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2.21 Statistische Auswertung

3.1.4 Erfassung des Befalls von Raps mit P. lingam

Die Erfassung des Befalls von Raps mit P. lingam erfolgte gleichzeitig mit der Erhebung des Kohlfliegenbefalls im Frühjahr zu BBCH 85. Im Sortenversuch wurde der Frage nachgegangen, ob eine mit Hilfe von Insektiziden oder Kulturschutznetzabdeckungen herbeigeführte Abstufung des Kohlfliegenbefalls auch unterschiedlich starken Phoma-Befall zur Folge hat. In Tab. 19 sind die mittleren Phoma-Befallswerte an Wurzelhals- und Stängel für die einzelnen Varianten des ersten Versuchsjahres 2005/2006 aufgelistet. Bei insgesamt moderatem Befallsniveau waren sowohl Sorteneffekte als auch Inokulationseffekte zu erkennen. Die Sorte Caiman setzte sich im Vergleich zu den übrigen Sorten mit dem erwartungsgemäß niedrigsten Phoma-Befall ab. Im Herbst durchgeführte Sprühinokula- tionen führten bei den Sorten Lion und Oase zu einer signifikanten Erhöhung des Befalls am Wurzelhals im Vergleich zur Kontrolle. Bei der Sorte Laser waren nur tendenzielle Effekte festzustellen. Der Stängelbefall zeigte keine signifikanten Inokulationseffekte an. Beim Vergleich beider Insektizidvarianten waren wie beim Kohlfliegenbefall keine Befallsunter- schiede auszumachen. Mögliche Effekte von Kohlfliegenbefall auf P. lingam ließen sich vor dem Hintergrund eines indifferenten Kohlfliegenbefalls nicht ableiten. Die Tatsache, dass die gering Phoma-anfällige Sorte Caiman trotz eines insgesamt hohen Kohlfliegenbefalls nur sehr geringe Phoma-Befallswerte aufwies, deutet hier bereits darauf hin, dass das Resistenzniveau von Caiman durch Kohlfliegenbefall nicht beeinflusst wird.

Tab. 19: Auftreten von P. lingam an Winterraps bei verschiedenen Sorten am Standort Weende (Schlag Große Breite) nach visueller Bonitur in BBCH 85; Versuchsjahr 2005/2006. Aufgeführt sind mittlere Befallswerte (BW 1 (kein Befall) – BW 9 (sehr starker Befall)) der verschiedenen Inokula- tionsvarianten (Kontrolle, Phoma-Herbstinokulation, Verticillium-Inokulation) an Wurzelhals und Stängel (n = 4 bestehend aus jeweils 25 Pflanzen). Unterschiedliche Buchstaben kennzeichnen statistisch signifikante Differenzen zwischen den Inokulationsvarianten bei den jeweiligen Insek- tizidvarianten (Mann-Whitney Median-Test p ≤ 0,05). Kruskall-Wallis p-Werte geben die Irrtums- wahrscheinlichkeit für statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Insektizidvarianten bei den jeweiligen Inokulationsvarianten an.

Sorte Laser BW Wurzelhals BW Stängel

1) Ph-H: Phoma-Sprühinokulation an den Wurzelhals im Herbst (BBCH 15)

2) Vert.: Bodeninokulation mit Verticillium-befallenen Stoppelmaterial vor der Saat (15 g/m2) 3) Insektizidbehandlungen: Saatgutbehandlung mit Chinook bzw. Saatgutbehandlung mit Elado sowie Austreuen des Insektiziden Granulats Nexion Neu nach der Saat (10 g/m2)

Im zweiten Versuchsjahr 2006/2007 wurden nach den Erfahrungen des ersten Versuchsjahres einige Anpassungen in der Versuchsmethodik vorgenommen. Die für die Untersuchung von Interaktionseffekten notwendige Abstufung des Kohlfliegenbefalls sollte mit Hilfe von Kulturschutznetzabdeckungen erreicht werden. Zusätzlich zu einer Phoma-Sprühinokulation im Herbst sah der Versuch eine weitere Phoma-Sprühinokulation im Frühjahr vor, um auch Effekte eines späten Phoma-Befalls beurteilen zu können. Die Phoma-anfällige Sorte Viking sowie die gering anfällige Sorte Caiman wurden neben einer Kontrolle beiden Phoma-Inokulationsvarianten unterzogen. Die beiden Sorten Laser und Lion wurden im Hinblick auf mögliche Interaktionseffekte zwischen Kohlfliege und V. longisporum ausgewählt und kamen aufgrund von Versuchskapazitäten auch nur in den Varianten Kontrolle bzw.

