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Erstellung der Statistik, Datenaufarbeitung, qualitätssichernde Maßnahmen

Datenerfassung

Manuelle Datenerfassung über Excel durch die EDV-Abteilung sowie den Fachbereich für die postalischen Fragebögen. Ein Drittel der Haushalte übermittelte elektronische Fragebögen (Excel).

Signierung (Codierung)

Nicht relevant.

Plausibilitätsprüfung, Prüfung der verwendeten Datenquellen

Auf Tippfehler und grobe Unplausibilitäten wurden die schriftlichen Fragebögen schon vor der Eingabe kontrolliert. Diese Fehlerquellen konnten in den Excel-Fragebögen durch vorgegebene Eingaberahmen bereits im Vorfeld großteils vermieden werden.

Die eingelesenen Daten wurden teilsweise mit Excel und teilweise mit dem Analyseprogramm SPSS einer Plausibilitätsprüfung unterzogen. Obwohl aufgrund des umfangreichen Datenmate-rials (rund 4.000 erhobene Merkmale) der Datenplausibilisierung Grenzen gesetzt waren, sind alle Merkmale einzeln überprüft worden. Auch wurden die einzelnen Fragebögen auf ihre Stim-migkeit in sich geprüft. Nur eingeschränkt kontrolliert wurden jedoch, ob die Angaben der Haus-halte in den fünf Fragebögen konsistent waren, da sich z.B. der Gerätebestand zwischen den Erhebungszeiträumen durchaus hätte ändern können. Für die Strom- und Erdgaszählerstände erfolgte ein Abgleich der Angaben im Aktivitätsbuch Winter und Aktivitätsbuch Sommer.

Bei der Datenplausibilisierung wurden – etwa bei der Festlegung von Maximalwerten – Haus-haltsmerkmale (wie Haushaltsgröße, Wohnungsgröße, etc.) berücksichtigt.

Imputation (bei Antwortausfällen bzw. unvollständigen Datenbeständen)

Nur Item-Non Response.

Jahresstrom- und ggf. Jahresgasverbrauch 2007 (lt. Jahresrechnung 2007):

Mit dem Geräteausstattungsbogen wurde der Jahresstrom- und ggf. –erdgasverbrauch 2007 sowie die entsprechenden Kosten lt. aktuellster Strom- und Gasrechnung erhoben. Fehlende Kosten wurden mit einem Durchschnittspreis aus den Verbrauchsmengen errechnet, fehlende Mengen mit einem Durchschnittspreis aus den Kosten.

Fehlten die Angaben zur Strom- und Erdgasrechnung komplett, wurde wie folgt vorgegangen:

Berechnung des Jahresstromverbrauchs (Erdgasverbrauchs) aus den entsprechenden Zählerstandsdifferenzen (Sommer 2008 abzüglich Winter 2008) für 365 Tage.

Imputationsrate: Stromzähler 1: 4,7%

Stromzähler 2: 6,9%

Erdgaszähler: 4,9%

Jahres- und Tagesstromverbrauch 2008 (lt. Zählerablesung Sommer 2008 – Winter 2008):

Bei fehlenden Stromzählerablesungen wurde der Tages- und Jahresstromverbrauch 2008 aus den errechneten Stromverbräuchen der Gerätegruppen addiert. Imputationsrate: 2,8%.

Hochrechnung (Gewichtung)

Hochrechnung der Stichprobe auf die Hauptwohnsitze Österreichs Hochrechnungskriterien:

• Haushaltsgröße

• Ein- und Zweifamilienhaus versus verdichteter Wohnbau

• Bildungsstand

Die Haushaltsgröße wurde auf vier Ausprägungen komprimiert (4+ ist 4), der Bildungsstand zu drei Kategorien zusammengefasst.

Regional wurde aufgrund der zu geringen Größe der Stichprobe nicht hochgerechnet. Dies hat zur Folge, dass die Bundesländerverteilung nicht korrekt abgebildet ist. Die regionale Auswer-tung beschränkte sich daher auf die NUTS1 Regionen.

Erstellung des Datenkörpers, (weitere) verwendete Rechenmodelle, statistische Schätzmethoden

Aus dem Nutzerverhalten der Haushalte wurde mit den ebenfalls erhobenen Messdaten bzw.

