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Erzählen in Bildern

Im Dokument WIE EIN FILM ENTSTEHT (Seite 47-54)

Grundlagen der Planung

Arbeitsblatt 8: Erzählen in Bildern

Alfred Kupper: Detektiv und Gangster. Eine Bildgeschichte

Quelle: Medium Film – Die Technik. Schülerbegleitmaterial zu der Sendereihe des WDR-Schulfernsehens.

Bad Honnef/Darmstadt: Neue Darmstädter Verlagsanstalt o. J., S.16.

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Storyboard = eine Art gezeichnetes Drehbuch: Die einzelnen Einstellungen werden in der geplanten Reihenfolge entweder skizziert oder fotografiert und mit zusätzlichen Informatio-nen versehen (z. B. ob Fade eingesetzt werden soll, Kamerabewegung, Einstellung, Perspek-tive). Damit kann man einen Film schon sehr genau planen (was Veränderungen beim Dre-hen nicht ausschließt).

Arbeitsblatt 9: Storyboard

Moderne Medienwelten

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Arbeitsblatt 10: Erfindungen

Überlegt euch, wie ihr den Text als Zeichentrickfilm umsetzen könntet, und entwerft ein Storyboard dafür.

Wenn ihr es für besser haltet, könnt ihr den Text auch verändern (z. B. einen anderen Schluss für die Geschichte finden).

Erfindungen

Als der erste Mensch auf die Welt kam, fand er die Welt noch leer. Er ging herum, bis er müde war. Da fehlt doch etwas, dachte er, ein Dings, ein vierbeiniges, worauf man sitzen kann. Und er erfand

den Stuhl. Er setzte sich hin und schaute in die Weite. Wonderful. Wunderbar. Aber irgendwie nicht wunderbar genug.

Da fehlt doch etwas, dachte er, ein Dings, ein viereckiges, unter das man die Beine strecken, auf das man die Ellenbogen stützen kann. Und er erfand den Tisch. Er streckte seine Beine drunter, stützte seine Ellenbogen darauf und schaute in die Wei-te. Wonderful. Aus der Weite aber kam allmählich ein Wind, und mit ihm zogen dunkle Wolken heran. Es begann zu regnen. Nicht wonderful.

Da fehlt doch etwas, ein Dings mit einem Dings drauf, das einen vor Wind und Wasser schützt. Und er erfand das Haus. Er holte Stuhl und Tisch herein, setzte sich, streckte die Beine, stützte die Ellenbogen auf und schaute durchs Fenster in den Re-gen. Wonderful.

Hinter dem Regen sah er jetzt einen anderen Menschen. Er kam auf das Haus zu.

Darf ich unterstehen? fragte der andere Mensch. Please, sagte der erste. Bitte. Er zeigte dem anderen, was er alles erfunden hatte: den Stuhl zum sitzen, den Tisch für die Beine und die Ellenbogen, das Haus mit den vier Wänden und dem Dach darüber gegen Wind und Wasser, die Tür zum Hineingehen, das Fenster zum Hinausschauen.

Als dann der andere Mensch alle Erfindungen gesehen, ausprobiert und gelobt hat-te, fragte der erste: Und Sie, lieber Nachbar? Der andere schwieg. Er getraute sich nicht zu sagen, dass er den Wind und den Regen erfunden hatte.

Jürg Schubiger

Quelle: Schubiger, Jürg: Als die Welt noch jung war. Weinheim und Basel: Beltz Verlag, 1994.

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Überlegt euch, wie ihr den folgenden Text verfilmen könntet. Wie könnte man den Schluss drehen?

Welcher andere (z. B. heitere) Schluss wäre denkbar?

Entwerft ein Storyboard.

Gespenstergeschichte

Eines Nachts, als Frau Scholl allein zu Hause war, hörte sie im Estrich Schritte. Zuerst tat sie so, als

merke sie nichts, aber als die Schritte nicht aufhörten, wurde es ihr unheimlich. Es konnten schließlich Ein-

brecher sein. Da fasste sie sich ein Herz, nahm die Pistole ihres Mannes aus dem Nachttischchen, stieg

die Treppe hinauf, öffnete vorsichtig die Tür, drückte ganz rasch auf den Lichtschalter und rief: „Hände

hoch!“

Aber ihre Angst war umsonst gewesen. Es waren nur zwei Füße, die langsam auf dem Estrichboden hin und

her gingen.

