• Keine Ergebnisse gefunden

Eine Kuh für

Im Dokument Wider dem (Seite 44-50)

Hillary

von S l

Die Autorinnen dieses Buches

schauen sich unsere Wirtschaftswelt

konsequent aus der

SUBSISTENZPERSPEKTIVE heraus an. Dies

bedeutet ein Infragestellen grundlegender

ökonomischer Lehren.

.

Ein wesentlicher PunM ist

die Feststellung, daß die

Ökonomie als Geldwirtschaft unser

gesellschaftliches Leben erst seit

dem 19.

Jahrhundert dominiert (nach Polanyi).

Wir selbst

sind mit dem Dogma der Dominanz

der ökonomischen Effektivität aufgewachsen

(ob in Ost

oder West).

Ales muß sich rechnen,

rentieren. Wir leben in

ständiger Angst vor Mangel

und Knappheit.

Wir haben zu akzeptieren,

daß wir als "homo eoconomicus" leben

sollen.

Die Markiwirtschaft in der

amerikanisch-europäischen Form soll die

"natürliche" sein.

Hillary Clinton besuchte die

Frauen aus dem Dorf

Maishahati und stellte ihre

Fragen. Die Frauen sagten

auch alle ganz stolz:

Ja, sie hätten ein

eigenes

Einkommen und auch "Eigenkapital"

in Form von Kühen,

Huhner, Geflügel

usw. ...

Dann fragten sie Hillary.

Nach den Antworten meinten

sie: "Poor

Hillary! Hillary hat keine

Kuh, kein eigenes Einkommen,

und sie hat nur eine

Tochter. Hillary war in

den Augen der Dorffrauen

aus Bangladesh nicht

"empowered", keine ermächtigte Frau

Eigentlich hatten sie Mitleid

mit ihr."

(S

. 7)

Dies wird begründet damit,

daß sich die Menschen in einer

harten Geschichte aus

ständiger Armut und Not

herausgearbeitet und endlich diese

endgüitige Zivilisationsstufe

erreicht haben.

Knappheit an Gütern zur

Bedürfnisbefriedigung wird deshalb vorausgesetzt

(Grundthese der Volkswirtschaftslehre ist

diese Knappheit, die zu

"wirtschaftlichem"

Umgang mit den Gütern zwinge (vgl.

Dirnhofer u.a.).

Vemnika Bennholdt-Thomsen und Mana

Mies: "Eine Kuh für

Hillaty. Die

verunsichern und zum Denken anzuregen.

Nachdem ich meine Ökofeminismus-Studien

schon einmal beinahe abgeschlossen

hatte,

bekam ich vor einigen Wochen von

einem 8Sjähngen Volkswirt ein

neues Buch wn

Subsistenzperspektive" (München 1997) geschenkt. Da

ich gerade an dem

Ökonomieteil

für mein zweites Buch

arbeite, kam es gerade recht, um

mich in einigen Fragen

neu zu

Tatsächlich jedoch und fast

völlig unbekannt ist die

Tatsache, daß 2 .B . die afrikanischen

Buschmänner nur 6 Stunden am Tag

"arbeiten" und dabei 2140

Kalorien pro Tag

konsumieren. Im südlichen Afrika,

unter "zivilisierten"

Bedingungen dagegen, muß jeder

Afrikaner mit durchschnittlich 1300

Kalorien auskommen (Bennholdt-Thomsen, Mies

S. 59,

auch weitere Seitenangaben ohne

Namen hieraus).

Auch für steinzeitliche Kulturen

allgemein wurden die fniheren

Ansichten von ständigem Elend

und Not inzwischen revidiert

(Sahlings).

Wenn wir uns dagegen die heute

in den wirtschaftstheoretischen Himmel gehobene

"Produktivität" betrachten.

so berücksichtiat das Bruttosozialoroduki

keine

lebensschaffenden und -&altenden

~r be iG n von

~ausfrauen, Müttem und

Subsistenzbäuerlnnen, jedoch u.a. die

Rüstungsindustrie, Waffenhandel und

Umweltzerstörung. Während sich das

BruttosozialproduM in den USA von 1950

bis 1990

verdoppelte, sank die Lebensqualität (mittels 20

Indikatoren wie Umweltbedingungen.

