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AK 1

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6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Uhr

I I

Zweitägiges Heuen

MUUMUNIAMMI AK 1

7 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Uhr

Arbeitsabläuf an einem Heubergetag

2 AK-Betrieb, tägliche Erntefläche 2 ha, Ertrag 30 dt TB/ha

M = Mähen; Z.= Zetten; W = Wenden; NS = Nachtschwaden; S = Schwaden;.

L = Laden; A = Abladen; II = Zweitägiges Futter

Abbildung 6: Arbeitsablauf an einem Heubergetag

Folgende'axbeitswirtschaftliche Gesichtspunkte sprechen insgesamt gegen das eintägige Heuen:

- Neben dem Melker ist ein Traktorfahrer für das frühzeitigä Mähen am Morgen und für das Einführen am Abend notwendig. Das eintägige Heuen ist demnach kein Verfahren für Einmannbetriebe.

Durch das eintägige Heuen können etwa zwei Arbeitsgänge auf dem Feld eingespart werden - die alten Engpässe bei der Futterbergung bzw. der Belüftung bleiben aber bestehen und werden - bedingt durch die höhere Gutsfeuchtigkeit.- sogar noch akzentuiert.

-Venn die maximale Tageskapazität des eintägigen Verfahrens erreicht werden soll, haben die einzelnen Arbeitsgänge vom Schnitt bis zum Ab-laden des Futters unter dem Druck der knappen Bergezeit beinahe 'pro-grammgemäss abzulaufen. Die frühere gute Arbeitsverteilung über den ganzen Heuerntetag dank übereinandergreifender Tracknungaperioden ver-schiedener Parzellen geht dabei verloren und allfällige Ausfälle von Menschen oder Maschinen sowie Unregelmässigkeiten in der Witterung können nicht mehr durch flexible Organisation überbrückt werden.

- Der ziemlich einfache Maschinenpark vieler Familienbetriebe im Futter-baugebiet .dürfte den höheren Anforderungen an die Schlagkraft kaum mehr gönügen und die Tendenz zur Uebermechanisierung würde bei einer allgemeinen Empfehlung des eintägigen ileuens zweifellos erneut ansteigen.

Schlusäfolgerungen

Nachdem sich anhand Zuverlässiger Zählen zeigen lässt, dass -das eintä-gige Heuen beim ersten Schnitt nur in Ausnahmefällen in Frage kommt und auch bei der Endernte nebst einer guten Mechanisierung für das Mähen und Einführen noch einen zweiten Mann erfordert, fällt es schwer, den für

dieses Verfahren nötigen Aufwand zu rechtfertigen. Dies umso mehr, als>

die kurze Analyse der Probleme bei der Trocknung und beim täglichen Ar-beitsablauf letztlich nur eine A±beitersparnis auf dem Felde (zei Be-arbeitungen) ergibt, während die bisherigen Engpässe bei der Futterber-guns und vor allem der Endtrocknung put' dem Stock noch verschärft werden.

UM die arbeitswirtschaftlich begründeten Bedenken gegenüber diesem "Ex-tremverfährenr zu relativieren oder gar zu entkräften, müsste schliess-lich der Beweis erbracht werden können, dass der nötige Mehraufwand über den, höheren Wert des Winterfutters abgegolten werden kann. Dieser Nach-weis ist aber gerade in jüngster Zeit durch die erneut gestiegenen Prei-se des Rohöls erheblich schwieriger geworden.

In Anbetracht der Tatsache, dass in der Schweiz immer noch rund die Hälf-te des gesamHälf-ten WinHälf-terfutHälf-ters durch die "altväHälf-terische" Bodentrocknung konserviert wird, sei abschliessend die Bemerkung erlaubt, dass die brei-te Praxis besser zuerst dazu gebracht werden sollbrei-te, auch im ersbrei-ten Schnitt mit einiger Sicherheit zweitägiges Heu einzubringen, bevor man das fragwürdige Verfahren einzelner Spezialisten zur Nachahmung empfiehlt.