Arbeitsblatt 11: Gespenstergeschichte

Quelle: Hohler, Franz: Wegwerfgeschichten. Gümligen/Bern: Zytglogge-Verlag, 1974 Franz Hohler

Moderne Medienwelten

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Inhalt: Planung, Organisation und Realisierung einer Bildfolge als Videoproduktion

(16 h) メ メ メ

メ Gymnasium: Da die Phasen der Medienproduktion in W-1 „Spot auf: Entdeckungen“ be-handelt werden, sollten diese von der Lehrerin oder dem Lehrer bei der Behandlung dieses Inhalts vorgestellt und erläutert werden.

In diesem Inhalt sollen nun das ausgewählte Storyboard als Film realisiert und das Produkt präsentiert werden. Sicherlich bedeutet die Behandlung dieses Inhalts den größten organisa-torischen Aufwand, insbesondere, wenn viele Schülerinnen und Schüler im Kurs sind. (Anlie-gen des Inhaltes ist es jedoch nicht, dass alle Kinder alle Tätigkeiten durchführen. Sie sollten vielmehr erleben, dass „Filmproduktion als planvolle Teamarbeit“ verstanden werden muss.) Aus der Vielzahl der Tätigkeiten beim Film kann nun ausgewählt werden. Z. B.:

Gemeinsame Arbeiten:

aus dem Storyboard einen Drehplan entwickeln Drehorte besichtigen und auswählen

Casting (sofern Darsteller benötigt werden), bereits mit Kamera Filmabnahme, Präsentationsdurchführung

Aufgaben für die Gruppenarbeit festlegen und verteilen:

Regieteam

Kamerateam (Kamera, Assistenz, Ton, Licht)

Präsentation vorbereiten (Raum, Einladungen, Werbung) Cover erstellen

Cutterteam (Sichtung, Schnitt, Musikauswahl, Nachvertonung) Darsteller

Requisiten besorgen oder herstellen

Bei Kameraaufnahmen im Raum könnten die Kinder, welche nicht unmittelbar vor oder hin-ter der Kamera stehen, durchaus als „Studiogäste“ die einzelnen Einstellungen mitverfolgen (Monitor am Camcorder anschließen).

Beim Schnitt ist sicherlich nicht zu erwarten, dass die unbeteiligten Kinder still beobachten, wie eine Schülerin oder ein Schüler den Schnitt durchführt.

Es sollte versucht werden, dass die einzelnen Gruppen möglichst viele Aufgaben parallel erledigen können (siehe Vorschlag Tabelle).

Sofern lediglich ein Camcorder und kein weiterer Videorecorder zur Verfügung steht, muss ungünstigerweise ein sogenannter Kameraschnitt durchgeführt werden; d. h. alle Einstellun-gen werden in der filmlogischen Reihenfolge aufEinstellun-genommen. Der Schnitt entfällt, ebenso das Aufstellen eines Drehplanes. Solange der Camcorder bei den Dreharbeiten nicht abgeschal-tet wird, werden die einzelnen Einstellungen lückenlos hintereinander aufgenommen. Nach dem Ausschalten und erneutem Anschalten des Camcorders (das Videoband wird hierbei ein- und ausgefädelt) ist nicht davon auszugehen, dass sich das Band an der exakten An-schnittposition befindet! Sofern der Camcorder über eine Search- Funktion verfügt, kann die Anschnittposition exakt angesteuert werden, ansonsten über die Wiedergabefunktionen Play und Pause. Der Kameraschnitt, insbesondere das Aufsuchen der Anschnittposition und der lückenlose Anschnitt, sollten vor den eigentlichen Dreharbeiten erprobt werden.

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Wenn zur Betitelung des Vor- und Abspanns kein sogenannter Titelgenerator zur Verfügung steht, gibt es folgende Alternativen:

der entsprechende Schriftzug wird an die Tafel oder auf ein Blatt Papier geschrieben und mit dem Camcorder aufgenommen

die Aufnahme kann bereits laufen, wenn eine Schülerin oder ein Schüler die betref-fenden Zeilen gerade schreibt

die benötigten Buchstaben werden ausgeschnitten und nacheinander aufgelegt (da-bei Aufnahme)

alle Buchstaben liegen auf einem Haufen und mit vielen Einzelaufnahmen entstehen Worte (Animation) usw.

