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Einleitung

Im Dokument Wiesbadener Stadtanalysen (Seite 5-10)

1.1 Hintergrund und Ziel der Erhebung

Im Auftrag der Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung sollen die Elternwünsche hin-sichtlich G8/G9 ermittelt werden

Die Befragung wurde als Kooperationsprojekt von Schuldezernat und Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik durchgeführt

Seit 2005 gibt es in Hessen die gymnasiale Schulzeit-verkürzung (G8). Nicht alle Eltern wünschen jedoch eine verkürzte Schulzeit für ihr Kind. Nachdem das Hessische Kultusministerium den Gymnasien die Möglichkeit eröff-nete, wieder zu G9 zurückzukehren, hat die Stadtverord-netenversammlung im Februar 2013 beschlossen, dass die derzeitigen Präferenzen der Eltern von betroffenen Kindern hinsichtlich G8 und G9 in Erfahrung zu bringen sind1. Das Schuldezernat erhielt den Auftrag, eine El-ternbefragung durchzuführen, um den Gymnasien eine Informationsgrundlage zu liefern, welche Organisations-form wie stark nachgefragt wird, und um selbst als Schul-träger eine bessere Planungsgrundlage zu erhalten. Um eine fachlich qualifizierte und inhaltlich neutrale Durch-führung der Befragung zu gewährleisten, hat das Schuldezernat das Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik beauftragt, die Befragung als Kooperationsprojekt mit dem Schuldezernat durchzu-führen.

1.2 Erhebungskonzept

Einen Überblick über das Erhebungskonzept gibt Tab. 1.

Befragt wurden die Eltern von etwa 2.200 Drittklässlern in Wiesbaden

In die Befragung einbezogen waren alle staatlichen Wiesbadener Grundschulen. Zum Befragungszeitpunkt wurden diese 36 Schulen2 von insgesamt 2.220 Dritt-klässlern besucht (Quelle: Angabe der befragten Grund-schulen). Nicht befragt wurden Eltern von Grundschüle-rinnen und –schülern an Privatschulen. Im Schuljahr 2012/2013 betrug ihr Anteil an allen Grundschülern 9,6 %3. Insgesamt wurde im Befragungszeitraum an 2.211 Schülerinnen und Schüler ein Fragebogen ausge-teilt.

1 Gemeinsamer Antrag der Stadtverordnetenfraktionen von CDU und SPD, Vorlage Nr. 13-F-33-0006.

2 Ohne separate Zählung der Außenstellen Adolf-Reichwein-Schule (Kon-rad-Duden-Schule) sowie Alfred-Delp-Schule (Grundschule Schelmengra-ben).

3 Quelle: Monitoring zur Bildungsbeteiligung auf Basis der amtlichen Schul-statistik.

Tab. 1:

Erhebungskonzept der Elternbefragung G8/G9 2013

Grundgesamtheit Eltern von Grundschulkindern in der dritten Klasse an allen staatlichen Wiesbadener Grundschulen (zum Befragungszeitpunkt 2.220 Schülerinnen und Schüler).

Zielgruppe der Befragung Eltern von Wiesbadener Kindern, die zum Schuljahr 2014/2015 voraussichtlich auf eine weiterführende Schule wechseln mit dem Ziel „Abitur“.

Erhebungsmethode Schriftliche Befragung

Die Fragebögen wurden in den Schulen von den Klas-senlehrer/-innen als Klassensätze ausgeteilt und ein-gesammelt.

Stichprobenumfang Insgesamt wurden in 108 dritten Klassen Fragebögen an 2.211 Schülerinnen und Schüler verteilt.

Incentives Um die Teilnahmemotivation der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrerinnen und Lehrer zu erhöhen, wurde eine Prämierung für Schulen mit den höchsten Rücklaufraten in Aussicht gestellt.

Befragungszeitraum Mai-Juni 2013 Auswertungszeitraum Juli-August 2013 Beteiligung und

Repräsen-tativität Von 2.211 verteilten Fragebögen wurden 1.787 Frage- bögen zurückgeschickt. 1.776 auswertbare Fragebö-gen konnten in die AuszählunFragebö-gen einfließen.

Dies entspricht einer Beteiligungsquote von 80 %.

