlin, 37 aus Halle und 22 aus Magdeburg gaben an, daß sie in die Grundbetreu­

ung gelenkt worden seien oder durch den Ehepartner an die jeweilige Stadt gebun­

den wären. Zum Hausarzt, bei dem Beruf und Berufung eng verwoben sein sollte,

»befohlen zu sein«, sei keine anzustrebende Vorausset­

zung für eine langjährige fruchtbare Tätigkeit, meint die Autorin der Studie.

Auf die Frage einer ausrei­

chenden Vorbereitung wäh­

rend des Studiums auf Not­

falldiagnostik und -therapie zeigte die große Mehrheit (80,6%) keine Sicherheit in diesem wichtigen Bereich.

Kenntnisse über das sachge­

mäße Vorgehen bei Herz- und Atemstillstand konnten zu 62,1% abgerufen werden.

Lwobalsam'

Zusammensetzung:

100 g Emulsions-Salbe enthalten: Campher 5,1 g. Menthol 1,7 g, (nicht in Lyobalsam* „ohne Menthol“), Thymol 0,8 g, Eukalyptusöl 1,7 g, Muskatnußöl 0,8 g, Cypressenöl 0,8 g, Latschenkiefernöl 0,8 g und Terpentinöl 0,8 g.

Anwendungsgebiete:

Akute und chronische Erkrankungen der oberen und unteren Atem­

wege, Husten und Bronchitis, grippale Infekte mit Schnupfen, Ent­

zündungen der Nebenhöhlen sowie des Rachens.

Lyobalsam* bringt Linderung bei Asthmabronchitis u. Keuchhusten.

»NE08«-D0NNER K.G. lOOOBERHIV 36

Handelsformen;

30 g DM 5,75 50 g DM 8,90 A.-P. 10x50 g.

Lyobalsam ohne Menthol ist für Säuglinge und Kleinkinder zusätzlich im Handel.

30 g DM 5,75.

(Stand: März 85)

174

ALLGEmEm-MEDlZm

Fortsetzung

während es bei Fragen zur Lagerung verunfallter Patien­

ten nur bei 43,5% Informa­

tionen gab.

Beim Fragenkomplex zur Tätigkeit des Facharztes für Allgemeinmedizin gaben 77,4% an, während des Stu­

diums keine Hinweise zum Profil dieses Fachgebietes er­

halten zu haben.

Nach der Teilnahme an Hausbesuchen während des Medizinstudiums befragt, be­

richteten 55,9% keine, 17,2% ein bis fünf, 9,7% fünf bis zehn und \1,2% mehr als zehn Hausbesuche durchge­

führt zu haben. Fast drei Viertel (74,2%) hatten keine Befähigung während des Stu­

diums erlangt, während der Sprechstunde eine vertrau­

ensvolle Arzt-Patienten-Be- ziehung aufzubauen. »Auch zur Betreuung von Patienten mit Befindlichkeitsstörungen waren die Mehrzahl der Ärzte (61,3%) nicht oder nicht ausreichend in der Lage«.

Auch in der Therapie häu­

figer Erkrankungen bestand nicht ausreichende Sicher­

heit: 50,5% fühlten sich bei der Betreuung von Hoch­

druckkranken und 59,1% bei der Versorgung von Patien­

ten mit akuter Lumbalgie sicher.

Da das Fachgebiet Allge­

meinmedizin noch nicht Lehrfach an den Hochschu­

len der DDR sei, sollten kurzfristig die Vorlesungen in den klinischen Disziplinen

»verstärkt präventiven Cha­

rakter« annehmen, empfiehlt die Autorin der Studie. Das derzeit nicht selten wenig or­

ganisierte und unkoordi­

nierte »Mitlaufen« der Stu­

denten sei gegenüber dem Studienziel nicht verant­

wortbar.