Verticillium-Bodeninokulation vor.

Die Ergebnisse der Phoma-Befallsbonitur sind für das Versuchsjahr 2006/2007 in Tab. 20 aufgeführt. Phoma-Sprühinokulationen im Herbst bzw. Frühjahr führten bei der Sorte Viking gegenüber der Kontrolle zu einer signifikanten Zunahme der Befallswerte an Wurzelhals- und Stängel. Die Sorte Caiman wies wie im Versuchsjahr 2005/2006 sehr geringen Phoma-Befall auf, der von den Inokulationsvarianten unbeeinflusst blieb. Bei Betrachtung der Befallswerte der Sorten Laser und Lion wird deutlich, dass die Bodeninokulation mit Verticillium-befallenem Stoppelmaterial zugleich auch zu einer Erhöhung des Phoma-Befalls geführt hat. Bei der Sorte Lion kam es in allen Varianten zu einer signifikanten Erhöhung der Befallswerte an Wurzelhals- bzw. Stängel. Bei Laser war der Befall am Wurzelhals erhöht.

Die Variante „Netz im Herbst“, bei der Kohlfliegenbefall im Herbst effektiv ausgeschlossen werden konnte, wies bei den Phoma- bzw. Verticillium-inokulierten Varianten der Sorten Viking, Laser und Lion tendenziell niedrigere Befallswerte am Wurzelhals auf als die stark durch Kohlfliegen geschädigte Variante ohne Netz. Durch einen zusätzlichen Ausschluss der Frühjahrsgeneration der Kohlfliege in der Netzabdeckungsvariante „Netz im Herbst + Frühjahr“ ließ sich die Tendenz eines reduzierten Phoma-Befalls nicht bekräftigen. Die Effekte fielen i. d. R. geringer aus als bei der Variante „Netz im Herbst.“ Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass es durch Netzeffekte auch zu einer Förderung von P. lingam kommen kann.

Tab. 20: Auftreten von P. lingam an Winterraps verschiedener Sorten am Standort Weende (Schlag Große Lage) nach visueller Bonitur in BBCH 85; Versuchsjahr 2006/07. Aufgeführt sind mittlere Befallswerte (BW 1 (kein Befall) – BW 9 (sehr starker Befall)) der verschiedenen Inokulations- varianten (Kontrolle, Phoma-Herbstinokulation, Phoma-Frühjahrsinokulation, Verticillium-Stoppel- inokulation) an Wurzelhals und Stängel (n = 4 bestehend aus jeweils 25 Pflanzen). Unterschiedliche Buchstaben kennzeichnen statistisch signifikante Differenzen zwischen den Inokulationsvarianten bei den jeweiligen Netzvarianten. (+/-) zeigen signifikante Unterschiede zwischen den Netzvarianten bei den jeweiligen Inokulationsvarianten an (Mann-Whitney Median-Test p ≤ 0,05). Kruskall-Wallis p-Werte geben die Irrtumswahrscheinlichkeit für statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Netzvarianten bei den jeweiligen Inokulationsvarianten an.

Sorte Viking BW Wurzelhals BW Stängel

1) Ph-H.: Phoma-Sprühinokulation an den Wurzelhals im Herbst (BBCH 15) 2) Ph-FJ.: Phoma-Sprühinokulation an den Wurzelhals im Frühjahr (BBCH 63)

3) Vert.: Bodeninokulation mit Verticillium-befallenem Stoppelmaterial vor der Saat (15 g/m2)

4) Netzvarianten: ohne Netz; Netz im Herbst (Auflage eines Kulturschutznetzes von Mitte August bis Mitte Oktober 2006); Netz im Herbst + Frühjahr (Netz im Herbst + Netzkäfigkonstruktion von Ende März bis Mitte Juni 2007)

In Tab. 21 sind die mittleren Phoma-Befallswerte für das Versuchsjahr 2007/2008 ange- geben. Die Phoma-anfälligen Sorten Lion, Laser und NK Fair sowie die weniger anfälligen Sorten Aviso und Caiman wurden hierbei in einer Kontrolle bzw. einer Variante mit Verticillium-Bodeninokulation überprüft. Die Abstufung des Kohlfliegenbefalls erfolgte nicht nur mit Kulturschutznetzen sondern auch mit Hilfe von Insektiziden, um mögliche Befallseffekte eines verringerten Kohlfliegenbefalls ohne das Vorhandensein von Netzeffekten untersuchen zu können.