* * *

Diskussion: Den Schlussfolgerungen bezüglich des eintägigen'Heuens wird zugestimmt. Es wäre wertvoll, über die jahreszeitliche Verteilung der Ta-ge mit überdurchschnittlichen TroolmungsbedingunTa-gen wie in Abbildung 3 auch von anderen Wetterstationen Auskunft zu erhalten. Für die Arbeits-planung wäre allerdings eine Information von grösserer Bedeutüng, in welcher die Häufigkeit der Dauer von zusammenhängenden Schönwetterperio-den und die Trocknungsbedingungen kombiniert sind.

Die Produktionskosten verschiedener Rahhfutter und ihre Einflussfaktoren

K. Hostettler

Einleitung

Im Jahre 1978 erhielt eine Arbeitsgruppe vom Bundesamt für Landwirtschaft den Auftrag, technische und 'betriebswirtschaftliche Grundlagen für die Kalkulation Vän Produktionskosten in.der Fleischproduktion zu erarbeiten.

Dabei waren die gebrähchlichsten Formen der Fütterung und Haltung von grossem Mastvieh, Mastkälbern und Schweinen zuberücksietigen und auch die 'Unterschiede zwischen grossen, mittleren und kleineren Beständen tu ermitteln.

In der Grossviehmast ist die kostengünstige Beschaffung von Rahhfutter von erheblicher Bedeutung. Angeregt durch die in diesem Zusammenhang er-forderlich gewesene Kalkulation der Produktionskosten verschiedener Ranh-futter unter bestimmten Bedingungen, hat der Verfasser dieses Beitrages Ergänzungskalkulationen durchgeführt. Ziel dieserArbeit ist es, den Einfluss verschiedener Fäktoren. auf die Produktionskosten Verschiedener Ranhfutter zu ermitteln. Unter anderem wurde untersucht, wieWeit Betriebs-grüsse, Ertrag, Erntebedingungen und verschiedene Ernteverfahren (unter anderem Dürrfutterernte im Bergbetrieb) die Kosten beeinflussen. Auch in-teressierte der Einfluss der Nutzungsart und der botanischen Zusammen-setzung einer Wiese.

Diese Produktionskostenberechnungen beziehen sich, sofern nichts anderes angegeben, auf einen Betrieb mit 25 Grossvieheinheiten und 20 ha land--wirtschaftlicher Nutzfläphe, davon 10 ha Natur und Kunstwiese (zwei Fünftel Natuiwiese, drei Fünftel Kunstwiese). Berechnet wurden die Kosten je 100 kg vonAer Kuh gefressenem Futter, 'die Kosten je Megajoule Netto-energie Laktation und die Kosten einer Ration, welche den täglichen Ener-gie- und Proteinbedarf einer Kuh mit einer Milchleistung von 20 kg deckt, also einer Leistung, wie man sie 'heute anstrebt. Die Kosten für die Be-schickung des Lagerraumes (HeurauM, Silo) und für diaverschiedenen La-.

gerräume selber sind eingeschlossen, nicht aber die Kosten für die Ent-nähme des Futters aus dem Lagerraum und für die Fütterung im:Stall.

Aus. Gründen der übersichtlicheren Darstellung beziehen sich alle Ergeb-nisse auf Gesamtkosten je 100 kg TS oder andere Einheiten; sie schlies-sen also neben den variablen die anteiligen Fixkosten ein, obwohl die bei den einzelnen Fragestellungen ausgewiesenen Kostenunterschiede nur von den variablen Kosten herrühren und die Fixkosten unberücksichtigt hätten bleiben können.

So sind überall neben den variablen auch die fixen Gebäude,- und Maschi-nenkosten eingeschlossen. Auch ein Anteil der allgemeinen Betriebskosten * sowie des Betriebsleiterzuschlages ist berücksichtigt. Die wichtigsten Berechnungsgrundlagen sowie deren Quellen 'sind im Anhang aufgeführt..

Hier bleibt unter anderem hervorzuheben, dass die Kosten nicht plan-barer Arbeiten in .der Form eines Zuschlages von 25 % der im einzelnen verwendeten Handarbeitszeiten berücksichtigt worden sind; weitere 6 % Zuschlag für die nicht zuteilbaren Arbeiten sind im Lohnansatz inbegrif-fen. Der Zuschlag bei den Znekraftzeiten beträgt 10 %. Schliesslich wur-de angenommen, dass pro 100 kg aufgenommenes Rauhfutter 10 kg Abfall ent-stehen. Diese 10 % mögen uns als sehr viel erscheinen. Die Zahl wurde aber in Versuchen der Forschungsanstalt drangeneuve durch Wägungen be-stimmt. Sie bezieht sich auf eine intensive Fütterung, wie sie zum Er-zielen einer hohen Leistung nötig ist. Die Gebäudekosten entsprechen den Kosten für Neuanlagen, welche zu 38'% subventioniert wurden.

