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3.2 Prioritätsachse 2

3.2.1 Ergebnisse und Fortschrittsanalyse

Die zweite Prioritätsachse „Innovation und wissensbasierte Wirtschaft“ zielt insbeson-dere auf die Innovations- und Technologieförderung und den Technologietransfer ab.

Für diese Prioritätsachse sind in der aktuellen Finanzplanung 312,331 Mio. € bzw.

35,7 % der gesamten EFRE-Mittel vorgesehen.5

Von diesen Mitteln sind bisher 175,027 Mio. € (55 %) ausgezahlt worden. Mit den EF-RE-Mitteln und den weiteren öffentlichen Mitteln wurden Gesamtinvestitionen in Höhe von 368 Mio. € (33 % der Gesamtausgaben des OP) gefördert. Die wesentlichen mate-riellen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle dargestellt.

5 Im Zuge der Programmänderung im Jahr 2011 wurde der Mittelansatz um 27,81 Mio. € erhöht.

Tabelle 11

Stand der materiellen Abwicklung in der Prioritätsachse 2

Indikator 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2007-2013

insgesamt Kumuliert bis 2011

Ergebnis 1 16 27 27 1 72

Zielvorgabe 65 65 67 69 70 72 72 480 336

FuE-Projekte* Anzahl

Ausgangswert x x x x x x x x x

Ergebnis 0,659 2,535 7,699 22,181 0,005 33,125

Zielvorgabe x x x x x x x x x

Höhe des unterstützten

Projektvolumens (FuE-Projekte)* Mio. €

Ausgangswert x x x x x x x x x

Ergebnis 18,5 14,7 43,5 43 0 119,7

Zielvorgabe x x x x x x x x x

Geschaffene Arbeitsplätze in den

FuE-Projekten (brutto)* Anzahl

Ausgangswert x x x x x x x x x

Ergebnis 0 22 20 27 37 106

Zielvorgabe 11 12 12 12 12 13 13 85 59

Beteiligungsfälle** Anzahl

Ausgangswert x x x x x x x x X

Ergebnis 0,000 8,157 5,753 9,045 12,513 - - - 35,468

Zielvorgabe 20,18 20,18 20,99 21,81 21,84 22,28 22,72 150,00 105,00

Finanzierungsvolumen bei

Beteiligungen** Mio. €

Ausgangswert x x x x x x x x X

Ergebnis 0 5 6 13 1 25

Zielvorgabe 20 20 20 20 20 20 20 140 100

Vorhaben zur Unterstützung der

In-formationsgesellschaft Anzahl

Ausgangswert x x x x x x x x X

Ergebnis 0 3 6 10 0 19

Zielvorgabe x x x x x x x x x

Geförderte Unternehmen und

Einrich-tungen (Informationsgesellschaft) Anzahl

Ausgangswert x x x x x x x x x

Ergebnis 7 10 16 22 23 78

Zielvorgabe x x x x x x x x x

Kooperationsvorhaben mit Beteiligung von Unternehmen und

Forschungseinrichtungen Anzahl

Ausgangswert x x x x x x x x x

Ergebnis 0 5 8 0 0 13

Zielvorgabe 8 8 8 9 9 9 9 60 42

Beteiligte Akteure innovativer Leitprojekte (Unternehmen und

Forschungseinrichtungen) Anzahl

Ausgangswert x x x x x x x x X

Ergebnis 0,000 0,000 0,540 1,004 - 1,544

Zielvorgabe 22 22 22 23 23 24 24 160 112

Investitionsvolumen FuE-Infrastruktur Mio. €

Ausgangswert x x x x x x x x x

Die materiellen Indikatoren werden für abgeschlossene und geprüfte Projekte berichtet. Dargestellt werden die Ist-Werte der Projekte, also die tatsächlich realisierten Outputs und Ergebnisse. Da ein Großteil der Projekte noch nicht endgültig abgeschlossen ist, sind die hier dargestellten Werte teilweise relativ niedrig. Die zu erwartenden Ergebnisse aller bewilligten Projekte liegen teilweise deutlich höher.

x Zielwerte wurden für diesen Indikator nicht definiert, bzw. Ausgangswerte werden nicht erhoben.

- Für den jeweiligen Indikator sind noch keine Daten verfügbar (Die bisher bewilligten Projekte sind noch nicht vollständig abgeschlossen und geprüft oder es liegen keine Ist-Werte vor).

* Der Zielwert oder die Definition des Indikators ist im Zuge der Programmänderung angepasst worden. Die Aktionen zur Unterstützung von FuE (ProFIT und Zukunftsfonds Berlin) sind im Zuge der Programmänderung in einer neuen Aktion zusammengelegt worden. Dargestellt sind die aggregierten Daten aus den zusammengelegten Aktionen.