Ackerbodenverlust ermittelt) wesentlich.

Damit müssen auch Ansichten

aus dem traditionellen Marxismus

hinterfragt werden.

Erstens wird im Kapitalismus nicht nur

die Lohnarbeit ausgebeutet, sondem

vielleicht

noch mehr und vor

allem gegenwärtig massiv anwachsend:

Frauenarbeit,

Nicht-Lohnarbeit, Natur.

(15)

Die sog.

"Hausfrauisierung" setzt sich inzwischen

auch in früheren

Lohnarbeitsbereichen immer mehr durch

(18,51). CAnmerkung von mir:

auch dies

fällt streng genommen unter

die mamsche Bestimmung der

ausgebeuteten

lebendigen A rb e it>

zweitens ist die sog.

"ursprüngliche" Akkumulation des Kapitals

nicht abgeschlossen,

sondern wird in Form von innerer

und äußerer

"Kolonialisierung" weiter ausgeweitet.

(17) , Dabei beutet diese Akkumulation

die ~ubsistenzproduktiin nicht nur

aus,

sondern zerstört ihre Grundlagen

(17). 4nmerkung:

Mam nahm an, daß

nach dem

Erreichen einer

"kritischen Masse"

an Kapital dieses sich

wesentlich aus eigener

Logik heraus

-

Verwertung

-

akkumuliert. Auch der amerikanische

ökologische

Sozialist O'Connor betont den

sog. "zweiten Widerspruch" zwischen

kapitalistischen,

sich selbst reproduzierenden ProduMionsvehältnissen

-

und ihren

(nichtreproduzierten) Bedingungen (Natur, Infrastruktur...).

> vielleicht weniger nur und wird nicht des Kapitals Der Klassenkampf

gegen die

Lohnarbeit geführt, sondem erfolgt

als "Krieg gegen die

Subsistenz" (nach I.lllich).

Die kapitalistisch-partriachale Wirtschaft wird

als Eisberg dargestellt (S.

38):

ew uiepum U! uepueuilw

Jqeui

J

euiezuoyleu!ws6un~qe~

pun

e!p U U eM 'U e pJ a M 41496 J nU J

a q . . ...

. ...

. ...

. ...

. ...

. ...

(88) )s!

eqQqsuomnpoJd uepula6ueui J ap

14 3 !u pun 6unl!eue~ ue)q3a~e6un

J ep e 6w j e U !e )l m J e p U ! Je6un~

J ap yep 'nz ~q!6 )Uep!SFJd-OtlJ :uqnje6

uianeg Ja S O l pU e l JeeH P Un uieneg Ue)Sp!W Je

p UepU~H U ep

U

! U O lJt 3 J) u eZ t JO y pU e l

nz leq

U

~

~

~ J I J

~

~ S

~ W H uet6nezie q3s!upe)

otlj

) !U

~e p UOA

„uo!)nloAey euwg,,

.

! S e)Sm 43 M Jeuiui! e )!a J n B J qS ) !0 ' )0

yep 'lyuase6qe l!

e~

0s ~ es se

~p un i~

) ueqeq leqes

~e p U! ue6un~qoqle!)ueuunig (88) UQlsJez

uauuuengg ueps!uq!4e

~e p a sJ

! H ~4 Wew ueqeq

m n

sne essr)psJeqnuez!aM

„e~!euowe)son mweduioy,, : (8

~) uieyeqieqeque6eleg ue6!11!q

yw lneqe6ue

e)pygodx3 u ep w uiep jne '6!

1 1!q puel

~q

! uqneyiart 'ueuiJweA uienequ!el>(

z'

o!w 1 uauuQy ue6nezie t

uienw eue6!e uq! sie

'yneyieA s!e~d uieJe6~pe!u

( '44 P OZ 'S '866 1/91 13931dS

'16~ )'(

s~

L) )lepueweA lynpoJd

se6!qweui U!

uepJaM sueqel sep eu!e)sneg

.