Bei insgesamt moderatem Befallsniveau entsprach die Sortenrangfolge bzgl. P. lingam (Lion > Laser, NK Fair > Aviso > Caiman) der Einstufung nach Bundessortenliste. Im Gegensatz zum Vorjahr kam es im Versuchsjahr 2007/2008 durch die Bodeninokulation mit Verticillium-befallenem Stoppelmaterial nicht zu einer Erhöhung des Phoma-Befalls.

Zwischen den Netz-/Insektizidvarianten waren teilweise signifikante Befallswertunter- schiede auszumachen. In der Variante „ohne Netz/Oftanol + Nexion Neu“, bei der Kohlfliegenbefall im Herbst gegenüber der Variante „ohne Netz/Chinook“ um etwa 50%

reduziert werden konnte, ging die Reduktion des Kohlfliegenbefalls bei den Sorten Lion, Laser und NK Fair mit einer signifikanten Senkung der Befallswerte am Wurzelhals einher.

Bei der weniger anfälligen Sorte Aviso waren nur tendenzielle Effekte, bei Caiman wie in den Vorjahren keine Effekte festzustellen. In der Variante „Netz im Herbst“, bei der Kohlfliegenbefall im Herbst gegenüber der Variante „ohne Netz/Chinook“ nahezu ausgeschlossen werden konnte, zeigten sich keine signifikanten Befallswertunterschiede. Die Tatsache, dass eine 50%ige Reduktion des Kohlfliegenbefalls in der Variante „ohne Netz/Oftanol + Nexion Neu“, nicht jedoch eine 85%ige Reduktion des Kohlfliegenbefall in der Variante „Netz im Herbst“ zu einer signifikanten Verringerung des Phoma-Befalls am Wurzelhals führte, bestätigt die Vermutung des Vorjahres, wonach die Kulturschutznetze den Befall mit P. lingam nicht nur indirekt über eine Senkung des Kohlfliegenbefalls verringern sondern auch direkt über Netzeffekte erhöhen können.

Tab. 21: Auftreten von P. lingam an Winterraps verschiedener Sorten am Standort Weende (Schlag Dragoneranger) nach visueller Bonitur in BBCH 85; Versuchsjahr 2007/08. Aufgeführt sind mittlere Befallswerte (BW 1 (kein Befall) – BW 9 (sehr starker Befall)) der verschiedenen Inokulations- varianten (Kontrolle, Verticillium-Inokulation) an Wurzelhals und Stängel (n = 4 bestehend aus jeweils 25 Pflanzen). Unterschiedliche Buchstaben kennzeichnen statistisch signifikante Differenzen zwischen den Inokulationsvarianten bei den jeweiligen Netz-/Insektizidvarianten. (+/-) zeigen signifikante Unterschiede zwischen den Netz-/Insektizidvarianten bei den jeweiligen Inokulations- varianten an (Mann-Whitney Median-Test p ≤ 0,05). Kruskall-Wallis p-Werte geben die Irrtums- wahrscheinlichkeit für signifikante Unterschiede zwischen den Netz-/Insektizidvarianten bei den jeweiligen Inokulationsvarianten an. 1) Bodeninokulation mit Verticillium-Stoppeln (15 g/m2).

Sorte Laser BW Wurzelhals BW Stängel Netz-/ Insektizidvarianten Kontrolle Vert. 1) Kontrolle Vert. 1) ohne Netz/ Chinook 4,04 a +/- 4,17 a 3,40 a 3,80 a Netz-/ Insektizidvarianten Kontrolle Vert. 1) Kontrolle Vert. 1)

ohne Netz/ Chinook 2,55 a 2,49 a 2,48 a 2,44 a

ohne Netz/ Oftanol + Nexion Neu 2,45 A 2,64 A 2,28 A 2,50 A N etz im Herbst/ Chinook 2,45 α 2,50 α 2,45 α 2,18 α

Kruskall-Wallis p ≤ 0,05 0,43 n.s. 0,28 n.s 0,52 n.s. 0,16 n.s.

Sorte NK Fair BW Wurzelhals BW Stängel Netz-/ Insektizidvarianten Kontrolle Vert. 1) Kontrolle Vert. 1) ohne Netz/ Chinook 4,10 a +/- 4,02 a 3,78 a 3,37 a ohne Netz/ Oftanol + Nexion Neu 3,58 A - 3,64 A 3,20 A 3,46 A N etz im Herbst/ Chinook 4,55 α + 4,70 α 3,50 α 3,36 α

Kruskall-Wallis p ≤ 0,05 0,02 0,14 n.s. 0,40 n.s. 0,88 n.s.

