• Keine Ergebnisse gefunden

Effekte der Kooperationen zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen

In Abschnitt 2.1 wurde deutlich, dass sich der Anteil der Kooperationen zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen an den gesamten ZIM-Projekten von 2012 bis 2017 auf 77 Prozent erhöht hat. Damit machen diese Projekte den größten Anteil der FuE-Projekte des ZIM aus. Die Initiative für die Projekte ging dabei überwiegend von den Unternehmen aus.

Im Folgenden werden zusätzlich zu den in den Kapiteln 4 bis 6 analysierten Effekten jene Wirkungen beleuchtet, die für die Unternehmen aus der Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen resultier-ten. Abbildung 70 fasst die dazu von den Unternehmen gemachten Angaben zusammen.

52%

40%

43%

39%

42%

36%

9%

18%

21%

0% 100%

Dienstleistung (n=23) Verfahren (n=355) Produkt (n=453)

Von dem/den Unternehmenspartner/n

Ist nicht klar zuordenbar (etwa aufgrund einer iterativ gewachsenen Projektidee) Von unserer Einrichtung

Abb. 70: Wirkungen der Kooperationen mit den Forschungseinrichtungen auf die Unternehmen (n=536, Mehrfachnennungen)

» Insgesamt stellte sich bei den Betrieben insbesondere eine Erweiterung der Lösungskompetenz durch den Wissenstransfer (56 Prozent) sowie eine größere Offenheit für Kooperationen mit der Wissenschaft (53 Prozent) ein.

» In 14,4 Prozent der Fälle führten die Kooperationsprojekte dazu, dass die Unternehmen zusätzli-che FuE-Aufträge an die Forschungseinrichtung vergeben haben.

» 28,7 Prozent der Kooperationen mündeten in eine Übernahme von Personal der kooperierenden Forschungseinrichtung durch die Betriebe.

» Auffällig sind schließlich die großen Unterschiede zur vorangegangenen Wirkungsanalyse, die aber zum Teil der deutlich kleineren Fallzahl (536 gegenüber 913 Angaben bei der letzten Exper-tise) geschuldet sein dürften.58 So nannten die im Jahr zuvor befragten Unternehmen als Wirkun-gen der Kooperation häufiger die Erweiterung der Lösungskompetenz durch den Wissenstransfer (84 Prozent) sowie eine größere Offenheit für Kooperationen mit der Wissenschaft (65 Prozent).

Hingegen gaben nur 13 Prozent der Unternehmen an, dass Studierende oder Mitarbeiter aus der kooperierenden Forschungseinrichtung übernommen wurden. Auch wurde seltener angegeben, dass es sonstige (5 Prozent) oder keine Wirkungen (3 Prozent) durch die Kooperation mit den Forschungseinrichtungen auf die Unternehmen gab.

Natürlich profitieren auch die Forschungseinrichtungen von den FuE-Kooperationen mit den Unter-nehmen, wie Abbildung 71 verdeutlicht.

58 Bei den „Sonstigen Effekten“ wurden zu wenige Angaben gemacht, um eine qualitative Auswertung zu ermögli-chen.

8,2%

28,5%

28,7%

14,4%

53,0%

56,0%

Keine Sonstige Wir haben Studierende oder Mitarbeiter aus der Forschungseinrichtung eingestellt Wir haben in der Folge einen oder mehrere FuE-Aufträge an die Einrichtung vergeben Wir sind insgesamt offener für Kooperationen

mit der Wissenschaft geworden Wir haben durch den Wissenstransfer

unsere Lösungskompetenz erweitert

Abb. 71: Wirkungen der FuE-Kooperationen mit den Unternehmen auf die Forschungseinrichtungen (n= 832)

» Die Mitarbeit in einem ZIM-Projekt führt bei nahezu allen Instituten zu einer Intensivierung der anwendungsbezogenen Forschung (96 Prozent) und regt an das Projekt anknüpfende For-schungsvorhaben an (92 Prozent).

» Die Projekte haben darüber hinaus bei den Forschungseinrichtungen relativ starke Auswirkungen auf die Stellensituation, insbesondere auf die Bereitstellung von Drittmittelstellen (84 Prozent).

Diese sind für die Forschungseinrichtungen sehr wichtig, um die Kooperationen mit den Unter-nehmen überhaupt durchführen zu können. Zudem wechseln häufig Mitarbeitende mit FuE-Erfahrung in die Unternehmen, wodurch sich positive Impulse für den Wissenstransfer ergeben (Abbildung 70). Es entstehen durch die Projekte in den Forschungseinrichtungen jedoch auch neue langfristige Stellen: immerhin 38 Prozent der Institute konnten die Anzahl ihrer Stammbe-schäftigten aufgrund der FuE-Kooperation steigern.

» Durch die FuE-Kooperationsprojekte gelingt es den Forschungseinrichtungen auch, sich gegen-über der Wirtschaft als attraktive Kooperationspartner zu positionieren – 89 Prozent konnten eine Reputationssteigerung in der Wirtschaft feststellen.

» Viele Forschungseinrichtungen (78 Prozent) betreiben aktiven Wissenstransfer und verbreiten die Projektergebnisse über wissenschaftliche Publikationen, Konferenzbeiträge etc. Gleichzeitig

flie-17% Zunahme von FuE-Aufträgen von nicht

am Projekt beteiligten Unternehmen Steigerung der FuE-Kooperationen mit nicht am Projekt beteiligten Unternehmen

Eingang der Projekterkenntnisse in Lehre/Bildung

Wissenschaftliche Verwertung der Projekterkenntnisse

über Publikationen, Konferenzbeiträge etc.