Ergebnisse

1. Die Kosten verschiedener Ranhfutter

Die Produktionskosten der verschiedenen Ranhfutter sind in Tabelle 1 Zu-sammengestellt. Sie beziehen sich, wie bereits erwähnt, auf einen Betrieb mit 25 GVE und 20 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche, davon 10 ha Vies-land. Das Wiesland besteht zu zwei Fünftel aus Kunstwiesen und zu drei Fünftel aus' Naturwiesen. Es sind ausgewogene Mischbestände. Für Gras- und Silagenutzung wurden 'fünf Schnitte pro Jähr, angenommen, für Heubereitung vier Schnitte. Wiesen zur Trockengrasbereitung werden ebenfalls fünf mal geschnitten. Die Trocknungsanlage befindet sich 5 km vom Hof entfernt, das Gras kann ohne längere Wartezeit angeliefert werden.

Tabelle 1: Die Kosten verschiedener Rauhfutter

Bezugseinheit Gras Weiksilage Welkheu Bodenheu Je dt Trockensubstanz Fr.

Je Megajoule Netto- energie Laktäktion Rp.

Ration für 20 kg Bezugseinheit Nassilage Maissilage Trockengras Kraftfutter Je dt Trockensubstanz Fr.

Je Megajoule Netto- energie Laktation Rp.

Ration für 20 kg 1) Ohne Zukaufkosten 2) Ohne Krippenabgang

Die Produktionskosten einer Ration für 20 kg Milch pro Tag wurden wie folgt ermittelt: Anhand einer Tabelle der Forschungsanstalt Grangeneuve*

kann die Raühfutteraufnahme je nach Futterart abgeschätzt werden. Nun können wir berechnen, wieviele kg Milch eine

600

kg schwere Kuh über den Erhaltungsbedarf hinaus mit dem aufgenommenen Futter produzieren kann.

Fehlende Energie und fehlendes Protein zu einer Leistung von 20 kg müssen durch Kraftfuttergaben ergänzt werden. Rauhfutterkosten und Kraftfutter-kosten ergeben zusammen die Kosten der Ration.

Die Zahlen der Tabelle 1 bestätigen im wesentlichen die Entwicklung in der Praxis. Billigstes Futter ist, wie zu erwarten war, das Gras. Seine Produktionskosten betragen fast nur die Hälfte jener des .Dürrfutters!

Bemerkenswert sind die niedrigen Produktionskosten der Maissilage. Sie machen uns die starke Zunahme des Anbaues von Silomais verständlich.

Maissilage ist sehr energiereich und deckt bei der nötigen Ergänzung der Ration mit Eiweiss einen hohen Anteil des Futterbedarfes einer Hochlei-stungskuh. Relativ kostengünstig ist auch die Welksilage. Der doch recht deutliche Unterschied zum Heu beider Arten lässt vermuten, dass die Welk-

* Fütterungsnormen und Nährwerttabellen für Wiederkäuer, Zollikofen

1979,

Tabelle

2.3

silage in der Praxis noch nicht die ihr zukommende Bedeutung erlangt ‚hat.

In unserem Lände basiert die Fütterung auch in der Silözone meist auf dem Dürrfutter, Silage ist ledigliCh Zugabe. Diese Tradition.läsetsich aufgrund der vorliegenden Zählen nicht verstehen.. Das WeIkheu ist trotz der Kosten. für Belüftungsanlage und. Strom etwas weniger teuer als Boden-heu. Der Unterschied ist allerdings fraglich, geht er doch in erster Li-nie auf die angenommenen Ernteverluste zurück. Ernteverluste schwanken aber von Fall zu Fall stark und lassen sich deshalb schwer abschätzen.

Zur vorliegenden Kostenrechnung wurden gute Erntebedingungen angenommen.

