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3 Breakout-Session 1: Was im Grünbuch noch fehlt oder im Praxisleitfaden

3.4 Breakout-Room 4 (Parycek/Edelmann)

Prozessgestaltung

 Partizipation ist mehr als nur Personen „einzuladen“. Befragungen sind nicht genug, es ist notwendig proaktiver vorzugehen und NutzerInnen aktiv anzusprechen und einzubinden.

 Es braucht Unterstützung im Methodeneinsatz, da diese ziel- und zielgruppengerecht zum Einsatz kommen müssen.

 Es braucht Hilfestellungen, um die Erreichbarkeit unterschiedlicher Personengruppen zu fördern und die geeignete Ansprache zu wählen.

 Annahmen sollen getestet werden; die Re-iteration ist wichtig; es braucht Mut zum testen und lernen

Politik und Verwaltung

 Verwaltung ist von der Politik abhängig, daher ist insb. die Bewusstseinsbildung auf politischer Ebene zu fördern.

 In der Verwaltung besteht mitunter Skepsis vor Innovation; rechtliche und prozessuale Vorgaben erschweren Innovation.

 Rahmenbedingungen für Partizipation müssen geschaffen bzw. erweitert werden.

 Die Planbarkeit von Partizipation ist für die Verwaltung wichtig (zeitliche und finanzielle Ressourcen)

 Kreativität in Politik und Verwaltung sollte gefördert werden.

Verbreitung

 Plattform auf Bundesebene die alle wichtigen Informationen sammelt und Good Practice Beispiele verbreitet könnte Partizipation fördern

 Mehr Information muss gesammelt werden/Themen sollen übergreifend behandelt werden

4 Breakout-Session 2: Partizipation in der Krise 4.1 Breakout-Room 1 (Albrecht)

E-Partizipation war während Corona-Pandemie und Lockdown der einzige Weg zu Partizipation: analoge Beteiligung hat gelitten

Der Transfer von analogen Prozessen in den digitalen Raum hat gut funktioniert, jedoch fehlt der kreative Touch des Zusammenseins. Die Atmosphäre ist eine andere, was wiederum zur Herausforderung wird.

Integrative Formate könnten dieses Dilemma adressieren.

Digitale Tools sind sehr gut für Brainstormings und Ideenfindungen geeignet, jedoch ist hier die Kreativität der GestalterInnen gefordert. Die fe hlende Stimmung/Emotionen des analogen Raums stellen eine Herausforderung dar. Beteiligungsformate bei denen Menschen zusammenkommen, sind online nur sehr begrenzt umzusetzen

Zusammenarbeit im NGO-Bereich gegenüber der Politik/Verwaltung ist während der Corona-Pandemie in den Hintergrund getreten bzw. hat gelitten. Hinzu kamen finanzielle und personelle Probleme aufgrund des Wegbrechens von Kooperationen bzw. Finanzierungen, die die Arbeit erschwert haben.

Es ist erforderlich abzugrenzen, wann Partizipation in der Krise sinnvoll und möglich ist; so werden Einsatzstrukturen und vorgesehene Abläufe top-down zumeist am effizientesten und effektivsten umgesetzt. Zur Lösung der mittel- und langfristigen Auswirkungen der Krise eignen sich jedoch insbesondere

partizipative Verfahren, um Qualität und Akzeptanz der Entscheidungen zu erhöhen.

Die Arbeit der öffentlichen Verwaltung hat sich während der Krise stark auf die Aufrechterhaltung öffentlicher Strukturen konzentriert. Die Arbeit im Hintergrund ist schwierig geworden. Um Prozesse auch in Krisenzeiten stabil zu halten braucht es entsprechende Kanäle, um die Kommunikation mit BürgerInnen und Unternehmen für eine gemeinsame Problemlösung und Meldung der Bedarfe aufrecht zu erhalten.

Besonders deutlich hat sich der Verbesserungsbedarf im Hinblick auf die Kanäle: Formate, Programme, Sicherheit, etc. aber auch die technische Ausstattung des Personals gezeigt.