Sorte Aviso BW Wurzelhals BW Stängel Netz-/ Insektizidvarianten Kontrolle Vert. 1) Kontrolle Vert. 1)

ohne Netz/ Chinook 3,45 a 3,62 a 2,72 a 2,80 a

ohne Netz/ Oftanol + Nexion Neu 3,14 A 3,37 A 2,70 A 2,62 A N etz im Herbst/ Chinook 3,68 α 3,69 α 2,88 α 2,71 α

Kruskall-Wallis p ≤ 0,05 0,12 n.s. 0,47 n.s. 0,73 n.s. 0,59 n.s.

Um eine genauere Beurteilung abgeben zu können, inwieweit Larvenfraß der Kohlfliege Phoma-Befall am Wurzelhals beeinflusst, ist es notwendig, Befallswerte in Abhängigkeit von der Art der Fraßschädigung zu analysieren. In Tab. 22 sind die Phoma-Befallswerte am Wurzelhals getrennt nach Fraßschädigungskategorien dargestellt. Hierbei wird zwischen Pflanzen ohne Fraßschädigung, Pflanzen mit Fraßschädigung im Wurzelbereich und Pflanzen mit Fraßschädigung im Hypokotylbereich differenziert. Aufgrund von Netzeffekten sind bei der Auswertung ausschließlich Pflanzen von Varianten ohne Netzabdeckung berücksichtigt worden. Aus der Tabelle geht hervor, dass eine Fraßschädigung des Hypokotyls mit Ausnahme der Sorte Caiman bei allen anderen Sorten zu einer signifikanten Erhöhung des Phoma-Befalls am Wurzelhals gegenüber nicht oder nur im Wurzelbereich geschädigten Pflanzen führte. Die Bedeutung von Kohlfliegenbefall für P. lingam hängt demnach maßgeblich vom Anteil am Hypokotyl geschädigter Pflanzen ab. Im Versuchsjahr 2007/2008 wiesen durchschnittlich 38% der durch die Kohlfliege geschädigten Pflanzen auch Fraßschädigungen im Hypokotylbereich auf.

Tab. 22: Befall von P. lingam am Wurzelhals bei verschiedenen Rapssorten am Standort Weende (Schlag Dragoneranger) nach visueller Bonitur in BBCH 85; Versuchsjahr 2007/08. Aufgeführt sind mittlere Befallswerte (BW 1 (kein Befall) – BW 9 (sehr starker Befall)) von unterschiedlich durch Kohlfliegen geschädigte Pflanzen. Für die Untersuchung wurden alle Pflanzen von Varianten ohne Netzabdeckung herangezogen (je Sorte n = 400). Unterschiedliche Buchstaben kennzeichnen statistisch signifikante Differenzen zwischen den Fraßschädigungskategorien bei den jeweiligen Sorten (Mann-Whitney Median-Test p ≤ 0,05). Kruskall-Wallis p-Werte geben die Irrtumswahr-

cheinlichkeit für statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Fraßachädigungskategorien an.

s

Phoma-Befallswert am Wurzelhals

Schädigung durch Kohlfliegenfraß Lion Laser NK Fair Aviso Caiman ohne Kohlfliegenfraß 3,8 a 3,4 A 3,4 x 3,2 X 2,5 α Kohlfliegenfraß an der Wurzel 4,1 a 3,5 A 3,6 x 3,3 X 2,5 α K ohlfliegenfraß an Wurzel + Hypokotyl 5, 4 b 4,5 B 4,6 y 3,7 Y 2,6 α Kruskall-Wallis p ≤ 0,05 0,01 0,02 0,01 0,04 0,65 n.s.

3.1.5 Ertragsparameter

Der Sorten- bzw. Anbaufaktorenversuch sah eine Erhebung von Ertragsparametern vor, um mögliche Schadeffekte beteiligter Schaderreger genauer beurteilen zu können. Im Sorten- versuch wurden die bereits Ende Juni gescheitelten Parzellen einzeln mit einem Mähdrescher beerntet. Mittlere Erträge [dt/ha] sowie Tausendkorngewichte [g] sind für das erste Versuchs- jahr 2005/2006 in Tab. 23 aufgeführt. Nach Auswertung der Ernteergebnisse konnten bei

insgesamt hohem Ertragsniveau keine signifikanten Ertragseffekte von Phoma- bzw.