Der Vorteil der Belüftung besteht aber vor allem im verminderten Risiko einer Schlechtwetterernte und kommt in den hier aufgeführten Zählen nicht zur Geltung. Dass Welkheu nicht teurer zu. produzieren ist als unter. guten Bedingungen geerntetes Bodenheu, erklärt seine Beliebtheit in der Praxis.

Als teuer erweist sichdie Nassilage. Sie verursacht höhere Transport- ' kosten, Silorauffikosten und Kosten für Konservierungszusatz, ihr Futter-wert ist zudem mit jenem der Weiksilage nicht ganz vergleichbar. Ein grosser Verteil kommt allerdings in der vorliegenden Zähl nicht.zur_Gel-lung.'Schliehtesetter beeinträchtigt die Arbeit kaum. Ein sehr teures Futter ist Trockengras. Auch wenn es in einer Weise verfüttert wird, welche eine Aufnähme durch das Vieh ohne Abgang erlaubt, liegen seine Kosten je Nettoenergie Laktation in der Grössenordnung jener des Kraft-futters. Unter bestimmten Voraussetzungen kann sich TrockengrasProdük-tion trotzdäm lohnen, sofern die Trocknungsanlage nicht zuweit entfernt ist. Das Problem sei hier nicht weiter untersucht.

Die angegebenen Produktionskosten für Dürrfutter scheinen sehr hoch. Doch sind in unseren Zählen 10 % für Abgang inbegriffen, zudem haben wir mit 100 kg Trockensubstanz gerechnet und auch die Kosten für die Lagerung (Gebäude) eingeschlossen. Eine Umrechnung für Ballehheu franko Hof ()lane Lagerkosten-ergibt Produktionskosten von zirka Fr. 30.- pro 100 kg Futter.

. 2. Der Einfluss der Betriebsgrösse

Die Produktionskosten von Rauhfutter auf einem 25-GVE-Betrieb wurden mit den entsprechenden Kosten eines l2,5-GE- und eines 50-GVE-Betriebes ver-glichen. Diä der Berechnung zugrunde liegende Menhanisierung wurde der

Betriebsgrösse angepasst. Die Resultate der Berechnung sind in Tabelle 2 aufgezeichnet.

Tabelle 2: Der Einfluss der Betriebsgrösse auf die Kosten verschiedener Rauhfutter

Futterart und Bezugseinheit 12,5 GVE 25 GVE • 50 GVE

Gras: .

'Je dt Trockensubstanz P. 31,10 28,50 23,70 Je Megajeule Nettoenergie

Laktation . Rp. 5,1

4,7 3,9

Ration 20 kg Milch je Tag Fr. 5,70 5,30

4,60

Welksilage:

Je dt TroCkensubstanz Fr. 51,20 46,20 38,20 Je Megajoule Nettoenergie

Laktation Rp. 8,7

7,9 6,5

Ration 20 kg Milch je Tag Fr. 9,40 8,80 7,80 Welkheu:

Je dt Trockensubstanz Fr. 58,70 48,40 40,10' Je Megajoule Nettoenergie

Laktation Rp.

11,4 9,4

7,8

Ration 20 kg Milch je Tag Fr. 11,90

10,60 9,50

3.

Der Einfluss des Ertrages

Lieber die Produktionskosten bei verschiedenen Erträgen gibt uns Tabelle

3

Auskunft. Relativ wenig werden die ProdrktionSkosten von Grünfutter und Maissilage vom Ertrag beeinflusst. Eine Ertragsäteigerung von 10 % bringt eine Kostenreduktion von 2,5 bis

3 %.

Stärker vom Ertrag abhängig sind die Dürrfutterkosten; sie sinken bei einer Ertragszunahme von 10 % um ungefähr 4 %.

Gras:

gio 31,00

5,1 5,70

loo 28,50

4,7 ' 5,30

120 '26,80 .- 4,4

5,10 Futterertrag je ha, brutto dt TS .

Je dt Trockensubstanz Fr.

Je Eegajoule Nettoenergie

Laktation .Rp.

Ration für 20 kg Milch je Tag Fr.

Weikheu: .

