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Faktoren für eine gelungene Kooperation am Lernort Schule

Im Dokument Best-Practice-Materialien (Seite 28-35)

Vortrag von Andrea Graf, gehalten im Rahmen der XENOS-Panorama-Berlin Veranstaltung

„Blickwechsel II – Nachhaltigkeit von (Integrations-) Projektarbeit an Berliner Schulen“ am 7.

Dezember 2011.

Lernort Schule

Innerhalb „Schule+“ ist am Lernort Schule der Kooperationsschulen ein lebendiges und auf einander aufbauendes System an Berufsorientierung und Berufseinstieg entstanden (vgl.

Abb.1):

Soziales Lernen: Werte, Normen, Teamaufgaben 7.Jgst

Unterschiedliche Akteure arbeiten vernetzt und koordiniert zusammen, Schülerinnen und Schüler erhalten bedarfsgerechte Angebote und entwickeln eine Peer-Kultur, Eltern werden in ihrer erzieherischen Funktion gestärkt und werden zu Rollenvorbildern. Es bestehen vielfältige Formen der Zusammenarbeit mit Betrieben und Unternehmen. Höhepunkt des Schuljahres ist das einmal jährlich stattfindende Berufe-Fest an jeder unserer Partnerschulen.

Viele Erfahrungen wurden gesammelt, viele Materialien erarbeitet, viele Strukturen aufgebaut.

Welche Ansätze und Vorgehensweisen sind von Bedeutung, um am Lernort Schule im Rahmen der Dualen Bildung eine funktionsfähige und effektive Kooperationsbasis zu schaffen mit dem Ziel, den Übergang zwischen Schule und Arbeitswelt mit bedarfsgerechten arbeitsweltorientierten Bildungsangeboten zu initiieren und zu etablieren?

Abb.1

Handlungsfeld Lernort Schule

2 Einen zusammenfassenden Überblick über erprobte Ansätze und Methoden gab der im September 2011 von Schule+ ausgerichtete Fachtag „Lernort Schule: Kooperationen für den Übergang Schule-Beruf.“ Eines der Fachforen widmete sich speziell dem Thema „Lernort Schule, Ort des Managements von Kooperationen und erfolgreichen Bildungsketten“. Es ging hier um die übergeordnete Frage der sinnvollen Steuerung und Einbeziehung von unterschiedlichen Akteuren und Programmen am Lernort Schule.1

+

S c h u le

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Unterstützung beim Übergang Schule-Beruf

Initiierung & Etablierung eines koordinierten Systems aller relevanten Akteure

am Lernort Schule

Gemeinsames Ziel sowie Bereitschaft & Ressourcen der Partner, allen voran Schule

Selbstverständnis, Ansatz & Know-how des Anbieters

Schule

Das LBO hat sich auf die gemeinsame Ausschreibung des Quartiersmanagements für Stadtentwicklung Schillerpromenade, der Schulaufsicht Neukölln und einer Schulleitung mit einem Konzept beworben. Nachdem der Zuschlag erteilt wurde, machte das LBO die Detailabstimmung mit der Schule. Im Laufe der Zusammenarbeit wurde es deutlich, wie wichtig es ist, ein gemeinsames Ziel zu entwickeln und dabei ein Bild über die in der Schule zur Verfügung stehenden Ressourcen zu haben. Das LBO zog bereits mit Beginn seiner Arbeit Aspekte der Organisationsentwicklung in seine Ansätze und Arbeit ein, profitiert hat die Kooperation durch das multiprofessionelle Team mit der Mischung aus Pädagogik, Betriebswirtschaft, Organisationspsychologie etc.

In Schule+ wurde anhand der erprobten Ansätze die Initiierung und Etablierung von Angeboten, Prozessen und Instrumenten in den beteiligten Schulen entsprechend der Handlungsfelder gefördert.

1 Die Dokumentation des Fachtages ist erhältlich über: lbo@alte-feuerwache.de.

Abb.2

3 In einem nächsten Schritt ist es wichtig ist, Handlungsfelder am Lernort Schule zu definieren und entsprechende differenzierte Angebote zu entwickeln. Schule+ hatte hinsichtlich seiner Zielstellung fünf Handlungsfelder identifiziert.

Die im folgenden aufgeführten exemplarischen Leitfragen sind in der anfänglichen Bedarfsermittlung notwendig, nützlich sind sie z.T. auch in der kontinuierlichen Prozessgestaltung.

Politischer / gesellschaftlicher / finanzieller Kontext

a. Schüler/-innen

Exemplarische Leitfragen:

Welche Angebote werden für wen benötigt?

In welchem Rahmen sind die Angebote zu organisieren und durchzuführen?

Wer sollte an den Angeboten beteiligt werden?

Welche anderen Angebote gibt es bereits an der Schule? Wie sollte / könnte zusammengearbeitet werden? Ganztagsbildung einbezogen werden?

Gibt es bereits eine Steuerungsstruktur, z.B. Kooperationspartnertreffen?

Wenn ja, wer ist dabei?

Wie wird Duales Lernen umgesetzt? Gibt es Partner für Duales Lernen?

Wenn ja, welche?

Wer ist Ansprechpartner und verantwortlich für die Planung und Umsetzung für Duales Lernen und für entsprechende externe Kooperationen?

Abb.3

Handlungsfeld Lernort Schule

4 c. Lehrkräfte

Exemplarische Leitfragen:

Welche Methoden für Duales Lernen wenden Lehrkräfte an?

Wie wird der Berufswahlpass genutzt?

d. Eltern

Exemplarische Leitfragen:

Wie werden Eltern über Angebote des dualen Lernens informiert?

e. Betriebe

Exemplarische Leitfragen

Bestehen betriebliche Kooperationen? Mit wem? Welche weiteren werden gebraucht?

