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3. Stichprobenkonzept

3.3 Erhobene Kennzahlen

Ziel und Zweck

Mit den Kennzahlen der Stichprobe A soll die Einkommenssituation der landwirtschaftlichen Betriebe und deren Haushalte der Schweiz abgebildet und analysiert werden.

Prinzipien

Die Anzahl Kennzahlen und deren Erhebungsaufwand soll sich auf ein Mindestmass beschränken.

Dennoch wird ein gewisser Detaillierungsgrad gefordert. Dieser ist möglicherweise umfangreicher als die vorhandenen Betriebsangaben, was zusätzlichen Aufwand nach sich ziehen kann. Zum heutigen Zeitpunkt kann der Detaillierungsgrad der Abschlussauswertung aus Agro-Twin „Jahresrechung Steu-ern“ annähernd als Minimalstandard angesehen werden.

Angaben zu ausserlandwirtschaftlichen Einkommen müssen nicht zwingend in der Buchhaltung ent-halten sein und können auch aus anderen Quellen stammen. Es ist nicht vorgesehen, dass mit den Kennzahlen ein doppelter Erfolgsnachweis geführt werden kann. Einige der aufgeführten Kennzahlen können aus anderen Kennzahlen abgeleitet werden, wie zum Beispiel das Total der Bilanz oder das landwirtschaftliche Einkommen.

Im Verlaufe der Arbeiten der Unterarbeitsgruppe Detailfragen können sich noch Änderungen ergeben, da grundsätzlich eine Harmonisierung mit dem Kontenrahmen KMU Landwirtschaft angestrebt wird.

Kennzahlenbereiche Übersicht siehe Tabelle 13.

1) Kennzahlen zur Betriebsstruktur, Flächen und Tierbestände

Zur Interpretation von monetären Grössen landwirtschaftlicher Betriebe sind „technische“ Informatio-nen eine grosse Hilfe. Zum Beispiel kann eine höhere Rohleistung entweder auf Produktpreise, Pro-duktionsumfang oder Produktionsleistung zurückgeführt werden. Die Datenerhebung von Flächen und Tierbeständen oder Naturalerträgen für Betriebe der Stichprobe A wäre für den/die Landwirt/in und die Treuhandstelle mit weiterem Aufwand verbunden. Deshalb sollen diese „technischen Daten“ aus vor-handenen Quellen, wie dem AGIS oder der Betriebsstrukturerhebung des BFS, direkt in die Auswer-tung übernommen werden.

2) Soziodemographische Kennzahlen

Zur Erreichung der oben genannten Ziele ist es notwendig, die monetären Grössen mit soziodemogra-fischen Kennzahlen wie Arbeitseinsatz und Haushaltsgrösse zu verbinden. Hier soll, wie auch in den übrigen Bereichen, bei möglichst geringem Aufwand eine sinnvolle Kennzahlenauswahl getroffen werden. Für die Haushaltsgrösse ist mindestens eine Aufteilung nach Geschlecht und Altersklasse notwendig. Die Altersklassen zur Definition der Haushaltsgrösse sind Gegenstand von weiteren Un-tersuchungen, die zusammen mit dem Bundesamt für Statistik gemacht werden.

Beim eher schwer zu erhebenden Arbeitseinsatz ist die Verwendung von Standardarbeitskräften denkbar. Ob diese jedoch anstelle einer Schätzung der Betriebe vorgezogen werden können, ist Ge-genstand weiterer Untersuchungen. Eine Aufteilung in entlohnte und nicht entlohnte Arbeit ist zwin-gend.

3) Bilanz

Bei den Aktiven wird das Umlaufvermögen und Anlagevermögen weiter detailliert. Das Umlaufvermö-gen wird in FinanzumlaufvermöUmlaufvermö-gen (Flüssige Mittel, Wertschriften, ForderunUmlaufvermö-gen und Aktive Rech-nungsabgrenzungen) sowie auf Vorräte und Tiervermögen aufgeteilt. Das Anlagevermögen wird in mobile Sachanlagen, immobile Sachanlagen sowie in Finanz- und immaterielle Anlagen aufgeteilt. Die betriebsfremden Aktiven werden nicht erhoben.

Bei den Passiven erfolgt eine Unterscheidung in kurzfristiges Fremdkapital sowie in mittel- und lang-fristiges Fremdkapital. Das Eigenkapital des Betriebs wird ebenfalls erhoben.