Helmut Schmidt Kaiserdamm 3 A 1000 Berlin 19

Rheuma

Tos.se-Preis für Kinderrheumatologie

Die Firma Tosse Pharmazeu- tika stiftet einen Preis in Höhe von jährlich lO(XX),- DM für die beste Arbeit auf dem Gebiet der Kinderrheu­

matologie. Sie kann klini­

sche, pathologische, experi­

mentelle, historische, philo­

sophische u. a. Aspekte mit Bezug auf die Kinderrheuma­

tologie behandeln. Die Ar­

beit darf noch nicht bzw. nur innerhalb von 18 Monaten vor dem Einsendeschluß ver­

öffentlicht sein.

Entsprechende Arbeiten für die Preisvergabe Ende 1990 müssen in deutscher Sprache bis zum 1. Dezember 1990 (Poststempel) an den Vorsitzenden des Kuratori­

ums, Herrn Prof. Dr. med.

W. Müller, Im Rehwechsel 30, CH-4102 Binningen (Ba­

sel-Land) eingereicht wer­

den, und zwar anonym in dreifacher Ausfertigung in ei­

nem geschlossenen Um­

schlag, in dem sich ein weite­

rer geschlossener Umschlag ohne Absender mit einem Schreiben befindet, das den/

die Namen des/der Einsender und das Thema der einge­

reichten Arbeit enthält. Fer­

ner ist in dem Anschreiben zu vermerken, ob und wann die eingereichte Arbeit bereits veröffentlicht wurde, (kuk)

Phytotherapie

Phytotherapie bei Husten und Bronchitis

Pflanzliche Arzneimittel ha­

ben sich bei der Therapie von Husten und Bronchitis einen hohen und etablierten Stel­

lenwert erobert. Einer Um­

frage des Institutes für De­

moskopie Allensbach zu­

folge, haben schon 58% der Bundesbürger Naturarznei­

mittel (davon 44% im letzten Jahr) verwendet. Diesem sinnvollen Trend hat die Firma Dentinox Berlin, durch die Einführung der Hustagil-Reihe gegen Husten und Bronchitis Rechnung ge­

tragen.

Wirksame Therapie mit etherischen Ölen und Fluid­

extrakten aus Heilpflanzen, ohne Verwendung von Kon­

servierungsstoffen, ist die Prämisse der Präparate Hu­

stagil Thymian-Hustensaft, Hustagil-Erkältungsbalsam und Hustagil-Inhalationsöl.

Ein Nachteil vieler Natur­

arzneimittel war bisher die Vielzahl an Inhaltsstoffen mit der daraus resultierenden Problematik der Standar­

disierung und Analytik. Mo­

nopräparate dagegen enthiel­

ten aus galenischen Gründen oft keine therapeutisch sinn­

volle Wirkstoffkonzentra­

tion. Mit dem Präparat Hu­

stagil Thymian-Hustensaft ist es der Firma Dentinox gelun­

gen, einen wohlschmecken­

den und hochdosierten Hu­

stensaft in den Verkehr zu bringen, der alle therapeuti­

schen und analytischen Er­

fordernisse erfüllt und als Monopräparat nur Thymian­

fluidextrakt enthält.

Hustagil Thymian-Husten­

saft enthält keinen Zucker und ist auch für Diabetiker geeignet.

Interessant ist die Tatsa­

che, daß alle drei Hustagil- Präparate ohne Konservie­

rungsstoffe (z. B. Paraebene) hergestellt werden. Deshalb eignet sich der Hustagil-Er­

kältungsbalsam auch beson­

ders für Patienten mit emp­

findlicher Haut und für Kin­

der, zumal er keinen Cam- pher und kein Menthol ent­

hält.

Der Erkältungsbalsam wirkt sowohl innerlich nach Resorption durch die Haut, als auch durch die Inhalation der etherischen Öle beim Verdunsten auf der Haut und ist somit ein ideales Thera­

peutikum für die Nacht.