** Fondsinstrument: Die Berichterstattung erfolgt auf Ebene der Einzelprojekte (zweite Berichtsebene). Da die formellen Kriterien des Projektabschlusses hier nicht anwendbar sind, werden die bewil-ligten Fälle und Beteiligungen dargestellt.

Durch die Aktionen der zweiten Prioritätsachse soll die Innovationsfähigkeit der Unter-nehmen und der Region verbessert werden. Dazu werden

• Forschung und Entwicklung in Unternehmen und in Kooperation von Unter-nehmen mit wissenschaftlichen Einrichtungen,

• die wissenschaftliche Infrastruktur,

• die Vernetzung von Unternehmen und Forschungseinrichtungen

• die Finanzierung von technologieorientierten und kreativen Unternehmen und weitere Aktionen unterstützt. Die Schwerpunkte sind bisher die FuE-Förderung in Einzel- und Verbundprojekten (78,4 Mio. € ausgezahlte EFRE-Mittel), Risikokapital-Beteiligungen für technologieorientierte und kreative Unternehmen (40,5 Mio. € als Einzahlung in die Fonds) und der Ausbau der wissenschaftlichen Infrastruktur (23,7 Mio. €).

FuE- und Technologieförderung

Im Bereich der FuE-Förderung (ProFIT, Zukunftsfonds Berlin) wurde bisher 72 Vorha-ben endgültig abgeschlossen. In diesen VorhaVorha-ben wurde ein Projektvolumen von 33,125 Mio. € unterstützt. In den geförderten Unternehmen und Einrichtungen sind fast 120 Arbeitsplätze geschaffen worden (Bruttoeffekte).

Bewilligt wurden bis zum 31.12.2011 insgesamt 583 Projekte mit einem Gesamtvolu-men von etwa 304 Mio. €. Durch diese Vorhaben soll die Entstehung von etwa 1.480 Arbeitsplätzen unterstützt werden.

Knapp zwei Drittel der ausgezahlten EFRE-Mittel (62 %) wurde an kleinste und kleine Unternehmen vergeben, ein knappes Drittel (28 %) an Forschungseinrichtungen, die in Berlin ansässig sind.

Durch die Technologie- bzw. Innovationsförderung sollen die Berliner Kompetenzfelder besonders gestärkt werden. Insgesamt wurden bisher 60 % der ausgezahlten EFRE-Mittel in den definierten Zukunftsfeldern eingesetzt. Dabei wurde das Kompetenzfeld

„Informations- und Kommunikationstechnik“ am stärksten unterstützt (24 %), das Kom-petenzfeld „Optik“ (einschließlich Solarenergie) hat mit 19 % der EFRE-Mittel ebenfalls eine deutliche Unterstützung erfahren.

Projektbeispiel

CoMoLeFo – Höhere Effizienz in der Fotovoltaik durch intelligente Überwachung Projektbeispiel Zukunftsfonds Berlin

Systeme überwa-chen und frühzeitig warten

Fotovoltaikanlagen unterliegen einem ständigen Belastungszyklus:

Wenn die Sonne scheint wird die Anlage belastet, nachts hingegen kommt es zu einer Leerlaufphase. Der Wechsel zwischen warm und kalt belastet die sog. Wechselrichter und hat zur Folge, dass sie unkon-trolliert ausfallen können. Im schlimmsten Fall produziert die Anlage dann keinen Strom mehr.

Im Verbundprojekt „CoMoLeFo“ entwickelt das Fraunhofer Institut IZM zusammen mit seinen Industriepartnern Converteam GmbH, imcMeß-systeme GmbH und Elbau Elektronik Bauelemente GmbH ein Überwa-chungssystem für Fotovoltaikanlagen. Mit diesem System können die Lebensdauer und die Effizienz von Wechselrichtern der Anlagen ge-steigert werden.

Ausfälle vermeiden, Wirkungsgrad erhö-hen

Hauptziel des Projekts ist es, eine zuverlässige Beurteilung des Sys-temzustands (Condition Monitoring) zu ermöglichen und die Restle-bensdauer der Elektronik zu bestimmen. So können Ausfälle frühzeitig erkannt und durch proaktive Wartung vermieden werden. Zusätzlich können ineffiziente Betriebszustände erkannt und behoben werden.

Dies führt zu einer höheren Wirkung der gesamten Anlage.

Wettbewerbsvorteile durch technischen Fortschritt – Produk-tion und Dienstleis-tungen im Condition Monitoring

Der Bedarf an intelligenten Diagnosen von Maschinen tritt auf unter-schiedlichen Produktebenen immer wieder auf. Die technischen Er-kenntnisse und das technische System können auf ähnliche Probleme übertragen werden. Durch die im Projekt erprobten Condition Monito-ring-Ansätze kann es damit gelingen, die beteiligten Unternehmen gegenüber Wettbewerbern besser zu platzieren. Außerdem erweitern die im Projekt entwickelten Prototypen deren Produktspektren.