4.2 Breakout-Room 2 (Eibl)

Derzeit besteht eine Krisen- und keine Risikokommunikation. In der Krise gibt es immer hierarchische Kommunikation mit wenig Platz für Partizipation, denn Partizipation benötigt Zeit und Raum, sowie eine gute Vorbereitung.

Platz für Partizipation ist eher vor und nach der Krise vorhanden. Wenn die Krise (wie die Klimakrise) ein andauernder Modus ist, wäre auch in der Krise Partizipation notwendig.

Wenn schnelle Reaktion verlangt wird, steht das in Konkurrenz mit Partizipation. In der Akutphase braucht es rasche und klare Kommunikation.

Unmittelbar danach ist es wichtig, dass möglichst viele Stimmen eingeholt und gehört werden, um die Komplexität der Themen zu überblicken. Es benötigt relativ bald eine inter- und transdisziplinäre Sichtweise auf die Sachverhalte.

Wann wird der Faktor Zeit so wichtig, die Partizipationsmöglichkeiten über Bord zu werfen? Der Zeitfaktor in der Klimakrise ist beispielsweise ein anderer im Vergleich zum Beginn der Corona-Krise. Krisen haben immer einen zeitlichen und örtlichen Aspekt.

In der Risikokommunikation ist Beteiligung und Einbindung schwierig (Bsp.

Feuerwehr, die von weiteren Beteiligten beim Einsatz behindert wird).

In der Klimakrise muss beispielsweise das Alltagshandeln verändert werden;

für eine Änderung der Routinen eignen sich partizipative Verfahren jedoch am besten. Durch soziales Lernen haben wir die Möglichkeit, klimaschädliche Routinen zu ändern.

Digitale Formate können schnellere Beteiligung ermöglichen; allerdings hat analoge Partizipation eine andere Qualität. Hinzu kommen die besonderen Herausforderungen digitaler Partizipation im Kontext Datensicherheit/Überwachungsstaat und Barrierefreiheit/ Zugänglichkeit/

Erreichbarkeit.

Die Qualität des Hostings wird derzeit in den digitalen Prozessen sehr unterschiedlich wahrgenommen. Durch das Kennenlernen unterschiedl icher Tools wird die Erfahrung um die Stärken der Tools ausgeprägter.

4.3 Breakout-Room 3 (Grünwald)

Zentrale Frage die im Krisenmodus verstärkt zu Tage getreten ist: Wir können wir Prozesse partizipativ gestalten um stabile/resiliente Strukturen ohne Ungleichheit über Technologie noch weiter zu verstärken. Es gilt die ausgelösten sozialen Prozesse zu identifizieren und zu untersuchen.

Es braucht Zeit, Ressourcen und Räume, um die Lernerfahrungen der vergangenen Wochen strukturiert zu reflektieren und Handlungsempfehlungen abzuleiten (Reallabore/ Räume/

Rahmenbedingungen)

Vieles war plötzlich möglich und auf diesem Momentum sollten wir aufbauen und neue Prozesse und Tools weiterentwickeln und in unsere tägliche Arbeit integrieren.

Digitale Formate/Beteiligung kann und soll analoge Beteiligung nicht ersetzen; sie soll vielmehr dort zum Einsatz kommen, wo Beteiligung bisher nicht zum Einsatz kam. Herauskommen sollte ein „Mehr“ an Beteiligung

Wichtig ist es Methodenkompetenz bei allen Beteiligten zu fördern und das gemeinsame Verständnis zu unterstützen.

Verständliche Sprache ist eine Grundbedingung für qualitätsvolle Beteiligung; hier sollte man auch bei Bürgerinnen-freundlich formulierten Gesetztestexten ansetzen.

Es braucht gemeinsame Standards für Datenschutz und mehr Sicherheit im digitalen Raum, um Berührungs- bzw. Beteiligungsängste zu reduzieren und Vertrauen zu schaffen.

Zentral bleibt noch die Frage wie und was wir aus der Krise lernen. Hier bedarf es eines bewussten Umgangs mit den Lessons Learned. Deren Reflektion kann ein Treiber für Veränderung sein.

