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7.1 BAföG-Quote

Im Sommersemester 2012 werden 27 % der Berliner Studieren-den nach dem BAföG gefördert (Abb. 55). Damit ist der Anteil der BAföG-geförderten Studierenden in Berlin gegenüber 2009 um sechs Prozentpunkte und gegenüber 2006 um zwei Pro-zentpunkte

gestiegen.

Verglichen mit der BAföG-Quote unter allen Studieren-den im Bundes-gebiet, fällt der Anteil der BA- föG-Empfän-ger(innen) in Berlin im Jahre 2012 um drei Prozentpunkte höher aus als bundesweit

(27 % vs. 24 %, Abb. 55).

Unterschieden nach Geschlecht werden in Berlin anteilig gleich viele Studentinnen und Studenten gefördert (jeweils 27 %, Abb.

55). Auf der Bundesebene hingegen fällt der Anteil der geför-derten Frauen deutlich höher aus (26 % vs. 22 %).

Differenziert nach Art der Hochschule werden in Berlin Studie-rende an Fachhochschulen mit 32 % anteilig deutlich häufiger nach dem BAföG gefördert als Studierende an Universitäten mit 25 %.

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7.2 Förderungsart

Für 85 % der BAföG-Empfänger(innen) in Berlin wird die Förde-rung in Abhängigkeit von der Einkommenssituation im Eltern-haus gewährt. Die verbleibenden 15 % erhalten eine elternun-abhängige Förderung. Diese Art der Förderung erhalten Studie-rende, die nach den Regelungen des BAföG gegenüber ihren Eltern keinen Anspruch mehr auf Ausbildungsunterhalt geltend machen können.

Gegenüber 2009 ist unter den Geförderten in Berlin der Anteil, der elternunabhängig gefördert wird, um sieben Prozentpunkte zurückgegangen (von 22 % auf 15 %). Bundesweit werden 2012 12 % der BAföG-Empfänger(innen) elternunabhängig gefördert.

Mit 15 % ist in Berlin diese Art der BAföG-Förderung somit et-was häufiger vertreten.

Im Normalfall wird die BAföG-Förderung jeweils zur Hälfte als Zuschuss und zur anderen Hälfte als unverzinsliches Darlehen gewährt. In Berlin erhalten 95 % der Geförderten das BAföG in dieser Form. 3 % der Geförderten werden durch ein verzinsli-ches Darlehen unterstützt (z. B. als Studienabschlusshilfe nach Überschreiten der Förderungshöchstdauer). Die verbleibenden 2 % der Geförderten werden durch eine reine Zuschussförde-rung unterstützt. Diese wird z. B. gewährt, wenn die Förde-rungshöchstdauer infolge einer Behinderung, einer Schwanger-schaft oder der Pflege/Erziehung eines Kindes überschritten wurde.

Einen Zuschlag für die eigene Kranken- und Pflegeversicherung erhalten 37 % der Geförderten und 10 % wird ein Zuschuss für die Betreuung eines Kindes gewährt.

55 Abb. 56 Höhe der BAföG-Förderungsbeträge nach ausgewählten

Merkmalen

BAföG-Empfänger(innen), arithm. Mittelwert in €

DSW/DZHW 18. - 20. Sozialerhebung 476

474 479

368 490

448

639 441

412 471

339 451

406

567 409

407 412

303 423

371

534 insgesamt

Männer Frauen

bei den Eltern nicht im Elternhaus

elternabhängig elternunabhängig

2012 2009 2006 Geschlecht

Wohnform

Förderungsart

7.3 Höhe der Förderungsbeträge

Nach dem BAföG geförderte Studierende in Berlin erhalten ei-nen monatlichen Förderungsbetrag in durchschnittlicher Höhe von 476 € (Abb. 56).

Geförder-te Studentinnen werden mit durchschnittlich 479 € und geförderte Studenten mit 474 € unterstützt.

Studierende, die noch im Elternhaus wohnen (in Berlin 10 % der

BAföG-Empfänger(innen)), haben einen geringeren Bedarfssatz als die Studierenden, die außerhalb des Elternhauses leben (597 € vs. 670 €, Abb.

56). Folglich ist es nahelie-gend, wenn der durchschnitt-liche Förderungsbetrag für bei den Eltern wohnende Geförderte mit 368 € deutlich geringer ausfällt als der für die übrigen Geförderten (490 €).

Je nach Art der Förderung unterscheidet sich die Höhe des För-derungsbetrags beträchtlich: Studierende, die elternunabhän-gig gefördert werden, erhalten im Durchschnitt einen monatli-chen Förderungsbetrag von 639 €, elternabhängig Geförderte hingegen 448 € (Abb. 56). Der Förderungsbetrag der BAföG-Empfänger(innen) in Berlin liegt 2012 durchschnittlich um 35 € bzw. rd. 8 % höher als im Jahre 2009.

Im Vergleich mit den Geförderten in Deutschland insgesamt erhalten Geförderte in Berlin im Jahre 2012 einen um durch-schnittlich 51 € höheren Förderungsbetrag (Deutschland: 425 €, Berlin: 476 €).