Defaultwerten Stromverbrauchswerte für die erhobenen Geräte (wie Geschirrspüler, Mixer) be-rechnet. Weiters wurden über die täglichen Strom- und Gasverbräuche laut Zählerangaben für Heizen und Warmwasser Verbrauchswerte ermittelt. Abbildung 3 gibt einen Überblick über den Ablauf der Datenberechnung der Stromverbrauchswerte:

Abbildung 3: Ablauf der Datenberechnung Berechnung der Tagesverbräuche je Gerät für 7 Tage der Winterwoche und 7 Tage der Sommerwoche

Berechnung eines Winter-Durchschnittstags und eines Sommer-Durchschnittstags je Gerät

Berechnung des

Jahresstromverbrauchs je Gerät

Zusammenfassung zu Verbrauchskategorien

Aus dem Aktivitätsbuch Winter und dem Aktivitätsbuch Sommer liegen für jeweils eine Woche genaue Angaben über die tägliche Nutzung der strombetriebenen Geräte durch die Haushalte vor. Je nach Gerätetyp werden in den Aktivitätsbüchern täglich die Anzahl der Programm-durchläufe (z.B. Geschirrspüler) oder die Nutzungszeit in Minuten (z.B. Mikrowelle) bzw. in Stunden (z.B. Fernseher) erhoben.

Im Messfragebogen war - angepasst an die Erhebungsvorgaben aus den Aktivitätsbüchern - der Stromverbrauch der Geräte in Zeiteinheiten (1-Stunde bzw. 24-Stunden-Perioden) oder je Vorgang anzugeben. So wurden etwa jener des Geschirrspülers für einen Programmdurchlauf oder jener des Fernsehers für zumindest 1 Stunde mit dem Strommessgerät gemessen. Der Stromverbrauch von Geräten wie Kühlschränke oder Aquarien, die schwankende Energiever-bräuche aufweisen können, wurden für mindestens 24 Stunden ermittelt. Für Geräte, die nur sehr kurz in Betrieb sind, wie beispielsweise Mikrowellen, wurde die Wattleistung des Betriebs erfragt. Diese konnte von den Haushalten ebenfalls mit dem Strommessgerät ermittelt werden.

Die Ausfüllanleitung Messfragebogen lieferte den Haushalten detaillierte Anweisungen, wie die Strommessung für die verschiedenen Gerätekategoriendurchzuführen war.

Da nicht alle Haushalte in der Lage waren, für die relevanten Geräte die notwendigen Messun-gen vorzunehmen4 und es teilweise auch Probleme bei der Nutzung des Strommessgeräts gab,

4 Etwa bei Einbaugeräten.

wurde für fehlende Werte der Median5 der vorhandenen Messwerte herangezogen. Für die Datenplausibilisierung wurde ebenfalls der Median verwendet; Abweichungen von mehr als 75% vom Median wurden durch diesen ersetzt.

Für den Stromverbrauch von Geräten, die nicht gemessen werden mussten, wurden Defaultwerte eingesetzt. Diese wurden von einem technischen Konsulenten von der e7 Markt Analyse GmbH festgelegt. Dessen Expertise floss sowohl in die Ausarbeitung des Befragungs-konzepts ein, als auch in die Erstellung einer technischen Analyse der erhobenen Daten, einer Überprüfung der energietechnischen Zusammenhänge und einer Berechnung der Verbrauchs-komponenten für die Bereiche Heizen, Warmwasser und Kochen + Backen.

Aus der Multiplikation der täglichen Nutzungsdauer bzw. Nutzungsfrequenz mit den Messwer-ten ergibt sich für jeden Erhebungstag ein individueller Stromverbrauch je Gerät und Haushalt.

Dabei wurde - soweit sinnvoll - für die Winterwoche und die Sommerwoche für jeden Tag der Stromverbrauch für jedes genutzte Gerät ermittelt.

Ablauf der Berechnung des täglichen Stromverbrauchs der Geräte für Sommer und Winter (3 verschiedene Varianten):

1. Messung war vorgesehen und es wurde vom Haushalt korrekt gemessen:

Nutzung * Messwert = täglicher Stromverbrauch des Geräts

2. Messung war vorgesehen, es wurde vom Haushalt nicht korrekt gemessen (d.h.

die Abweichung war größer +/- 75% des Medians oder der Messwert fehlte ganz):

Nutzung * Median = täglicher Stromverbrauch des Geräts 3. Gerät musste nicht gemessen werden:

Nutzung * Defaultwert = täglicher Stromverbrauch des Geräts Folgende Defaultwerte wurden für Betrieb und Stand by verwendet:

Defaultwerte

Aus den dementsprechend berechneten sieben Tagesverbräuchen der Aktivitätswoche im Winter wurde für jedes Gerät der Stromverbrauch eines Winter-Durchschnittstags errechnen.