Verticillium-Inokulationen gegenüber der Kontrolle festgestellt werden. Zwischen den Insektizidvarianten Chinook und Elado + Nexion Neu, bei denen keine oder nur geringe Unterschiede im Kohlfliegen-, Phoma- und Verticillium-Befall auftraten, zeigten sich ebenfalls keine signifikanten Unterschiede im Ertrags sowie Tausendkorngewicht.

Tab. 23: Mittlere Erträge [dt/ha] sowie Tausendkorngewichte (TKG) [g] verschiedener Winterraps- sorten am Standort Weende (Schlag Große Breite); Versuchsjahr 2005/2006. Dargestellt sind die hochgerechneten Hektarerträge (Parzellengröße: 15 m2) auf Basis von 9% Kornfeuchte (n = 4). Es liegen keine statistisch signifikanten Differenzen zwischen den Inokulationsvarianten bei den jeweiligen Insektizidvarianten (Saatgutbehandlung mit Chinook bzw. Saatgutbehandlung mit Elado +

ustreuen des insektiziden Granulats Nexion Neu (N.) nach der Saat (10 g/m2)) vor (LSD p ≤ 0,05).

A

1) Phoma-Herbst: Phoma-Sprühinokulation an den Wurzelhals im Herbst (BBCH 15)

2) Verticillium: Bodeninokulation mit Verticillium-befallenem Stoppelmaterial vor der Saat (15 g/m2)

In Tab. 24 a sowie Tab. 24 b sind die Ernteergebnisse des zweiten Versuchsjahres 2006/2007 zusammengefasst. Die ermittelten Erträge lagen auf einem für diesen Standort niedrigen Niveau, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass die auf Hektarbasis hochgerechneten Parzellenerträge durch Randeffekte etwas überschätzt werden. Bei der Sorte Laser, wo bereits vier Wochen vor der Ernte etwa 50% der Pflanzen in der inokulierten Variante Verticillium-Symptome aufwiesen, konnte ein deutlich verminderter Ertrag (bis zu 20%) gegenüber der Kontrolle festgestellt werden, was sich bei der Variante ohne Netz sowie der kombinierten Herbst- und Frühjahrsabdeckung auch absichern ließ. Hingegen waren bei der Sorte Lion, wo eine verstärkte Ausbildung von Symptomen erst kurz vor der Ernte einsetzte, keine vergleichbaren Ertragseffekte zu beobachten. Beim Vergleich der Netzvarianten wies die Variante mit Frühjahrsabdeckung i. d. R. die signifikant niedrigsten Erträge sowie Tausendkorngewichte auf. Inwieweit Kohlfliegenbefall zu einer Erhöhung der Schadwirkung von V. longisporum bei der Sorte Laser beigetragen hat, lässt sich aufgrund von direkten Netzeffekten nicht eindeutig bestimmen. Phoma-Inokulationen übten keinen signifikanten Einfluss auf den Ertrag aus.

Tab. 24 a: Mittlere Erträge [dt/ha] sowie Tausendkorngewichte (TKG) [g] verschiedener Winterraps- sorten am Standort Weende (Schlag Große Lage); Versuchsjahr 2006/2007. Dargestellt sind die hochgerechneten Hektarerträge (Parzellengröße: 20 m2) auf Basis von 9% Kornfeuchte (n = 4).

Unterschiedliche Buchstaben kennzeichnen statistisch signifikante Differenzen zwischen den Inokulationsvarianten bei den jeweiligen Netzabdeckungsvarianten. (ohne Netz; Netz-H (Netzab- deckung im Herbst); Netz-H + FJ (Netzabdeckung im Herbst + Frühjahr). (+/-) zeigen signifikante Unterschiede zwischen den Netzabdeckungsvarianten der jeweiligen Inokulationsvarianten an (LSD

≤ 0,05).

1) Verticillium: Bodeninokulation mit Verticillium-befallenen Stoppelmaterial vor der Saat (15 g/m2) 2) Phoma-Herbst: Phoma-Sprühinokulation an den Wurzelhals im Herbst (BBCH 15)

3) Phoma-Frühjahr.: Phoma-Sprühinokulation an den Wurzelhals im Frühjahr (BBCH 63)

Tab. 24 b: Mittlere Erträge [dt/ha] sowie Tausendkorngewichte (TKG) [g] verschiedener Winterraps- sorten am Standort Weende (Schlag Große Lage); Versuchsjahr 2006/2007. Dargestellt sind die hochgerechneten Hektarerträge (Parzellengröße: 20 m2) auf Basis von 9% Kornfeuchte (n = 4).