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Abb. 57 Einschätzung der BAföG-Förderung

nur BAföG-Empfänger/innen, Werte 4 und 5 auf einer fünfstufigen Antwortskala von 1 =

„trifft gar nicht zu“ bis 5 = „trifft völlig zu“, in %

DSW/DZHW 18. - 20. Sozialerhebung 87

50

56 79

54

53

81

51

57 Ohne

BAföG-Förderung könnte ich nicht studieren

Meine BAföG-Förderung ist angemessen

Meine BAföG-Förderung gibt mir

eine sichere Planungsperspektive

2012 2009 2006

7.4 Einschätzung der Förderung

Nach der persönlichen Sicht auf die Förderung nach dem BAföG gefragt, erklären 87 % der BAföG-Empfänger(innen) in Berlin, dass sie ohne die Förderung nicht studieren könnten (Abb. 57). Geförderte Männer stimmen dieser Aussage häufiger (völlig) zu als geförderte Frauen (89 % vs. 84 %).

Die Hälfte der nach dem BAföG geförderten Studierenden schätzt die eigene Förderung als angemessen ein (50 %, Abb. 57). Diese Ein-schätzung wird von Männern etwas seltener getroffen als von Frauen (48 % vs. 53 %).

Durch die BAföG-Förderung sehen 56 % der Geförderten eine sichere Planungsperspektive als gegeben an (Abb. 57). Diese Einschätzung nehmen geförderte Männer etwas häufiger als geförderte Frauen vor (58 % vs. 55 %).

7.5 Studierende ohne BAföG-Förderung

Die Studierenden in Berlin setzen sich hinsichtlich des BAföG-Status wie folgt zusammen:

Danach gibt es in Berlin anteilig deutlich weniger Studierende, die bisher keinen BAföG-Antrag gestellt haben als in Deutsch-land insgesamt (40 % vs. 50 %) und anteilig mehr Studierende, die elternabhängig gefördert werden (25 % vs. 22 %), ehemalige BAföG-Empfänger(innen) (16 % vs. 13 %) und Studierende, de-ren Erstantrag abgelehnt wurden (15 % vs. 13 %).

BAföG-Status Berlin Dtl. ges.

BAföG-Empfänger(innen) – elternabhängig 25 22 BAföG-Empfänger(innen) – elternunabhängig 4 3 ehemalige BAföG-Empfänger(innen) (Studierende,

die in früheren Semestern gefördert wurden) 16 13

kein BAföG – Erstantrag abgelehnt 15 13

kein BAföG – bisher keinen Antrag gestellt 40 50

57 Abb. 58 Gründe für die Nicht-Förderung nach dem BAföG

Studierende, die keine Förderung erhalten, Mehrfach-nennungen möglich, in %

DSW/DZHW 20. Sozialerhebung 47

23

19

10

8

7

6

5

5

6

76

2

24

2

17

4

0

2

24

7 Einkommen der Eltern/des

Ehepartners zu hoch

Förderungshöchstdauer überschritten

Eigenes Einkommen/

Vermögen zu hoch

Studienfachwechsel

Zu erwartender Förderungsbetrag so gering, dass es sich nicht lohnt

Jetziges Studium ist ein nicht förderungsfähiges Zweitstudium Notwendige Leistungsbescheinigung

konnte nicht erbracht werden Bei Studienbeginn bereits 30.

Lebensjahr vollendet Will keine Schulden machen

Anderer Grund

ja nein Antrag gestellt:

Werden die Studierenden, die definitiv erklären, keine BAföG-Förderung im laufenden

Semes-ter zu erhalten, danach unSemes-ter- unter-schieden, ob sie einen BAföG-Antrag gestellt haben (einschl.

ehemalige Geförderte) oder nicht, ergibt sich das in Abb. 58 dargestellte Bild der Begründun-gen für die Nicht-Förderung. Bei den Studierenden, die im bishe-rigen Verlauf des Studiums kei-nen BAföG-Antrag gestellt ha-ben, liegt die vorrangige Begrün-dung dafür in der Einkommens-situation im Elternhaus. 78 % dieser Studierenden gehen da-von aus, dass das Einkommen der Eltern zu hoch ist, um BAföG beziehen zu können. Am zweit-häufigsten wird von diesen Stu-dierenden die

Nicht-Beantragung damit begründet, dass sie keine Schulden machen wollen (24 %) und an dritter Stel-le wird angegeben, dass das ei-gene Einkommen/Vermögen zu hoch sei, um BAföG beanspru-chen zu können (24 %).

Von der Gruppe der ehemaligen BAföG-Empfänger(innen) ein-schließlich derjenigen, deren Erstantrag abgelehnt wurde, er-klärte ebenfalls der größte Teil (47 %) die Nicht-Förderung mit der Einkommenssituation im Elternhaus – allerdings sind dies anteilig deutlich weniger Studierende als in der Gruppe der Studierenden, die nie einen BAföG-Antrag gestellt haben (47 % vs. 78 %, Abb. 58). Am zweithäufigsten wurde von den früher geförderten Studierenden bzw. den Studierenden, deren Er-stantrag abgelehnt wurde, die Überschreitung der Förderungs-höchstdauer (23 %) angegeben; am dritthäufigsten wurde ein zu hohes eigenes Einkommen angeführt (19 %).

58

Abb. 59 Zeitaufwand für Studium und Erwerbstätigkeit Arithmetisches Mittel in Stunden pro Woche

DSW/DZHW 18. - 20. Sozialerhebung Dtl. gesamt

2006 2009 2012 2012

Lehrveranstaltungen 15,4 16,4 16,6 17,6

Selbststudium 18,2 17,5 17,1 17,3

Erwerbstätigkeit 8,4 11,6 11,0 8,6

insgesamt 42,0 45,5 44,6 43,5

Berlin Aufwandsart