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Ein Konservenhersteller erzielte im vergangenen Halbjahr folgende Umsätze:

Monat T€ Monat T€

Januar 1 700 April 2 040

Februar 1 360 Mai 2 210

März 2 125 Juni 1 275

a) Berechnen Sie den Durchschnittsumsatz des Halbjahres.

b) Berechnen Sie den prozentualen Umsatzanteil der einzelnen Monate am Halbjahres-umsatz.

c) Veranschaulichen Sie mithilfe eines Tabellenkalkulationsprogramms die Entwicklung der Monatsumsätze in einem Säulendiagramm und in einem Liniendiagramm.

Umschlagskennzahlen

Umschlagskennziffern werden durch Gegenüberstellung des Umsatzes und einzelner Pos-ten der Bilanz errechnet. Mit ihrer Hilfe wird die Höhe einzelner Bestände kritisch beleuchtet.

Besonders aussagekräftig sind der Lagerumschlag, der Umschlag der Forderungen, der Verbindlichkeiten und des Kapitals, weil sie in besonderem Maße Risiko, Kapitalbindung und Liquidität sowie Rentabilität und Wirtschaftlichkeit mitbestimmen. Zur genauen Ermitt-lung der Kennziffern, vor allem aber zur Ausschaltung von Zufallsergebnissen, wird von durchschnittlichen Beständen ausgegangen.

∙ Umschlag der Vorräte: Die Unterhaltung von Lägern ist notwendig, um die Produktions- und Absatzbereitschaft zu gewährleisten. Andererseits ist mit der Vorratsbildung eine Kapitalbindung und ein Beständerisiko verbunden. Zu hohe Lagerbestände belasten die Liquidität, verursachen Kosten (Zinsen, Schwund, Verderb) und vermindern damit die Rentabilität. Zu niedrige Lagerbestände gefährden Produktions- und Absatzbereitschaft und führen zu Kosten wegen fehlender Materialien (Produktionsunterbrechung) und Er-zeugnisse (Umsatzeinbuße, Konventionalstrafen).

Dadurch ist der Unternehmer zur ständigen Kontrolle der Lagerbestände gezwungen.

Sein Ziel muss es sein, mit dem geringsten Einsatz an Kapital Produktion und Absatz rei-bungslos zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang ist die Beobachtung

– des Lagerbestands wegen der Höhe der Kapitalbindung und

– der Umschlagshäufigkeit und Lagerdauer wegen der Dauer der Kapitalbindung mithilfe der Lagerkennzahlen

anzustreben.

Beispiel

Berichtsjahr Vorjahr Durchschnitt- = Anfangsbestand + Endbestand

licher Material- 2 lagerbestand

137 500 + 186 000 2= 161 750,00 €

186 000 + 200 0001 2= 193 000,00 €

Umschlags- = Materialeinsatz häufigkeit durchschnittlicher Lagerbestand der Mate- an Materialien rialien

2 156 015,75 161 750

= 13,3 mal

1895100 = 9,8 mal 193 000

Durchschnitt- = 360

liche Lagerdauer Umschlagshäufigkeit der Materialien

360 = 27,1 Tage

13,3 360 = 36,7 Tage

9,8

Die Bürodesign GmbH hat wesentliche Verbesserungen in der Materiallagerhaltung erzielt: Senkung des durchschnittlichen Materialbestands, Beschleunigung des Umschlags und Verkürzung der Lager-dauer. Dadurch wurden Kapital- und Lagerkosten abgebaut, also positive Maßnahmen zur Gewinn-, Wirtschaftlichkeits- und Rentabilitätsverbesserung eingeleitet.

∙ Umschlag der Forderungen a. LL.: Mithilfe der durchschnittlichen Debitorenlaufzeit wird im Vergleich mit den Zahlungsbedingungen erkennbar, ob die Kunden im Durch-schnitt termingerecht zahlen. Wird die angebotene Frist wesentlich überschritten, wird die eigene Liquidität belastet. Es sind dann verstärkte Maßnahmen zum Einzug der Forde-rungen (Mahnverfahren, Einschaltung von Inkassoinstituten) und zur Beeinflussung des Zahlungsverhaltens der Kunden (Konditionenpolitik, Vertreterbesuche) notwendig.

Je schlechter die Umschlagshäufigkeit bzw. je länger die Debitorenlaufzeit ist, – desto größer wird der Bedarf an zusätzlichem Kapital,

– desto höher sind die zu kalkulierenden Zins- und Wagniskosten, – desto schlechter wird die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit.

Die Umschlagskennzahlen der Forderungen sind nur bei interner Analyse exakt zu ermitteln.

Beispiel

Kennzahlen der Forderungen Berichtsjahr Vorjahr Durchschnittlicher Forderungsbestand =

Anfangsbestand + Endbestand 2

111 625 + 105 500 2= 108 562,50 €

105 500 + 985001 2= 102 000,00 €

Debitorenumschlag = Umsatzerlöse

durchschnittlicher Forderungsbestand 3 253 228,25 = 30 mal 108 562,50

3 100 050 = 30,4 mal 102 000

Debitorenlaufzeit =

360 Debitorenumschlag 360 = 12 Tage 30 360 = 11,8 Tage 30,4

Die Kennzahlen zeigen, dass die Konditionenpolitik der Bürodesign GmbH schon gewirkt hat (binnen 10 Tagen abzüglich 3 % Skonto, binnen 30 Tagen netto). Die Skontofrist von 10 Tagen wird im Durchschnitt nur um 2 Tage überschritten.