Das Inhalationsöl kann auf die Wäsche gegeben wer­

den oder aufgetropft auf ein Tuch über die Heizung ge­

hängt werden und entfaltet so über die Atemwege die ex- pektorierende und broncho- spasmolytische Wirkung. Es ist auch für eine Heißwasser- Inhalation oder für die Ver­

wendung in handelsüblichen Inhalatoren geeignet.

(Dentinox)

175

Hypertome­

behandlung

Das Wissen der DDR-Ärzte über Hochdruck ist niedrig Überraschendes Ergebnis einer anonymen Befragung bei 282 Allgemeinmedizinern 15 bis 20% der erwachsenen DDR-Bürger leiden an Blut­

hochdruck. Doch die Allge­

meinmediziner wissen über Diagnostik und Therapie der Hypertonie erstaunlich we­

nig.

Aus der großen Verbrei­

tung der Hochdruckkrank­

heit und ihrer Bedeutung als Hauptrisikofaktor für das Entstehen kardiovaskulärer Erkrankungen entstehe für die Fachärzte für Allgemein­

medizin, die überwiegend die 1,5 Millionen Hochdruck­

kranken betreuten, die Ver­

pflichtung, sich »kontinuier­

lich um eine wissenschaftlich begründete Hochdruckdia­

gnostik und -therapie zu be­

mühen«. Das erklärte MR Dr. Vittoria Braun (Polikli­

nik des Dr. Salvador-Allen- de-Krankenhauses, Salvador- Allende-Str. 2-8, DDR-1170 Berlin). Sie hatte anläßlich des Jahreskongresses der Ge­

sellschaft für Allgemeinmedi­

zin (1985) an 760 Teilnehmer Fragebogen verteilt, mit de­

nen das Wissen über das dia­

gnostische Grundprogramm bei mehrfach erhöhtem Blut­

druck, den Wirkungsmecha­

nismus eines oft rezeptierten Medikaments, Kontraindika­

tionen und Nebenwirkungen einzelner häufig verwendeter

Antihypertensiva, die Medi­

kation bei koinzidierender chronisch ischämischer Herz­

krankheit, den Einstellungs­

modus eines relativ neuen Alpha-Blockers und Grund­

lagenkenntnisse der Kombi­

nationtherapie überprüft wurden. Von den 760 Ärzten waren 95,3% Fachärzte für Allgemeinmedizin und 4,7%

Ärzte in Weiterbildung.

56,2% der Teilnehmer waren Frauen und 43,8% Männer.

»Entgegen dem eigent­

lichen Verhältnis der in unse­

rem Land tätigen Allgemein­

mediziner sind männliche Kollegen auf Kongressen überrepräsentiert vertreten«, teilte Frau Dr. Braun jetzt in der Zeitschrift für Klinische Medizin [45, 3, 179-181 (1990)] mit.

282 Kollegen (37,1% der Kongreßteilnehmer) gaben den beantworteten Fragebo­

gen ab. Und das ist das er­

staunliche Ergebnis: Die überwiegende Zahl der Be­

fragten (69,9% = 197 Ärzte) erlangte 25 bis 49% der mög­

lichen Punktzahl. 28 Ärzte (9,9%) blieben unter 25%

und 57 Kollegen erzielten 50 bis 75% der Gesamt­

punktzahl.

Die differenzierte Aus­

wertung der einzelnen Fra­

gen zeige, daß das diagnosti­

sche Minimalprogramm und das erweiterte Grundpro­

gramm nur zu 51,4% be­

herrscht worden sei. »60,6%

der Kollegen nannten Ana­

mnese und Status nicht, die er­

ste Voraussetzung der Unter­

suchung von Hochdruckpa­

tienten sind.« Grundlegende diagnostische Verfahren wie die Anordnung von Röntgen des Thorax und das

Ruhe-EKG seien in der Mehrzahl beschrieben worden.