'uelpnz nz pun uepueMnzue ) .ueyiweAnnel!aM Ez (~

1n6)ees seua6!e

~q

! 'uienea uepspu! )ele!gieA

6~

ni eq u!

eJ e~

-~

~j

g p LZ ~e

le

.

~l ue yw e6 nq ~q JY ue ueue6!e wq! uelqez elynpoJd 1 'ues~uou-)ploquueg) 66 '~ (89 'S

uessnui Jepul

!qnuie!weq=) ue t

e!s eyneyJeA pun elynpcuduiee~

eile

jne )ue)ed

q i I2 h U

JüUey!Jüw ü

'ln6u!auia6llv U Ug

e Je M SüineqUJeeN S ep

elynpOJd

(991) seuiney uaqD!l)uayo sap

6unie!s!)e~!~d pun 6unqeseg

.

uaj1!4ia6un~ aq3s!w!aqu!a VQIsJaz (861) eWsw

(L6 1

'S ')!z '6un)!az ~aq3unz

en e~

) „.essnq3sJaqn uayo~6 au!ey

pn e )eyeq3su.ua

a!s 'qa!papu!q 6un~e!zuwey!a uele!zos

J ap )s!

yepsuwpuel eue!)uauozua)s!sqns

ase!a„ :wwqesuin JeuqoMeg

eile uieuupw !

e~

z Jqne pun IqweA

JayeSSew U

! e 1861

üpiiiM

, ,ü p U W g

UpXl,,

üAlJ~Jüd00>(

U e&

J elJ U eU O Zt J e) S !S q nS

J ep

U

!

ueuiuioue6y~wnz G66 1 p J.M

qüSüE)

' S ep

p!S

ua 6!

e~

yl o~

('16s 1) t

-.euiuims ue

ps pz uezueJg ep!ljsuny 'eeu!nBne~-ended

U ! sepuel S üp

6 un iü

!s

!)

~~

~d J üp q3nsieA

" 'U t

e pU ü M J eA eyeq3se6pleg

JY yeyeq3!S sie

)p!u se uuey uew ',,A!lynpo~dun„ )s!

puel saleunuiuioy :yueqjlaM

.

(~9199) )p!U 6un6~osiefuesse~yuul

pun -~

6u nJ qe

~ ualeyol Je p

~U

~J QJ SJ

~Z

'jne uay!)s!)e)sswn)spe U! uepne)

e~

~d

~e

~e le

~~

eg !eJepsyuejsny uQjsiez

-

'~

es se

~y u!

~l pun puel plesieA

-

uepJeM duinde6 puel qne

p ~ . Jesseweeyy

'16e~e6ue yueqllm pJnp

-

sue!pul elsnylso

~e p ue puels!ey jne

ueleuieg

.

:(ww!uu!e

~A

!)

>(

~~

SJ

~~

~U WS

!S

~~

S wapuos 'jney e!p luenbesuoy

uuq3suoj sie ue6un~e!s!wepoyy

eJequ!eqgs Jeqn 1 43

! u q3!s uew uueM ')

ww

!u

~q e~

J nu uew e!p) ueq3sueyy

ua6elpun~6zuqs!sqn~ UOA

lap GU~JOISJ~Z Jnz ele!ds!eg

e !p pu!s puJaunq3sJa

uiiq sqns/ol!qd/ap ln

qi m m m //

diiq

Eine Kuh H ill fur a ry hnp Ilwww

thur delpliilolsubs htm

EU:

80% der Subventionen gingen

1992 an 20% der Agrarbetriebe (91)

Hofsterben beim Wechsel von

der Subsistenzorientierung zur Proftorientierung

(92) Deutschland landwirtschaftliche Verkaufs-

und Verarbeitungsgenossenschaften entglitten der

Selbstkontrolle der Bäuerlnnen und

wurden zu Großunternehmen, die

den Höfen

industrielle Produktionsmethoden und Zulieferfunktionen

auiiwangen (1 10)

Ab 1933 wird Weiie~erarbeitung

und Vermarktung von Milch

und Milchprodukten

in Deutschland mittels Hygienebestimmungen

in kleinen Betrieben unterbunden

(131) Wenn die Subsistenzperspektive bereits

den Blick auf die Weltprobleme und

ihre

Hintergründe geschärft hat. so

hilfi sie auch bei der Suche nach Auswegen:

Als Ziel soll in einer "moralischen Ökonomie", jedem

Menschen aufgrund seiner Existenz

Zugang zu den Produktionsvoraussetzungen zugebilligt (werden),

damit er übetieben

kannV(94).

