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Ehrungen und Preisträger

Im Dokument Aus der DOG (Seite 67-71)

66 Jahresbericht 2020 Ehrungen und Preisträger

Am 150. Todestag des DOG-Gründers Albrecht von Graefe verlieh Prof. Dr. Hans Hoerauf, DOG-Präsident 2019/20, die Ehren mitgliedschaft an Prof. Dr. Volker Klauß und Prof. Dr. Jens Martin Rohrbach

DOG ehrt verdiente Ophthalmologen

Die DOG freut sich, im Jahr 2020 zwei langjährigen Mitgliedern der Gesell-schaft, die sich in besonderer Weise um die Augenheilkunde und um die DOG verdient gemacht haben, die Ehrenmitgliedschaft zu verleihen. Den besonde-ren Rahmen der Verleihung am 20. Juli 2020 bildete die Kranzniederlegung am Albrecht-von-Graefe-Denkmal am 150. Todestag des DOG-Gründers.

Die DOG ehrt Professor Dr. Volker Klauß mit der Ehrenmitgliedschaft für seinen langjährigen Einsatz für den Erhalt des Augenlichts von Menschen in Entwick-lungsländern. Sein Berufsleben hindurch hat sich Professor Klauß in verschie-denen Organisationen für die Bekämpfung der Blindheit in Entwicklungslän-dern eingesetzt, unter anderem als Berater der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder in verschiedenen Funktionen innerhalb der DOG. Als Mitglied der Sektion DOG-Internationale Ophthalmologie engagierte er sich in besonde-rem Maße für Menschen mit Augenerkrankungen, insbesondere in Afrika.

So war er maßgeblich an der Gründung der Abteilung für Augenheilkunde an der Universität Nairobi beteiligt, an der er zwischen 1978 und 1985 zahlreiche afrikanische Augenärzte ausbildete. Bis heute engagiert sich Professor Klauß in der ärztlichen Aus- und Weiterbildung an der Universität Nairobi und in weiteren afrikanischen und asiatischen Ländern. Spezialisiert auf Tropenoph-thalmologie kämpfte der Wissenschaftler, der bis 2007 an der Universitäts-Augenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität in München tätig war, für den Erhalt des Augenlichts von Menschen in Ländern der Dritten Welt. Für sein Wirken erhielt der Münchener Ophthalmologe im Jahr 2008 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Die DOG ist Professor Volker Klauß für sein außer -ordentliches, nachhaltiges Engagement für die deutsche und für die interna-tionale Ophthalmologie zu großem Dank verpflichtet.

Professor Dr. Jens Martin Rohrbach erhält die Ehrenmitgliedschaft als Aus-zeichnung für seine jahrzehntelange Beschäftigung mit der Geschichte der DOG. Der Leiter des Forschungsbereichs Geschichte der Augenheilkunde an der Medizinischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen hat sich jahrzehntelang der Geschichte der Augenheilkunde gewidmet. Dabei hat er sich besonders für die Aufarbeitung der Geschichte der Augenheilkunde im Nationalsozialismus engagiert, unter anderem in einer viel beachteten Mono-grafie. Auch die Historie der Fachgesellschaft hat der Träger des von-Graefe-Preises umfassend aufgearbeitet und anlässlich des 150. Geburtstages der DOG im Jahr 2007 in einem Festvortrag dargelegt. Zusammen mit dem Histo-riker Thomas Schilp hat Professor Rohrbach außerdem 2013 den Schriftwech-sel „Albrecht von Graefe an Frans Cornelis Donders: Briefe 1852 bis 1870“

herausgegeben. Auch zum Gelingen des von-Graefe-Jahres 2020 hat Professor Rohrbach maßgeblich beigetragen. So verfasste er eine lesenswerte Biografie des DOG-Gründers, zahlreiche Vorträge und Beiträge für die Sonderseite von-graefe.dog.org. Neben dem beruflichen Wirken Albrecht von Graefes vermit-telte Professor Rohrbach so ein lebendiges Bild auch der Persönlichkeit des DOG-Gründers. Die DOG ist Professor Rohrbach für diese wichtigen Meilen-steine augenheilkundlicher Geschichte zu großem Dank verpflichtet.