Futterertrag je ha, brutto dt TS 90 • . 110 130 Je dt Trockensubstanz ' Fr. 55,90 48,40 44,70 Jellegajoille Nettoenergie

Läktation Rp. 10,4 ' 9,4 8.7

Ration für 20 kg Milch je Tag Fr. 11,30 10,60 ' 10,10 Maissilage:

Futterertrag je ha, brutto dt TS 110 125 . 140 . Je dt Trockensubstanz Fr. 37,70. 36,10 34,80 Je Megajoule Nettoenergie

Läktation _ Rp. • 6,C 5,7 5,5

Ration für 20 kg Milch je Tag Fr. - - -. -

4. Der Einfluss; der Erntebedingungen Das Wetter:

'Lieber den Einfluss des Wetters auf die Qualität' des Rauhfutters fehlen systematische Untersuchungen. Sehr interessant ist eine Arbeit von E. Gallasz, Forschungsanstalt Grangeneuve, welcher während drei Jähren den Futterwert von Ausgangsmaterial und Dürrfutter sowie die Verluste an Trockensubstanz für Belüftungs- und Bodenheu genau gemessen hat. In einem der Jahre fiel der SChnittzeitpunkt direkt vor eine längere Schlechtwet-terperiode. Diese verursachte Trockensubstanzverluste von rund 50 %.

Die Angaben von E. Gallasz über die Dürrfutterernte bei schlechtem Wet-ter sind in Tabelle 4 ausgewertet. Sie zeigen uns, dass unWet-ter schlechten Bedingungen geerntetes Dürrfutter ein sehr teures Futter ist, teurer alä

zugekauftes Kraftfutter. Der Schluss, ein Betrieb würde besser auf die Herstellung von Heu verzichten und es durch zugekauftes .Futter ersetzen, ist aber falsch, da in den Produktionskosten viele Strukturkosten ent-halten sind, Welche ohnehin anfallen. Die Kosten von Fr. 14.10 für eine 20-kg-Milchration sind annähernd so hoch wie der Erlös für die Milch!

Leider fehlen uns genaue Angaben darüber, wie häufig wir mit Wetterschä-den.zu rechnen haben. Wir können deshalb keine durchschnittlichen Pro-duktionskosten für Neikheu und Bodenheu angeben. Wir erkennen aber, wie wichtig es ist, das Wetterrisiko durch geeignete Ernte- und Konservie-rungsmassnahmen herabzusetzen.

Tabelle

4:

Der Einfluss von schlechtem Wetter auf die Kosten von'Welk-und.Bodenheu

Bezugseinheit Welkheu Bodeeheu

• gut schlecht gut schlecht Je 109 kg Trockensubstanz Fr.

Je Megajoule 'Nettoenergie

48,40 65,30 50,30 - 68,70

Laktation RP.

Ration für 20 kg Milch

je Tag Fr.

9,4

10,60

13,2

13,10

9,9

11,00

14,4 '

14,10

Verschiedene Erntemethoden von Bodenheu:

Die Produktionskosten Von Bodenheu nach verschiedenen Erntemethoden sind in Tabelle

5

aufgeführt. Verglichen wurden für den 25-0VE-Betrieb die Kosten der üblichen Ernte mit Ladewagen mit jenen bei Ernte von Heu in Form von Hartballen.. In bezug auf.den 50-GVE-Betrieb interessierten uns die Produktionskosten von Heu in Form von grossen Rundballen. Ballen-heu ist in mancher Beziehung vorteilhaft. Es lässt sich leicht transpor-tieren und deshalb unter anderem auch in Behelfsräumen unterbringen. Ein Betrieb, Welcher vorwiegend mit Silage arbeitet, kann sich den Bau eines kostspieligen Lagerraumes für loses Heu sparen. Unsere Rechnung zeigt aber, dass von Hand geladenes Ballenheu trotz des billigeren Lagerraumes eher teurer zu stehen kommt als das lose geerntete Heu. Auch die grossen Rundballen auf dem 50-GVE7Betrieb senken die Produktionskosten des Heus im Vergleich zum losen Heu nicht.

Tabelle 5: Der Einfluss verschiedener Erntemethoden von Bodenheu auf des- sen Kosten .

Bezugseinheit .