4) Leistungen und Kosten

Die Leistungen werden aufgeteilt in Pflanzenbau, Tierhaltung, Paralandwirtschaft und Direktzahlun-gen. Bei den Kosten erfolgt die Aufteilung in Sachkosten Pflanzenbau, Tierhaltung und übrige, Struk-turkosten 1 (SachstrukStruk-turkosten) und StrukStruk-turkosten 2 (Personalkosten, Pacht- und Kapitalzinsen).

Von den Strukturkosten 1 werden die Abschreibungen total, Abschreibungen Mobilien und Abschrei-bungen Immobilien erhoben.16

5) Ausserlandwirtschaftliches Einkommen

Zur Darstellung der wirtschaftlichen Situation des Haushalts ist es notwendig, das ausserlandwirt-schaftliche Einkommen zu erheben. Eine Aufteilung in Erwerbseinkommen und „verschiedene Neben-einkommen“ ist vorgesehen. Als Datenquelle kommt ein Buchhaltungsabschluss oder Angaben aus der Steuererklärungen in Betracht.

6) Mittelflussrechnung

Es wird keine „vollständige“ Mittelflussrechnung angestrebt. Dennoch werden daraus zwei Kennzah-len erhoben. Der Mittelfluss Landwirtschaft (vor Zinsen) ist eine wichtige Kennzahl zur Beurteilung der wirtschaftlichen Situation der Betriebe, da diese Kennzahlen unabhängig von Bewertungsfragen ist.

Kann er nicht direkt berechnet bzw. geliefert werden, so müssen für eine indirekte Berechnung allen-falls weitere Kennzahlen erhoben werden.

Die Investitionen in den Betrieb werden ebenso erhoben, da diese ebenfalls als Indikator für die Lage der Betriebe verwendet werden können.

Weitere Kennzahlen aufgrund heterogener Systeme

Zur Sicherstellung der Vergleichbarkeit der Kennzahlen aus verschiedenen Datenquellen kann es Sinn machen, dass weitere Kennzahlen erhoben werden müssen. Hier geht es z.B. um alle nicht von der Doppelbilanz abhängigen Unterschiede zwischen einem Abschluss nach jetziger Wegleitung der ZA und einem Finanzabschluss. Beispielsweise fällt die nicht einheitliche Verbuchung von Sozialab-zügen der Betriebsleitung darunter. Diese Fragen werden in der Unterarbeitsgruppe Detailfragen be-handelt.

16Es ist möglich, dass die Direktkosten Paralandwirtschaft bei den Direktkosten Tierhaltung oder Pflanzenbau enthalten sind. Weil in der Paralandwirtschaft oft Leistungen erbracht werden, die auf Produkten des Betriebes basieren, müssten die internen Lieferungen verbucht werden, was die Anfor-derungen an die Stichprobe A übersteigt. Entsprechend könnte es bei der praktischen Umsetzung

Tabelle 13: Übersicht Kennzahlen Stichprobe A

Soziodemographische Angaben Arbeitseinsatz Betrieb nicht entlohnt Arbeitseinsatz Betrieb entlohnt

Haushaltsgrösse männlich unter 16 Jahre Haushaltsgrösse weiblich unter 16 Jahre Haushaltsgrösse männlich 16–24 Jahre Haushaltsgrösse weiblich 16–24 Jahre Haushaltsgrösse männlich über 24 Jahre Haushaltsgrösse weiblich über 24 Jahre Bilanz

Finanzumlaufvermögen Vorräte

Tiere

Mobile Sachanlagen Immobile Sachanlagen

Finanz- und immaterielle Anlagen kurzfristiges Fremdkapital

mittel- und langfristiges Fremdkapital Eigenkapital Betrieb

Erfolgsrechnung Leistungen

Leistungen Pflanzenbau Leistungen Tierhaltung Leistungen übrige Direktzahlungen Kosten

Sachkosten Pflanzenbau Sachkosten Tierhaltung Sachkosten übrige Strukturkosten 1

davon Abschreibungen total davon Abschreibungen Mobilien davon Abschreibungen Immobilien Strukturkosten 2

Ausserlandwirtschaftliches Einkommen Erwerbseinkommen

verschiedene Nebeneinkommen Mittelflussrechnung

Mittelfluss Landwirtschaft Investitionen Betrieb

3.3.2 Stichprobe B

Die Kennzahlen der Stichprobe B umfassen unter anderem Grössen auf der Betriebszweigebene.

Damit ist der Datenbedarf ungleich grösser als bei der Stichprobe A. Eine detaillierte Aufstellung der Kennzahlen wird erst zu einem späteren Moment möglich sein. Umfangreiche Abklärungen in der UAG sind nötig und werden voraussichtlich erst Mitte 2010 vorliegen.

3.4 Datenfluss-Konzept