Welche Angebote werden durchgeführt?

Das Handlungsfeld ´Schüler/-innen´ ist dabei das zentrale oder übergeordnete Handlungsfeld, die anderen Handlungsfelder dienen der Zielerreichung im Handlungsfeld

´Schüler/-innen´. Trotzdem ist dabei zu beachten, dass die Zielgruppe jedes Handlungsfelds ihre eigene Dynamik und Bedarfe hat, somit muss in der Angebotsgestaltung diese spezifisch erfasst und bedient werden.

Entsprechend des Auftrages und der damit verbundenen Ziele können u.U. entsprechende Handlungsfelder ergänzt oder weggelassen werden.

Bildungsangebote bedarfsgerecht mit der Schule abstimmen

Schule ist ein aktiver Partner von den LBO- Angeboten. Das klingt selbstverständlich, ist es aber nicht unbedingt. Viele verschiedene Faktoren führen häufig dazu, dass

externe Angebote zwar sehr willkommen sind, aber weder die Schule noch der Anbieter sich Zeit nimmt für die bedarfsgerechte Zusammenarbeit. Ein Grundsatz der Arbeit im LBO ist, die Angebotsabstimmung, Koordination, Steuerung und Reflexion mit der Schule zu realisieren.

Arbeitsweltorientierte Bildungsangebote mit Schule abstimmen

Übergangs-management Abb.4

5 Für die Planung und Durchführung der arbeitsweltorientierten Bildungsangebote heißt das:

Unbedingt auf die strukturellen Bedarfe der Schule eingehen und dadurch gemeinsam die Angebote mit ´Schule´ abstimmen und Lehrkräfte einbinden.

Für einen Anbieter / Träger heißt dies zweierlei:

1. Die Rahmenbedingungen auf der Ebene der Organisation des speziellen Lernortes Schule zu erfassen: Welche Strukturen sind vorhanden, welche Verantwortlichkeiten sind personell untersetzt, wo gibt es Spielräume etc.

2. Die Möglichkeiten, die die Bildungspolitik für den Lernort Schule vorsieht, zu kennen und mit Schule entsprechende Angebote zu planen oder der Schule Angebote vorzustellen, die bedarfsgerecht umgesetzt werden. Auf jeden Fall gängige Instrumente, die z.B. Sen BildJugWiss vorsieht – wie den Berufswahlpass, oder Good-/Best-Practice-Instrumente

Von Vorteil ist, wenn das Team des Anbieters diversitär aufgestellt ist . Im LBO-Team gibt es eine Mischung aus pädagogischem und betriebswirtschaftlichem Know-How .

Steuerung initiieren oder unterstützen

Es ist wichtig, als Anbieter/Träger selber einen Ansatz und Vorstellungen zur Steuerung zu haben: Welche Partner werden zur operativen Umsetzung gebraucht, welche Partner für die Koordination und die Weiterentwicklung. Mit der Schule sollte abgestimmt werden, welches Steuerungssystem u.U. bereits vorhanden ist, welches zur Schule passen würde und was man selber als Anbieter / Träger noch für wichtig erachtet.

Als Anbieter/Träger sollte man sich immer bewusst sein, dass Koordination und Steuerung sehr wichtig ist und entsprechende Ansätze in petto haben und ggf. an der Schule initiieren.

Relevante Themen wären:

Bedarfsermittlung, Konzeptplanungen, Detailplanung, Zwischenauswertungen, Perspektivplanungen, Ergebnisse, Optimierungsansätze in den einzelnen Jahresrückblicken etc.

Ein mögliches System der Steuerung zeigt Abbildung 5, in Abbildung 6 sind relevante Akteure aufgeführt. Zu beachten ist die Flexibilität eines Systems und die Passgenauigkeit auf eine Schule.

Die zugeordneten Themen zu den Runden können ausgetauscht werden – im Grund gilt es zu unterscheiden zwischen Steuerung/Koordination (strategische Ebene) und Durchführung (operative Ebene).

Wichtig ist ferner zweierlei:

• Die Steuerung und der Austausch zwischen den Runden – nur so kann sich ein koordiniertes System entwickeln.

• Das System soll für das Ziel gemacht werden, einen koordinierten Berufswahlprozess oder Übergangsmanagement an einer Schule zu initiieren und zu etablieren.

Handlungsfeld Lernort Schule Kooperationen zwischen Schule und freiem Träger, sondern auch immer einzuordnen in Rahmenbedingungen und Entwicklungen in einem zeitlichen Kontext z.B. Stadtentwicklung oder Bildungspolitik auf Bundes/Länderebene. Dies sollte in der Auswahl der Vertreter/-innen und der spezifischen Themen beachtet werden.

Abb.5

Abb.6

7 Institutionen und Betriebe die im Folgenden aufgeführten Strukturen zur Prozessgestaltung und Steuerung als relevant (vgl. Abb.7).

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S c h u le

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Kooperationen mit Lernort Schule für nachhaltige Arbeit bedürfen: mind. vier Jahre, am besten acht Jahre oder länger

• Transparenz in bestehenden und geplanten Aktivitäten

• Kenntnisse in Organisations-entwicklung und Auswirkungen von Veränderungsprozessen seitens des freien Trägers

• Von Vorteil: diversitäres Team des freien Trägers

• Gestaltungsspielräume der Partner, allen voran Schule und freier Träger

• personelle und finanzielle Ressourcen

• Vorausschauende gemeinsame Planung & Steuerung,

Gemeinsame Reaktion auf Veränderungen

Wichtige Strukturen zur Prozessgestaltung und Steuerung Abb.7

Baukasten Schule : Best-Practice-Materialien

Im Dokument Best-Practice-Materialien (Seite 28-35)