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7.1 Betreuung - Vision

In dieser Grafik sehen wir das Hauptproblem der Gemeinde „TeiltnichtmeineVision“im Vergleich zurSchwierigkeitvon IGW „SchwacheBetreuung“.

12. Diagramm

Von der Gruppe der Zugehörigkeit 0-2 sagen vierzehn Personen, dass die schwache Betreuung während ihrer Ausbildungszeit eine Schwierigkeit darstellte. Immerhin fünf der Befragten geben an, dass das stark bis sehr stark ein Problem gewesen ist. Die Schwierigkeit

„SchwacheBetreuung“wird von der gesamten befragten Gruppe, wie von der Gruppe der Zugehörigkeit 0-2 zu den drei Hauptschwierigkeiten gezählt. Ich gehe auf diese Problematik ein, weil ich (wie unter Punkt 4 erwähnt) einen Zusammenhang sehe zwischen der Betreuung in der Ausbildungszeit und dem Visionsproblem.

IGW stellt die Begleitung durch Studienleiter sicher, welche die Aufgabe haben, den Studenten in Studienfragen zu beraten. Da IGW fordert, dass jeder Student während seiner Ausbildungszeit von einem Mentor aus der Gemeinde betreut wird, ist anzunehmen, dass viele Schwierigkeiten sich auf dieses Mentoring beziehen. Es scheint, dass es in vielen Gemeinden nicht zu einer optimalen Beziehung zwischen Mentor und Student gekommen ist.

Wie die Anwendung in der Gemeinde gezeigt hat, wäre eine echte Jüngerschaftsbeziehung nicht nur für die Betreuung während der Studienzeit wichtig, sondern auch für die

Vermittlung der Vision. Was könnte IGW dazu beitragen, um dieser Schwierigkeit zu begegnen? Das ist die Frage, der wir in einem kürzeren Teil nachgehen wollen.

-20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20

Schw ache Betreuung d Teilt nicht meine Vision d

gar nicht sehr stark stark mittel w enig

7.2 Ist-Zustand

Bei IGW wird der Student nicht aus seiner Gemeinde herausgenommen, sondern das Studium läuft parallel zur praktischen Mitarbeit in der Gemeinde. Im Blick auf die Visionsvermittlung ist diese Tatsache von grossem Wert. Sofern der Absolvent nach dem Studium in dieser Gemeinde bleibt, muss er sich nicht in einer komplett neuen Umgebung zurechtfinden, er wächst in die Arbeit hinein.

Im Bezug auf Betreuung

Gemäss IGW Studenten CD (Informationsblatt Mentoring 04) gibt IGW vor, dass jeder Student mindestens einen Mentor aus der Gemeinde oder dem Werk hat und sich mindestens einmal pro Monat mit ihm trifft. Der Mentor sollte in leitender Funktion in der Gemeinde oder im Werk mitarbeiten. IGW definiert das Wort Mentoring folgendermassen

(Informationsblatt:1):„Mentoring istein beziehungsbildenderProzess,in dereinePerson (derMentor)seineFähigkeiten eineranderen Person (derMentorand)vermittelt.“Ein solches Mentoring umfasst die Bereiche Jüngerschaft, Spiritualität, Seelsorge, Förderung und Studium. Im Bereich Jüngerschaft wird das gemeinsame Erleben betont. IGW bietet

Mentorentreffen an und der Student schreibt in den ersten beiden Studienjahren einen Rapport über die Treffen mit seinem Mentor. Jeweils gegen Ende eines Studienjahres sind der Student und der Mentor aufgefordert, gemeinsam ein Ausbildungsgespräch zu führen.

Diese Vorgaben sind sehr gut. Sie fördern den offenen Austausch, aber auch das gemeinsame Erleben. Wenn diese Grundsätze wirklich eingehalten würden, wäre die Ausgangslage für eine optimale Betreuung geschaffen. Nur zeigen leider die Umfrage und mein Erleben, dass die Betreuung des Studenten oft nicht auf diese verbindliche Art stattfindet.