Ehrenmitglieder

2020

68 Jahresbericht 2020 Ehrungen und Preisträger

Im Jahr des 150. Todestages Albrecht von Graefes ehrt die DOG Frau Professor Dr. Ursula Schlötzer-Schrehardt mit dem von-Graefe-Preis. Damit würdigt die Fach-gesellschaft die wegweisenden, exzellenten Forschungsaktivitäten von

Frau Professor Schlötzer-Schrehardt im Bereich der experimentellen Augenheil-kunde und besonders ihre Forschun gen zu Glaukomen, dem Pseudoexfoliationssyn-drom (PEX) und den Limbusstammzellen. Ihre herausragenden Erkenntnisse zu die-sen und weiteren augenheilkundlichen Themen hat sie in über 300 Originalarbeiten publiziert.

Nach dem Studium der Biologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg arbeitete Frau Professor Schlötzer-Schrehardt zunächst am dortigen Institut für Zoologie. 1987 wechselte sie an die Universitäts-Augenklinik unter Leitung von Professor Dr. Gottfried Naumann, wo sie 1992 promovierte. 1998 folgte die Habilitation.

2005 erhielt sie eine außerplanmäßige Professur für experimentelle Augenheilkunde und wurde zur leitenden Wissenschaftlerin an der Augenklinik der FAU ernannt.

2013 folgte die Ernennung zur Akademischen Direktorin.

Ihr wissenschaftlicher Schwerpunkt sind Glaukom-Erkrankungen, insbesondere das Pseudoexfoliationssyndrom (PEX), dem sich Frau Professor Schlötzer-Schrehardt unter anderem als wissenschaftliche Sekretärin des ersten DFGSonder forschungs be -reichs in der Augenheilkunde „Glaukome einschließlich Pseudoexfoliationssyndrom“

widmete. Ihre Forschungen auf diesem Gebiet sind von höchster klinischer Relevanz, da das PEX-Syndrom gegenwärtig die häufigste identifizierbare Ursache für ein Glau-kom darstellt und in zahlreichen weiteren Komplikationen am Auge resultieren kann.

Frau Professor Schlötzer-Schrehardt konnte die Auslöser der zahlreichen klinischen Komplikationen des PEX-Syndroms herausarbeiten und Frühstadien der Erkrankung definieren. Zudem hat sie mit der sogenannten PEX-Keratopathie ein neues Krank-heitsbild beschrieben. Ihren Forschungen ist es zu verdanken, dass PEX heute nicht mehr als reine Augenerkrankung, sondern als Multisystemerkrankung gilt, die auch Haut, Herz, Lunge und andere Organe betreffen kann.

Ihr zweiter Forschungsschwerpunkt sind die zell- und molekularbiologischen Hin-tergründe der Hornhauttransplantation. Hier hat sie neue Kultivierungsmethoden für Stammzellen etabliert, alternative Quellen für Stammzellen erforscht und neue minimalinvasive Transplantationstechniken erarbeitet.

Frau Frau Professor Schlötzer-Schrehardt ist im wissenschaftlichen Beirat verschiedens-ter Zeitschriften und Stiftungen und erhielt für ihre Forschungen bereits zahlreiche internationale Auszeichnungen wie den ICO Ophthalmic Pathology Award oder den Forschungspreis der Glaucoma Foundation. Seit 2018 gehört sie der Nationalen Aka demie der Wissenschaften Deutschland Leopoldina an. In der DOG war und ist sie unter anderem im Arbeitskreis DOG-Forschung aktiv. Auch in der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses und in der Förderung von Clinician Scientists in der Augenheilkunde hat sich Frau Professor Schlötzer-Schrehardt stets vorbildlich engagiert.

Die DOG verleiht den von-Graefe-Preis alle zwei Jahre für herausragende wissen-schaftliche Leistungen im Bereich der Augenheilkunde aus dem deutschsprachigen Raum. Die Preisträgerin hält bei der DOG 2021 die von-Graefe-Vorlesung.

Frau Professor Dr. Ursula Schlötzer-Schrehardt erhält von-Graefe-Preis

Prof. Dr. Ursula Schlötzer-Schrehardt (Erlangen) erhält den von-Graefe-Preis

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