25 GVE

. .., 50 GVE Ladewagen

Futter lose

Hartballen ä 25 kg

Ladewagen Futter lose

Rundballen 400-450 kg substanz

Je 100 kg Trocken-

50,30 51,70 ,45,30 45,90 Je Megajoule Netto-

energie Läktation hp. 9,9 10,2 9,0 9,1

Ration für 20 kg •

Milch je Tag Fr. 11,00 _ _ _

Produktionskosten des Ranhfutters im Bergbetrieb:

Die Bedingungen für die RadhfutterprodUktion im Berggebiet unterscheiden sich unter den Betrieben sehr stark. Kürzere Grünfutterperiode, geringe-re Erträge, hoher Anteil an steilen oder sonstwie topographischrungünsti-gen Wiesen erschweren und verteuern die Rauhfutterprodüktion. Unserer Ko-stenrechnung-liegt ein Bergbetrieb äuf'1000 bis 1200 M über Meer zugrunde.

Es ist ein reiner Viehwirtschaftsbetrieb mit 18 GVE. Diese Betriebsgrösse kann aus Gründen der Schlagkraft bei der Dürrfutterernte kaum überschrit-ten werden. Der Betrieb verfügt über einen Transporter mit Ladegerät. Zur Dürrfutterernte wird ausser einem Kreiselzettgender noch ein Einachser mit Nähbalken und Bandrechen eingesetzt. Während der.Grünfütterungsdauer von 153 Tagen weidet das Vieh auf hofnahen Parzellen (Portionenweide).

Da die Ernte des Grünfutters über die Weide auch die P

r

oduktionskosten des Dürrfutters beeinflusst, können wir die ermittelten Dürrfutterkosten Von Fr. 64:10 pro 100 kg.TS nicht direkt mit den bisher erwähnten Zählen für Talbetriebe vergleichen. Vergleichbar sind dagegen die durchschnitt-lichen tägdurchschnitt-lichen Kosten der Futterration für ein ganzes Jähr. Unsere Rech-nung ergibt für den Bergbetrieb durchschnittliche Futterkosten von Fr. 9.30 für eine 20-kg-Milchration; die Kosten im Talbetrieb betragen, ebenfalls bei Weidewirtschaft, Fr. 7.40.

Tabelle'6: Futterkosten im Bergbetrieb und im Talbetrieb bei Weidewirt-schaft

Bezugseinheit

Bergbetrieb Talbetrieb Welkheu Weide Jahres-

durch- schnitt

Weide, Jäh- resdurch-' schnitt Je 100 kg Trocken-

substanz . . Fr.

Je Megajoule Netto-

-. 64,10 25,10 - -

- energie Laktation Rp.

Ration für 20 kg

11,9 3,9 - _

Milch je Tag Fr.

12,50

4,90 9,30 . 7,40

5.

Botanische Zusammensetzung und Nutzungsart

Vor kurzem sind die neuen, bereits erwähnten "Fütterungsnormen und Fut-.terwerttabellen für Wiederkäuer", herausgegeben von der Landwirtschaft-lichen Lehrmittelzentrale, erschienen. Diese Tabellen interessieren uns aus zwei Gründen: Erstens hat sich ergeben, dass die frühere energetische Bewertung des Rauhfutters nach Stärkeeinheiten ungenau ist. Das Rauhfut - ter war vor allem in bezug auf die Fütterung der Milchkuh unter seinem Wert eingestuft worden. Aber auch innerhalb verschiedener Rauhfutterar-ten haben sich Verschiebungen ergeben. Welches sind die Konsequenzen der neuen energetischen Futtermittelbewertung auf die Produktionskosten? Zum zweiten sind die Futterwertzahlen nach Nutzungsstadium abgestuft. Eine Tabelle von Dr. J. Lehmann, Forschungsanstalt Reckehholz, versucht, die Zusammenhänge zwischen Ertragund Schnittzeitpunkt darzustellen. Dank dieser Tabelle und jener der Forschungsanstalt Grangeneuve über die Ranh - futteraufnahme einer Kuh je nach Art und Futterwert des Rauhfuttem ist es uns möglich, den Einfluss futterbaulicher Faktoren auf die Rauhfutter-prodnktionskosten und darüber hinaus auf die Kosten der ganzen Ration ab-zuschätzen.