"Leben ist nicht mehr Nebeneffekt unendlicher

Geldvermehrung, sondem das Hauptziel

des Arbeitens."

(63) Grundlage dafür ist die Abschaffung der

Erpreßbarkeit der Menschen durch:

Wiedererfindung der Allmende

(63)

Marx bezog die "Enteignung

der Enteignet' auf PRODUKIONSmittel,

weil er auf hohe

Technisierung, Maschinisierung mit hohen

Produktivkräften zur Befreiung der

Arbeit und

von der Arbeit Wert

legte. Heute muß man

tiefer greifen:

Auch um dieses zu

erreichen,

dürfen Menschen nicht substantiell

erpreßbar sein (Arbeitsplätze werden

wichtiger als

alles andere, wenn keine

andere Beschaffung des Lebensnotwendigen

möglich ist).

Die

Vviedergewinnung der Subsistenz ist

deshalb absolut vorrangig "sonst

hängen alle

Forderungen nach Freiheit, Selbstbestimmung,

Autonomie in der Luft"

(164)

.

Wichtig ist deshalb jeglicher

Abwehrkampf gegen IFW etc, statt weitere Proletarisierung

(103) Genauso wichtig ist es,

statt auf neue Lohnarbeitsplätze

zu orientieren, neue

Lebensplätze zu schaffen (64).

Diese sind sinnvoll aber

nur in regionalisierter, dezentralisierter

Form (62, 67).

Wenn Robert Kurz meint:

"aber wer sagt uns denn, daß

die Alternative eine kommerzielle

sein muß?"

(zit. S.

189), stimmen ihm V.

Bennholdt-Thomsen und M.Mies zu.

Allerdings

haben sie etwas gegen

seine Vermutung:

'Velleicht gehört die Zukunft einer

"mikroelektronischen Naturalwirtschaft"

auf genossenschaftlicher Basis." (zit.

S. 190)

"Vvir glauben nicht an

die Möglichkeit der dezentralen

Verwendung von

Mikroprozessoren; Produktion und Vertrieb

sind stark monopolisiert; die

Nutzung ist

immer von zentralisierter .Versorgung

abhängig (Energie, Kabel, usw.

-George Orwell Iäßt

grüßen!). Es ist bis zum Uberdruck bekannt, daß

sie Subsistenzarbeit nicht erleichtert."

(200) Daß der Kampf gegen

die absolute Weltherrschaft des

Kapitals nicht aussichtslos ist,

beweisen sie immer wieder

an erzählten und berichteten

Erfolgen, die ansonsten in

der

Medienberichterstattung immer unter den

Tisch fallen.

Erfolge:

Weltbankprojekt sollte ca. 1977 in Mexiko, Gebiet Chiapas,

"die Bauern weg von

der Subsistenz hin zur

kommerziellen Produktion"

bringen, sie weigerten sich

mit

passivem Vviderstand

-

dem kam 1982 die

ökonomische Krise 'zu Hilfe",

das

Projekt wurde abgebrochen, die

Bauem waren froh, nicht

nur unnütze Blumen für

den Export auf ihren

Feldern zu haben, sondem

Mais und Bohnen. (96)

Marktkauen in Nigeria: Im

Zuge eines Strukturanpassungsprogramms sollte

Einkommensteuern erhöht werden, was

die wirtschaftliche Selbständigkeit der

Frauen vor Probleme stellte.

