• Keine Ergebnisse gefunden

8. Gebäudetechnik

8.4 Elektroinstallationen

WICHTIGE ASPEKTE BEI DER PLANUNG VON ELEKTROINSTALLATIONEN:

Sicherheit

Installation durch eine Fachfirma auf Grundlage der gültigen Standards und Normen

Berücksichtigung Blitz- und Überspannungsschutz (Erdung der elektrischen Anlagen)

Elektroinstallationen müssen an den Potentialaus-gleich (PotA) angeschlossen werden, wie Fundament- erder oder Schutzleiter der Elektroanlage

Energieeinsparungen

durch moderne und effiziente Geräte und Beleuchtung

Nutzung intelligenter Systeme (z. B. BUS-System, Smart Meter) Komfort

intelligente Steuer- und Eingabegeräte zur flexibleren Bedienung und Zuordnung der Schalter und Steckdo-sen etc. sind gefragt, so dass BUS-Systeme zuneh-mend an Bedeutung gewinnen

Tab. 8-11 Leistungsvergleich Lampen

* LED-Leistungswerte nur geringfügig kleiner als bei Energiesparlampe bei gleichem Lichtstrom

FÜR DIE LAMPENAUSWAHL SIND DIE FOLGENDEN ANGABEN VON BEDEUTUNG:

Lichtstrom in Lumen (lm), je höher die Zahl, desto heller leuchtet die Lampe

Nennleistung (in Watt) und Lebensdauer (in Stunden)

Farbwiedergabe als allgemeiner Farbwiedergabe-index Ra (100 Ra ist Sonnenlicht)

Farbtemperatur (Angabe der Lichtfarbe in Kelvin;

unter 3.300 K ist gelblich-warm, 5.000 K ist kalt) Anzahl der Schaltzyklen gibt an, wie oft das An- und Ausschalten mindestens möglich sind

Anlaufzeit in Sekunden, bis ein bestimmter Anteil der Lichtmenge erreicht wird; typisch sind z. B.

Zeiträume, bis 60 % des Lichtstromes erreicht sind) Angaben zur Dimmbarkeit (sind auf Energiespar-lampen und LED-Lampen keine Hinweise verzeichnet, sind diese Modelle nicht dimmbar)

Angaben zur Fassung

(Sockelform und -größe, z. B. E27) Baugröße der Lampe

(Länge und Breite bzw. Durchmesser, jeweils in mm) Quecksilbergehalt der Lampe (sofern Quecksilber überhaupt enthalten)

Weiterführende Informationen zum Thema Beleuchtung im Haushalt sind in der Broschüre „Beleuchtung im Haus-halt“ der SAENA aufgeführt.

ÜBERSICHT BELEUCHTUNG (LAMPEN)

ENERGIESPARLAMPEN LED-LAMPEN

gefaltete Leuchtstofflam-pen

auch als Kompaktleucht-stofflampen bezeichnet problemloser Ersatz für herkömmliche Glühlampen 5-fach höherer Wirkungs- grad als Glühlampen Standard-Energiesparlampe ist nicht dimmbar

LED – Light Emitting Diode (Licht emittierende Diode) Halbleiterkristalle werden zum Leuchten angeregt punktgenaue Leitung des Lichts

gute bis hohe Lichtaus-beute

höhere Anschaffungskosten

Lebensdauer in Stunden:

5.000 – 20.000 Lichtausbeute - Farbwiedergabe (Ra)*:

32 – 65 lm/W – Ra 85 bis 95

Lebensdauer in Stunden:

50.000 –100.000 Lichtausbeute - Farbwiedergabe (Ra)*:

15 – 75 lm/W – Ra bis zu 92 Abb. 8-43 Energiesparlampe Abb. 8-44 LED-Lampen Tab. 8-12 Übersicht Lampen

* Farbwiedergabe (Ra) beschreibt, wie gut eine Lichtquelle die Farben eines farbigen Objektes wiedergibt (Ra 100 – alle Farben werden wie bei Tages- licht erkannt); Zahlenangaben entnommen aus Broschüre „Beleuchtung – Potentiale zur Energieeinsparung“ – Energieagentur NRW, S6

Der elektrische Energiebedarf (umgangssprachlich auch Strombedarf bzw. -verbrauch) ist diejenige Energiemenge, die von den elektrischen Geräten während des Betriebes (auch Stand-by) über einen definierten Zeitabschnitt benötigt wird.