Tabelle 7 gibt Auskunft über die Produktionskosten von Rotklee. Der Fut-terwert dieser Futterpflanze wird nach der neuen Bewertung sehr hoch ein-gestuft. Rotklee gibt ausserdem höhere Erträge als aim gewilMädme K1-Gras-

mischung4 Düngung mit Stickstoff ist nicht nötig. Der Einfluss dieser Vorteile auf die Kosten überrascht. Vor allem die Kosten einer Ration für eine tägliche Milchleistung von 20 kg liegen weit unter jenen eines üblichen ausgewogenen MiäChbeEitandes. Die Zahlen für reinen Rotklee sind allerdings problematisch, vor allem weil er bei der Fütterung gewisse - Probleme bereitet. Sie sind aber trotzdem bemerkenswert und regen unä an, nach Möglichkeiten zu suchen, wie wir die sehr grossen Vorteile des Rot-klees nutzbar machen könnten. Eine Mäglichkeit ist der Anbau von Rotklee in einer Mischung mitebridraigräsern. Unter diesen Gräsern gibt es sehr zuckerreiche Sorten; ein solches Gemisch lässt sich deshalb auch gut si-lieren. Rotklee-ebridraigrasmischungen sind kostenmässig relativ günstig.

Tabelle 7: Die Futterkosten bei verschiedenem Rotkleeanteil

Bezugseinheit Mischbestand Rotklee Rotklee-ital.

Raigrasgemisch Grünfutter:

Je 100 kg Trockensubstanz Fr. 28,50 24,50- 25,70 Je Megajoule Netto-

energie Laktation Rp. 4,7 3,7 4,0

Ration für 20 kg Milch

je Tag Fr. 5,50 3,60 4,30

Welksilage:

.

Je 10Orkg Trockensubstanz Fr. 46,20 40,60 Je Megajoule Netto-

energie Laktation Rp. 7,9 6,7

Ration für 20 kg Milch

.je Tag Fr. 8,80 7,70

In Tabelle 8 ist der Einfluss der botanischen Zusammensetzung einer Wiese auf die Kosten der Futterration dnygestellt. Für alle Bestandesarten sind gleiche Erträge vorausgesetzt. Die Unterschiede in den Kosten der Futter-ration sind beträchtlich. Allerdings erscheint der grasreiche Bestand aus bestimmten Gründen mit zu hohen Kosten in der Ration. Erstaunlich ist das gute Resultat der kräuterreichen Bestände. Ich könnte mir vorstellen, dass die zukünftige futterbauliche Entwicklung Klee und Kräuter auf Kosten der Gräser stärker berücksichtigt.

' Tabelle 8: Die Kosten von Grünfutter verschiedener, botanischer Bestand Bestand

kräuter-reicher Be-stand Je 100 kg Trocken-

substanz Fr.

Je Megajoule Netto- energie Laktation Rp.

Ration filf 20 kg

Ein Bestand ist nicht einfach gras-'oder kleereich. Das Verhältnis. der, Futterpflanzenanteile verschiebt sich während der Vegetationsperiode.

Vor allem die Häufigkeit der Schnitte hat einen grossen Eifluss auf die botanische Zusammensetzung. Frühe Schnitte fördern den Eleeanteil, späte den Anteil an Gräsern.

Tabelle

9

erläutert die Zusammenhänge zwischen Schnittzeitpunkt und bo-tanischerZusammensetzung. Wir erkennen, dass ein früher Schnitt (Stadium 2) die Futterration einer Hochleistungskuh nicht nur durch den höheren energetischen Wert jungen Grünfutters verbilligt, sondern zusätzlich durch den Einfluss auf den Bestand. Die Unterschiede in den Kösten, der Ration sind beträchtlich. Auch wenn die Zahlen für den Schnitt im Stadium 4 (beim,

Tabelle

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erläutert die Zusammenhänge zwischen Schnittzeitpunkt und bo-tanischerZusammensetzung. Wir erkennen, dass ein früher Schnitt (Stadium 2) die Futterration einer Hochleistungskuh nicht nur durch den höheren energetischen Wert jungen Grünfutters verbilligt, sondern zusätzlich durch den Einfluss auf den Bestand. Die Unterschiede in den Kösten, der Ration sind beträchtlich. Auch wenn die Zahlen für den Schnitt im Stadium 4 (beim,