Frauen drohten, ihre Marktstände

zu schießen und

Provinzregierung nahm die Besteuerung

zurück. (133)

1984 belagerten Tausende Frauen

in Afrika eine Erdölförderstation

für

Entschädigungen für das verseuchte Land etc.,

Sie drohten, sich nackt

auszuziehen, was für afrikanische Männer eine

schlimme Beschämung ist. Ihre

Forderungen wurden erfüllt. (1

33)

Mitte der achziger Jahre

wurde in Philadelphia eine

urba- Dorfgemeinschaft (5000

http'llwww thur ddphilolsubi him

Menschen) auf früheren verwilderten

Fläche11

-

lndustriebrachen

-

aufgebaut (137).

-

Urbarmachung einer vom Kapital

aufgegebenen Stadt (151)

"Detroit Summet":

1993 beschloß Stadtvennraltung, Innenstadt

zu räumen, ein

Drittel aller Menschen unter

Armutsgrenze

+ ...

Initiativen zur aederbelebung und

Aufbau einer lokalen Ökonomie

und neuer sozialer Beziehungen

(1 52)

Die 'wilden Bauern" von

Tokyo: Anteilige Selbstversorgung (Gemüse

100%, Reis

70%) durch Angestellte, Arbeiter,

Mütter

...

auf Resifiächen (was jetzt

bedroht wird)

(155) Versuch der Privatisierung des

Landes in Papua-Neuguinea, künstliche

Grenzen

zwischen Stämme

...

(1 59f.)

+

Volk weigert sich , das

Geseiz wird 1995

zurückgenommen

iele tausend Jahre lang

haben unsere Ahnen in

diesem Land gelebt,

und sie haben

rlebt, ohne jemanden von

außen anzubetteln.

Sie haben ihr eigenes, sich selbst

n. Was unsere Ahnen

und Manipulation von

Mit "Gemeinschaften der Bevölkerung

im V\liderstandU in Guatemala

haben Mayas

wieder Subsistenzwirtschaft aufgebaut, greifen

bewußt auf Produktions-, Kultur-

und Organisationsformen zurück aus

der Zeit vor dem Lohnarbeitszwang und

der

Verfolgung (182f.) Erster Kölner Frauenkartoffelacker (S.

244)

Erfolge der indischen Bürgerbewegungen

gegen Globalisierung:

(nach Resarch

Foundation for Science, Technology

and Ecology der UN-Sonderversammlung

zu Rio

plus):

Aktionen der National Fish

Workers Federation gegen ausländische

Fischereischiffe, die die Küstengewässer leerfischten. Die

Lizenzen wurden

zurückgenommen.

Die Akiionen gegen die

multinationalen Shrimp-Farmen, durch die

das Land und

das Grundwasser an der

Küste versalzen und die

Mangroven-Wäder zerstört

werden. Der Oberste Gerichtshof

hat industrielle Shrimp-Farmen an

den Küsten

verboten.

Die Aktionen gegen Schlachthäuser,

die dem Export von

Rindfleisch dienen.

Der

Oberste Gerichtshof hat die

Reduzierung dieser Schlachthäuser angeordnet.

Aktionen gegen die Firma

Du Pont, die eine

toxische Industrie in Goa

errichten

wollte. Du Pont mußte Goa verlassen.

Aktionen gegen den Import

toxischer Abfälle.

Der Oberste Gerichtshof hat

den

Import toxischer Abfälle verboten.

(S. 239)

<Ergänzung von A.S.:

So sehr man sich

über diese Erfolge freuen

kann

-

sollte Indien

wie viele andere Staaten

auch dem jetzt zur

Diskussion stehenden Multilateralen

lnvestitionsabkommen M I) beitreten (müssen). werden

solche nationalen

Entscheidungen nicht khr.m@lich sein,

weil als "schleichende Enteigung" der

Investoren gewertet werden und

der Investor den Staat

deswegen verklagen kann.>

Gerade MAI zeigt, daß

die einzige Rettung vor

der weiteren Enteignung, Entwertung

und

Zerstörung die Nicht-Erpreßbarkeit auf

Grundlage vorhandener Subsistenzproduktion ist.

