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3.4 Analyse von Arbeitsunterlagen

3.4.3 Analyse der Arbeitsunterlagen für PLS-Operateure in den

3.4.4.2 Ergebnisse der inhaltlichen Auswertung

Zunächst soll gezeigt werden, wie sich die Betriebszustände in den untersuchten Unterlagen niederschlagen. Als Erstes getrennt nach den unterschiedlichen Betrie-ben wie in der folgenden Abbildung 3.12 dargestellt.

Abb. 3.12 Berücksichtigung der Betriebszustände in den Unterlagen der Betrie-be

Generell ist zu sagen, dass der zulässige Fehlerbereich in nur zwei Betrieben rücksichtigung findet. Es fällt auf, dass gerade der nicht bestimmungsgemäße Be-trieb im BeBe-trieb E (Energieversorger) am meisten Berücksichtigung findet. Dieser hat bei der Arbeit der Operateure dieses Betriebs auch die höchste Präferenz, gilt es doch tagtäglich Störungen in den Netzen zu beheben. Gerade aus diesem Grund wurde dieser Betrieb auch ausgewählt.

Dieser aufgabenintensive Betriebszustand wird auch im Betrieb A (Luftzerlegung) berücksichtigt. Hierzu sind zwei Gründe zu nennen, zum einen ist hier das PLS im Vergleich zu den anderen Betrieben schon am längsten umgesetzt und man hat mehr Kenntnisse über auftretende Störungen. Zum anderen werden hier regelmäßig die schon erwähnten UMEA durchgeführt, die dann in neue Unterlagen für den nicht bestimmungsgemäßen Betrieb umgesetzt werden.

Im Betrieb C (Chemikalien) ist das PLS ganz neu eingeführt und es wird in den Un-terlagen offensichtlich nur vom bestimmungsgemäßen Betrieb ausgegangen.

Das gerade in der Chemiebranche der nicht bestimmungsgemäße Betrieb nicht so in den Unterlagen Berücksichtigung findet, ist bei den eventuell entstehenden Scha-densausmaßen als kritisch zu sehen.

rateure in Bezug der Betriebszustände ermittelt wurde, soll diese nun zur Diskussion hinzugezogen werden. Dazu wurden für die nachfolgende Abbildung 3.13 das nor-mierte Deckungsverhältnis für alle Aufgabenfelder zusammengefasst.

Abb. 3.13 Bedeutung der Betriebszustände in den Unterlagen im Vergleich mit den Ergebnissen der Aufgabenanalyse

In der Abbildung 3.13 ist nochmals deutlich zu sehen, dass in den meisten Unterla-gen der bestimmungsgemäße Betrieb im Vordergrund steht.

Da die Unterlagen dem Operateur bei seinen Aufgaben als Hilfsmittel zu unterstützen haben, ist es kritisch zu betrachten, dass gerade der Betriebszustand, in dem der Operateur am meisten Aufgaben zu erfüllen hat am wenigsten Berücksichtigung in den Unterlagen findet.

Da die Unterlagen auf den Inhalt des kompletten Textes untersucht, und in vielen Unterlagen auf zwei oder alle drei Betriebszustände in Handlungspaketen eingegan-gen wurde, konnten die Unterlaeingegan-gen nicht nach den Betriebszuständen sortiert wer-den. Eine Analyse der Aufgabenbedeutung in den Unterlagen getrennt nach Be-triebszuständen, wäre wünschenswert gewesen.

So kann hier nur auf die Bedeutung der Aufgabenfelder in allen Unterlagen einge-gangen werden. Auch hier sollen die Ergebnisse der Aufgabenanalyse aus der Ma-trix mit diskutiert werden, wobei die Bedeutung der Aufgabenfelder generell bei allen Betriebszuständen ermittelt wurde.

Abb. 3.14 Vergleich der Bedeutung der Aufgabenfelder in den Unterlagen und der Matrix

Die Aufgabenfelder Überwachung und Bedienung spiegeln in den Unterlagen eine ähnliche Bedeutung wie in der Aufgabenanalyse durch die Matrizen wider. Die Dis-krepanz bei der Koordination und Kommunikation rührt daher, dass viele Aufgaben hier rein durch Besprechungen, Telefonate usw. abgehandelt werden. Diese Aufga-ben werden in der Matrix berücksichtigt, verständlicherweise jedoch nicht in den Un-terlagen.

Das es zu wenig Unterlagen gibt, die die Ausbildung berücksichtigen, ist als kritisch zu sehen, sieht man doch wie im Betrieb A sinnvoll Betriebszustände im nichtbe-stimmungsgemäßen Betrieb anhand von Ausbildungen (Systemanalysen) betrachtet werden, was wie schon oben erwähnt, die Methodenkompetenz aber auch das Un-terlagendefizit für diesen kritischen Betriebsbereich ausgleicht.

pitel 3.4 vorgestellten wesentlichen Anforderungen diskutiert werden.

In den entsprechenden Darstellungen (Abb. 3.15 und 3.16) wird sowohl der Gesamt-prozentsatz über alle Unterlagen, als auch der Prozentsatz über die Unterlagen der verschiedenen Ebenen für jedes Kriterium dargestellt.

Durch die Unterscheidung der verschiedenen Ebenen kann die Bedeutung der Krite-rien in wesentlichen Unterlagen im Sinne der Schadensbegrenzung einer Störung bzw. eines Störfalles betrachtet werden. Wesentlich sind hier Unterlagen der Ebe-ne II und III, da sie aufgrund ihrer Hierarchie eiEbe-ner Schadensausbreitung frühzeitig entgegenwirken können (siehe Abb. 3.15).

Abb. 3.15 Bedeutung der Kriterien in den verschiedenen Unterlagenebenen Teil 1

Nach dieser Auswertung zeigt sich, dass die Aktualisierung der arbeitsplatz- bzw.

tätigkeitsbezogenen Unterlagen (Ebene III) zu über 90 % regelmäßig erfolgt. Be-trachtete Unterlagen der anderen Ebenen werden zu über 60 % aktualisiert. Als kri-tisch zu sehen ist die Aktualisierung der Dokumente der Ebene II (anlagenbezogen);

sind doch hierunter auch die Alarm- und Gefahrenabwehrpläne gefasst. Dieser Sachverhalt ist bezüglich der Schadensbegrenzung bei Störfällen als kritisch zu se-hen (siehe auch Kapitel 2.2.3.2).

Ebenso kritisch ist zu sehen, dass Querverweise also Hinweise auf abhängige Tätig-keiten bzw. Anlagenanteile gerade bei den Unterlagen der Ebene II fehlen. Dies ist sicherlich damit zu begründen, dass diese schon sehr spezifisch sind. Auf der ande-ren Seite sind Querverweise gerade hier sinnvoll, damit ausgehend von einer auf-tretenden Gefahrensituation direkt benachbarte Anlagenteile berücksichtigt werden können, ohne dass auf eine andere Unterlage zurückgegriffen werden muss.

Abb. 3.16 Bedeutung der Kriterien in den verschiedenen Unterlagenebenen Teil 2

sende Handlungen“ ist zu erkennen, dass hier die arbeits- und tätigkeitsbezogenen Unterlagen am wenigsten auf diese Anforderungen ausgerichtet sind. Auch hier ein Hinweis darauf wie der nicht bestimmungsgemäße Betrieb in den Unterlagen ver-nachlässigt wird. Zugunsten der Automatisierung, fehlen dem Operateur hier Anga-ben, die wichtig sind für den Fall, dass die Technik versagen sollte.

3.5 Vergleich von papier- mit rechnergestützten