Im Bezug auf Vision

IGW bietet sehr vielseitig Fächer über Gemeindebau an und an den „fgi-Tagen“(Forum für Gemeinde und Innovation, jährlicher Pflichttag für IGW Studenten) werden brisante Themen angesprochen. Das Thema Vision kommt aber, wenn überhaupt, nur sehr am Rande vor. Mir ist es während meiner Studienzeit einmal in der Literatur eines Freifachs begegnet, ohne dass ich mit diesem Thema arbeiten musste. Zusammengefasst kann gesagt werden, dass das Thema Vision während eines Studiums bei IGW nicht zur Sprache kommt. Das gilt für die Unterrichtsfächer und für die Vorgaben an das Mentoring. Dieser Bereich wird voll und ganz der Gemeinde überlassen.

7.3 Mögliche konkrete Schritte

Ich bin mir bewusst, dass bei IGW einiges im Umbruch ist im Bezug auf die Betreuung.

Unabhängig davon definiere ich einige Anwendungsmöglichkeiten, die sich auf meine Arbeit beziehen.

7.3.1 Kontakt zu Mentor ausbauen

IGW soll sich nicht scheuen, gewisse Treffen mit dem Mentor zur Pflicht werden zu lassen.

Wenn es zu einem Zusammentreffen zwischen Mentor und IGW kommt, hat IGW die

Möglichkeit, in einen direkten Kontakt mit dem Mentor zu treten. Einerseits lernt der Mentor IGW so besser kennen, andererseits kann bei einem solchen Treffen über Vorstellungen und Möglichkeiten des Mentorings gesprochen werden. Konkret könnte das heissen, dass der Besuch der Mentorentreffen für die Mentoren der IGW Studenten zur Pflicht gemacht wird.

Zudem werden die Studenten verstärkt motiviert, ihre Mentoren an die jährlichen fgi Tage mitzubringen. Die dort behandelten Themen würden den Austausch zwischen Student und Mentor im Bezug auf die Gemeinde fördern.

7.3.2 Wichtige Gemeindethemen wie Vision im Ausbildungsgespräch zum Thema machen

Dem Ausbildungsgespräch wird die Kategorie Gemeinde hinzugefügt. In dieser Kategorie werden wichtige Themen im Bezug auf die Gemeinde besprochen. Der Student gibt zum Beispiel darüber Auskunft, in welchen Bereichen der Gemeinde er sich Veränderung wünscht. Er bespricht dort mit dem Mentor auch, wie er sich seine Zukunft bezüglich der Gemeinde vorstellt (nicht verpflichtend). Die beiden werden aufgefordert, über die Vision der Gemeinde zu sprechen, wobei der Student darüber Auskunft geben soll, was er über die Gemeindevision denkt und wie er ihr gegenüber steht.

7.3.3 Gemeinsamer Kurstag bei IGW

Der Student und der Mentor besuchen im ersten und im letzten Studienjahr einen Kurstag bei IGW, der speziell für dieses Zusammentreffen eingerichtet wird. Dort werden über die verschiedenen, von IGW definierten Bereiche des Mentorings doziert. In Zweiergesprächen tauschen Student und Mentor darüber aus. Teile des Ausbildungsgesprächs fliessen in diese Gespräche ein, wie der Teil über die Gemeinde und die Beurteilung des Mentorings. Das Treffen im letzten Studienjahr des Studenten bezieht sich im Besonderen auf dessen Zukunft.

Wie im ersten Studienjahr wird die Vision der Gemeinde zum Thema gemacht. Der Student soll prüfen und darüber sprechen, wie er seine Zukunft bezüglich dieser Vision sieht.

7.3.4 Kursteil über Vision

IGW bietet innerhalb eines Pflichtfaches der Praktischen Theologie einen Kursteil zum Thema Vision in der Gemeinde an (z.B.bei„Einführung Gemeindebau“). Es soll in diesem Teil nicht in erster Linie darum gehen, dass die Studenten lernen, wie es zu einer Vision kommt. Sie sollen viel mehr herausgefordert werden, Fragen an die Vision ihrer Gemeinde zu formulieren. Das Ziel ist eine Standortbestimmung, die zeigt wo der Student im Bezug zur Gemeindevision steht. Ob er sie teilt, ob er unsicher ist, oder ob er bezüglich Vision anders denkt als die Gemeinde.

Nicht nur die Gemeinde und IGW sind herausgefordert, sich der Schwierigkeit bezüglich der Gemeindevision zu stellen. Auch der Student persönlich ist gefragt.