1 Angaben aus dem vorhergehenden Geschäftsjahr

2 Bestand des vorangegangenen Jahres

3 Bei interner Analyse Kreditkäufe lt. Verbindlichkeitskonto

Diese Rechnung wird dadurch verfälscht, dass in dem Forderungsbestand die Umsatz-steuer enthalten ist, in den Umsatzerlösen jedoch nicht. Also müssten diese Zahlen berei-nigt werden.

Bei interner Analyse werden zur Ermittlung der Debitorenumschlagshäufigkeit die Kreditver-käufe lt. Forderungskonto dem durchschnittlichen Forderungsbestand gegenübergestellt.

∙ Umschlag der Verbindlichkeiten a. LL.: Der Durchschnittsbestand an Verbindlichkeiten gibt an, wie hoch der beanspruchte Liefererkredit im Laufe des Jahres ist. Kreditorenum-schlagshäufigkeit und -laufzeit sollten möglichst mit der DebitorenumKreditorenum-schlagshäufigkeit und -laufzeit übereinstimmen, um den Kapitalbedarf von außen zu minimieren.

Je höher dieser Liefererkredit ist,

– desto höher ist der Aufwand für den Materialeinsatz wegen der nicht in Anspruch ge-nommenen Skonti,

– desto größer ist die Gefahr zusätzlicher Aufwendungen durch Verzugszinsen, – desto größer ist der Einfluss der Lieferanten,

– desto größer wird die Gefahr der Liquiditätsanspannung und Zahlungsunfähigkeit.

Beispiel

Kennzahlen der Verbindlichkeiten Berichtsjahr Vorjahr Durchschnittlicher Kreditorenbestand =

Anfangsbestand + Endbestand 2

137 500 + 100 000 2= 118 750,00 €

100 000 + 110 0001 2= 105 000,00 €

Kreditorenumschlag = Materialeinsatz2

durchschnittlicher Kreditorenbestand 2 156 015,75 = 18,2 mal

118 750 1 895 100 = 18,0 mal 105 000

Debitorenlaufzeit =

360 Debitorenumschlag 360 = 19,8 Tage 18,2 360 = 20 Tage 18 Die Kreditorenlaufzeit im Beispiel hat sich nicht verändert. Ursachen dafür sind

– die Zahlungsbedingungen der Lieferer,

– Zahlungsmoral bzw. -fähigkeit der Bürodesign GmbH gegenüber den Lieferern, – ausreichend Kapitalquellen für Investitionen.

Daraus kann abgeleitet werden, dass sich – die Kreditwürdigkeit nicht verändert hat,

– die eingeräumten Zahlungsbedingungen nicht verschlechtert haben.

∙ Umschlag des Kapitals: Das im Unternehmen investierte Gesamtkapital wird überwie-gend benötigt, um über Beschaffung, Produktion und Absatz die Umsatzerlöse zu erzie-len. Mit den Umsatzerlösen fließt das eingesetzte Kapital wieder in das Unternehmen zurück. Dadurch stehen Mittel bereit, um die eingesetzten Produktionsfaktoren zu erset-zen und – wegen der im Umsatz enthaltenen Gewinne – Erweiterungsinvestitionen und Schuldentilgungen zu finanzieren.

Je häufiger dieser Umschlag sich vollzieht, desto schneller fließt das Kapital zurück, desto höher wird die Rentabilität, desto besser wird die Liquidität, desto geringer wird der zu-sätzliche Kapitalbedarf.

Beispiel

Kennzahlen des Kapitals Berichtsjahr Vorjahr

Durchschnittlicher Kapitalbestand = Anfangsbestand + Endbestand 2

1 400 000 + 1 200 000 2= 1 300 000,00 €

1 100 000 + 1 200 0001 2= 1 150 000,00 €

Umschlaghäufigkeit des Gesamtbestandes = Umsatzerlöse

durchschnittlicher Kapitalbestand 3 253 228,25 = 2,5 mal 1 300 000 3 100 050 = 2,7 mal 1 150 000 Kapitalumschlagdauer =

360 Kapitalumschlaghäufigkeit 360 = 144 Tage

2,5 360 = 133,3 Tage

2,7

Die Umschlagsdauer des Gesamtkapitals hat sich um 11 Tage verlängert. Dies schlägt sich im Beispiel auch in der verschlechterten Gesamtkapitalrentabilität nieder (von 17,8 % auf 1,3 %).

Aufgabe

Ermitteln Sie aus nachstehenden Konten bei interner Analyse

a) den durchschnittlichen Bestand, die Umschlagshäufigkeit und die durchschnittliche Lager-dauer der Rohstoffe,

b) den durchschnittlichen Debitorenbestand, den Debitorenumschlag und die durchschnittli-che Debitorenlaufzeit,

c) den durchschnittlichen Kreditorenbestand, den Kreditorenumschlag und die durchschnittli-che Kreditorenlaufzeit.

S 2400 Forderungen a. LL. H S 4400 Verbindlichkeiten a. LL. H 8000 63 000,00

50, 48 769 000,00 2800, 2880 775 000,00

8010 57 000,00 2800, 2880 549 000,00

8010 94 000,00 8000 85 000,00 2000, 2600 558 000,00 832 000,00 832 000,00 643 000,00 643 000,00

S 2000 Rohstoffe H S 6000 Aufwendungen für Rohstoffe H

800 43 800,00 8010 40 900,00 4400 357 425,00 4400 1 250,00 S 6001 Bezugskosten/Rohstoffe H S 6002 Nachlässe/Rohstoffe H

2800, 2880 5 300,00 4400 1 800,00

Erfassung vergangener Zahlungsströme aus Bilanz und