Ca. 11 % des Gesamtstromverbrauches fallen auf die Be-leuchtung. Im Gegensatz zu anderen Bereichen (z. B. Küh-len) ist eine effizientere Beleuchtung relativ kostengünstig zu realisieren. Mit derzeitigen Produkten lässt sich der Strom-verbrauch für die gegenüber konventioneller Beleuchtung (Glüh- und Halogenlampen) um bis zu 80 % senken.

Leuchtmittel sind auf der Verpackung mit einem EU-Label versehen. Durch die Angaben (neben Energieeffizienzklasse auch Angaben zu dem Lichtstrom, der Nennleistung und der Lebensdauer) ist es möglich, eine für den vorgesehenen Ein-satzbereich am besten geeignete Lampe zu finden

8.4.1 ELEKTRISCHER ENERGIEBEDARF –

ENERGIEEFFIZIENZ

STAND-BY-VERBRAUCH VON GERÄTEN

LEISTUNG IN WATT Ø-BETRIEBS-

STUNDEN/TAG €/JAHR

TV LCD, 80 – 94 cm 1 20 2

TV alt 6 20 10

DVB-T-Receiver 10 20 17

DVD-Rekorder mit Festplatte 8 22 14

Radios (3 Geräte) 5 21 8

PC + Monitor + Drucker 10 20 16

DSL-Modem + Router 7 20 12

Telefon schnurlos (Ladeschale) 2 23 4

Anrufbeantworter 3 24 6

Spielkonsole 3 22 5

Kaffeevollautomat 3 23 6

Gesamtkosten/Jahr 115

Abb. 8-45

Tab. 8-13 Standby-Verbrauch von Geräten

Elektro- und Elektronikgeräte werden einerseits nach Groß- (z. B. Kühlschrank) und Kleingeräten (z. B. Fön) unterschie-den. Bestimmte Elektrogeräte müssen europaweit im Handel mit dem EU-Energieverbrauchsetikett gekennzeichnet wer-den. Dazu gehören Kühl- und Gefriergeräte, Waschmaschi-nen, Wäschetrockner, Waschtrockner, Geschirrspülmaschi-nen, Elektrobacköfen, Klimageräte, Haushaltslampen und – seit 2011 – auch Fernsehgeräte. Grundlage der Kennzeich-nungspflicht ist die EU-Rahmenrichtlinie 30/2010/EU über die Kennzeichnung energieverbrauchrelevanter Produkte.

Weitere Informationen sind unter www.stromeffizienz.de der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) nachlesbar.

Berechnungsgrundlagen Tabelle: Je nach Gerät Stand-by-Betrieb von 20 – 24 h/Tag, 335 Tage/Jahr. Strompreis: 24 Cent/kWh (Stand 2010). Quelle: dena

8.4.2 ELEKTRONISCHE GERÄTE UND HELFER

Mit Hilfe eines Strommessgerätes können „Stromfresser“, aber auch versteckte Stromverbräuche (Schein-Aus-Zustän-de) aufgespürt und vermieden werden.

Solche Geräte werden zwischen den Steckdosen und den Verbrauchern angebracht und können bei Verbraucherzent-ralen, Umweltverbänden, Stadtwerken und Baumärkten aus-geliehen werden.

Eine Vielzahl moderner Geräte (vor allem im Bereich der Un-terhaltungs- und Kommunikationselektronik) sind ständig betriebsbereit und können mit Hilfe einer Fernbedienung in Betrieb genommen werden. Während der Betriebsbereit-schaft verbrauchen Geräte auch weiterhin Strom. Es ist an-zuraten, Geräte, die nicht benötigt werden, komplett vom Strom zu trennen (z. B. mit Hilfe von abschaltbaren Steckdo- senleisten).

STROMMESSGERÄT

STAND-BY

Abb. 8-46 Computer, Drucker & Co

Abb. 8-47 Home Entertainment

Zeitgemäße Computer verfügen über eine Sparfunktion (Energieverwaltung), so dass nur die Komponenten Strom verbrauchen, die gerade benötigt werden. Auch Bildschirm-schoner verbrauchen Strom. Es kann eine schnelle Einstellung vorgenommen werden, dass der Monitor sich nach wenigen ungenutzten Minuten abschaltet. Computer können bei Nichtnutzung abgeschaltet oder in den Energiesparmodus versetzt werden. Rechner und Peripherie sind an eine Ste-ckerleiste mit Netzschalter anzuschließen und nach Betrieb vom Netz zu trennen.

Drucker hingegen sind am Netz zu belassen. Sie nehmen zwar auch im ausgeschalteten Zustand Leistung auf, die meisten Modelle führen aber nach jeder Trennung vom Netz eine Düsenreinigung durch. Das kostet Tinte und Strom.