Analog wurde aus den sieben Tagesverbräuchen der Aktivitätswoche im Sommer für jedes Ge-rät der Stromverbrauch eines Sommer-Durchschnittstags ermittelt.

Diese beiden Durchschnittstage wurden zur Schätzung des Jahresstromverbrauchs verwen-det, wobei grundsätzlich von einer Gesamtnutzungsdauer der Geräte von 350 Tagen ausge-gangen wurde6.

Zudem wurde in den beiden Aktivitätswochen jeweils täglich der Stromzählerstand abgelesen.

Aus diesen täglichen Stromverbräuchen lässt sich ebenfalls ein durchschnittlicher täglicher Stromverbrauch für Sommer, ein durchschnittlicher täglicher Stromverbrauch für Winter sowie

5 Der Median wurde ausgewählt, da er gegenüber dem arithmetischen Mittel den Vorteil hat, robuster gegenüber Ausreißern (stark abweichenden Werten) zu sein. Dies bedeutet, dass sehr hohe Messwerte einzelner Haushalte zwar das arithmetische Mittel nach oben verzerren können, jedoch nicht den Median.

Er ist als der mittlere aller der Größe nach sortierten Variablenwerte definiert.

6 Die durchschnittliche Urlaubszeit für Urlaube, die länger als 3 Übernachtungen dauern, beträgt etwas über 2 Wochen (Statistik Austria, Reisehäufigkeit und Gesamtreisedauer 2002). Für diese Urlaubszeit werden keine Verbrauchsaktivitäten angenommen, weshalb der Jahresstromverbrauch der Geräte für 50 Wochen kalkuliert wird, Ausnahme: Kühlschrank, Gefriergerät, Kommunikationsgeräte, Umwälzpumpen, Stand-by.

ein gesamter jährlicher Stromverbrauch der Haushalte für das Jahr 20087 abschätzen.

Berechnung des Jahresstromverbrauchs je Gerät bzw. je Zähler:

Durchschnittstag Sommer * 175 + Durchschnittstag Winter * 175 Zusätzlich wurden folgende Annahmen getroffen:

Kühlschrank

Bei der Berechnung des Stromverbrauchs des Kühlschranks wurden die Merkmale „Volumen Kühlteil“ und „Volumen Gefrierteil“ berücksichtigt. Der Verbrauch (Messwert) je 100l wurde be-rechnet und für die Plausibilisierung (+/-75% des Medianverbauchs von 100l) herangezogen.

Weiters wurde bei fehlenden Messwerten der Median je 100l verwendet und auf die tatsächli-che Kühlschrankgröße umgerechnet.

Gefriergerät

Bei der Berechnung des Stromverbrauchs des Gefriergeräts wurde das Merkmal „Fassungs-vermögen“ berücksichtigt. Der Verbrauch (Messwert) je 100l wurde berechnet und für die Plau-sibilisierung (+/-75% des Medianverbauchs von 100l) herangezogen. Weiters wurde bei fehlen-den Messwerten der Median je 100l verwendet und auf die tatsächliche Gefriergerätgröße um-gerechnet.

Waschmaschine, Waschen mit Waschtrockner

Die Waschtemperatur wurde berücksichtigt. Es erfolgte eine Durchschnittsbildung der Mess-werte bei 30°/40° und 60° sowie (falls angegeben) 90°.

Bügeleisen, Bügelstation

Ab der 6. Minute wird nur 50% der Nutzungszeit als Heizphase angenommen.

Küchenmaschine

Erhoben wurde die Anzahl der Nutzungen. Annahme einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von 10 Minuten.

Standmixer

Erhoben wurde die Anzahl der Nutzungen. Annahme einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von 1 Minute.

Stabmixer

Erhoben wurde die Anzahl der Nutzungen. Annahme einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von 1 Minute.

Handmixer

Erhoben wurde die Anzahl der Nutzungen. Annahme einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von 5 Minuten.

Fernseher

Der Bildschirmdurchmesser wurde bei fehlenden Messwerten mittels Regression in die Berech-nung des Verbrauchs lt. Median einbezogen.

Ladegeräte

Zur Berechnung des Stromverbrauchs wurde der tatsächliche Messwert oder der Defaultwert herangezogen.

7 Berechnet für 365 Tage.

Sonstige qualitätssichernde Maßnahmen

Eine ausführliche Respondentenbetreuung per Telefon und E-Mail war aufgrund der Komplexi-tät der Erhebung notwendig.

5. Publikation (Zugänglichkeit)