Auf das Erfordernis labor­

chemischer Untersuchungen sei sehr unterschiedlich hin­

gewiesen worden. Auffällig hier der relativ niedrige An­

teil der Kontrollen weiterer Risikofaktoren für das Ent­

stehen von Herz-Kreislauf- Erkrankungen (Hyperlipo- proteinämie, Diabetes melli­

tus, Hyperurikämie).

Bei der Frage nach den Nebenwirkungen des Obsi­

dan (Propranolol) - eines der in der DDR am häufigsten verwendeten Antihyperten­

siva - sei die negative Inotro- pie des Medikaments, Reiz­

leitungsstörungen mit Brady­

kardie, AV-Blockierung, Bronchokonstriktion, die vorübergehende Verschlech­

terung arterieller Durchblu­

tungsstörungen (Raynaud- Phänomen), die Beeinflus­

sung des Stoffwechsels und die Reduzierung der Throm­

bozytenaggregation erwartet worden. Hier erbrachten die Ärzte aber nur 31,9% der möglichen Punktzahl.

»Als wichtige Kontraindi­

kation des Hämiton (Cloni­

din) wurden das Bestehen ei­

ner Gravidität, das Auftreten von arteriellen Durchblu­

tungsstörungen, Bradykardie und Sprechberufe vorausge­

setzt.« Hier seien nur 18,4%

der erreichbaren Punkte er­

zielt worden.

Zu der Frage nach dem Wirkungsmechanismus des Disotat (Diisopropylamin), der in peripherer Vasodilata­

tion und geringer ganglien­

blockierender Wirkung be­

stehe, hätten 66,6% der Ärzte richtig geantwortet.

Entsprechende Informa­

tionen über Nebenwirkungen des Depressan (Dihydrala- zin), die als Kopfschmerzen, Tachykardie und pektangi- nöse Beschwerden, Schwin­

delgefühl, Übelkeit, Leberto­

xizität und eventuell Paräst- hesien oder Allergien auftre- ten könnten, seien zu 18,8%

abrufbar gewesen. »Fehler­

haft kam es wiederholt zu der Angabe von Sedierung, die wohl dem Namen des Präpa­

rates entlehnt wurde.«

Nach antihypertensiven Medikamenten bei koinzidie­

render chronisch ischämi­

scher Herzkrankheit befragt, hätten die Ärzte zu 59,4%

die erwarteten Kalzium-Ant­

agonisten und Beta-Blocker angegeben. »Immerhin nann­

ten bei dieser Frage fast 20%

der Kollegen Depressan als Mittel der Wahl, obwohl es gerade infolge Steigerung des Herz-Minuten-Volumens selbst Stenokardien verursa­

chen kann.« Ein weiterer Fehler habe im Angebot ei­

nes Glykosids bei Hochdruck und vergesellschaftetem An- gina-pectoris-Syndrom be­

standen. Eine »akzeptable Kombinationstherapie« bei mittelschwerer und schwe­

rer arterieller Hypertonie (WHO-Klassifikation) sei nur von einem Teil der Kolle­

gen angeboren worden. »Ge­

rade bei diesem Fragenkom­

plex war die Variationsbreite von ausgezeichneten Ant­

worten bis zu groben Fehlern außerordentlich groß.«

Die Kombination von Be­

ta-Blockern, Vasodilatantien und Saluretika bei mittel­

schwerem Hochdruck hätten 16,7% der Teilnehmer be­

schrieben.

Zur Therapie bei

schwe-176

HYPERTOtyiE

Fortsetzung

rem Hochdruck hätten 26 Teilnehmer (9,2%) völlig richtig auf die Kombination von Beta-Blocker, Vasodila-

rem Hochdruck hätten 26 Teilnehmer (9,2%) völlig richtig auf die Kombination von Beta-Blocker, Vasodila-

Im Dokument verflüssigt das Sekret in den oberen (Seite 36-40)