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3 ERGEBNISSE

3.2 U NTERSUCHTE K ONZEPTE UND VERWENDETE M ETHODEN

3.2.3 K OMPENSATION YCI-1

3.2.3.1 Faktorenanalyse YCI-1

Für die Items des Kompensationsfragebogens lag zum Zeitpunkt der Untersuchung noch keine feste Skalenzuordnung vor. Auf Basis der von Young auf der Homepage des Schematherapie-Instituts angegebenen „Informal Clinical Scoring Instructions“

Ergebnisse

(Young, 2006b) wurde eine Zuordnung der Items zu den Schemata durchgeführt.

Diese Zuordnung der Items zu Skalen wurde im Folgenden anhand einer Faktoren-analyse überprüft. Die FaktorenFaktoren-analyse wurde nach der Hauptkomponentenmethode durchgeführt, mit einer Zuordnung von Items mit einer Ladung ≥ .40 zu einem Faktor.

Laden Items auf mehreren Faktoren ≥ .40, wurden sie jeweils dem Faktor, auf dem sie die höchste Ladung zeigten, zugeordnet. Es ergaben sich 13 Faktoren, mit einer Aufklärung von 65 % der Gesamtvarianz. In Tabelle 48 sind jeweils nur die Items mit den höchsten Ladungen angegeben.

Tabelle 48: Faktorenstruktur – Kompensation mit Eigenwerten, repräsentativen Items und Itemladun-gen

Item Eigenwert Ladung

Faktor 1 – Ansprüche stellen 3.59

25 Ich stelle normalerweise meine Ansprüche an die erste Stelle. .66 26 Ich bin sehr fordernd gegenüber anderen Leuten – ich möchte alles genau

nach meiner Nase.

.61 27 Ich muss mich zuerst um mich selbst kümmern, so wie es auch die anderen

tun.

.74 46 Ich passe sehr darauf auf sicherzustellen, dass ich meinen fairen Anteil

bekomme und nicht betrogen werde.

.68 17 Ich mag es in Positionen zu sein, in denen ich über mein Umfeld

bestim-men kann und Autorität habe.

.49

Faktor 2 – Ablehnung der Regeln 3.44

29 Ich sehe mich selbst als einen Rebell. Ich wende mich oft gegen die Autori-tät.

.73 30 Ich mag keine Regeln und es befriedigt mich, sie zu brechen. .78 31 Ich genieße es unkonventionell zu sein, selbst wenn es mich unbeliebt

macht oder ausschließt.

.82

33 Ich bin schon immer aus der Reihe getanzt. .68

Faktor 3 - Erfolgssymbole 3.37

7 Die sichtbaren Zeichen des Erfolges (wie teure Autos, Kleidung, Wohnung) sind wichtig für mich.

.62 8 Ich gebe mir Mühe, um unter den Besten oder Erfolgreichsten zu sein. .63 9 Es ist mir wichtig beliebt zu sein (z. B. Teil der In-Clique zu sein). .59 10 Ich fantasiere oft über Erfolg, Ruhm, Reichtum, Macht und Beliebtheit. .75

11 Ich stehe gerne im Mittelpunkt. .53

32 Ich versuche nicht, nach den üblichen Maßstäben erfolgreich zu sein (z. B.

Reichtum, Leistung, Beliebtheit).

-.50

Faktor 4 - Schauspielerei 3.06

37 Ich manipuliere oft um meine Ziele zu erreichen. .61

38 Ich bevorzuge oft indirekte Methoden um zu bekommen was ich will, anstatt direkt nach dem zu fragen, was ich möchte.

.72 39 Ich halte die Leute auf Distanz, damit sie von mir nur das sehen, was sie

sollen.

.50 44 Ich glaube, es ist wichtig ein glückliches Gesicht zu zeigen, egal wie ich

mich innerlich fühle.

.50

Ergebnisse

Item Eigenwert Ladung

Faktor 5 – Ärger weitergeben 2.65

1 Ich lasse meinen Frust an den Leuten um mich herum aus. .82 2 Ich gebe oft anderen die Schuld, wenn etwas falsch läuft. .80 4 Ich kann meinen Ärger nicht loslassen, ohne Genugtuung bekommen zu

haben.