Unterschiedliche Buchstaben kennzeichnen statistisch signifikante Differenzen zwischen den Inokulationsvarianten bei den jeweiligen Netzabdeckungsvarianten. (ohne Netz; Netz-H (Netzab- deckung im Herbst); Netz-H + FJ (Netzabdeckung im Herbst + Frühjahr). (+/-) zeigen signifikante Unterschiede zwischen den Netzabdeckungsvarianten der jeweiligen Inokulationsvarianten an (LSD

≤ 0,05).

p

Sorte Viking Ertrag [dt/ha] TKG [g]

Inokulationsvarianten ohne Netz Netz-H Netz-H + FJ ohne Netz Netz-H Netz-H + FJ Kontrolle 34,80 a + 37,24 A + 29,80 α - 3,24 a 3,13 A 3,32 α Phoma-Herbst 2) 34,88 a + 32,48 A + 26,48 α - 3,45 a + 3,16 A- 3,12 α - P homa-Frühjahr 3) 31 ,20 a +/- 35 ,76 A + 26,40 α - 3, 41 a + 3, 38 A + 3,05 α - GD LSD p ≤ 0,05 5,1 n.s. 5,8 n.s 4,9 n.s. 0,28 n.s. 0,31 n.s. 0,34 n.s.

Sorte Caiman Ertrag [dt/ha] TKG [g]

Inokulationsvarianten ohne Netz Netz-H Netz-H + FJ ohne Netz Netz-H Netz-H + FJ Kontrolle 42,64 a 41,04 A 37,64 α 3,21 a + 3,16 A + 2,90 α - Phoma-Herbst 2) 40,12 a 37,40 A 34,72 α 3,23 a + 3,09 A +/- 2,87 α - P homa-Frühjahr 3) 37 ,48 a 3 9,08 A 36,52 α 3, 11 a +/- 3, 21 A + 2,92 α - GD LSD p ≤ 0,05 6,43 n.s. 4,82 n.s. 5,11 n.s. 0,18 n.s. 0,22 n.s. 0,24 n.s.

1) Verticillium: Bodeninokulation mit Verticillium-befallenen Stoppelmaterial vor der Saat (15 g/m2) 2) Phoma-Herbst: Phoma-Sprühinokulation an den Wurzelhals im Herbst (BBCH 15)

3) Phoma-Frühjahr.: Phoma-Sprühinokulation an den Wurzelhals im Frühjahr (BBCH 63)

Im dritten Versuchsjahr 2007/2008 wurde keine Ertragserfassung vorgenommen, da ein Hagelereignis vom 20.07.2008 keine Variantenvergleiche zuließ.

Im Anbaufaktorenversuch erfolgte die Ertragsermittlung im ersten Versuchsjahr 2005/2006 mittels Kerndrusch, wobei je Parzelle eine Mähdruschbreite auf der gesamten Parzellen- länge (30 m) abgeerntet wurde (Tab. 25). Ein bei der spät gesäten Pflugvariante zu verzeichnender Mehrertrag von annähernd 5 dt/ha ließ sich gegenüber den übrigen Varianten nicht absichern. Beim Parameter Tausendkorngewicht waren ebenfalls keine Unterschiede auszumachen.

Tab. 25: Mittlere Kerndruscherträge [dt/ha] sowie Tausendkorngewichte [g] von Winterraps der Sorte Oase am Standort Weende hochgerechnet in Erträge je Hektar; Versuchsjahr 2005/06. Dargestellt sind die mittleren Erträge der verschiedenen Versuchsvarianten aus jeweils 2 Wdh. Signifikante

nterschiede zwischen den Versuchsvarianten traten nicht auf (LSD p ≤ 0,05).

U

Varianten Ø Ertrag [dt/ha] Ø TKG [g]

Pflug/ Frühsaat 45,23 a 4,15 A Pflug/ Spätsaat 50,12 a 4,25 A Grubber/ Frühsaat 45,51 a 4,08 A G rubber/ Spätsaat 44,62 a 4,15 A GD LSD p ≤ 0,05 10,15 n.s. 0,35 n.s.

Im zweiten Versuchsjahr 2006/2007 musste in Folge trockenheitsbedingter Bestandesdichte- unterschiede, im dritten Versuchsjahr 2007/2008 aufgrund des bereits erwähnten Hagel- schadens auf eine Ertragserfassung verzichtet werden.