4.4 Breakout-Room 4 (Edelmann)

Die Krise hat gezeigt, dass großer Bedarf an Antworten und Informationen besteht. Digitale Formate beschleunigen Prozesse, bedürfen aber dennoch konkreter AnsprechpartnerInnen und können den Wunsch nach dem

“Physischem” (z.B. Veranstaltungen = die Menschen wollen “spüren” über Diskussionen, Emotionen und andere Menschen) nicht gänzlich ersetzen.

Digitale Zusammenarbeit funktioniert dort, wo bereits zuvor gut zusammengearbeitet wurde.

Wichtig bei digitaler Beteiligung ist die methodische Qualität und die Nutzung mehrerer Kanäle. Auch digitale Beteiligung benötigt Zeit.

Die Zeit der Krise kann gut genützt werden, um sich mit den „großen“

Themen auseinanderzusetzen und einen Kulturwandel anzustoßen:

 Die kollektive Intelligenz: ist wichtig, um in Krisen gut wenn diese scheitern, kann man dies als Lernerfahrung nutzen und den Prozess erneut durchlaufen (Re-Iteration).

Die Corona-Pandemie hat insbesondere auch das Erfordernis hochqualitativen Wissensmanagement unterstrichen.

Digitale Instrumente erfordern einen Aufbau digitaler Kompetenzen bei den AnwenderInnen

4.5 Breakout-Room 5 (Rosenbichler)

Form der Krise ist gestaltend:

 Social Distancing wirkt als Barriereverstärker; E-Partizipation hat durch den instrumentellen/technischen Charakter auch ausschließenden Charakter entlang von Merkmalen (Alter / Geschlecht / Technikferne) bewirkt.

 Krise führt dazu Neues auszuprobieren, die Kluft zwischen analoger und digitaler Partizipation sollte nicht betont, sondern die Kombination gesucht werden.

 Funktionalitäten fokussieren unterschiedliche Ermöglichungsrahmen.

Prozesse der Teilhabe sind different selektiv; nicht in allen Prozessen braucht es Repräsentation, es genügt Zufälligkeit bei der Beteiligung .

 Technologie und Medium wirken als Verstärker (von Hindernissen/Diskriminierungen und Chancen).

 Krise bringt den Switch zur Nutzung von Technologien, die vorher nicht genutzt worden wären.

 Zur Diskriminierung durch Technologie und Format: Nicht Alter ist das Problem; sondern Lernen/Ressourcenzugang ist das Thema (Beispiel:

Kremsmünster und Wien: Digitale Kompetenzen)

 Die Krise hat zu einer zugespitzten Priorisierung geführt (Home-Office, BürgerInnensprechstunden, Digitale Bildungsstrategie, etc.)

Ad Exklusion/Inklusion:

 Inklusion muss durch Guidelines der Moderation bewusst hergestellt werden; es braucht Kriterien der Vertraulichkeit und Verschwiegenheit.

Alle Teilnehmenden sind mit allen Prinzipien vertraut; Sicherheit im Raum über Anwesende und Abwesende ist gegeben.

 Bedeutung von technischem Knowhow und Ausstattung (Computer – Sprache) erheblich

Ad Aktive Gestaltung:

 Transfer sozialer Beziehungseinnahme in den digitalen Raum herausfordernd

 Upskilling von Personenkompetenzen erforderlich

5 Abschluss

Feedback

Nächste Schritte:

 Phase 1

- bis 31.05.2020: Einbringen von Beteiligungsprojekten (partizipation@bmkoes.gv.at)

- bis 06.2020: Einarbeitung aller Rückmeldungen und Finalisierung Grünbuch

- 07.2020: Veröffentlichung Grünbuch „Partizipation im digitalen Zeitalter“

 Phase 2

- Q3 2020: Projektstart Praxisleitfaden „Partizipation im digitalen Zeitalter“ (Phase 2)

- Q4 2020: Partizipativer Erstellungsprozess mit breiter öffentlicher Beteiligung

- Q1 2021: Veröffentlichung Praxisleitfaden „Partizipation im digitalen Zeitalter“

- Weiterentwicklung Online-Angeboten rund um den Praxisleitfaden