.48 19 Es fällt mir sehr schwer, einen Kompromiss einzugehen oder

einzulen-ken.

.40

Faktor 6 – Extreme innere Ansprüche 2.41

40 Ich bin eine sehr kritische Person. .72

41 Ich fühle mich unter starkem Druck meinen eigenen Anspruch oder mei-ne Verpflichtungen zu erfüllen.

.80 15 Ich quäle mich mit Entscheidungen, um keine Fehler zu machen. .48

Faktor 7 - Abgrenzung 2.35

34 Ich bin eine sehr zurückgezogene Person, ich mag es nicht, wenn die Leute viel über mein Privatleben oder meine Gefühle wissen.

.73 39 Ich halte die Leute auf Distanz, damit sie von mir nur das sehen, was sie

sollen.

.62 22 Ich habe Schwierigkeiten mich an eine Person zu binden oder sesshaft

zu werden.

.44 43 Ich versuche immer, optimistisch zu sein. Ich lasse es nicht zu, mich auf

das Negative zu konzentrieren.

-.50

Faktor 8 – Hohe Organisation und Kontrolle 2.31

13 Ich lege viel Wert darauf Ordnung in meinem Leben zu haben (z. B. Or-ganisation, Struktur, Planung und Routine).

.77

14 Ich gebe mir viel Mühe, damit nichts schief geht. .81

16 Ich bin sehr kontrollierend in Bezug auf mein Umfeld. .58

Faktor 9 – Betonung der Unabhängigkeit 2.13

20 Ich mag es nicht von jemand abhängig zu sein. .73

21 Es ist für mich entscheidend, meine eigenen Entscheidungen zu treffen und für meinen Unterhalt selbst zu sorgen.

.78

Faktor 10 – Berufliche Freiheit als Ausweg 1.77

23 Ich wäre gerne Freiberufler um die Freiheit zu haben, zu tun, was ich will.

.79 24 Mir fällt es schwer mich auf einen Job oder eine Karriere zu

beschrän-ken; ich halte mir gerne alle Möglichkeiten offen.

.76

Faktor 11 - Rechtfertigung 1.58

5 Ich versuche mich zu rechtfertigen, wenn ich kritisiert werde. .71

Faktor 12 – Behagliches Umfeld 1.28

28 Es ist für mich sehr wichtig, dass meine Umgebung behaglich ist (z. B.

Temperatur, Licht, Mobiliar).

.83

Faktor 13 - Abwehr 1.21

18 Ich mag es nicht, wenn andere Menschen über mein Leben bestimmen können.

-.56 42 Ich bin häufig taktlos oder unsensibel in meinem Ausdruck. .52 In der Tabelle sind jeweils nur die repräsentativsten Items angegeben.

Ergebnisse

Die Benennung der Faktoren erfolgte jeweils nach den Items mit den höchsten La-dungen. Die Zuordnung der Items über die Faktorenanalyse ergab eine neue Zuord-nung. Die faktorenanalytisch gefundenen Skalen lassen sich im Sinne übergeordne-ter Kompensationsstrategien verstehen. Hierin ähneln sie den Vermeidungsskalen, die nicht schemabezogen, sondern universell konstruiert sind. Bei der Benennung der Skalen fiel die Ähnlichkeit der Skala 6 „Extreme innere Ansprüche“ zum Schema 14 „Unerbittliche Ansprüche“ auf. „Unerbittliche Ansprüche“ sind ein sekundäres Schema. Das heißt, das Schema kann in Reaktion auf ein anderes Schema, häufig in Reaktion auf „Unzulänglichkeit/Scham“, entstanden sein. Das Schema wirkt dann ähnlich einer Kompensationsstrategie zur erlebten Unzulänglichkeit. In der Skala „Ex-treme innere Ansprüche“ ist diese Form der Kompensation direkt aufgegriffen.

Um einen Vergleich zu ermöglichen, wurden die folgenden Berechnungen größten-teils doppelt durchgeführt: 1. nach der ursprünglichen Skalenzuordnung, die sich di-rekt auf die einzelnen Schemata bezieht, 2. nach der faktoriellen Skalenzuordnung im Sinne übergeordneter Kompensationsstrategien.