(Nebenbei: Im Unterschied zu

noch vorhandenen Möglichkeiten in

nichtkapitalistischen

Ländern hatten die europäischen

Bäuerinnen ihren Status oft

nur zu gern aufgegeben,

um endlich feine städtische

Hausfrauen zu werden

...

)

weitere Literatur:

Dirnhofer. W . , Engstler, P..

Schmiedl.

Marktwirtschaft fO C..

r Einsteiger, München

1990

linear weiterlesen ODER zur Übersicht

Nehmen statt Kaufen

Zur W i r t s c h a f t s f o r m d e r F r e i e n S o f t w a r e

Was ist Freie Software?

Schcn der koninierziellen Sol'lwarc. die wie andere Waren a u l einem Markt gekauli werden kann, gibt es eine Fülle anderer Möglichkeiten.

iii den Besit7 von Software LU k k o m m c n . Bekannt sind hcispielsweise Shareware-Modelle. hei denen die Bcnut/.erln einer Soliwarc hci Getal- Icn verpllichtct isi. den ~ m d u r e n l l n n c n einen relativ geringen G c l d k i r a g

/ U üherscndcn Auch Rauhkopien sind eine (illegale) Form von Softwa-

re-Bcchaffung

I n dicscni Beitrag ist weder vcin Sharewarc noch von Rauhkopicn tlic Rede. sondern es geht u m Frcrc S«/rn,«i-C. Entscheidend für Freie Soliwarc i\i nicht. dass sie nahem Losienlos ist. Entscheidend i s i viel- inchr. da\\ Frcie Soliware mit hesiininilcn Frcihcir$rcchicn l u r die ße- nutlerln vcrhundcn ist. Xchen dem Rechi 7ur Bcnutrung der Sol'tware.

raurnt Frcic Soltware auch das Rcclii ciii. die Qiicllcn des Programnis

/ U \iudicrcn. Aripassiingcii an ihncri \i>r/uiichmcn und die originale oder

vcraiidcflc Vcrsiorien weitcriugchcri Zur Entstehungsgeschichte Freier Software

D i e Cc\chichtc der Frcicn Soltwarc isi untrciinhar niit Richiivd M. Sl(il1- inriiiii. der Free Sofr\i,rirc. Fi~riitdatioii und dcni Giiic-Pn~jekt vcrhundcn.

Richiird M . Stnlltiirir~ii. dcr h i r dahiii dcii freien Fluss von Sol'twarc ge- wohnt war. ärgerte sich ührr die aulkommciide urhchcrrcchtlich gestützte Verknappung und Geheimhaltung von Software so sehr. dass er 1984 das Gnu-Projcki ins Lehen riel. Z i e l war es. ein llnix-artiges Bctneh- systcm i n die Wcli r u setzen. das frei ist. <;roLIc Teile dieses Z i c l s \ind auch n i i i 7dhlreichen. qualiiaiiv herausragenden Progranimen ü h r r die Jahre verwirklicht wordeii. Nur der Kcmcl. das 1 4 e r ~ s t ~ i c k ciriei Betrichs- sysicrnr. wurde und wurde nicht I r t i g .

I n dicser Situation trat 1992 Liiirrr f i ~ r r . ( i l d ~ auf den Plan. E r suchte irn Iniernel Leute. die wie er Lusi hiitcri. ciiicn Kcriiel 7.u entwickeln. I n rasanicr Ccschuiiidigkcit fanden sich w e l t w c i i ralilrcichc Prograni- rniererlnnen und i n atemberauhcndcni Tciiipo ci1tst;iiid das. was heuir

als LIIIIII hekaiint ist. Da die rlanialc hereil\ vorhandene Gnu-Software

dic\c E n t w i c k l ~ i n g erst rniiglich riiachic und auch ciiic heutige L i n u x ~

Dirtrihuiion Luni groBienTcil aus Gnu-Software hesichi. solltc genauer

\on GiiiiLinux geproclicn werden.