Die aus dem Forschungsvorhaben hervorgehenden Condition Monito-ring Systeme sollen in Berlin produziert werden. Dadurch könnten zahl-reiche hochqualifizierte Arbeitsplätze entstehen. Darüber hinaus kön-nen zusätzliche Jobs im Servicesektor geschaffen werden.

Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von 2,18 Mio. € und wird durch den EFRE mit 1,09 Mio. € unterstützt.

Beteiligungskapital für Technologieunternehmen und die Kreativwirtschaft

In der zweiten Prioritätsachse sind zwei VC-Fonds eingerichtet worden, die Risikokapi-tal für technologieorientierte Unternehmen (VC Fonds Technologie) und für Unterneh-men der Kreativwirtschaft (VC Fonds Kreativwirtschaft) anbieten.

Bis zum 31.12.2011 sind von diesen Fonds 106 einzelne Beteiligungen im Umfang von 35,468 Mio. € eingegangen worden.6 An den einzelnen Beteiligungen sind jeweils zu-sätzlich private Risikokapitalgeber beteiligt. Der zuzu-sätzliche Beitrag der Privaten lag bei insgesamt 243 Mio. €. Branchenschwerpunkte der Finanzierungen liegen in der Infor-mationstechnologie bzw. bei den IT-Dienstleistungen.

6 Teilweise wurde Unternehmen das Risikokapital in mehreren Beteiligungsrunden zur Verfü-gung gestellt. Die Zahl der unterstützten Unternehmen ist daher niedriger.

Die Anzahl der Beteiligungsfälle (106) liegt relativ deutlich über den Planungen bzw.

Zielvorgaben (59), das Beteiligungsvolumen (35,5 Mio. €) allerdings deutlich darunter (105 Mio. €). Die Nachfrage nach Risikokapital scheint grundsätzlich vorhanden zu sein, allerdings liegen die unternehmerischen Projekte und Wachstumserwartungen offensichtlich deutlich unter den Erwartungen.

Ein weiterer Förderbereich in der zweiten Prioritätsachse ist die Unterstützung von In-novationsnetzwerken und des Technologietransfers durch die Technologiestiftung Ber-lin. Die durchgeführten Aktionen trugen zur Verbesserung der Zusammenarbeit in be-stehenden Netzwerken und zur Initiierung von neuen Kooperationen bei.

Wissenschaftliche Infrastruktur

Zur Verbesserung der wissenschaftlichen Infrastruktur sind bisher drei Projekte mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 1,544 Mi. € abgeschlossen worden. Über den EFRE sind diese kleineren Infrastrukturprojekte mit 0,76 Mio. € unterstützt worden.

Die Infrastrukturen wurden an der TU Berlin und an der Charité implementiert und um-fassen im Wesentlichen Mess- und Analysetechnik.

Bis zum 31.12.2011 wurden in diesem Bereich insgesamt 52 Vorhaben bewilligt. Diese haben ein Investitionsvolumen von etwa 157 Mio. € mit einem EFRE-Anteil von 78 Mio. €. Die wesentlichen Auszahlungen zu diesen Projekten sollen nach Plan in den Jahren 2013 und 2014 erfolgen. Hohe Anteile an den Bewilligungen haben die Fraun-hofer Gesellschaften und die Technische Universität.

Für eine Bewertung der materiellen Ergebnissen ist zum einen der Umsetzungsstand in der Prioritätsachse (55 % der vorgesehenen Mittel waren zum 31.12.2011 ausge-zahlt) und zum anderen die Verzögerung bei der Erfassung der Ist-Werte zu berück-sichtigen. Legt man die bewilligten Mittel und die geplanten Soll-Werte für die Projekten zugrunde, so ist die materielle Zielerreichung in der zweiten Prioritätsachse insgesamt als gut einzuschätzen. Durch die FuE-Förderung wird ein relativ hohes Projektvolumen unterstützt, allerdings – nach derzeitigem Bewilligungsstand –mit weniger Projekten, als geplant. Durch die Finanzierungsinstrumente werden relativ viele Unternehmen unterstützt, wobei das Beteiligungsvolumen pro Engagement deutlich hinter den Ziel-setzungen zurück bleibt.

Ausblick

Insgesamt sind in der Prioritätsachse EFRE-Mittel im Umfang von 296 Mio. € bewilligt und 175 Mio. € ausgezahlt worden. Ausgehend von einem aktuellen Mittelansatz von 312,3 Mio. € stehen für die Prioritätsachse noch gut 16 Mio. € für neue Förderungen zur Verfügung. Dies entspricht einem Viertel der Bewilligungen, die im Berichtsjahr 2011 zugesagt worden sind. Bis zum Ende der Förderperiode sind noch Mittel im Um-fang von 137 Mio. € auszuzahlen und abzurechnen.