TV-Gerät, DVD-Recorder etc. verbrauchen aufgrund der steigenden Bedürfnisse an Größe und Leistung immer mehr Strom. Fernsehflachbildschirme sind kaum effizienter als her-kömmliche Röhrenfernseher. Beim Kauf sollte neben dem Energieverbrauchskennwert darauf geachtet werden, dass das Gerät über einen echten Netzschalter verfügt und nicht ständig im Stand-by bleibt.

Beim einzelnen Gerät fallen Bildschirmgröße und Eigenschaf-ten wie HDTV oder Dolby-Sourround ins Gewicht. Je grö-ßer der Bildschirm, desto höher der Stromverbrauch. Nach einer Erhebung der Energieagentur NRW machen TV- und Audio-Geräte bis zu 12,9 % am Gesamtstromverbrauch im Haushalt aus. Das Energielabel für TV-Geräte führt sieben Energieklassen von A (Bestnote) bis F (Stromfresser) und gibt Orientierung beim Fernseh-Kauf.

Hinsichtlich der Effizienz liegen Erdgasherde deutlich vor an-deren Herdarten, wenn die niedrigeren Gaspreise zum elekt-rischen Strom betrachtet werden. Bei elektrisch betriebenen Herden schneiden Induktionsherde in Sachen Energieeffizi-enz besonders gut ab.

Generell gilt beim Waschen und Trocknen, volle Ladung ist am besten. Der Stromverbrauch kann um ca. die Hälfte re-duziert werden, wenn 60-°C-Wäsche bei 30 °C bis 40 °C gewaschen wird. Eine Mengenautomatik passt den Wasser-verbrauch der tatsächlichen Wäschemenge an und reduziert ebenfalls den Stromverbrauch.

Die kostengünstigste Alternative zum Wäschetrockner ist die Wäscheleine. Kann auf einen Trockner nicht verzichtet wer-den, ist beim Kauf darauf zu achten, dass ein Feuchtigkeits-sensor vorhanden ist. Auch das vorgeschriebene EU-Label ist von Bedeutung.

Durch den Dauerbetrieb der Geräte ist das Einsparpoten-tial durch die Anschaffung moderner und effizienter Geräte besonders hoch. Diese sollten auf den tatsächlichen Bedarf ausgerichtet sein, denn kleine Geräte benötigen deutlich we-niger Strom. Kühl- und Gefriergeräte sollten in einem kühlen Raum und fern von Wärmequellen aufgestellt werden. Jedes

COMPUTER, DRUCKER & CO.

HOME ENTERTAINMENT

KOCHEN WASCHEN & TROCKNEN

KÜHLEN

Grid Control Center

Datenbündelung (Fehlermeldungen, Verfügbarkeit, Spannungsschwankungen etc.) SmartGrids

können die Energiezufuhr vieler dezentraler Quellen bedarfsgerecht steuern SmartMeter

intelligente Stromzähler; Echtzeiterfassung der Verbrauchsdaten Mikro-KWK-Anlagen

Strom- und Wärmeerzeugung mittels Kraft-Wärme-Kopplung; Stromeinspeisung Verbrauchsmanagement

permanente Verbrauchsanzeige; Geräteregelung Elektroautos

Nutzung als dezentraler Energiespeicher möglich 2

3 4

5

6 1

2

3

4

5

6 1

Zu den Informationsanlagen zählen die Telekommunikation (Telefon, Internet), Antennenanlage, Kommunikationsanla-ge, AlarmanlaKommunikationsanla-ge, BlitzschutzanlaKommunikationsanla-ge, EinbruchmeldeanlaKommunikationsanla-ge, Brandmeldeanlagen etc. Der Bauherr muss die Notwendig-keit der Anlage selbst abschätzen. Wichtig ist die vorzeitige Informationseinholung der Dateninfrastruktur am zukünfti-gen Wohnort.

Regenwasser kann z. B. durch Zisternen aufgefangen und zur Gartenbewässerung genutzt werden. Eine weitere Möglich-keit der Regenwassernutzung bietet die anschließende Ver-wendung im Sanitärbereich (WC-Anlagen, Waschmaschine etc.). Mit einer dieser technischen Lösungen können Kosten von aufwendig aufbereitetem Trinkwasser eingespart und die Umwelt geschont werden. Generell sind die Installation und Nutzung einer solchen Anlage bei der zuständigen Behörde anzuzeigen.

Unter Berücksichtigung der Wasser- und Abwasserkosten ist die Wirtschaftlichkeit detailliert zu prüfen.