Steigerung der Reputation in der Wirtschaft

Finanzierung von Drittmittelstellen Anregung von Forschung, die an das

Projekt anknüpft

Stärkung anwendungsbezogener Forschung

Große bis sehr große Mittlere Keine bis geringe

ßen die gewonnenen Erkenntnisse auch in die Lehre ein – dies ist bei immerhin 65 Prozent der Projekte der Fall.

» Schließlich können die Forschungseinrichtungen in 69 Prozent der Projekte eine Steigerung der Kooperationen mit und immerhin noch in 53 Prozent der Fälle eine Zunahme von FuE-Aufträgen von nicht am Projekt beteiligten Unternehmen verzeichnen.

Dass sich die Auswirkungen der FuE-Kooperationen nach Art der Forschungseinrichtung unterschei-den können, zeigt Abbildung 72. Ausgewertet wurunterschei-den die Angaben der Projekte von Universitä-ten/Hochschulen, Fachhochschulen und privatwirtschaftlichen gemeinnützigen Forschungseinrichtun-gen.

Abb. 72: Anteile der FuE-Kooperationen zwischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen, die große bis sehr große Wirkungen auf die Forschungseinrichtungen erzielten, nach Art der Forschungseinrichtung

28,2%

Steigerung der Anzahl der Stammbeschäftigten Zunahme von FuE-Aufträgen von am Projekt unbeteiligten

Unternehmen

Eingang der Projekterkenntnisse in Lehre/Bildung Gesteigerte FuE-Kooperationen mit am Projekt unbeteiligten

Unternehmen

Verwertung der Projekterkenntnisse in Dissertationen Verwertung der Projekterkenntnisse in Publikationen Verwertung der Projekterkenntnisse in

Vorträgen/Tagungsbeiträgen Verwertung der Projekterkenntnisse in

Bachelor-/Masterarbeiten

Steigerung der Reputation in der Wirtschaft Anregung von an das Projekt anknüpfender Forschung Stärkung anwendungsbezogener Forschung Finanzierung von Drittmittelstellen

Universitäts-/ Hochschulinstitut Fachhochschulinstitut privatwirtsch. FE (gemeinnützig)

» Alle drei Arten von Forschungseinrichtungen profitieren in hohem Maße von einer Stärkung der anwendungsbezogenen Forschung sowie von Impulsen für Forschung, die an das Projekt an-knüpft.

» Die Finanzierung von Drittmittelstellen über die ZIM-Projekte spielt in Instituten von Universitäten und Fachhochschulen eine deutlich größere Rolle als in privatwirtschaftlichen Forschungseinrich-tungen. Dies gilt wenig überraschend auch für die Verwertung der Projektergebnisse in Bachelor- und Masterarbeiten sowie in Dissertationen.

» In Fachhochschulen fließen die Projekterkenntnisse weitaus häufiger in die Lehre ein als in den anderen Einrichtungen.

» Die privatwirtschaftlichen Forschungseinrichtungen verzeichnen schließlich überdurchschnittlich starke positive Effekte bei der Zunahme von FuE-Aufträgen von am Projekt unbeteiligten Unter-nehmen sowie bei der Steigerung der Anzahl der Stammbeschäftigten.

» Die beobachteten Unterschiede sind im Großen und Ganzen konsistent mit denen der vorange-gangenen Wirkungsanalyse. Bemerkenswert erscheint allerdings, dass die Anteile der For-schungseinrichtungen, die große bis sehr große Wirkungen bei der Finanzierung von Drittmittel-stellen aufweisen, deutlich über den Vorjahreswerten liegen.

Schließlich wurde noch der Frage nachgegangen, ob es für die Auswirkungen auf die Forschungsein-richtungen eine Rolle spielt, von wem die Initiative zur ZIM-Kooperation ausging – von der For-schungseinrichtung selbst oder von einem Unternehmenspartner.

» Ging die Initiative von den Forschungseinrichtungen selbst aus, wurden jeweils in überdurch-schnittlich vielen Fällen große bis sehr große Effekte auf die Finanzierung von Drittmittelstellen in den Forschungseinrichtungen und die wissenschaftliche Verwertung der Projekterkenntnisse in Publikationen oder Konferenzbeiträgen sowie in Bachelor-, Masterarbeiten und Dissertationen er-zielt.

» Waren es hingegen die Unternehmen, die die Initiative zur FuE-Kooperation ergriffen, so traten große bis sehr große Wirkungen überdurchschnittlich oft bei der Steigerung der Reputation in der Wirtschaft sowie der Zunahme von FuE-Aufträgen von nicht am Projekt beteiligten Unternehmen auf.

» Lässt sich der Ausgangspunkt der Initiative zum Projekt nicht klar zuordnen, etwa weil die Projek-tidee gemeinsam entwickelt wurde bzw. iterativ gewachsen ist, so wirkte sich das leicht über-durchschnittlich positiv auf die Stärkung der anwendungsbezogenen Forschung, die Anregung von an das Projekt anknüpfender Forschung, den Eingang der Projekterkenntnisse in Lehre und Bildung sowie auf gesteigerte FuE-Kooperationen mit am Projekt unbeteiligten Unternehmen aus.