Bei fehlender technischer Ausrüstung sollte die Zusammenarbeit mit den regionalen Medien-stellen, den Offenen Kanälen oder sonstigen Kooperationspartnern angestrebt werden. Die Schülerinnen und Schüler sollten nach Möglichkeit dabei weiterhin in der aktiven Rolle blei-ben (Bedienung der Geräte, Schnitt). Der ARD-Kinderkanal in Erfurt bietet die sogenannte

„TrickboXX“ an, mit deren Hilfe auf einfachste Weise Videos mit Lege-Animationen (Trickfil-me) hergestellt werden können. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des KiKa weisen vor Ort in die umkomplizierte Technik ein. Langfristige Vorbestellung unter: 0361 / 218-1820, -1866, -1868. Die entstandenen Filme können im KiKa gesendet werden. Die Offenen Kanäle und unter Umständen auch die regionalen Kabelfernsehsender bieten die Möglichkeit einer wir-kungsvollen Präsentation (Ausstrahlung).

Noch einige Hinweise zum ersten Film: Er sollte

nicht unmittelbar am Kassettenanfang beginnen (am Kassettenanfang zunächst eine et-wa 20 Sekunden lange Schet-warzphase aufnehmen, Fade - Funktion benutzen);

mit einer weichen Einblendung starten und mit einer weichen Ausblendung enden (Fade- Funktion benutzen);

lieber aus wenigen Einstellungen mit jeweils etwas mehr Aufwand als aus vielen Einstel-lungen mit wenig Aufwand bestehen und

nicht mehr als 5 Minuten lang werden.

Bewertungskriterien:

Es ist schwer und sicherlich auch unzweckmäßig, an einen Film, den die Schülerinnen und Schüler nach ihren Vorstellungen gestaltet und realisiert haben, Bewertungsmaßstäbe anzu-legen. Die Kinder sollten für ihre Leistung gelobt und selbstverständlich in ihrem (hoffentlich vorhandenen) Stolz auf ihr Werk bestärkt werden. Sie sollten angehalten werden, ihren Film zu verteidigen, zu erläutern, weshalb sie ihren Film (im Rahmen der technischen Möglichkei-ten) so und nicht anders gestalten wollten.

Bewertungskriterien ergeben sich lediglich während der Arbeit. Diese wären: Gewissenhaf-tigkeit beim Umgang mit den Geräten, Kreativität, Organisationstalent, Durchhaltevermö-gen, Teamfähigkeit usw.

Moderne Medienwelten

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Mögliche Aufgabenverteilung Film mit (kurzer) Spielhandlung

Team Aufgaben

Kamerateam

Regie

Aufnahmen zum Vor- und Abspann

Aufnahme der Einstellun-gen

Cutterteam Cover entwerfen und der

Gruppe vorstellen

Musik auswählen

(Regie jeweils beteiligt)

Sichtung, Schnitt, Nachver-tonung

Requisite/

Präsentation

Requisiten auswählen, her-stellen, organisieren

Präsentation vorbereiten; Raum organisieren, Einla-dungen erstellen und verbreiten, „Werbung“,

Verbin-dung zum OK herstellen, usw.

Darsteller/Covererstellung Text und Rollenspiel ein-üben

Aufnahme der Einstellun-gen

Cover fertigstellen

Filmabnahme Präsentation

Sofern ein Animations- oder Trickfilm geplant ist, werden natürlich mehr Requisiten benötigt (gezeichnete Bilder, Legefiguren usw.). Die Darsteller gehören dann mit zum Team „Requisite/Präsentation“.

Moderne Medienwelten

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Team Namen Aufgaben Termine

Kamerateam

Regie

Cutterteam

Requisite/

Präsentation

Darsteller/Covererstellung

Filmabnahme Termin: Präsentation Termin:

Im Dokument WIE EIN FILM ENTSTEHT (Seite 47-54)