Lizenz zum Kopieren

Der genialelnck \ o n RrclicirdM. S~ollnicitiir bei der Grundung deb Cnu- Projekts bchtand darin. die Gerier~il Puhlic Liceiisr zu erlinden - kur/

GPL. Eine Lircn7. die gcnau das erlaubi. W& andrrc Lircnrcn ~ e r h i e - ten: das beliehigc Kopieren und Weiiergehen der Software. das Studium der Quellen. deren VtSrandtrung und auch die Weitergabe der veränder- ten Versionen

Das einzige was die GPL verhieiet. ist die Reprivatisierung von Soft- ware. die unter der G P L sieht: Wird GPL-Software weitergegeben. dann musscn den EmpfangerInnen die Quellcn genauso verfügbar gemacht werdcn. wie sie der Ccbcrln zur Verfügung stehen. Die Eigenschafi der Frciheii eines Produkt,. das unier der GPL steht. \,ercht sich also quasi auf Folgcprodukie.

N r h r n der GPL hat ,ich auch eine Fülle von weiteren Lizenzmodellcn iur Software gebildet. Diese lassen ieilweise sogar die Reprivatisierung von Software ru. indem die G c k r l n nicht verpflichtet u i r d . ki Wciter~

~ a h e der Sofiuare dic Quellen mitzuliefcm. I n diesem Fall kann dann

\,on Ol~eri Sorirc-e-Sofiwarr gesprochen wcrden. Freie Soliwarc in1 engeren Sinne 1st colche. d i r unter der GPL steht und damii dcn Benutzer- Innen die u,eiicstgchcndsren Freihcitsrechicl einrjumt

Die Freie-Software-Community

A u f dicser Grundlage hat sich innerhalb weniger Jahre einc standig wachsendc Fan-Genieinde gehiidet. die Freie Software und speziell Gnu1 Linux nuirr. Sie wird iichibar in zahllosen Linux-berogcnen Web-Sites.

zahlreichen Linux Cser Groups. vielcn Veranstaliungen mir teilweise uher 10.000 Besucherliinen und einigen Linux-bezogenen Zeiischriftc.n

Einige aus dieser < ( ~ i n i n i i i i i t ~ entwickeln i n einem permanenten Pro- zess die vorhandene Frcie Soitware weiter und eniellen neuc Die so entsiehende Software i b i i n der Regel von überragender Qualiiat. die nur von wenigen kommilrricllcn Produkten erreicht wird. Inshesondere die verhreiieien Microsofi-Produkte kbnncn bei der Qualitai auf allen E h - nen nichi i m entfeniiesieri miihalten

Neben der11 Lnriht-rreri iV,ir;uri. den Frcie Software allen Benuizerlnnen hietct. ist i n der Coniniuniiy a k r auch deuilich einc Be~rrstrrittig fur die Idee der Freien Softwarc als solche r u spüren Viele sind eintach lasziniert von dem Gedanken. belbst hei der Programmierung von Soft- ware SpaD zu haben und :leich~eiiig damii der ganrcn Wclietwaa Cutrs

tun / U Lonncii

E i n i g e Projekte GnulLinux und Apache

Das crwhhnte GnuLinux und der Apache-M'eh-Server gclten ala ~ u c i Flaggschifl'c der Freien-Soltware-Bewiigung. GnuLinux ist ein Betnchr~

systeni. das sich i n den letzten Jahren runehmend gegen d i r Markimachi von Microtoft nicht nur hehaupien kann. sondeni iriimcr größere Aniei- Ie an installierien Systemen stelll. Inlungstcr Zeii fängt sogar der Kiese Microsoft an diesc Bedrohung 7u rchen und reagiert m i i Kampagnen.

die Frcie Sofiware schlecht machen sollen.

Die Einsatzzahlen des Freien Web-Servers Ap<ir.liu liegen Lnrersu- chungcn zu Folge seii einiger Zeit weit vor denen kon M i c r o w l t - oder Netxapc-Scrvem. Inshesondere Intemet-Service-Pro\,idcr. f ~ i r die hoch- zu\,crliasigc Software lebenswichtig ist. setzen zu einem erhebliihen Teil auf dic Kombinaiion von GnuLinux und Apache.