Quelle: Elternbefragung „G8 / G9“ an Wiesbadener Grundschulen 2013 Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik

1.3 Übergänge in weiterführende Schulformen in Wiesbaden

Knapp die Hälfte der Wiesba-dener Grundschülerinnen und – schüler wechseln auf ein Gym-nasium

Fast die Hälfte der Schülerinnen und Schüler der staatli-chen Wiesbadener Grundschulen wechselt nach der vierten Klasse auf ein Gymnasium. Im zurückliegenden Schuljahr 2012/13 lag die Quote bei 46 %, 2005/06 noch bei 42 % (Bild 1). Die Integrierten Gesamtschulen neh-men ca. ein Drittel der neuen Fünftklässler auf, von de-nen zumindest ein Teil nach der zehnten Klasse die Schullaufbahn zum Abitur an einem Oberstufengymnasi-um fortsetzt. Während die Übergangsquoten auf Real-schulen in den letzten Jahren relativ konstant waren,

 G8 oder G9? Ergebnisse der Elternbefragung an Wiesbadener Grundschulen 2013 3

sind die Übergangsquoten auf Hauptschulen rückläufig und liegen derzeit unter 5 %.

Seit 2005 gibt es an Gymnasien in Hessen die allgemein als „G8“ titulierte gymnasiale Schulzeitverkürzung von 13 auf 12 Jahre. Dabei wurde die Mittelstufe (Sekundarstu-fe I) um ein Jahr reduziert von vormals 5. bis 10. auf nun 5. bis 9. Klasse. Dadurch verringert sich die Gymnasial-zeit von neun auf acht Jahre.

Durch den Beschluss des Hessischen Kultusministeri-ums ist es den Schulen ab dem Schuljahr 2013/2014 gestattet, wieder zu G9 zurückzukehren, beide Möglich-keiten anzubieten oder G8 fortzuführen. Die Entschei-dung liegt bei den Gremien der Gymnasien. Die Wiesba-dener Gymnasien haben sich darauf geeinigt, im Schul-jahr 2013/2014 bei G8 zu bleiben und, falls die Schule dies möchte, frühestens zum Schuljahresbeginn 2014/

2015 ein G9-Angebot zu machen.

Die Übergangsquoten auf Gymnasien variieren innerstädtisch

Die Übergangsquoten auf ein Gymnasium variieren sehr stark zwischen den Wiesbadener Grundschulen, von über 75 % in der Robert-Schumann-Schule im Ortsbezirk Nordost bis zu weniger als 20 % in der in Kostheim an-gesiedelten Carlo-Mierendorff-Schule (siehe Bild 2 und Bild 3). Allerdings sind in den Quoten des Hessischen Schulinformationssystems Übergänge in Gymnasien außerhalb Hessens nicht erfasst. Insbesondere in den Wiesbadener AKK-Stadtteilen Amöneburg, Kastel und Kostheim gibt es erfahrungsgemäß viele Übergänge auf Mainzer Gymnasien.

Bild 1:

Übergangsquoten in weiterführende Schulformen von Wiesbadener Grundschulen Schuljahre 2005/2006 bis 2012/13

0,0%

2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13

Gymnasium IGS Realschule Hauptschule

Quelle: HESIS - Hessisches Schulinformationssystem, Übergänge an weiterführende Schulen in Hessen (ohne Übergänge nach Rheinland-Pfalz)

Bild 2:

Übergangsquoten von Wiesbadener Grundschulen auf Gymnasien nach Schulbezirk1) 2)

1) Durchschnitt der Schuljahre 2010/11 bis 2012/2013, eigene Berechnung

2) Grundschule Schelmengraben (14226) inkl. Außenstelle Alfred-Delp-Schule (14227); Konrad-Duden-Schule (14286) inkl. Außenstelle Adolf-Reichwein-Schule (14287)

Quelle: HESIS - Hessisches Schulinformationssystem, Übergänge an weiterführende Schulen in

14182 36 bis unter 42 42 bis unter 52 52 bis unter 80

Übergangsquote in %

 G8 oder G9? Ergebnisse der Elternbefragung an Wiesbadener Grundschulen 2013 5

Bild 3:

Übergangsquoten nach Schulbezirken

(in %; Durchschnitt der Schuljahre 2010/11, 2011/12, 2012/13)

14,1 GS Schelmengraben 1) Otto-Stückrath-Schule

1) Grundschule Schelmengraben inkl. Außenstelle Alfred-Delp-Schule; Konrad-Duden-Schule inkl. Außenstelle Adolf-Reichwein-Schule

Quelle: HESIS - Hessisches Schulinformationssystem, Übergänge an weiterführende Schulen in Hessen

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