Andere Freie Projekte zur Produktion von lnformationsgutern Angeregi durch die A n und Wcisc wie Freie Sottware erstellt wird. ha- ben sich in den I e i ~ i e n Monaten und Jahren einige Projeklr gebildet. die die Prinzipien dcr Eniwicklung Freier Software auf andere inforrnaiions- guter lihcnragen wollen. Eine kleine A u w a h l -

- Das Ol~eriTlie<i~-Projekr' vcrsuchi. dte Entwicklung iheorciircher und anderer Texic 7u leisten. Mir Hilfe cinch etnlazhen Weh-Iiiicr- taces kOnnen LeserInncn die Texte koninientieren. die einc Mdin- taincrln don eingcstclli hat und die den Text verwaltet.

- D i r Prqekie Nupedia' und Eiic~clul~uedio Aperrn' vcrsuchcn Freic Enzyklopadien zu cratcllen

- Frcic Musik wird u.a. von den Projekten GNLisic' und auch den1 europäischen MP1-Verhuid gefördcn Gcmeini ist hier nichi M u - sik. die von einer nornialen. handelsuhlichen C D eenommen wurde.

sondern solche. die von vorneherein frei (d.h. im Sirine der GPL) weilerveneil~ werden kann.

Freie Projekte m i t dem Ziel materieller Produkte

Sogar i m Bereich der materiellen Pr«duL.te hahcn sich erste Projekie gebildet. die i m Moment Freie Informaiionrguicr. wie Schaltpläne oder Konctruktionsunterlagrn herstellen. die tur die Produktion malcneller Guter notwendig sind.

Mchrcrc Projekte kfasaen sich mit dem Entwurf elektroniachcr Elc- mcntc auf den ~crschiedensten Ehenen Von Strukturen auf Chip\ (Frr,u IPprolecr') uher elektronische Chips bclhst (OPENCORE.ORGX) his hin 7.u einer Freien CPLi (Freedut~i CPLP) und elektronischen Schaliungen (O~~eiiCollecror"') wird miitlcnveile eine g r i ~ l l c Paletic elekironischcr Bauelemente ahgrdccki.

Quelle:

W. Schindowski, E. Voss (2001): Jahrbuch Nachhaltiges Wirtschaften, AG SPAK BÜCHER in Neu-Ulm (Seite 189)

anihitionicric\te Pr~)lcki !SI dsrreii wohl das O S C ~ ~ r - P ~ o j r k l hei derii ein Freies Auio sni\*orlcri wird.

Momentan arhciieii diese Prol~+.ic noch auf der Basis. das\ die er- siellien Konstmkiionrunicrl:igrn. die unlcr GPL-ahnlichen Lizenzen sie- hen iind damit \,on jedem Menschen gelesen. henui/.i und verändert werden können. von einer kommer/iellcn Firma fur die Produkiion b r ~ nutzi werden. Die so tnisiehendcn Produkie haben einen niedrigeren Preis als kommerziell eniwickelte. dader Eniwicklung~aufwand von der Hersiellerlirma nichi bezahl1 werderi riiusa uiid ,ich drrncnisprechend nichi in den Preisen niederschlägt h l i i dem Trend hin zu Freien maicri- ellen Prduktcn isi prinripiell vorstellbar. dass nach und nach dic ge- samir Warrnwrli durch Frcic Gütererseiri wird.

Freie S o f t w a r e als Wirtschaftsform

Freie Prduktc lasscii sich mii dem durch Tausch. Arbeii und Geld gc- prägten Denken nichi mehr richtig lassen. Es isi für i,ielr allein schon schwer vorsiellbar. wamm einlc Eniwicklcrln kein Geld für ihre Täiig- keii verlangt. Alle .4apektc ru5amrnengenommcn handelt es sich bei Freier Produkiion um eine neue. in der Geschichir der Menschheii his- her nichi dagewesene Winschafist'om.

Weder Lohnarbeit noch Subsistenz

Weder Lohnarbeit noch Subsistenz

Im Dokument Wider dem (Seite 44-50)